Vitamin D- Mangel: Erhöhtes Sterberisiko ab diesem Wert!

Forschende aus Australien haben im Rahmen einer Studie herausgefunden, dass ein Vitamin D-Mangel ein erhöhtes Sterberisiko mit sich bringen kann. Ab welchem Wert wird es kritisch?

Nahaufnahme von Frauenhand in Krankenhausbett
Wer an Vitamin D-Mangel leidet, hat ein erhöhtes Sterberisiko Foto: iStock /wutwhanfoto

Vitamin D spielt eine zentrale Rolle im Körper – für den Aufbau von Muskeln und Knochen, aber auch beim Schutz vor Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer. Ein Team von Wissenschafler:innen des Australian Centre for Precision Health in Adelaide hat nun in einer Studie entdeckt, dass mit einem Vitamin D-Mangel auch ein erhöhtes Sterberisiko einhergeht.

Studie: Vitamin D-Mangel erhöht Sterberisiko um 25 Prozent

Die Untersuchungen ergaben, dass bei einem Wert unter 50 nmol/l (Nanomol pro Liter) ein Zusammenhang mit einem erhöhten Sterberisiko besteht.

Die Ergebnisse der Studie:

  • Menschen mit einem sehr niedrigen Vitamin D-Spiegel von unter 25 nmol/l haben das höchste Sterberisiko – und zwar ein um 25 Prozent erhöhtes.

  • Steigt der Vitamin D-Spiegel im Blut, nimmt das Risiko zu sterben bis zu 50 nmol/l deutlich ab.

  • Lagen die Werte der Probanden zwischen 75 und 125 nmol/l, konnte keine Wirkung mehr festgestellt werden.

Die Forschenden wiesen das höhere Sterberisiko im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs nach.

Erste Studie, die Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel und Sterberisiko belegt

Die Expert:innen analysierten mittels der sogenannten „Mendelschen Randomisierung“ Daten einer Kohortenstudie der UK Biobank mit 307.601 Proband:innen aus England, Schottland und Wales, die zwischen März 2006 und Juli 2010 erhoben worden waren. Dabei konnte das Team zu präziseren Ergebnissen als vorhergehende Studien gelangen, weil der Vitamin D-Mangel bei den Studienteilnehmer:innen genetisch bedingt war und äußere Faktoren wie Bewegunsgmangel oder Ernährung keinen Einfluss hatten.

„Das Besondere an dieser neuen Studie ist, dass wir Personen mit sehr niedrigen Vitamin-D-Konzentrationen untersuchen und dadurch feststellen konnten, was passieren würde, wenn ihre Spiegel ein wenig höher wären.“
Co-Autorin Dr. Elina Hyppӧnen gegenüber dem Fachportal „Medscape“

Andere Studien konnten keine Wirkung einer erhöhten Vitamin D-Dosis nachweisen. Den Grund erklärte Dr. Hyppӧnen so: Wer eine Studie mit Menschen mit sehr niedrigen Werten durchführe, könne das aus ethischen Gründen nur tun, wenn er sie auch behandelt – also wenn der Mangel gleichzeitig ausgeglichen werde. Dies ist in der aktuellen Studie geschehen.

Höheres Sterberisiko: Lohnen sich Vitamin D-Präparate?

Empfohlen werden Nahrungsergänzungsmittel ab einem Vitamin D-Mangel von 50 nmol/l. Diesen Wert kann man vom Arzt bestimmen lassen. „Alle Personen mit einem Vitamin D-Wert unter 50 nmol/l sollten ihre Werte erhöhen“, rät auch Elina Hyppönen. Höhere Werte müssten nicht erreicht werden, es bestehe daher keine Notwendigkeit, hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.

Der Körper kann Vitamin D selbst produzieren, benötigt dazu aber Sonnenlicht. Besonders der Lichtmangel im Winter, aber auch eine Vitamin D-arme Ernährung tragen zum Mangel bei. Wer darunter leide, solle laut Hyppönen dauerhaft geringe Vitamin D-Dosen einnehmen, statt zum Beispiel nur im Winter hohe Dosen. Um ein erhöhtes Sterberisiko durch Vitamin D-Mangel zu vermeiden, sollte man sich ärztlich beraten lassen.