Tabuthema Blasenentzündung? Diese Anzeichen sind brandgefährlich
Häufiger Harndrang, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen. Symptome, die den meisten von uns bekannt vorkommen, jedoch häufig tabuisiert werden.Über Blasenentzündung spricht man nicht? Wir schon. Was Sie bei einer Harnwegsinfektion tun können und was die besten Behandlungsmethoden sind? Wir verraten es Ihnen.

Nach dem Sex erst einmal zum Arzt. Eine maßlose Übertreibung? Leider nein. Denn vor allem sexuell aktive Frauen sind besonders anfällig für Blasenentzündung und andere Harnwegsinfektionen. Der Unterschied im Vergleich zum Mann: Die rund 15 Zentimeter kürzere Harnröhre. Klingt unfair? Ist es irgendwie auch. Aber nicht ganz. Denn: „Auch Männer können eine Blasenentzündung bekommen“, erklärt Urologin Dr. Anja Herold aus Berlin. Allerdings seltener.
Blasenentzündung: nicht ansteckend, aber schmerzhaft
Das Gute: Eine Blasenentzündung ist nicht ansteckend. Es sind die sogenannten E.coli Bakterien, fehlgeleitete Darmbakterien, die hier für einen unangenehmen Nebeneffekt bei uns selbst sorgen.
Antibiotika, Cranberry-Extrakt und Co.: Die richtige Behandlung bei Blasenentzündung
Machen sich die Beschwerden bemerkbar, muss nicht immer der direkte Gang zum Arzt erfolgen. In 50 Prozent der Fälle kann der Einsatz von Antibiotika durch die guten alten Hausmittel gegen eine Blasenentzündung und auch homöopathische Mittel gegen Blasenentzündung verhindert werden. „Eine weitere Möglichkeit, die Blasenentzündung zu behandeln, sind Produkte, die D-Mannose enthalten, einen Zucker, der die Bakterien aus der Blase ausspült“, sagt Urologin Anja Herold. In Kombination mit Cranberry-Extrakt oder Milchsäurebakterien wird bei der Behandlung der Blaseninfektion zusätzlich die angegriffene Schutzfunktion der Schleimhäute wiederhergestellt.
Wann muss ich bei einer Harnwegsinfektion zum Arzt?
Findet nach drei bis vier Tagen keine Besserung der Beschwerden statt, tritt Fieber auf oder findet sich Blut im Urin, ist der Gang zum Mediziner unerlässlich. Ob es sich dann tatsächlich um eine Blasenentzündung handelt oder gar um eine Nierenbeckenentzündung und welche Bakterien die Schmerzen verursachen, kann man dann anhand eines Urintests leicht feststellen.
Nach dem Abklären des Krankheitsbildes erfolgt meist die Einnahme eines Antibiotikums. Innerhalb eines Tages sollten dann die Beschwerden spürbar nachlassen. Aber was passiert, wenn die Blasenentzündung häufig wiederkommt?
Was kann ich tun bei häufiger Blasenentzündung?
Einmal eine Blasenentzündung, ständig Blasenentzündung? Nicht unbedingt. Übertriebene Toilettenhygiene durch die Anwendung spezieller Intimlotions oder Duschgele zerstören die natürliche Schutzflora der Schleimhäute und führen so zu einem erhöhten Infektionsrisiko. Daher gilt auch bei diesem so intimen Thema: Bloß nicht zu viel des Guten. Ist die Harnwegsinfektion trotzdem ein stetig wiederkehrender Gast, muss wohl oder übel noch einmal der Arzt aufgesucht werden, um die Krankheit in den Griff zu bekommen.
Wollen Sie näheres zu Symptomen, Diagnostik und Verlauf bei Harnwegsinfektionen erfahren? In unserem VITATALK-Podcast verrät Urologin Dr. Anja Herold, warum bei anhaltenden Schmerzen eine genaue Abklärung der Ursache beim Arzt unerlässlich ist und was Sie tun können, um eine Infektion zu vermeiden. Hören Sie rein, auf iTunes und TuneIn.
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