Verschleppte Bronchitis: So gefährlich kann sie werden
Eine verschleppte Bronchitis kann ernsthafte Folgen haben. Je länger die Erkrankung andauert, desto wahrscheinlicher werden Folgeerkrankungen wie Lungen- oder Herzmuskelentzündungen. Anhand der Symptome lässt sich leicht erkennen, ob eine Bronchitis verschleppt wurde.
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Aus einer gewöhnlichen Erkältung kann eine Bronchitis entstehen. Wird sie nicht richtig auskuriert, steigt das Risiko für eine Superinfektion, die im schlimmsten Fall in eine Lungenentzündung oder Herzmuskelentzündung mündet. Eine verschleppte Bronchitis sollte daher nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Doch Folgeerkrankungen können leicht verhindert werden.
Wie kommt es zu einer verschleppten Bronchitis?
Die Bronchitis ist eine der häufigsten Erkrankungen der Atemwege. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhaut in den Bronchien, die häufig durch eine viral bedingte Erkältung ausgelöst wird. Nur selten sind Bakterien für eine Bronchitis verantwortlich. Wie eine Erkältung klingt auch die Bronchitis in der Regel von alleine ab.
Wenn Erkrankte jedoch trotz bestehender Symptome ihren normalen Alltag wieder aufnehmen, zur Arbeit gehen und/oder sich körperlich betätigen, kann die Bronchitis nicht vollständig ausheilen – sie wird verschleppt.
Verschleppte Bronchitis: Dauer
Normalerweise heilt eine Bronchitis innerhalb von zwei Wochen ab, der Hustenreiz kann hingegen drei bis vier Wochen anhalten. Wenn sie nicht vollständig ausheilt, kann sich die Dauer einer Bronchitis um mehrere Wochen verlängern. Mit zunehmender Dauer steigt das Risiko für Folgeerkrankungen. Wie lange die Bronchitis anhält, hängt davon ab, ob die Betroffenen ausreichend Maßnahmen ergreifen, um die Erkrankung auszukurieren.
Symptome einer verschleppten Bronchitis
Hauptsymptom einer Bronchitis ist schmerzhafter Reizhusten, der nach einigen Tagen in einen produktiven Husten mit Auswurf übergeht. Oft kommen Erkältungsbeschwerden hinzu wie Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen und eine erhöhte Körpertemperatur. Eine verschleppte Bronchitis äußert sich durch die gleichen Symptome, die bei der akuten Form auftreten, bloß in abgeschwächter Form.
Je länger jedoch eine Bronchitis verschleppt wird, desto höher ist das Risiko für eine sogenannte Superinfektion – zu der viralen Infektion kann eine bakterielle Infektion hinzukommen. Ein Anzeichen für eine Superinfektion ist es, wenn sich die Beschwerden nach sieben bis zehn Tagen nicht bessern oder sich verschlimmern. Die entzündete Bronchialschleimhaut verengt sich immer mehr, was zu Atemstörungen führt. Außerdem nimmt der Auswurf eine andere Farbe an: durch die hohe Bakterienkonzentration wird das weißlich-klare Sekret gelb, grün oder braun.
Verschleppte Bronchitis: Herzmuskelentzündung und Lungenentzündung möglich
Wenn der Organismus durch die Bronchitis bereits geschwächt ist und diese über mehrere Wochen verschleppt wird, können sich Bakterien leichter in den unteren Atemwegen vermehren und sogar das Herz befallen. Im ungünstigsten Fall kann es zu einer Lungen-, Rippenfell- oder Herzmuskelentzündung kommen. Gefährdet sind vor allem Kinder, vorerkrankte und ältere Menschen, da sie ein schwächeres Immunsystem haben.
Wenn folgende Symptome auftreten, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden:
Schmerzen beim Einatmen
Kurzatmigkeit
Heftiger Husten
Fieber
Schüttelfrost
Herzrasen oder Herzstolpern
Körperliche Schwäche
Während Fieber mit Schüttelfrost und Schmerzen beim Atmen typische Symptome einer Lungenentzündung sind, deuten Kurzatmigkeit und Herzrasen oder -stolpern auf eine Herzmuskelentzündung hin. Allerdings macht sich eine Entzündung des Herzmuskels nicht immer so deutlich bemerkbar. Unbehandelt kann die Erkrankung zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen und schlimmstenfalls einen plötzlichen Herztod zur Folge haben.
