Walnussöl: Anwendung, Herstellung und Wirkung
Walnussöl ist aufgrund seines nussigen Geschmacks nicht nur in der Küche sehr beliebt, sondern wird auch in der Kosmetik und der Medizin eingesetzt.

Durch ihren hohen Fettgehalt von bis zu 62 Prozent sind Walnüsse geradezu prädestiniert für die Herstellung von Öl. Dabei ist Walnussöl nicht nur in der Küche – vor allem der französischen – sehr populär, sondern wird auch für eine Vielzahl von kosmetischen und medizinischen Zwecken eingesetzt.
Inhaltsstoffe
Walnussöl besteht zu 73 Prozent aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren, 18 Prozent einfach ungesättigten Fettsäuren und 9 Prozent gesättigten Fettsäuren. Ein wesentlicher Bestandteil sind die Omega-3-Fettsäuren. Diese helfen, den Cholesterinspiegel auszugleichen und unterstützen die Fließfähigkeit des Blutes. Außerdem zeichnet sich das Öl durch seinen hohen Gehalt an Vitamin E aus. Vitamin E schützt die Gesundheit der Zellen und wirkt sich positiv auf den Fettstoffwechsel aus. Ebenfalls enthalten ist Vitamin B7 (auch als Biotin bekannt). Dieses ist wesentlich an der Bildung von Kreatin beteiligt – das wiederum essentiell für das gesunde Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln ist. Ebenfalls enthalten – wenn auch in geringerer Konzentration – sind die Mineralstoffe Zink (das ebenfalls die Gesundheit von Haut und Haaren unterstützt) sowie Kalium, das wichtig für den Herzmuskel ist.
Die Herstellung von Walnussöl
Bei der Herstellung von Walnussöl unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Methoden der Herstellung: Der Kaltpressung, der Heißpressung und der Extraktion. In jedem Fall müssen die Nüsse vor der Weiterverarbeitung einige Monate eingelagert werden. Anschließend werden sie gemahlen – und optional noch geröstet.
Kaltpressung
Die optimale Form der Ölgewinnung ist die Kaltpressung. Ohne Zugabe von Wärme wird hier durch eine Presse – oft eine Schneckenpresse – Öl gewonnen, das anschließend noch gefiltert wird. Es erfolgt keine weitere Bearbeitung des Öls. Das hat einen großen Vorteil: Alle gesunden Inhaltsstoffe und das intensive Nussaroma des Öls bleiben durch die Kaltpressung erhalten.
Heißpressung und Extraktion
Die Heißpressung ist weitaus aufwendiger. Das dadurch entstandene raffinierte Öl enthält auch keine unerwünschten Zusatzstoffe mehr wie zum Beispiel Bitterstoffe. Durch die Heißpressung wird mehr Öl gewonnen, das Öl ist länger haltbar und geschmacksneutraler. Es hat aber auch einen wesentlichen Nachteil: Es beinhaltet weniger wertvolle Inhaltsstoffe als das native Öl, das bei der Kaltpressung gewonnen wird. Dasselbe gilt in puncto Qualität auch für das extrahierte Öl, das durch die Beigabe von Lösungsmitteln gewonnen wird.
Walnussöl in der Kosmetik
Walnussöl für die Haut
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe – allem voran dem hohen Gehalt an Linolsäure – eignet sich Walnussöl gut für die Hautpflege. Walnussöl zieht schnell in die Haut ein und sorgt dafür, dass die Haut geschmeidig bleibt. Sie unterstützt die Regeneration von beanspruchten oder rissigen Hautstellen. Es kann auch bedenkenlos auf die Lippen aufgetragen werden. In der Regel ist Walnussöl gut verträglich.
Walnussöl zur Haarpflege
Aber nicht nur die Haut, auch die Haare profitieren von einer Behandlung mit Walnussöl. Auf das nasse Haar aufgetragen verleiht es den Haaren Feuchtigkeit und trägt somit zu gesundem Haar bei. Es kann auch als Pflegekur angewendet werden und für Glanz sorgen – wichtig ist, dass es anschließend wieder gründlich ausgewaschen wird. Bei der Haarpflege ist darauf zu achten, nicht zu viel Öl zu verwenden. So verhindert man ein zu schnelles Nachfetten der Haare.
Walnussöl in Pflegeprodukten
Walnussöl wird in vielen Pflegeprodukten als Zusatzstoff verwendet. Besonders für Cremes und Salben ist es aufgrund seiner rückfettenden Wirkung auf die Haut beliebt – es wird oft aber auch für Duschgels und Haarshampoos verwendet. Walnussöl kann auch als Massageöl verwendet und direkt auf die Haut aufgetragen werden.
Walnussöl in der Küche
Durch seinen nussigen, intensiven Geschmack ist Walnussöl auch ein beliebtes Öl in der Küche. Wer den intensiven Geschmack bevorzugt, sollte auf natives, kaltgepresstes Walnussöl zurückzugreifen. Besonders beliebt sind Öle, bei denen die Nüsse vor der Verarbeitung nicht geröstet werden – das ist jedoch Geschmackssache. Walnussöl eignet sich nicht zum Braten oder zum Kochen, da es einen geringen Rauchpunkt von 130 Grad Celsius besitzt. Hier sind andere Öle wie Sonnenblumenöl dem Walnussöl vorzuziehen.
Positive Effekte von Walnussöl auf die Gesundheit
Walnussöl hat zudem eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen. Es reguliert den Cholesterinspiegel, hilft gegen Bluthochdruck und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Es soll auch gegen Stress helfen. Hierzu kann ein Teelöffel Walnussöl mit neun Walnüssen pro Tag eingenommen werden – dies kann laut einer Studie US-amerikanischer Forscher der Pennsylvania State University sowohl gegen Stress als auch gegen Bluthochdruck helfen.
Quelle:
Walnuts, walnut oil improve reaction to stress, in: news.psu.edu