Vorsicht, Leberverfettung: So schützen Sie sich

Unser größtes Entgiftungsorgan reagiert oft sehr empfindlich. Daher ist es wichtig, die Leber zu schonen. Wir verraten Ihnen, wie das geht.
Die Leber leistet Schwerstarbeit
Kuchen, Brathähnchen oder das Bier am Feierabend – uns locken allerlei süße, alkoholische oder auch deftigen Köstlichkeiten, die nicht nur unserer Figur zusetzen. Denn ein Organ muss Schwerstarbeit leisten, um Fett abzubauen und den Körper zu entgiften: unsere Leber. Ist sie gesund, verrichtet sie solche Aufgaben in der Regel ohne Probleme. Anders ist es, wenn sich bereits eine Fettleber gebildet hat. Laut einer aktuellen italienischen Studie haben Fettleber-Patienten ein erhöhtes Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Nierenleiden. Das Tückische daran: Die Schädigung bleibt lange Zeit unbemerkt, da sie meist keine Schmerzen verursacht. Entdeckt wird sie daher oft nur zufällig bei Ultraschall-Untersuchungen oder anhand des Blutbildes. Doch zu diesem Zeitpunkt ist das Organ meist schon sehr lange angegriffen.
Wie entsteht eine Leberverfettung?
Von einer Fettleber sprechen Ärzte dann, wenn ein bis zwei Drittel der Leberzellen Fettansammlungen enthalten. Die größten Risikofaktoren für eine Leberverfettung sind Bewegungsmangel, falsche Ernährung und Alkohol. Besonders schädlich ist ein zu hoher Anteil an Kohlenhydraten. Denn Brot, Reis und Nudeln in größeren Mengen sind nur dann sinnvoll, wenn wir die Energie etwa für körperliche Arbeit oder Sport benötigen. Die meisten Menschen nehmen die Energiespender aber zu sich, ohne dass sie sich mehrmals in der Woche bewegen. Es bleibt also ein Überschuss im Körper zurück. Die Leber lagert die Kohlenhydrate dann als schädliches Fett ein. Dies treibt zusätzlich noch den Cholesterinspiegel in die Höhe. Glücklicherweise können wir selbst aber einiges tun, damit es nicht zu krankhaften Veränderungen kommt.

Wie gefährlich ist eine Leberverfettung?
Bei etwa einem Drittel der Patienten entzündet sich das Organ (Fettleber-Hepatitis). Wird dies nicht rechtzeitig erkannt, kann es zu einer gefährlichen Leberzirrhose kommen. Dabei gehen die Zellen der Leber zugrunde. Im schlimmsten Fall kann dies tödlich enden. Außerdem steigt bei einer Fettleber auch die Gefahr, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln oder einen Herzinfarkt zu erleiden.
Auf welche Symptome sollte ich achten?
Da sich eine Leberverfettung lange Zeit kaum bemerkbar macht bzw. die Schmerzen unspezifisch sind, vermutet kaum ein Patient die Leber hinter seinen Beschwerden. Allerdings klagen viele Betroffene über ein Druck- und Völlegefühl im rechten Oberbauch. Auch eine allgemeine Abgeschlagenheit und ständige Müdigkeit können auf eine Leberverfettung hinweisen. So sollten gerade übergewichtige Menschen die Ursachen für derartige Symptome immer direkt abklären lassen. Denn rechtzeitig erkannt und behandelt kann sich das Organ in den meisten Fällen wieder vollständig regenerieren.
Was kann ich selbst gegen Leberverfettung tun?
Es gibt keine Medikamente, mit denen sich die Leberverfettung aufhalten lässt – sie kann nur durch konsequentes Abnehmen gestoppt werden. Experten raten zu einer langfristigen Ernährungsumstellung und mindestens dreimal pro Woche Sport. Leberfeinde sind: Alkohol, tierische Fette wie Butter oder Wurst, aber auch ungesättigte Fettsäuren, die in Fertiggerichten und Kartoffelchips stecken. Auch Kuchen, Weißbrot und Limonaden sind tabu. Diese Lebensmittel enthalten schnell verdauliche Zucker – schlecht für Ihre Leber. Auf Obst und Fruchtsäfte sollten Sie verzichten, denn der enthaltene Fruchtzucker steigert die Fetteinlagerung in der Leber und fördert Entzündungen. „Leberfreunde“ sind Pflanzenöl zum Braten und im Salat, Frischkäse als Brotauflage, Gemüsesorten mit reichlich Bitterstoffen wie Chicorée oder Artischocken. Diese regen den Stoffwechsel der Leber an und entlasten sie dadurch. Fettarmer Fisch wie Rotbarsch oder Scholle sollte zweimal wöchentlich gegessen werden. Wasser und ungesüßter Tee sind ideale Getränke. Doch auch Kaffee ist erlaubt und hat sogar positive Effekte. Studien zeigen: Wer täglich vier Tassen trinkt, kann damit sein Risiko für eine Leberzirrhose um bis zu 80 Prozent senken. Bei chronisch Leberkranken kann Kaffee außerdem das Fortschreiten der Krankheit verzögern.
Warme Wickel nehmen den Druck
Wer ihr noch mehr Gutes tun will, stellt am besten einen feuchtwarmen Wickel her. Dieser befreit die Leber besonders wirksam von Schadstoffen. Füllen Sie eine Wärmflasche mit heißem (nicht kochendem) Wasser und wickeln Sie diese in ein feuchtes Leinentuch. Legen Sie sich die Flasche unterhalb des rechten Rippenbogens auf den Bauch und decken sie mit einer Wolldecke ab. Den Wickel etwa eine Stunde einwirken lassen. Durch die Wärme wird die Durchblutung der Leber gefördert, was die Entgiftungsprozesse beschleunigt.