Vitamine in der Schwangerschaft: Welche sind wichtig?

Vitamine sind in der Schwangerschaft besonders wichtig. Eine ausgewogene Ernährung kann sicherstellen, dass sowohl Mutter als auch Kind gut versorgt sind. Welche Vitamine sind in der Schwangerschaft für die Entwicklung des Babys unverzichtbar? 

Schwangere Frau, die sich gesund ernährt.
Vitamine in der Schwangerschaft sind wichtig, damit Mutter und Kind gut versorgt sind Foto: nd3000/iStock

Welche Vitamine in der Schwangerschaft?

Eine gute Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist für Mutter und Kind lebensnotwendig. Doch welche Vitamine sind in der Schwangerschaft besonders wichtig? Ein unverzichtbares Schwangerschaftsvitamin ist Vitamin B9, auch bekannt als Folsäure. Es spielt eine wesentliche Rolle bei der Neubildung und der Teilung von Zellen und kann das Ungeborene vor einer bestimmten Form der Fehlbildungen schützen, den sogenannten Neuralrohrdefekten. Davon betroffen sind das Gehirn und das Rückenmark des Kindes. 

Frauenärzte empfehlen deshalb Folgendes:

• Bereits vier Wochen vor einer geplanten Schwangerschaft sollten jeden Tag 400 Mikrogramm des Vitamins Folsäure eingenommen werden.
• Dies sollte bis zum Ende der zwölften Schwangerschaftswoche (SSW) weitergeführt werden.
• 800 Mikrogramm Folsäure täglich sollten diejenigen Schwangeren einnehmen, die vor der Empfängnis keine Ergänzungspräparate mit Folsäure zugeführt haben.

Neben Folsäure ist Jod in der Schwangerschaft ein wichtiges Spurenelement. Es fördert die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes und schützt – in ausreichender Menge eingenommen – die Mutter vor einer Schilddrüsenvergrößerung (Struma). Wie viel Jod eine Schwangere braucht, entscheidet der Arzt meist individuell. Wichtig dabei ist zum Beispiel, wie viel Seefisch oder jodiertes Speisesalz verzehrt werden.

Wie viel Vitamin A in der Schwangerschaft?

Vitamin A ist in der Schwangerschaft wichtig für das Wachstum und die Entwicklung unterschiedlicher Zellen, des Gewebes und vor allem der Lunge des Kindes. Über eine ausgewogene Ernährung lässt sich der Vitamin A-Bedarf von Mutter und Kind gut decken. 

Dazu gehören:

• Milch und Milchprodukte
• Fleisch
• Viel Obst und Gemüse

Auf eine zusätzliche Einnahme von Vitamin A-Präparaten oder Multivitamin-Präparaten mit Vitamin A raten Ärzte ab. Auch auf den Verzehr von Leber, die viel Vitamin A enthält, sollte vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft verzichtet werden. Der Grund: Eine Überdosierung des Vitamins kann das ungeborene Kind schädigen. Wie viel Vitamin A wird in der Schwangerschaft gebraucht? Ab dem vierten Schwangerschaftsmonat sind es 1.100 Mikrogramm pro Tag.

Wie viel Vitamin D in der Schwangerschaft?

Vitamin D ist in der Schwangerschaft vor allem für die Knochengesundheit der Mutter und das Knochenwachstum des Kindes wichtig. Außerdem trägt es dazu bei, Mutter und Kind vor Schwangerschaftskomplikationen wie Schwangerschaftsdiabetes, der sogenannten Präeklampsie und einer Frühgeburt zu schützen. 

Da Vitamin D vom Körper mithilfe von Sonnenlicht selbst gebildet werden kann, empfehlen Ärzte eine regelmäßige Sonnenbestrahlung – auch für Schwangere. Zwischen Juni und August reichen beispielsweise bereits fünf bis zehn Minuten Sonnenlicht pro Tag aus, auf der Haut von Gesicht, Händen und Armen. Fettreiche Fischarten wie Lachs und Hering liefern zusätzliches Vitamin D in der Schwangerschaft und beugen einem Mangel vor. Der Arzt empfiehlt Vitamin D-Präparate nur, wenn ein Mangel nachgewiesen wurde. Neuere Studien zeigen, dass sowohl eine Unter- als auch eine Überversorgung mit Vitamin D während der Schwangerschaft das Allergierisiko beim Kind erhöhen kann.

Quellen:

Ausgewählte Fragen und Antworten zu Folat, in: Deutsche Gesellschaft für Ernährung 
Bechthold, Angela et al. (2012): Beurteilung der Vitaminversorgung in Deutschland Teil 2: Kritische Vitamine und Vitaminzufuhr in besonderen Lebenssituationen, in: Ernährungsumschau 7/2012.
Ernährung in der Schwangerschaft, in: Bundezentrale für gesundheitliche Aufklärung 
Jod, Folat/Folsäure und Schwangerschaft, in: Bundesinstitut für Risikobewertung 
Körner, Ute & Rösch, Ruth (2014): Ernährungsberatung in Schwangerschaft und Stillzeit, Stuttgart: Georg Thieme Verlag.
Vitamin D in der Schwangerschaft, in: Bundezentrum für Ernährung