Wadenkrämpfe – Ursachen sind vielfältig
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Für die Bewegungen eines Muskels sind die Muskelfasern verantwortlich. Ziehen sie sich zusammen, verkürzt sich der Muskel – entspannen sie sich, verlängert sich der Muskel wieder. Normalerweise wird eine Muskelbewegung bewusst über Signale des Gehirns gesteuert. Ziehen sich die Muskelfasern aber spontan und unwillkürlich zusammen, entsteht ein Muskelkrampf, beispielsweise in der Wade.
Bei einem Wadenkrampf ist die Signalübertragung vom Gehirn an die Muskelfasern gestört: Es fehlt das Signal zur Muskelentspannung, der Muskel ist dauerhaft und schmerzhaft angespannt. Treten Wadenkrämpfe ohne erkennbare Ursache auf, ist in der Medizin von idiopathischen Wadenkrämpfen die Rede.

Wadenkrämpfe: die häufigsten Ursachen
Eine mögliche Ursache von Wadenkrämpfen ist ein Mangel an Elektrolyten. Elektrolyte gehören zu den Mineralstoffen und sind für viele Aufgaben im menschlichen Körper unentbehrlich. Elektrolyte, die auch bei einem Wadenkrampf eine Rolle spielen, sind zum Beispiel Magnesium, Kalzium und Kalium. Sie sind an der Erregbarkeit von Muskeln beteiligt, denn sie sind elektrisch geladen und leiten Signale an die Muskelfasern weiter. Herrscht ein Mangel an diesen Elektrolyten, ist die Reizweiterleitung an den Muskel gestört. Ein Elektrolytmangel kann unter anderem durch einen Flüssigkeitsverlust beziehungsweise Flüssigkeitsmangel (Dehydration) entstehen.
Wobei kann ein Flüssigkeitsverlust auftreten?
- starkes Schwitzen beim Sport
- hohe körperliche Belastung, vor allem bei Hitze
- Durchfall
- Erbrechen
- Schwangerschaft
Wird der Flüssigkeitsverlust beziehungsweise -mangel nicht durch ausreichendes Trinken ausgeglichen, sind schmerzhafte Wadenkrämpfe die Folge. Auch bestimmte Medikamente können den Elektrolythaushalt des Körpers durcheinanderbringen. Ein Beispiel sind entwässernde Medikamente, sogenannte Diuretika, oder zu hoch dosierte Abführmittel (Laxanzien). Wadenkrämpfe, die ihre Ursachen in einem Elektrolytmangel haben, entstehen im hohen Alter oft durch eine Mangelernährung (Malnutrition). Sie führt unter anderem zu einem Kalium- beziehungsweise Magnesiummangel (sogenannte Hypokaliämie beziehungsweise Hypomagnesiämie).
Häufig sind Sportler von Wadenkrämpfen betroffen, wenn die Muskulatur aufgrund der körperlichen Anstrengungen überbelastet ist. Der Krampf, also das Anspannen, verhindert, dass der Muskel noch weiter beansprucht wird. Grund ist neben einem Elektrolytmangel aufgrund des Flüssigkeitsverlusts oft auch eine Milchsäureanhäufung (Laktat) im ermüdeten Muskel. Die Übersäuerung wirkt krampffördernd, weil der Muskel weniger dehnbar ist.

Mögliche Ursachen von häufig auftretenden Wadenkrämpfen
- Blutmangel (Hypovolämie)
- Durchblutungsstörungen
- Nervenerkrankungen (Mono- und Polyneuropathien)
- Störungen der Schilddrüse
- Unterfunktion der Nebennierenrinde (Morbus Addison)
- Fibromyalgie-Syndrom
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Alkoholmissbrauch
- Lebererkrankungen, Leberzirrhose
- orthopädische Ursachen wie Fußfehlstellungen
- falsches Schuhwerk