Verstopfung lösen: Die richtige Behandlung
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- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Die Behandlung einer Verstopfung richtet sich bei der sekundären Verstopfung nach den Ursachen. PraxisVITA erklärt, wie Sie eine Verstöpfung lösen und den Darm nachhaltig in Schwung bringen.
Die Behandlung einer sekundären Verstopfung orientiert sich an der jeweiligen Ursache für die Beschwerden. Falls sie das Symptom anderer Grunderkrankungen wie beispielsweise neurologischer Erkrankungen (zum Beispiel Multiple Sklerose, Morbus Parkinson) ist, so geht es in erster Linie darum, diese zu behandeln.
Darüber hinaus können eine Vielzahl von Medikamenten Verstopfungen auslösen, unter anderem Präparate gegen Allergien, Depression oder starke Schmerzen. Hier ist es hilfreich, die Dosierung des Medikaments in Abstimmung mit dem Arzt zu verringern, damit sich die Verstopfungen lösen. Alternativ können Sie auf Empfehlung des Arztes ein anderes, verwandtes Medikament einnehmen.
Verstopfung lösen bei Kindern
Für die Verstopfung-Behandlung bei Kindern gilt von Anfang an: Sprechen Sie sich mit Ihrem Kinderarzt ab. Behandlungen auf eigene Faust mit Hausmitteln oder frei verkäuflichen Medikamenten sind nicht empfehlenswert. Denn das Vorgehen kann gesundheitliche Risiken bergen oder schlicht wirkungslos sein. Unter Umständen verstellt es sogar den Blick auf eine vorhandene Grunderkrankung, die die Verstopfung auslöst.

Sofern der Arzt keine organische Ursache für die Verstopfung findet (primäre Verstopfung), bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten an, für das Verstopfung lösen an. Im ersten Schritt empfiehlt sich die regelmäßige Einnahme von natürlichen und löslichen Ballaststoffen, wie Weizenkleie oder Flohsamenschalen. Sie lassen den Stuhl aufquellen, der dadurch verstärkt gegen die Dickdarmwand drückt und den Dickdarm zu mehr Bewegung anregt. Angenehmer Nebeneffekt: Der höhere Wasseranteil macht den Stuhl weicher.
Um diese Wirkung zu unterstützen, sollten Sie generell versuchen, sich ballaststoffreich zu ernähren (zum Beispiel Vollkornbrot statt Weißbrot, mindestens fünfmal täglich frisches Obst oder Gemüse).
Verstopfung lösen: Auf die Ernährungs-, Trink- und Lebensgewohnheiten kommt es an
Betroffene sollten nicht nur für das Verstopfung lösen darauf achten, mindestens 1,5 Liter pro Tag zu trinken. Wer deutlich mehr trinkt, erreicht dadurch übrigens keine Verbesserung der Verstopfungsbeschwerden.
Regelmäßige Bewegung ist ebenfalls wichtig, insbesondere bei älteren Menschen. Sie regt die Dickdarmtätigkeit an. Die Ergebnisse verschiedener Studien deuten darauf hin, dass sich bereits zwei Wochen Bewegungsmangel negativ auf die Verdauung auswirken können.

Betroffene sollten darüber hinaus immer dann den Toilettengang antreten, wenn Stuhldrang besteht. Das ist nicht immer einfach umzusetzen, da viele Menschen den Stuhldrang regelmäßig unterdrücken, meistens aus Zeitnot, manchmal auch aus Schamgefühl. Und das fördert die Verstopfungsbeschwerden.
Alle Maßnahmen zu Ernährungs-, Trink- und Lebensgewohnheiten sowie Bewegung sind in der Regel eine gute Möglichkeit, um leichte, vorübergehende Verstopfungen zu lösen.
Bei der Behandlung von chronischer Verstopfung kommen zusätzlich unterschiedliche Medikamente zum Einsatz. Die Wahl der Medikamente hängt vor allem davon ab, ob der Verstopfung eine Entleerungsstörung oder träge Darmtätigkeit zugrunde liegt. Bei der Entleerungsstörung verschreibt der Arzt Zäpfchen, die ein Medikament enthalten, das die Entleerung erleichtert. Alternativ können Betroffene auch Einlaufpräparate (sogenannte Klysmen oder Klistiere) verwenden.

Bleibt die Behandlung einer Verstopfung weitgehend wirkungslos, so kann der Arzt in letzter Instanz einen chirurgischen Eingriff empfehlen. Ausbuchtungen oder Einstülpungen im Enddarm werden dabei chirurgisch so verändert, dass sie eine Entleerung nicht mehr oder zu mindestens weniger behindern.
Bis dahin können Betroffene allerdings noch verschiedene Behandlungsoptionen ausschöpfen – beispielsweise die Biofeedback-Therapie, durch die Betroffene das gezielte Entleeren effektiv trainieren können. Auch eine Kombination verschiedener Medikamente (Abführmittel, Abführzäpfchen oder Klysmen) ist möglich.
Ein Klistier dient der Durchführung eines Einlaufs, um ein Abführmittel direkt in den Enddarm einzuführen. Es handelt sich dabei um eine kleine Tube, in der sich das Mittel befindet. Diese wird behutsam mit der spitz zulaufenden Öffnung in den After eingeführt und erst dann wird der Inhalt vollständig herausgedrückt. Achten Sie beim Herausziehen der Spitze darauf, dass die Tube zusammengedrückt bleibt, da ansonsten ein Teil des Mittels wieder zurück in die Verpackung gesogen werden kann.
Verstopfung lösen mit Medikamenten
Geht die Verstopfung auf eine langsame Dickdarmtätigkeit zurück, so setzt die Behandlung vor allem auf Medikamente, die den Dickdarm anregen. Der Arzt wird Abführmittel empfehlen, die die Wirkstoffe Macrogol, Bisacodyl oder Natriumpicosulfat enthalten.
Alternativ können auch bestimmte Zuckerstoffe (zum Beispiel Lactulose) oder sogenannte Anthrachinone eingenommen werden. Sie verhindern, dass der Nahrung Wasser entzogen wird und stimulieren die Darmwand, den Stuhl mit Flüssigkeit anzureichern. Die Folge: Der Stuhl wird weicher. Zusätzlich dehnt die aufgequollene Nahrung die Dickdarmwand, was die Verdauungstätigkeit des Dickdarms anregt. Betroffene können ergänzend Abführzäpfchen anwenden oder Einläufe durchführen.

Zeigen diese Maßnahmen keine Wirkung, so kann der Arzt zur Behandlung Medikamente empfehlen, die gezielter an der eigentlichen Ursache ansetzen (zum Beispiel Opiatantagonisten, Prucaloprid). Ein chirurgischer Eingriff (zum Beispiel teilweise Entfernung des Dickdarms) wird erst dann erwogen, wenn bei Verstopfung alle anderen Behandlungen keine oder kaum Wirkung gezeigt haben. Zudem müssen weiterhin dauerhafte, starke Verstopfungsbeschwerden bestehen. Ein solcher Eingriff ist jedoch nur in seltenen Fällen notwendig.
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