Vitamin-D-Mangel: Symptome, Risikogruppen, Behandlung
Ein Mangel an Vitamin D entwickelt sich häufig schleichend. Umso wichtiger ist es, erste Anzeichen schnell zu entdecken. Doch wie äußern sie sich, wer gehört zu einer besonderen Risikogruppe, und wie kann ein Vitamin-D-Mangel rasch behoben werden?

Woran ist ein Vitamin-D-Mangel zu erkennen?
Ein Mangel an Vitamin D wirkt sich hauptsächlich auf den Calcium- und Phosphatstoffwechsel aus. Bei Säuglingen und Kleinkindern führt er zu verformten Knochen (Rachitis), weil sich nach und nach Calcium aus den Knochen löst und diese instabil macht. Ältere Kinder und Erwachsene erfahren durch diese sogenannte Demineralisierung eine Aufweichung der Knochen, auch Osteomalazie genannt. Muskelschwäche, Knochen-Muskel-Schmerzen aber auch eine erhöhte Infektanfälligkeit sind die Folge.
Rachitiszeichen bei Kindern
- Wachstumsstörung und fehlender Appetit
- Schwäche und Muskelkrämpfe
- Gelenk- und Knochenschmerzen
- Verspätete Zahnung
- Überregbarkeit von Muskeln und Nerven / Muskelkrämpfe
- O-Beine
- Aufgetriebene Knorpel-Knochengrenze der Rippen am Brustbein (Rachitischer Rosenkranz)
Osteomalaziezeichen bei Kindern
- Schwäche und Bewegungsstörungen
- Unklare Schmerzen, vor allem an den Sehnen
- Selten Muskelkrämpfe
Risikogruppen: Wer ist besonders gefährdet?
Einige Menschen haben ein höheres Risiko, einen Mangel an Vitamin D zu entwickeln. Zu diesen Risikogruppen gehören Menschen mit
- geringer Vitamin-D-Produktion durch zu wenig Sonnenbestrahlung der Haut
- altersbedingter Abnahme der Vitamin-D-Produktion
- dunklem Hauttyp
- ungenügender Zufuhr über die Nahrung
Während der Schwangerschaft erhöht ein Vitamin-D-Mangel das Risiko für den sogenannten Schwangerschaftsdiabetes bei der Mutter und für eine verminderte Knochendichte beim Kind. Übergewichtige sollten ebenso auf eine gute Vitamin-D-Versorgung achten, da das Fettgewebe das Vitamin einlagert und nicht wieder abgibt. Einige Krankheiten bringen ebenso ein Risiko für einen Vitamin-D-Mangel mit sich:
- Chronische Niereninsuffizienz
- Krebs
- Zystische Fibrose
- Zöliakie
- Morbus Crohn
- Colitis ulcerosa
Außerdem können bestimmte Medikamente einen Vitamin-D-Mangel begünstigen. Dazu zählen:
- Antiepileptika
- Glukokortikoide
- HIV-/AIDS-Medikamente
- Pilzmittel, wie Ketoconazol
- Cholestyramin
Veganer können aufgrund des Verzichts auf tierische Lebensmittel ihren Bedarf an Vitamin D über die Nahrung kaum decken. Zwar enthalten auch pflanzliche Lebensmittel Vitamin D, die Anteile sind jedoch sehr gering.
Wie wird ein Vitamin-D-Mangel behandelt?
Ob und wie stark ausgeprägt ein Mangel besteht, lässt sich am besten durch einen Bluttest herausfinden. Dafür entnimmt der Arzt eine Blutprobe. Im Labor wird dann untersucht, wie viel vom sogenannten 25(OH)-Vitamin D (Calcidiol) im Blut zu finden ist. Ein Vitamin-D-Mangel lässt sich kurzfristig nur über Ergänzungspräparate in Tablettenform ausgleichen. Aber auch über die Nahrung kann man über bestimmte Lebensmittel Vitamin D aufnehmen. Welche Dosierung die Beste ist, entscheidet der Arzt. Im Sommer ist es sinnvoll, sich 15 bis 20 Minuten lang der Sonne auszusetzen.
Etwa 25 Prozent der Körperoberfläche sollten dabei unbedeckt sein. Außerdem ist eine ausgewogene Ernährung mit ein bis zwei Portionen fettreichem Fisch pro Woche ratsam.
Quellen:
- Biesalski, Hans Konrad (2016): Vitamine und Minerale. Indikation, Diagnostik Therapie. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart
- Gröber, Uwe (2018): Arzneimittel und Mikronährstoffe. Medikationsorientierte Supplementierung. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
- Heseker, Helmut/ Stahl, Anna/ Strohm, Daniela (2012): Vitamin D. Physiologie, Funktionen, Vorkommen, Referenzwerte und Versorgung in Deutschland. Ernährungs Umschau 4/2012: 232-239.
- Ausgewählte Fragen und Antworten zu Vitamin D (am 08.12.19), in: dge.de