Vitamin A: Nährstoff für Augen und Knochen
Haut, Augen, Knochen, Zähne – viele Organe und Gewebe im Körper brauchen Vitamin A. Wer sich ausgewogen ernährt, kann seinen Tagesbedarf an Vitamin A leicht decken. In der Schwangerschaft braucht der Körper zwar etwas mehr, eine Überdosierung kann jedoch gefährlich sein.
Was ist Vitamin A und was macht es im Körper?
Der Begriff Vitamin A umfasst eine Reihe von Verbindungen wie Retinol oder Retinsäure, die im Körper jedoch ähnlich wirken. Besonders wichtig ist Vitamin A für die Augen: Denn sie bilden mithilfe von Vitamin A das Sehpigment, das Hell-Dunkel-Sehen ermöglicht. Ohne Vitamin A wären wir also nachtblind. Vitamin A hilft außerdem beim Aufbau von Knochen, Knorpeln und Zähnen, ist am Fettstoffwechsel und an der Blutbildung beteiligt. Und auch die Haut braucht Vitamin A, um sich zu regenerieren und elastisch zu bleiben. Daher ist Vitamin A in Form von Retinol ein beliebter Wirkstoff in Hautcremes. Vitamin A steuert zudem das Wachstum der Körperzellen und hilft sogar dabei, sie zu schützen. Denn die Vitamin-A-Vorstufe Beta-Carotin fängt aggressive Sauerstoffverbindungen, sogenannte freie Radikale, im Körper ein, die die Zellen angreifen.
Wie hoch ist der Tagesbedarf an Vitamin A?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt je nach Alter, Geschlecht und Lebenssituation unterschiedliche Mengen Vitamin A. So sieht der Tagesbedarf aus:
Personengruppe | Tagesbedarf an Vitamin A in Milligramm |
---|---|
Säuglinge (0 bis weniger als 4 Monate) | 0,5 |
Säuglinge (4 bis weniger als 12 Monate) | 0,6 |
Kinder (1 Jahr bis weniger als 4 Jahre) | 0,6 |
Kinder (4 Jahre bis weniger als 7 Jahre) | 0,7 |
Kinder (7 Jahre bis weniger als 10 Jahre) | 0,8 |
Kinder (10 Jahre bis weniger als 13 Jahre) | 0,9 |
Weibliche Jugendliche (13 Jahre bis weniger als 15 Jahre) | 1 |
Männliche Jugendliche (13 Jahre bis weniger als 15 Jahre) | 1,1 |
Weibliche Jugendliche (15 Jahre bis weniger als 19 Jahre) | 0,9 |
Männliche Jugendliche (15 Jahre bis weniger als 19 Jahre) | 1,1 |
Erwachsene Frauen | 0,8 |
Erwachsene Männer | 1,1 |
Schwangere ab dem 4. Monat | 1,1 |
Stillende Frauen | 1,5 |
Welche Lebensmittel enthalten viel Vitamin A?
Der tägliche Bedarf an Vitamin A lässt sich im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung in der Regel gut decken. Lebensmittel wie Leber, Palmöl, Camembert oder Aal enthalten hohe Mengen an Vitamin A. Gemüsesorten wie Karotten oder Grünkohl sind reich an der Vitamin-A-Vorstufe Beta-Carotin. Da Vitamin A zu fettlöslichen Lebensmitteln den zählt, sollte es immer zusammen mit Öl oder Fett aufgenommen werden. Nur so kann der Körper es optimal verwerten.
Was gilt für die Vitamin-A-Zufuhr in der Schwangerschaft?
In der Schwangerschaft ist der Vitamin-A-Bedarf leicht erhöht. Ein Mangel an Vitamin A kann bei Schwangeren zu Folgeerkrankungen wie Blutarmut, Infektionen oder Nachtblindheit führen. Allerdings ist es wichtig, Vitamin A in der Schwangerschaft nicht zu hoch zu dosieren. Denn bereits eine einzelne Überdosis – insbesondere im ersten Schwangerschaftsdrittel – kann das ungeborene Baby schädigen. Daher empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung Frauen in der Schwangerschaft, auf Leber und leberhaltige Lebensmittel zu verzichten, die besonders reich an Vitamin A sind.
Quellen:
McCauley, M. E., van den Broek, N., Dou, L., & Othman, M. (2016). Nahrungsergänzung durch Vitamin A in der Schwangerschaft für gesundheitsbezogene Endpunkte für Mütter und Neugeborene. ZEITSCHRIFT FÜR HEBAMMENWISSENSCHAFT, 4(02), 244.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Referenzwerte Vitamin A, -Carotin, Abrufdatum: 09.12.2019
Bundesinstitut für Risikobewertung: Schwangere sollten weiterhin auf den Verzehr von Leber verzichten, Abrufdatum: 09.12.2019