Vogelmiere bekämpfen: Die besten Mittel – ohne Chemie
Sie wächst im Garten rasant und kann eine Plage sein: Um Vogelmiere zu bekämpfen, sollten Sie besser auf mechanische oder Hausmittel statt auf chemische Wirkstoffe setzen. Welche Methoden sich eignen und ob Sie Vogelmiere auch mit Essig bekämpfen können.
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Die Vogelmiere ist ein Wildkraut, das viele Nährstoffe enthält – etwa Vitamine, Kalium, Kalzium, Magnesium und Kieselsäure. Doch da es sich schnell im Garten ausbreitet, zählt es eher zu den ungebetenen Gästen. Wie lässt sich Vogelmiere bekämpfen, wenn man keine Chemie einsetzen möchte? Mit diesen Methoden können Sie das Kraut entfernen.

Warum sollte man Vogelmiere bekämpfen?
Die Gewöhnliche Vogelmiere – auch Sternmiere, Sternenkraut oder Hühnerscherbe genannt – gehört zur Gattung der Nelkengewächse. Die krautige Pflanze wächst bevorzugt auf nährstoffreichem Boden und ist äußerst anpassungs- und widerstandsfähig. Sie wächst sogar dort, wo kaum etwas gedeihen kann, zum Beispiel auch auf Flächen, die nach Bränden oder Vulkanausbrüchen völlig karg sind. Im Weinbau dient sie als Nutzpflanze, die den Boden vor Erosion und Austrocknung schützt.
Im Garten ist die Vogelmiere allerdings sehr unbeliebt, denn sie verteilt ihre bis zu 15.000 Samen schnell, wuchert rasant und entzieht anderen Nutz- und Zierpflanzen Wasser, Licht und Nährstoffe. Die Samen können auch noch nach Jahrzehnten keimen, weshalb es sehr schwer ist, die Pflanze endgültig zu beseitigen. Daher ist es wichtig, das Unkraut Vogelmiere frühzeitig zu bekämpfen, im Rasen oder auf anderen Flächen, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Bekämpfung von Vogelmiere: Daran erkennen Sie die Pflanze
Das Wildkraut breitet sich in verschiedenen Bereichen des Gartens aus, zum Beispiel auf dem Rasen sowie in Gemüse- und Blumenbeeten. Auch auf brachliegenden Flächen ist es häufig zu finden. Als sogenannte Zeigerpflanze weist sie auf eine gute Bodenbeschaffenheit hin, die stickstoffreich und feucht ist. Aber auch auf humusreichen, sandigen oder lehmigen Böden fühlt sie sich wohl.
An diesen Merkmalen erkennen Sie die Vogelmiere:
Kriechende, teppichartige Ausbreitung
Zwischen 5 bis 40 Zentimeter Wuchshöhe:
Kleine, weiße Sternblüten
Verzweigte Stiele mit feinen Haaren
Herabhängende Kapselfrucht mit Samen

Die Pflanze kann leicht mit dem giftigen Acker-Gauchheil verwechselt werden, der auf ähnlichen Böden gedeiht und ebenfalls kriechend wächst. Zu unterscheiden sind die Pflanzen an den Blüten: Die des Acker-Gauchheils erscheinen in verschiedenen Orange-, Rot- oder Blautönen von Mai bis Oktober. Außerdem sind die Blätter der Vogelmiere etwas dünner. Beim Kontakt mit dem Acker-Gauchheil kann es zu Ekzemen auf der Haut und beim Verzehr zu Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen kommen.
Darf man Vogelmiere mit Essig bekämpfen?
Generell verbietet das Pflanzenschutzgesetz den Einsatz aller Präparate, die keine Zulassung als Pflanzenschutzmittel haben, aber andere Organismen schädigen können. Dazu zählt auch Essig gegen Unkraut. Dies gilt für versiegelte Flächen wie Wege, Gehwege, Bordsteine und Terrassen – wer gegen das Gesetz verstößt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro rechnen.
Nicht verboten ist der Einsatz dagegen auf land- oder forstwirtschaftlich sowie gärtnerisch genutzten Flächen. Dennoch sollten Sie besser auf Essig verzichten: Denn die Säure verändert den pH-Wert des Bodens und kann auch andere Pflanzen abtöten. Zudem werden die Mikroorganismen in den Böden geschädigt und das Grundwasser belastet. Deshalb sollten Sie Essig auf keinen Fall einsetzen, um die Vogelmiere zu vernichten und stattdessen auf Alternativen setzen.
Das spricht gegen die chemische Bekämpfung von Vogelmiere
Die Vogelmiere chemisch zu bekämpfen, bringt meist nicht den gewünschten Effekt: Zwar wird der obere Teil abgetötet, das Wurzelwerk bleibt in der Regel jedoch unversehrt. Nach kurzer Zeit sprießt und gedeiht das Wildkraut wieder.
