„Verrückt, wie wir zu unseren vier Kindern kamen“

Maria Traub und ihr Mann wünschten sich so sehr Kinder. Doch nach einer fatalen Eileiterschwangerschaft erklärten ihr die Ärzte: „Keine Chance auf ein Baby”. Wie sie mit nur einem Eileiter vierfache Mutter wurde.
Nach der gefährlichen Eileiterschwangerschaft musste ein Eileiter entfernt werden
„Mama, komm mal”, schallt es gleich dreifach aus dem Wohnzimmer. Maria Traub*, die gerade in der Küche das Mittagessen vorbereitet, lugt um die Ecke, um sich die selbst gebaute Spielhöhle ihrer Drillinge anzusehen. „Toll habt ihr das gemacht”, lobt sie die kleinen Mädchen. Es dauert nicht lange, da meldet sich auch Baby Sarah schreiend zu Wort, so als wolle es sagen: „Ich bin auch noch da.”
„Ruhe ist bei uns nur noch selten angesagt”, meint die junge Österreicherin schmunzelnd und blickt ihre Sprösslinge liebevoll an. Dass sie und ihr Mann einmal vier Kinder haben würden, hätte sie sich nach einer vorangegangenen Eileiterschwangerschaft nicht träumen lassen. Denn nachdem ihr ein Eileiter entfernt wurde, hatten die Ärzte gesagt: „Eine Schwangerschaft mit nur einem Eileiter, der dazu noch verwachsen ist, ist nicht mehr möglich.”
Das Paar entschloss sich zu einer künstlichen Befruchtung
Da das Paar nicht auf Kinder verzichten wollte, versuchte es eins zu adoptieren. Doch die Wartezeiten waren sehr lang, zudem gab es viele bürokratische Hürden. Deshalb entschloss es sich zu einer künstlichen Befruchtung.
Der Gynäkologe verschrieb Maria Medikamente, die die Eierstöcke anregen, mehrere Eizellen gleichzeitig reifen zu lassen. Später entnahm er diese und befruchtete sie mit dem Sperma des Ehemannes. Von den befruchteten Eizellen wurden einige in die Gebärmutter eingesetzt, die anderen tiefgefroren.
Alle drei Eizellen überlebten die künstliche Befruchtung
Der erste Versuch blieb ergebnislos, deshalb wurden ihr nach einem Jahr die verbliebenen drei Eizellen eingepflanzt, in der Hoffnung, dass wenigstens eine überlebt. Zum Erstaunen der Ärzte überlebten alle drei. Maria erwartete Drillinge. „Das ist extrem selten bei einer künstlichen Befruchtung”, sagt der zuständige Frauenarzt. Die drei Mädchen, von denen eines einen Herzfehler hat und am Downsyndrom leidet, kamen neun Wochen zu früh per Kaiserschnitt zur Welt. „Unsere Freude war grenzenlos”, so die glücklichen Eltern, deren Kinderwunsch damit im Grunde ausreichend erfüllt war.
Trotz verwachsenem Eileiter ist eine Schwangerschaft möglich
Doch dann geschah etwas, das weder das Paar noch die Ärzte für möglich gehalten hatten: Die junge Mutter wurde erneut schwanger. Diesmal auf ganz natürlichem Wege. „Auf den ersten Blick erscheint es tatsächlich wie ein Wunder, dass es diesmal von selbst geklappt hat. Es zeigt aber auch, dass man einer Patientin mit nur einem verwachsenen Eileiter die Hoffnung nicht nehmen soll”, so der Arzt.
Bei Maria Traub wurde vermutlich durch die Drillingsschwangerschaft die Verwachsung des Eileiters gelöst und der Hormonhaushalt angekurbelt. So kam Sarah dann zur Welt. Ihre Eltern sind überglücklich: "Wer hätte gedacht, dass unser Herzenswunsch doch noch in Erfüllung geht und wir viele süße Kinder bekommen.”
*Namen von der Redaktion geändert