Wann erfordert niedriger Blutdruck eine Behandlung?

Aus der Serie: Niedriger Blutdruck (Hypotonie)

Ein niedriger Blutdruck erfordert an sich keine Behandlung. Werden die Hypotonie und ihre Symptome durch bestimmte Medikamente (z. B. Diuretika oder Psychopharmaka) ausgelöst, sollten Sie mit dem verschreibenden Arzt darüber sprechen.

In vielen Fällen ist es möglich, die Dosis zu senken oder auf ein anderes Arzneimittel umzusteigen. Setzen Sie Ihre Medikamente jedoch keinesfalls ohne Rücksprache mit dem Arzt ab. Zudem sollten alle Grunderkrankungen, die dem Blutniedrigdruck zugrunde liegen können, angemessen behandelt werden; bei einer Schilddrüsenunterfunktion müssen Sie beispielsweise dauerhaft die fehlenden Hormone in Form von Tabletten zu sich nehmen.

Wann ist niedriger Blutdruck behandlungsbedürftig?

Besteht ein Niedrigblutdruck ohne den Einfluss von anderen Erkrankungen oder Medikamenten, bedarf der niedrige Blutdruck in der Regel keiner Behandlung. Manchmal kommt es allerdings trotzdem zu Beschwerden, die sehr belastend sein können, zum Beispiel Schwindel, Kopfschmerzen und einer nachlassenden Leistungsfähigkeit.

Ein Brot mit Salzbutter zum Frühstück, Laugengebäck oder gesalzene Nüsse können bei niedrigem Blutdruck ohne schlechtes Gewissen auf dem Speiseplan stehen

Das hilft gegen niedrigen Blutdruck

Was also tun bei niedrigem Blutdruck? Es gibt durchaus einige Maßnahmen, mit denen Sie Ihren Kreislauf in Schwung bringen und den Blutdruck stabilisieren können:

  • Essen Sie mehr Salz. Ein Brot mit Salzbutter zum Frühstück, Laugengebäck oder gesalzene Nüsse sind bei niedrigem Blutdruck vollkommen in Ordnung. Wichtig ist allerdings, dass Sie dabei das Trinken nicht vergessen: 2-3 Liter Mineralwasser, Tee oder Fruchtsaftschorlen am Tag sind eine gute Menge.
  • Sport stärkt das Herz und den Kreislauf: Besonders Joggen, Schwimmen, Radfahren, Gymnastik, Tanzen und alle Sportarten, die den ganzen Körper fordern und Sie ins Schwitzen bringen, sind ein ideales Training. So stärken Sie Ihre Durchblutung und schützen sich dauerhaft vor Kreislaufproblemen. Fragen Sie bei Vorerkrankungen allerdings Ihren Arzt, bevor Sie mit dem Training beginnen.
  • Massagen, Güsse nach Kneipp und Wechselduschen sind ebenfalls durchblutungsfördernd. Brausen Sie z. B. nach einer warmen Dusche Ihre Arme und Beine kalt ab.
  • Wenn Sie unter einer orthostatischen Hypotonie leiden, können Kompressionsstrümpfe oder -strumpfhosen hilfreich sein. Achten Sie außerdem darauf, nicht zu schnell aus dem Bett oder aus einem Sessel aufzustehen – bewegen Sie am besten schon vorher kurz die Füße.

Joggen gegen niedrigen Blutdruck
Mit Ausdauersport wie z.B. Joggen stärken Sie Ihre Durchblutung und schützen sich dauerhaft vor Kreislaufproblemen Foto: istock

Niedriger Blutdruck: Behandlung mit Medikamenten in Ausnahmefällen

In seltenen Fällen erfordert ein niedriger Blutdruck auch Medikamente, zum Beispiel bei Schwangeren oder bei älteren Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Hier kann die Hypertonie zum Risiko werden. Mögliche sind zum Beispiel Wirkstoffe, die dafür sorgen, dass sich die Gefäße zusammenziehen (z. B. Etilefrin, Midodrin) oder solche, die das Flüssigkeitsvolumen im Kreislauf erhöhen (z. B. Fludrocortison). Nehmen Sie jedoch vor allem in der Schwangerschaft auf keinen Fall Medikamente ein, die nicht mit dem Arzt abgesprochen sind!