Weitaus ungefährlicher, aber ebenso behandlungsbedürftig ist eine Rippenfellentzündung, die auch infolge einer verschleppten Bronchitis entstehen kann. Sie äußert sich genau wie eine Lungenentzündung durch Schmerzen beim Einatmen, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Auch Atemnot und starker Husten können hinzukommen.
Verschleppte Bronchitis: Behandlung durch Hausmittel
Weil eine Bronchitis in den meisten Fällen von Viren verursacht wird, helfen keine Antibiotika. Liegt keine Superinfektion vor, wird die Bronchitis meist mit Hausmitteln behandelt. Bewährt haben sich vor allem Inhalationen mit entzündungshemmender Kochsalzlösung. Mit speziellen Inhalationsgeräten aus der Apotheke wird die Lösung in feine Tropfen zerstäubt, die bis in die unteren Atemwege gelangen.
Grundsätzlich bieten sich bei Atemwegsinfektionen auch Wasserbad-Inhalationen an, bei denen heißer Dampf eingeatmet wird. Allerdings ist diese Methode für eine Bronchitis weniger wirksam, da die Wassertropfen nur die oberen Atemwege benetzen.
Als Hausmittel gegen eine verschleppte Bronchitis eignen sich auch verschiedene Teesorten: Tee aus Thymian und Anis unterstützt den Abtransport des Sekrets aus den Bronchien, Eibisch und Spitzwegerich beruhigen die Bronchialschleimhaut und wirken hustenreizlindernd.
Hinweis: Eibisch-Tee sollte nur zweimal täglich getrunken werden, Spitzwegerich maximal dreimal am Tag.
Verschleppte Bronchitis: Wann Medikamente zum Einsatz kommen
Eine medikamentöse Behandlung kommt bei einer verschleppten Bronchitis in Frage, wenn eine bakterielle Infektion hinzugekommen ist. In diesem Fall werden Antibiotika eingesetzt. Diese sind jedoch gegen die Primärinfektion wirkungslos – die durch Viren ausgelöste Bronchitis muss also trotz Antibiotika-Behandlung vollständig auskuriert werden.
Gegen den Husten können tagsüber Hustenlöser verwendet werden, die den Bronchialschleim verflüssigen. Das Sekret kann so besser abgehustet werden. Für die Nacht bieten sich hingegen reizlindernde Hustensäfte an. Auch pflanzliche Präparate mit Thymian, Eukalyptus oder Primelwurzel können das Abhusten erleichtern.
Bronchitis verschleppt – was sollte man zusätzlich tun?
Die wichtigste Maßnahme, um eine verschleppte Bronchitis auszukurieren, ist strikte Bettruhe. Nur so hat der Körper die nötige Energie, die Krankheitserreger wirksam zu bekämpfen. Außerdem sollten Betroffene ausreichend schlafen, da das Immunsystem in der Nacht auf Hochtouren läuft. Auf Sport sollte so lange verzichtet werden, bis die Erkrankung vollständig auskuriert ist.
Sinnvoll ist es, wenn die Abwehrkräfte durch eine nährstoffreiche Ernährung gestärkt werden. Für ein gut funktionierendes Immunsystem sind insbesondere die Vitamine A, C, E sowie Selen und Zink notwendig. Sie stecken unter anderem in gelben und grünen Gemüsesorten, in Zitrusfrüchten, Kohl, Vollkorngetreide und Fisch. Damit eine verschleppte Bronchitis schnell ausheilt, sollten Betroffene zudem viel Wasser oder ungesüßten Tee trinken – die Flüssigkeit hilft dabei, das Sekret aus den Bronchien zu lösen.
Quellen:
Was ist eine Bronchitis?, in: lungeninformationsdienst.de
Akute Bronchitis, in: msdmanuals.com