Viele der teuren Mittel töten zudem nicht nur das Wildkraut, sondern schädigen Insekten. Zwar gibt es im Handel inzwischen auch Unkrautvernichter, die bienenfreundlich sind und sich für die punktuelle Bekämpfung eignen. Dennoch sollten Sie aufgrund der Ineffizienz besser auf umweltfreundlichere Methoden setzen, zumal durch den Einsatz der chemischen Mittel ungewollt auch andere Pflanzen in Mitleidenschaft gezogen werden können
Vogelmiere bekämpfen mit Hausmitteln
Hausmittel und mechanische Methoden eignen sich gut, um die Pflanze effektiv zu beseitigen. Das Wichtigste dabei ist Ausdauer: Da sich die Samen schnell verbreiten, kommt die Vogelmiere immer wieder und muss möglichst früh, noch bevor sie Blüten und Kapselfrüchte mit Samen bildet, bekämpfen werden. Aus diesem Grund sollten Sie auch möglichst die gesamte Pflanze samt Wurzeln entfernen.
Mit diesen Mitteln und Methoden können Sie die Vogelmiere beseitigen:
Bevor Sie Rasen säen oder ein Beet bepflanzen wollen, lassen Sie die Fläche einige Wochen brachliegen. Die auftauchenden Unkräuter entfernen Sie direkt. So ist die Fläche zumindest vorerst frei von Vogelmiere, Giersch & Co. Achten Sie auf einen engen Rasenwuchs: In Lücken siedeln sich neue Samen ruckzuck an.
Anstrengend, aber am effektivsten ist das mechanische Jäten – entweder händisch, am besten direkt nach dem Regen, wenn sich die Wurzeln leicht mit rausziehen lassen, oder mit einer Hacke bzw. einem Unkrautstecher. Damit packen Sie die Vogelmiere und andere Wildkräuter buchstäblich an der Wurzel. Zu beachten ist, dass Sie die Pflanzen möglichst früh, vor der Blüte, und vollständig entfernen. Die Reste dürfen nicht auf den Kompost, damit sie nicht weiter aussäen, sondern sollten in den Hausmüll. Lücken im Rasen füllen Sie am besten durch frischen Rasen auf, damit neue Unkrautsamen keinen Platz finden.
Vertikutieren im Frühjahr ist sehr nützlich, weil es die Pflanze samt Wurzel entfernt. Wöchentliches Mähen vom Frühjahr bis in den Herbst stoppt zudem das Wachstum und vor allem das Blühen der Vogelmiere. Diese kann sich dann nicht über die Samen ausbreiten. Allerdings wächst die Pflanze auch im Winter, wenn kein Rasen gemäht wird.
Kochend heißes Wasser ist ebenfalls ein effektives Mittel, um dem Unkraut den Garaus zu machen. Dazu können Sie zum Beispiel auch Nudelwasser verwenden. Es dringt bis zu den Wurzeln vor und schädigt auch diese. Um sicher zu gehen, entfernen Sie die abgestorbenen Pflanzenteile und wiederholen die Behandlung mit Wasser, damit auch verbliebene Reste abgetötet werden. Achtung: Wenden Sie das heiße Wasser nur zielgerichtet an, da es nicht nur die Wurzeln der ungeliebten, sondern auch anderer Pflanzen sowie des Rasens schädigt.
Darüber hinaus lässt sich Vogelmiere mit Kalkstickstoff bekämpfen. Dieser wird im Herbst eingesetzt und tötet die Vogelmiere ab. Während der Vegetationsperiode, wenn das Wildkraut wächst, können Sie auch Kalidünger aufbringen und es so am Wachsen hindern.
Nicht bepflanzte Areale im Beet können Sie mit Mulch bedecken, damit sich die Vogelmiere hier gar nicht erst ansiedeln kann. Achten Sie darauf, den Mulch nicht zu dick auszustreuen, so dass Mäuse oder Schnecken keinen Unterschlupf finden. Mulch können Sie auch gegen das bereits gewachsene Unkraut einsetzen, denn durch den Lichtentzug stirbt das Wildkraut ab. Den gleichen Effekt hat auch eine lichtundurchlässige Folie – beide Methoden sind allerdings recht langwierig. Möchten Sie die Vogelmiere im Rasen bekämpfen, eignet sich dieser Weg eher nicht, da auch die Gräser absterben.
Eine wirksame Vernichtung des Wildkrauts ist also schwierig. Idealerweise hindern Sie das Gewächs im Rasen durch Vertikutieren und regelmäßiges Mähen daran, überhaupt Wurzeln zu schlagen. Hat es sich einmal angesiedelt, ist das frühe und regelmäßige Jäten der effektivste Weg, um die Vogelmiere zu bekämpfen.