Wachstumsstörungen: Zur Behandlung mit Hormonen die Größe regulieren
- Überblick
- Ursachen
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Bei Wachstumsstörungen richtet sich die Behandlung nach den zugrundeliegenden Ursachen. Liegt dem Kleinwuchs ein Mangel an Wachstumshormonen zugrunde, können diese mittels Medikamenten zugeführt werden.
Die Prognose ist gut: Immerhin zwei von drei behandelten Kindern erreichen als Erwachsene eine normale Körpergröße. Je günstiger die Kinder in der Zeit vor dem Beginn der Pubertät auf die Medikamente ansprechen und wachsen, desto besser ist die Größe, die sie als Ausgewachsene erreichen können.
Nicht mit Wachstumshormonen behandelt werden dürfen Kinder mit aktiven bösartigen Erkrankungen, einer fortschreitenden Erkrankung der Netzhaut des Auges (Retinopathie) und schweren nichtumkehrbaren Schädigungen der Nerven. Kinder, die an Leukämie (Blutkrebs) oder anderen Tumoren litten, dürfen erst zwei Jahre nach Beendigung ihrer Therapie mit Wachstumshormonen behandelt werden. Nach jetzigem Forschungsstand erhöhen die Wachstumshormone weder bei ehemaligen Patienten mit Blutkrebs oder Hirntumoren das erneute Auftreten von Tumoren.
Andere Formen des Kleinwuchses mit Hormonstörungen
Der heute seltenere, durch eine Unterfunktion der Schilddrüse bedingte Kleinwuchs wird mit einer Vorstufe des Schilddrüsenhormons Thyroxin behandelt. Unter dieser Behandlung kommt es zu einem Aufholwachstum und zur Normalisierung der Wachstumsrate. Andere Krankheiten, die zu Wachstumsstörungen führen (wie Diabetes mellitus, Nieren- oder Lebererkrankungen) müssen, soweit möglich, ursächlich behandelt oder bestmöglich eingestellt werden, um das Wachstum des Kindes zu normalisieren.
Bei einem psychosozial bedingten Kleinwuchs ist eine Familientherapie sinnvoll, um die psychologischen Gründe herauszufinden und die vorhandenen Bedingungen zum Wohle des Kindes zu verbessern.
Menschen mit Wachstumsstörungen können auch zu groß sein
Nicht hinter allen Wachstumsstörungen liegt eine Verminderung der Körpergröße. In manchen Fällen ist es genau umgekehrt. Die Kinder sind, im Vergleich zu ihren Altersgenossen, deutlich zu groß. In den meisten Fällen sind hierfür die Erbanlagen verantwortlich. Viele sehr große Kinder haben sehr große Eltern. Leiden die Kinder massiv unter ihrer Größe, kann durch eine Hormongabe die Pubertät vorzeitig und somit das Wachstum beendet werden.