Verstopfung beim Säugling Hausmittel: Was hilft wirklich?

Bei einer Verstopfung beim Säugling wünschen sich die Eltern natürlich einfache und schonende Hausmittel. Aber gibt es Hausmittel, die bei einer Verstopfung bei Babys erlaubt sind? Oder was können Eltern sonst tun, um den Darm des Kindes in Schwung zu bringen?

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Als Mutter eines Kleinkindes weiß ich, dass junge Eltern sich viele Gedanken machen, wenn etwas mit dem Kind nicht stimmt. Gerade der Verdauungsapparat kann schnell Grund zur Sorge sein. Bleibt der Stuhlgang aus, denken Eltern natürlich, etwas sei nicht in Ordnung. Wir fragen uns, ob unser Kind unter Bauchschmerzen leidet und sich quält, da der Stuhlgang nicht herauskommt.

Und genau das ist beim Säugling das Problem: Das kleine Kind kann noch nicht sagen, ob und wo es Schmerzen hat. Und jeder Darm ist anders: Einige Säuglinge haben jeden Tag Stuhlgang, andere nur alle paar Tage. Es ist also nicht ganz einfach zu beurteilen, wann es sich um eine Verstopfung beim Baby handelt.

Wir Eltern können nur auf Verdacht reagieren. Wenn Sie vermuten, dass ihr Baby tatsächlich unter Verstopfung leidet, ist immer die Hebamme die beste Ansprechpartnerin.

Und die gute Nachricht: Leidet ihr Baby unter Verstopfung, können Sie zum Glück etwas tun, um die Darmbewegungen in Gang zu setzen. Ob die Verstopfung beim Säugling durch Hausmittel behoben werden sollte oder was sonst hilft.

Baby liegt auf dem Rücken und weint.
Eine Verstopfung beim Säugling kann nicht durch klassische Hausmittel behandelt werden. Doch es gibt trotzdem einige Maßnahmen, die helfen. Foto: iStock/06photo

Verstopfung beim Säugling: Hausmittel als Lösung?

Meine Hebamme hat stets betont, dass in die Darmflora des Babys möglichst wenig eingegriffen werden sollte. Schließlich ist diese noch sehr empfindlich. Selbst das Trinken von Fencheltee, der über Generationen immer als das Mittel gegen Verdauungsprobleme bei Babys eingesetzt wurde, hielt sie nicht für sinnvoll, so lange es sich noch um einen Säugling handelt.

Statt der herkömmlichen Hausmittel gegen Verstopfung, die bei größeren Kindern und Erwachsenen eingesetzt werden, können Sie beim Säugling jedoch folgende vier Maßnahmen durchführen.

Maßnahmen, die bei einer Verstopfung beim Baby helfen
Wenn diese vier Maßnahmen richtig angewendet werden, können sie helfen, eine Verstopfung beim Baby zu lindern - und zwar genau so gut wie gewöhnliche Hausmittel bei Erwachsenen. Foto: iStock/06photo, iStock/Prostock-Studio, iStock/ANRproduction, iStock/ADragan, iStock/Ridofranz

1. Bauchmassage bei Verstopfung beim Baby

Eine Bauchmassage kann die Darmaktivität stimulieren und so dazu beitragen, dass sich die Verstopfung beim Baby löst.

So geht's: Nehmen Sie etwas Babyöl mit natürlichen Inhaltsstoffen, wie zum Beispiel Mandelöl, zur Hand und massieren Sie den Babybauch sanft im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum.

2. Babygymnastik gegen Verstopfung beim Säugling

Normalerweise ist Bewegung eine der wichtigsten Maßnahmen gegen Verstopfung. Doch ein Säugling kann leider noch nicht einen zügigen Spaziergang unternehmen. Als Eltern können Sie Ihrem Kind aber helfen, in Bewegung zu kommen.

So geht's: Legen Sie Ihr Baby auf den Wickeltisch und nehmen Sie jeweils eine Wade des Säuglings in die Hand. Machen Sie mit den Beinen des Kindes nun eine Bewegung, als ob es Fahrrad fahren würde. Die Bewegung kann helfen, Bauchkrämpfe zu lösen und die Verdauung zu aktivieren.

3. Verstopfung beim Baby mit Kümmelzäpfchen lösen

Auch wenn es sich nicht um ein klassisches Hausmittel, sondern um ein Präparat aus der Apotheke handelt, können Sie Kümmelzäpfchen bedenkenlos beim Säugling anwenden.

So geht's: Das Zäpfchen vorsichtig aus der Verpackung lösen, da es schnell durchbrechen kann. Dann behutsam in den After des Babys einführen. Tipp: Mit etwas Creme oder Mandelöl gelangt es besonders schonend in den Po.

Darum hilft es: Tatsächlich geht es hierbei auch gar nicht unbedingt um den Wirkstoff, sondern eher um die Aktion des Zäpfcheneinführens. Das Einführen des Zäpfchens in den After des Babys löst bei diesem den Reflex aus, es herauszupressen. Dadurch wird der Darm aktiviert und es kommt nicht nur das Zäpfchen, sondern auch der Stuhl mit heraus.

4. Verstopfung bei Babys durch Fieberthermometer lindern

Statt der Zäpfchen können Sie auch einfach auf ein Fieberthermometer für Säuglinge zurückgreifen, um den Stuhlgang beim Baby anzuregen.

So geht's: Auch hier gerne den After mit etwas Creme oder Öl einreiben. Führen Sie das Fieberthermometer in den After des Kindes ein und lassen es einen Moment im Po stecken, entsteht derselbe Reflex wie beim Einführen des Zäpfchens und der Stuhl löst sich.

Aber Vorsicht: Das Fieberthermometer stets nur bis zur erlaubten Markierung einführen. Schieben Sie das Thermometer zu weit in den Po, können Verletzungen des noch so empfindlichen Verdauungstraktes drohen.

Sie sehen, auch wenn Sie bei einer Verstopfung beim Säugling nicht auf die klassischen Hausmittel zurückgreifen sollten, können Sie mit den vier genannten Maßnahmen dafür sorgen, dass die Verdauung des Babys angeregt wird.