Von der Beikost zur Familienkost – so gelingt der Übergang

Der erste Beikostmonat mit einem Gemüsebrei am Mittag ist vorbei und hat gut geklappt. Wie geht es nun weiter? Was kann wann eingeführt werden, was soll vermieden werden? Wieviel Flüssigkeit braucht mein Kind zusätzlich?

Beikost, Familienkost: Kinderärztin Dr. Nadine berät
Expertin McGowan: „Solange noch nicht drei volle Mahlzeiten durch einen Brei ersetzt worden sind, braucht Ihr Kind zusätzlich zu den weiter verabreichten Milchmahlzeiten (gestillt oder als Formulanahrung) eigentlich keine weitere Flüssigkeit.“ Foto: privat

Das sagt die Kinderärztin Dr. med. Nadine McGowan

Ist der erste Monat mit der Beikost geschafft und das Kind isst eine ganze Mittagsmahlzeit (150 bis 200 mg Brei) aus einem Gemüsebrei, gegebenenfalls auch mit ein bisschen Fleisch alle paar Tage, kann die nächste Still- oder Flaschenmahlzeit ersetzt werden. In der Regel wird also als zweiter Schritt die Abendmahlzeit in Breiform gegeben. Hier wählt man einen Milch-Getreidebrei. Sie können auch Fertigbreie verwenden, die enthalten allerdings häufiger noch zusätzlichen Zucker, was unnötig ist. Besser ist es, den Brei selbst zuzubereiten.

So gelingt und schmeckt der erste Abendbrei

Dazu nehmen Sie 20 g Vollkorngetreideflocken (feine Haferflocken oder Vollkorngries) und rühren Sie diese mit 200 ml vollfetter Vollmilch (Sie können auch die Flaschenmilch mit Formulanahrung verwenden, ganz, wie es Ihnen lieber ist) an. Wenn es Gries ist, sollte die Milch aufgekocht werden, ansonsten können Sie kalte Milch verwenden. Zusätzlich rühren Sie 20 g püriertes oder fein zerdrücktes Obst (beispielsweise Apfel, Banane oder Birne) unter, damit der Brei eine leichte Süße bekommt und zusätzlich Vitamine enthält.

Mehr trinken nach der Beikost-Umstellung?

Baby füttern mit Babybrei
Beim Übergang von Beikost zu Familienkost werden nach und nach alle Milchmahlzeiten durch Brei ersetzt Foto: Fotolia

Solange noch nicht drei volle Mahlzeiten durch einen Brei ersetzt worden sind, braucht Ihr Kind zusätzlich zu den weiter verabreichten Milchmahlzeiten (gestillt oder als Formulanahrung) eigentlich keine weitere Flüssigkeit. Aber Sie können ihm zu jeder Mahlzeit einen kleinen Trinklernbecher oder eine Trinkflasche mit Säuglingswasser oder für Babys geeignete Kräuter- oder Früchtetees ohne Zucker geben. Sind alle drei Mahlzeiten in Breiform, benötigt Ihr Baby inklusive der noch weiter verabreichten Formulanahrung oder Muttermilch circa 500 ml Flüssigkeit. Ist es sehr warm oder hat Ihr Kind Fieber, sollten Sie die Flüssigkeitsmenge etwas anpassen.

Mehr und mehr Beikost - Abwechslung auf dem Baby-Speiseplan

Wenn auch der Abendbrei vollständig eingeführt und gut gegessen wird, wird die Nachmittagsmahlzeit in Form eines Getreide-Obst-Breis gegeben. Die Zubereitung ist ganz ähnlich des Abendbreis, jedoch wird statt Milch Wasser verwendet (bei Grieß ebenfalls gekochtes Wasser, sonst quillt der Grieß nicht) und es wird, zusätzlich zum pürierten Obst noch ein Teelöffel hochwertiges Öl (zum Beispiel Rapsöl) hinzugefügt.

Der Mittagsmahlzeit kann gerne statt Fleisch auch Fisch hinzugefügt werden. Pürierte Nudeln oder Reis sind auch gern gesehen (und meist gern gegessen...). Von der früher postulierten Meinung, dass Fisch im ersten Lebensjahr aufgrund des Allergierisikos tabu sein sollte, ist man gänzlich abgerückt. Das Gegenteil hat sich herausgestellt – je mehr Lebensmittel (dazu gehören auch Eier, Milch und Fisch) im ersten Lebensjahr eingeführt werden, desto weniger Allergien kommen vor.

Was dürfen Babys im ersten Lebensjahr nicht essen?

Verboten ist im ersten Lebensjahr bezüglich der Nahrungsmittel nur sehr wenig. Verzichtet werden muss auf Honig (kann Säuglingsbotulismus auslösen), rohes Fleisch und rohen Fisch und auf ganze Nüsse (die können auch nach dem ersten Lebensjahr noch verschluckt werden, am besten erst mit frühestens drei Jahren geben. Nussmus (zum Beispiel Mandelmus) ist völlig unproblematisch). Joghurt und Quark enthalten sehr viel Protein und sollten erst gegen Ende des ersten Lebensjahres, am besten erst mit einem Jahr gegeben werden. Die Proteinausscheidung kann die Niere überfordern und genügend Calcium wird durch die übrige Nahrung bereitgestellt.