Virusgrippe im Sommer – eine Gefahr für das Herz

Jede Virusgrippe im Sommer stellt auch eine Bedrohung für den Herzmuskel dar. Erfahren Sie hier, wer besonders gefährdet ist und welcher Test anzeigt, wann wirklich Gefahr für unseren lebenswichtigen Herzmuskel besteht.
Draußen 30 Grad Hitze, drinnen die kühle Klimaanlage. Angenehm, aber leider ungesund. Denn starke Temperaturunterschiede, Zugluft (zum Beispiel im Auto), zu viel Sonne oder plötzliche Wetterumschwünge können eine Sommergrippe auslösen. ,,Nicht ungefährlich", sagt Dr. Petra Lange-Braun, Kardiologin am Herzinstitut ICQuadrat in Berlin: ,,Wir wissen heute, dass alle Viren auch das Herz in Mitleidenschaft ziehen können. Deshalb ist es so wichtig, sich so lange zu schonen, bis man wirklich wieder gesund ist."
Gefährliche Virusgrippe im Sommer
Es sind vor allem die Enteroviren (z. B. Coxsackie-Viren), die bei einer Virusgrippe im Sommer dem Organismus zu schaffen machen. Sie werden beim Sprechen, Niesen und Husten übertragen.
Bei hohen Temperaturen können sie sich besonders gut ausbreiten, weil unsere Abwehr in Hitzephasen oft geschwächt ist. Auch verschwitzte Kleidung löst oft Infekte aus. Denn rascher Temperaturwechsel fördert Sommer-Erkältungen.
Typische Symptome einer Sommergrippe
Hat die Virusgrippe erst einmal den Weg in den Körper gefunden, vermehren sich die Viren in Windeseile. Meist dauert es dann nur ein paar Stunden, bis sich die Auswirkungen zeigen. Es kommt zu Schnupfen, Fieber, Schüttelfrost, Kopf-, Hals- und Ohrenschmerzen, manchmal sogar zu Erbrechen, Durchfall und Bauchweh. ,,Betroffene fühlen sich unendlich schlapp, kommen kaum noch die Treppen hoch und würden am liebsten die ganze Zeit im Bett bleiben", so Dr. Lange-Braun. Normalerweise klingen die Symptome nach drei Tagen ab. ,,Dauert es länger, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen."

Sommergrippe: Herz in Gefahr
Was lange Zeit bestritten wurde, ist heute belegt: Einr Virusgrippe im Sommer kann das Herz angreifen. Sie siedeln sich gern um das Herz herum an. Im Normalfall kein Problem. Die Abwehr enttarnt und bekämpft die feindlichen Erreger.
,,Doch wenn man sich zu früh zu viel zumutet, können die Viren den Herzmuskel angreifen", sagt die Kardiologin. ,,Der Elektrolythaushalt gerät dann durcheinander und das kann im schlimmsten Fall zu schweren Herzerkrankungen führen."
Sportler sind gefährdet
Vor allem Hobby- oder Leistungssportler sind von der Virusgrippe in der warmen Jahreszeit gefährdet! Dr. Lange-Braun: ,,Fangen Sie daher erst dann wieder mit dem Fitnesstraining an, wenn sich der Körper von der Virenattacke erholt hat. Wer sich weiter schlapp und müde fühlt, sollte auf jede sportliche Belastung verzichten."
Blutwert als Alarmsignal
Ob das Herz durch die Virusgrippe gefährdet ist, lässt sich heute durch einen Bluttest nachweisen. Gefahndet wird nach dem sogenannten C-reaktivem Protein (kurz: CRP). Die Leber bildet es als Antwort auf eine akute Entzündung, wie etwa bei einer Grippe.
Darüber hinaus zeigt der CRP-Wert auch an, ob in den Gefäßen eine Entzündung glimmt und somit Gefahr für unseren lebenswichtigen Muskel besteht. Mehr noch: Studien der Harvard Medical School belegen, dass Patienten mit einem hohen CRP-Spiegel ein bis zu dreifach erhöhtes Infarkt-Risiko haben. Je nach Erregertyp behandelt der Arzt mit Antibiotika oder Entzündungshemmern.
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