Von Kopf bis Rücken: Endlich wieder schmerzfrei leben!

Chronische Schmerzen belasten uns im Alltag. Wir verraten, wie Sie akuten Attacken vorbeugen und Beschwerden behandeln– ohne gefährliche Nebenwirkungen.
Gäbe es sie nicht, würden wir unsere Hände auf heißen Herdplatten verbrennen, Splitter unbemerkt in der Haut stecken lassen – und an einem Blinddarmdurchbruch sterben. Schmerzen sind lebenswichtig.
Doch manchmal bleiben sie dauerhaft und machen den Alltag zur Qual. Mittlerweile leiden mehr als zwölf Millionen Menschen in Deutschland an chronischen Schmerzen, beispielsweise Verspannungen. Den Grund dafür sehen Mediziner in den gesellschaftlichen Veränderungen, zum Beispiel der stärkeren Beanspruchung am Arbeitsplatz bei gleichzeitig weniger Entlastung in der Freizeit. Um den Betroffenen zu helfen, sind deshalb in den letzten Jahren immer mehr spezialisierte Schmerzkliniken entstanden.
Bleibt eine erfolgreiche Therapie jedoch aus, sind die Folgen fatal: Oft kommt es zu sozialem Rückzug, Depressionen und weiteren Beschwerden durch die Nebenwirkungen von Medikamenten. Dass muss nicht sein. Denn viele sanfte Methoden erzielen gute Heilerfolge sowohl bei akuten als auch bei chronischen Schmerzen. Die besten natürlichen Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von Schmerzen finden Sie hier.
1. Kopf: Sauerstoff hilft bei heftigen Schüben
Bei akuten leichten bis mittelstarken Spannungskopfschmerzen hilft Pfefferminzöl (Apotheke) ebenso gut wie eine herkömmliche Schmerztablette. Auf Schläfen und Stirn aufgetragen, steigert es die Durchblutung in der Kopfhaut, entspannt die Muskulatur und blockiert den Schmerz. Migränepatienten können mit hoch dosiertem Magnesium (zweimal täglich 300 mg) Attacken vorbeugen. Heftige, schubartige Cluster-Kopfschmerzen? Das Inhalieren von 100-prozentigem Sauerstoff beendet die Attacke innerhalb von 15 Minuten. Weiterer Pluspunkt: Die Kassen übernehmen nach einer ärztlichen Verordnung die Kosten für die entsprechende Gesichtsmaske und das Gerät (Apotheke).
2. Rücken: Verspannungen einfach wegkleben
„Bewegung ist der Schlüssel zur Gesundheit“, sagt der renommierte Sportwissenschaftler Ingo Froböse. Besonders langes Sitzen ist dagegen Gift, denn es beansprucht die Wirbelsäule und die Rückenmuskulatur stärker als Stehen oder Gehen. Zur Vorbeugung: Stehen Sie mindestens einmal pro Stunde auf und gehen Sie ein paar Schritte. Dieses ist sogar sinnvoller, als mehrstündiges Sitzen durch eine halbe Stunde Joggen oder Tennis am Abend auszugleichen. Außerdem: Alle 15 Minuten die Schultern abwechselnd nach vorn und hinten kreisen entspannt die Muskeln. Bei akuten Rückenverspannungen: Machen Sie es wie die Top-Athleten. Lassen Sie sich vom Physiotherapeuten die betroffenen Stellen mit elastischen Bändern (Kinesio-Tapes) bekleben. Diese halten bis zu zwei Wochen – selbst beim Duschen. Die Kosten dafür betragen etwa 15 bis 20 Euro.

3. Magen: Kleopatra schwor auf Kamille
Die Pflanze war schon im alten Ägypten das Heilmittel bei Magen-Darm-Problemen und Schleimhautentzündungen. Rezept: 2 TL getrocknete Blüten (Apotheke) mit 1/4 l kochendem Wasser übergießen, 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, dreimal täglich ein bis zwei Tassen trinken. Heilerde kann Schmerzen vorbeugen, da sie die Magensäure bindet. Dazu 2 TL Pulver aus der Apotheke in ein halbes Glas Wasser einrühren und auf leeren Magen trinken.
4. Nerven: leichte Elektro-Impulse
Bei akuten Beschwerden senden sogenannte TENS-Geräte elektrische Reize an die Nerven, wodurch die Schmerzübertragung zum Gehirn blockiert wird. So geht's: Elektroden auf den schmerzenden Bereich kleben, per Knopfdruck am Gerät die Intensität auswählen und die entsprechende Körperstelle zehn bis 15 Minuten behandeln. Die Krankenkassen übernehmen hierfür die Kosten.
5. Muskeln: Hilfe von der Almwiese
Bei akuten Verspannungen: Ein Heublumensack (Apotheke) wirkt besser als eine Wärmflasche. So geht's: Heublumenkissen in ein Sieb geben, dieses ca. 5 Minuten in einen Topf mit kochendem Wasser hängen. Abkühlen lassen, auf die Muskeln legen. Cremes, die den scharfen Wirkstoff Capsaicin (wird unter anderem aus Cayennepfeffer gewonnen) enthalten, wirken gleich doppelt gegen Beschwerden: Sie entspannen die verkrampfte Muskulatur und hemmen zudem die Freisetzung von Schmerzbotenstoffen.
6. Gelenke: Manche mögen's heiß – andere kalt
Im Akutstadium raten Ärzte zu kalten Umschlägen, im chronischen Fall zu Wärme (z. B. Körnerkissen). Neue Studien belegen, dass sich bei Patienten mit Kniegelenksarthrose die Beweglichkeit nach dreiwöchiger Behandlung mit Arnika-Gel (Apotheke) deutlich verbesserte. Auch die Schmerzen wurden gelindert. Mehrmals täglich auf die betroffenen Gelenke dünn auftragen.
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