Vorsicht, Fleisch!

Nie war Fleisch so günstig wie heute. Aber welches kann der Verbraucher in Zeiten des Gammelfleisch-Skandals davon noch bedenkenlos essen? Wir sagen Ihnen, woran Sie gutes Fleisch erkennen können – damit Sie sich in Zukunft besser vor einer Lebensmittelvergiftung schützen können.
Ist Fleisch ein Risiko?
Nein. Fleisch gehört zu den leicht verderblichen Lebensmitteln. Und für deren Produktion gibt es eine Vielzahl von gesetzlichen Bestimmungen. Wenn die eingehalten werden, stellt Fleisch kein Risiko dar. Unter anderem wird überprüft, ob in dem Fleisch noch Rückstände von Tier-Medikamenten enthalten sind.
Wer kontrolliert, ob sich die Fleisch-Hersteller an die Gesetze halten?
Die Kontrolle liegt in der Verantwortung der Länder. Das ist auch das Hauptproblem: Jedes Land kocht sein eigenes Süppchen. Besser wäre ein gemeinsames Vorgehen, um kriminelle Machenschaften zu verhindern.
Wie oft wird kontrolliert?
In Deutschland gibt es 1,05 Millionen Lebensmittelbetriebe. Kontrolliert wurden im Jahr 2007 aber gerade mal 562.047. Das Unglaubliche: 1999 wurden noch 66 Prozent der Betriebe überwacht.
Gibt es dafür Gründe?
Es gibt schlichtweg nicht genug Kontrolleure. Außerdem schwankt die Zahl extrem von Bundesland zu Bundesland. Nordrhein-Westfalen hat 1800, Bayern gerade mal 400. Lediglich Baden- Württemberg verstärkte das Prüfer- Team mit 61 neuen Mitarbeitern. Da ist es kein Wunder, dass es immer wieder zu Skandalen kommt. Zumal die Hersteller mit sinkenden Preisen und Gewinnen zu kämpfen haben.
Was passiert, wenn ich Gammelfleisch esse?
Fleisch, das unangenehm riecht oder schmeckt, sollte nicht gegessen werden. Verdorbene Ware kann Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder im schlimmsten Fall eine Lebensmittelvergiftung zum Beispiel mit Salmonellen hervorrufen.
Ist Fleisch vom Metzger besser als anderes?
Fleisch aus dem Supermarkt muss nicht automatisch schlechter sein als das vom Metzger. Gute Supermärkte haben eine eigene Fleischtheke. Bei abgepackter Ware aus dem Kühlregal sollte man nicht nur auf die Haltbarkeit achten. Riecht Frischfleisch vor dem Verfallsdatum nicht mehr angenehm, ist es eventuell falsch gelagert worden. Der Vorteil des Einkaufs beim Schlachter oder in der Fleischabteilung des Supermarktes ist eindeutig: Die Ware wird frisch geschnitten, Anfälliges, wie zum Beispiel Hackfleisch, erst direkt vor dem Kauf zubereitet.
Darauf sollten Sie bei Fleisch achten, um einer Lebensmittelvergiftung vorzubeugen
- Geflügel: Es sollte hell und glänzend aussehen, das Fleisch fest sein. Flecken und Druckstellen weisen auf Qualitätsmängel hin.
- Schwein: Frisches Fleisch sieht rosarot aus, glänzt hell. Das Fett ist weiß, die Anschnittfläche fast trocken. Dunkelrote oder blasse Stücke liegen lassen.
- Rind: Frisches Rindfleisch ist kräftig rot, feucht und mit weißem Fett marmoriert. Filet ist dunkelrot. Blasse Stücke liegen lassen.
So können Sie sich vor einer Lebensmittelvergiftung durch Gammelfleisch schützen
Verdorbenes Fleisch ist gesundheitsschädlich. Diese Merkmale zeigen Ihnen, wenn beim Fleisch etwas faul ist:
- Oberfläche: Finger weg, wenn sie schmierig, schwammig oder seifig ist! Bei frischem Fleisch sind auch feinste Maserungen zu erkennen.
- Wasser: Viel Flüssigkeit in der Verpackung signalisiert: Die Ware ist nicht frisch, war eventuell schon mal eingefroren. Frisches Fleisch gibt wenig Wasser ab.
- Ränder: Der Fäulnisprozess beginnt zuerst an den Rändern, nie in der Mitte. Deshalb sollten sie diese kritisch unter die Lupe nehmen.
- Geruch: Fleisch sollte sehr mild riechen, ganz leicht säuerlich. Ware, die nicht mehr frisch ist, riecht eher tranig, modrig und leicht süßlich.