Wachstumsstörungen: Wie wird die Diagnose gestellt?
- Überblick
- Ursachen
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Je nach Schwere der Wachstumsstörung kann es sinnvoll sein, die Ursachen für das verzögerte Wachstum zu ermitteln und die Diagnose beim behandelnden Kinderarzt zu stellen. In unklaren Fällen kann ein sogenannter pädiatrischer Endokrinologe, also ein Hormonspezialist für Kinder, für die Diagnose von Wachstumsstörungen herangezogen werden.
Bei der Untersuchung auf Wachstumsstörungen misst der Arzt zunächst die Körpergröße der Eltern und möglicher Geschwister und berechnet anhand dieser Werte die familiäre Zielgröße, sprich die für das untersuchte Kind zu erwartende Körpergröße. Kleine Eltern werden seltener ein sehr großes Kind bekommen, genauso wie große Eltern mit geringer Wahrscheinlichkeit kleinere Kinder zur Welt bringen. Weicht der erwartete stark vom momentanen Wert ab, untersucht der Arzt die pubertäre Entwicklung des Kindes und fragt die Eltern nach einer möglicherweise verspäteten Pubertät bei sich selbst und älteren Geschwisterkindern. Außerdem bestimmt er das Knochenalter durch eine Röntgenuntersuchung der linken Hand und erfragt die Geburtsgröße und das Geburtsgewicht.

Untersuchungen auf Wachstumsstörungen
Das Ermitteln des Körpergewichts lässt Rückschlüsse auf eine mögliche Fehl- oder Mangelernährung zu. Mittels einer MRT-Untersuchung (Magnet-Resonanz-Tomografie) der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und des Hypothalamus lässt sich eine krankhafte Veränderung dieser Gehirnbereiche erkennen. Eine gründliche körperliche Untersuchung sowie eine Blutuntersuchung runden die Wachstumsstörungen-Diagnose ab. Die Blutuntersuchung gibt unter anderem Aufschluss über Entzündungen, eine Blutarmut (Anämie) sowie die Funktionsweisen der Nieren und der Leber. Die Hormone der Schilddrüse können im Blut ebenso überprüft werden wie die Wachstumshormone aus der Hirnanhangdrüse. Sind die Schilddrüsenhormone erhöht oder erniedrigt, schließen sich weitere Untersuchungen an (zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung und eine Szintigrafie der Schilddrüse). Um eine Mukoviszidose als mögliche Ursache der Wachstumsstörung zu diagnostizieren, eignet sich ein sogenannter Schweißtest, bei dem der Schweiß auf einen besonders hohen Salzgehalt untersucht wird.