Vorsicht, Lebensmittelvergiftung! 7 häufige Auslöser – und was hilft

Treten nach dem Essen Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe oder Durchfall auf, kann eine Lebensmittelvergiftung vorliegen. Vor allem warmes Wetter trägt dazu bei, dass Essen leicht zum Risiko wird. Welche Lebensmittel sind häufige Auslöser und was hilft bei einer Lebensmittelvergiftung?

Frau mit Bauchschmerzen
Eine Lebensmittelvergiftung äußert sich u.a. in Bauchschmerzen Foto: iStock/Thai Liang Lim
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Gerade bei Hitze verderben tierische Produkte wie Eier, Fisch und Fleisch sehr schnell. Das Problem: Bakterien kann man weder sehen noch fühlen, sie machen sich erst wenige Stunden nach dem Essen bemerkbar. Und im Sommer vermehren sich die Keime besonders schnell. Bei 20 Grad dauert es nur drei Stunden, bis aus zehn Salmonellen 5.000 geworden sind. Die gute Nachricht: Wenn Sie ein paar Regeln beachten, können Sie das Erkrankungsrisiko deutlich minimieren:

1. Lebensmittelvergiftung durch Fisch

Eine Lebensmittelvergiftung durch Fisch entsteht entweder durch Bakterien oder Toxine. So sind in rohem Fisch manchmal Listerien enthalten – Bakterien, die grippeähnliche Symptome auslösen können. In Konserven kann durch beispielsweise eine undichte Stelle das Bakterium Clostridium botulinum das Nervengift Botulinumtoxin produzieren. Die Folgen dieser Vergiftung können lebensbedrohlich sein.

Das hilft: Wenn Sie frischen Fisch kaufen, transportieren Sie diesen unbedingt gekühlt. Entsprechende Tragetaschen gibt es in jedem Supermarkt. Lagern Sie den Fisch im Kühlschrank unten auf der Glasplatte. Um mögliche Erreger abzutöten, muss er bei der Zubereitung mindestens zehn Minuten lang erhitzt werden.

2. Vorsicht bei Fleisch-Gerichten

Werden Tiere geschlachtet, unpassend gelagert oder zubereitet, können Darmbakterien des Tieres auf das Essen gelangen und mitgegessen werden. Besonders oft kommen Salmonellen vor – in Hühnerfleisch, Pute, Rind und Schwein. Rindfleisch ist ebenfalls häufiger von Escherichia coli (E. coli) und Schweinefleisch von Campylobacter betroffen.

Bei Wärme breiten sich die Bakterien noch besser aus – mit beliebten Speisen wie Mett-Brötchen oder Tatar sollte bereits ab 20 Grad unbedingt vorsichtig umgegangen werden.

Das hilft: In der warmen Jahreszeit lieber auf Mett & Co. verzichten und Fleisch nur gut durchgebraten essen. Hack vom Kühlschrank direkt in die Pfanne geben und nach der Zubereitung sofort verzehren.

3. Eier als Auslöser einer Lebensmittelvergiftung

Am bekanntesten sind wohl rohe Eier als Auslöser einer Lebensmittelvergiftung. Diese enthalten oft Salmonellen, die zwar beim Erhitzen abgetötet werden, in rohem Zustand jedoch zu Beschwerden führen können. In Mayonnaise und auch vielen Desserts werden rohe Eier verwendet.

Das hilft: Für Nachtische und Co. nur Eier verwenden, die Sie vor maximal drei Tagen gekauft haben. Kalte Desserts, die aus rohen Eiern gemacht werden, sind hochempfindlich gegenüber Wärme. Nicht länger als fünf Minuten auf den Tisch stellen. Danach sofort in den Kühlschrank legen.

4. Versteckte Gefahr durch Pilze

Champignons und andere Pilze faulen schnell, wenn sie Wärme, Druck oder Licht ausgesetzt sind. Es können gefährlich Giftstoffe entstehen, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.

Das hilft: Kaufen Sie keine in Plastik eingeschweißten Pilze. Lagern Sie die Champignons & Co. möglichst kühl und luftig.

5. Achtung bei fertig abgepacktem Salat

Fertig-Salate im Handel und in Restaurants werden oft zu warm gelagert und nicht richtig gewaschen. Dann können sich zahlreiche gefährliche Bakterien auf ihnen ansammeln. Ihre Vermehrung wird durch den Saft aus den Schnittenden der Salatblätter zusätzlich angeregt.

Das hilft: Den Salat lieber im Ganzen kaufen und selbst zubereiten. Unbedingt schnell verbrauchen. Zusatz-Tipp: Dressings mit Essig töten die meisten Keime ab.

6. Milchprodukte als Risikofaktor für eine Lebensmittelvergiftung

Rohmilch (ohne Wärmebehandlung/Pasteurisierung) kann Listerien enthalten und so zu einer Lebensmittelvergiftung führen. Beliebte Produkte mit Rohmilch: Camembert, Brie und Roquefort.

Das hilft: Den Käse am besten an einem kühlen und dunklen Ort lagern. Besonders geeignet ist das Gemüsefach des Kühlschranks, weil in diesem am wenigsten Temperaturschwankungen vorkommen.

7. Reis als potenzieller Auslöser einer Vergiftung

In rohem Reis ist oft das Bakterium Bacillus cereus enthalten. Wird Reis gekocht und anschließend nicht sofort gegessen oder unsachgemäß gelagert, können die Bakterien wieder wachsen.

Das hilft: Den Reis bei über 65 Grad Celsius warmhalten oder im Kühlschrank lagern. Innerhalb eines Tages verzehren.

Symptome einer Lebensmittelvergiftung erkennen

Bei einer Lebensmittelvergiftung kommt es meist innerhalb von ein bis zwei Stunden nach dem Verzehr verunreinigter Nahrungsmittel zu Bauchschmerzen, Krämpfen, Durchfall und Erbrechen. In schweren Fällen können hohes Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen, nachlassender Harndrang und sogar Lähmungserscheinungen hinzukommen. Lassen Sie sich dann umgehend in eine Klinik bringen – es droht akutes Nierenversagen und damit Lebensgefahr!

Lebensmittelvergiftung mit Kohletabletten & Co. behandeln

Haben Sie nur leichte Symptome, können Sie auch selbst aktiv werden. Bei Durchfall verliert der Körper viel Wasser und Salze. Deshalb sollten Sie viel trinken. Hervorragend eignen sich Tees, zum Beispiel aus Pfefferminze oder Kamille. Greifen Sie zudem am besten zu kohlenhydratreichen und weichen Lebensmitteln, zum Beispiel Toastbrot. Probiotischer Joghurt hilft ebenfalls, die Symptome zu lindern. Nehmen Sie außerdem zur Behandlung von einer Lebensmittelvergiftung Kohletabletten aus der Apotheke ein. Diese können Keime, die sich im Körper befinden, binden.

Halten die Beschwerden durch die Lebensmittelvergiftung länger als 48 Stunden an, sollten Sie eine Arztpraxis aufsuchen.