Verminderter Impfschutz: Diese 4 Gruppen sind betroffen

Es gibt Menschen, bei denen die Corona-Impfung weniger Wirkung entfaltet als angenommen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) weist auf vier Gruppen hin und erklärt, warum man von einem verminderten Impfschutz ausgehen muss.

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In Deutschland stehen viele vor der Entscheidung: Booster-Impfung, ja oder nein? Und einige entscheiden sich jetzt noch für eine Erstimpfung gegen Corona. Unter ihnen gibt es allerdings Personen, bei denen die Impfung weniger wirksam ist als angenommen. Dazu gehören beispielsweise Patienten mit Adipositas oder auch jene, die an einer Immunerkrankung leiden. 

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat vier weitere Gruppen herausgestellt, die mit einem verminderten Impfschutz nach der Corona-Immunisierung rechnen müssen. 

Medikamente bremsen Impfschutz

Bei der Frage nach der Wirksamkeit der Corona-Schutzimpfung spielen die Unterschiede der Vakzine eine untergeordnete Rolle. Mit einem verminderten Impfschutz müssen vielmehr Menschen rechnen, die unter einer bestimmten medikamentösen Behandlung stehen. 

„Es gibt inzwischen mehrere Studien, die zeigen, dass die Impfung gegen COVID-19 bei Menschen, deren Immunsystem medikamentös gebremst wird, nicht so gut wirkt wie bei anderen. […] Abhängig vom Ausmaß der Immunsuppression und den verwendeten Medikamenten, ist die Immunantwort sogar trotz vollständiger Impfung deutlich schlechter oder fällt ganz aus“, erklärte Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko) dazu. „Wir müssen davon ausgehen, dass es nicht nur Einzelfälle sind.“

Die Stiko hat vier weitere Personengruppen, bei denen die Immunantwort nach der Corona-Impfung schwächer ausfallen könnte, genauer im Blick.

Krebspatienten: Frühere Zweitimpfung sinnvoll?

Menschen, die an Krebs erkrankt sind, haben häufig ein Immunsystem und gehören deswegen zu den Corona-Risikogruppen. Zwar empfiehlt das Deutsche Krebsforschungszentrum eine COVID-19-Impfung nach individueller Abwägung. Zugleich lässt sich aber nicht sagen, ob eine Impfung bei Krebspatienten im vollen Umfang wirkt, da diese Personengruppe bei den bisherigen Corona-Zulassungsstudien ausgeschlossen war. 

Schwächerer Impfschutz bei Menschen nach einer Organtransplantation

Hat ein Mensch ein fremdes Organ erhalten, muss er lebenslang Medikamente einnehmen, die die Abwehrreaktion des Körpers unterdrücken. Diese Immunsuppressiva sollen verhindern, dass der Körper das neue Organ abstößt. Das macht das Immunsystem anfälliger für Infekte und schwächt die Schutzwirkung von Impfungen ab.

Bei älteren Menschen reifen Antikörper langsamer

Nach zahlreichen Corona-Ausbrüchen in Altenheimen, in denen die Bewohner:innen bereites geimpft waren, kam der Verdacht auf, dass die Corona-Impfung bei dieser Personengruppe keinen vollständigen Schutz liefert. 

Wissenschaftler:innen der Berliner Charité führten daraufhin eine Studie durch, die unter anderem ergab, dass ältere Menschen wesentlich langsamer Antikörper bilden als junge. So hatten drei Wochen nach der ersten Impfdosis etwa 87 Prozent der Jüngeren Antikörper gegen SARS-CoV-2 gebildet. Bei den Älteren waren es nur 31 Prozent.

Rheumapatienten: Schwächere Antikörperbildung

Auch Menschen mit Rheuma gehören laut Stiko zur Risikogruppe für einen verminderten Impfschutz. Ein Bericht der Deutschen Rheuma-Liga scheint dies zu bestätigen. Darin schreiben die Experten, dass Rheumatiker:innen eine schwächere Antikörperbildung aufweisen als gesunde Menschen. Dieser Erkenntnis liegen laut DRL „zwei kleine Studien aus Deutschland“ zugrunde.

Trotz eines möglichen verminderten Impfschutzes ist eine Corona-Impfung immer dann sinnvoll, wenn es der individuelle Zustand eines Menschen erlaubt. Die Impfung schützt zwar nicht zu 100 Prozent vor einer Ansteckung mit COVID-19, kann in den meisten Fällen aber einen schweren Krankheitsverlauf verhindern.