Vermehrte Impf-Durchbrüche bei Johnson & Johnson

Der Impfstoff Johnson & Johnson ist wegen seiner einmaligen Dosierung sehr beliebt. Zahlen aus dem Ausland sorgen jetzt jedoch für Alarmbereitschaft. Immer mehr Impfdurchbrüche werden gemeldet. Warum der Vorteil nun plötzlich zum Nachteil werden könnte.

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Ab Oktober sind Corona-Testmöglichkeiten in Deutschland wieder kostenpflichtig. Wer jetzt noch nicht geimpft ist, kann sich beim Impfstoff Johnson & Johnson einen entscheidenden Vorteil verschaffen , denn der Impfstoff muss nur einmal verimpft werden. Zahlen aus dem Ausland prognostizieren jedoch einen Negativ-Trend, der sich auch in Deutschland auswirken könnte.

Vermehrte Impfdurchbrüche nach Johnson & Johnson in Island

In Island sind aktuell zahlreiche Impfdurchbrüche nach der Verabreichung des Vakzins Johnson & Johnson gemeldet. Das berichtet unter anderem der „Focus“. Das Land befindet sich trotz hoher Impfquote mitten in der 4. Corona-Welle. Eines ist dabei auffällig:

Rund die Hälfte der in der vierten Welle jüngst Infizierten wurde mit dem Vakzin des Herstellers Janssen geimpft, wie isländische Medien berichten. Das seien rund 1,19 Prozent der vollständig Geimpften. Da Studien bereits nahelegen, dass der Impfstoff von Johnson & Johnson gegen die auch hierzulande dominierende Delta-Variante weniger wirksam ist, will nun auch Island mit Auffrischungsimpfungen beginnen. In diesem Fall wäre es bei Johnson & Johnson die zweite Impfdosis, die für einen erhöhten Schutz sorgen soll.

Johnson & Johnson: Das sagt der Hersteller zur Wirksamkeit

Der Hersteller selbst hält eine Auffrischungsimpfung noch nicht für nötig. Der Impfstoff habe auch gegen die Varianten eine „starke Immunantwort“.

In diesem Punkt gehen die Meinungen der Experten jedoch auseinander. Eine neue Labor-Studie aus den USA, die unlängst veröffentlicht wurde, bescheinigte Johnson & Johnson eine deutlich geringere Schutzwirkung gegen die Delta-Variante.

Auffrischungsimpfung, ja oder nein? Spahn kündigt Angebot an

Einige Bundesländer haben auch in Deutschland bereits mit Auffrischungsimpfungen begonnen – allerdings waren in der Regel nur Ältere und Immunschwache betroffen. Während der Virologe Christian Drosten von einer allgemeinen Pflicht zur Auffrischungsimpfung für alle abrät, zieht Gesundheitsminister Jens Spahn bereits ein 3. Impfangebot für alle in Betracht. "Eine Booster-Impfung ist von den Zulassungen gedeckt, sie verstärkt und verlängert den Impfschutz", äußert sich Jens Spahn gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dabei sollen ab September alle weiteren Impfungen nicht mehr in den Impfzentren, sondern in den Arztpraxen erfolgen.

Vermehrte Impfdurchbrüche bei Johnson & Johnson und aktuelle Daten, die einen verminderten Impfschutz gegen die Varianten bestätigen – das sind Gründe, im Zweifelsfall doch noch eine Booster-Impfung gegen das Coronavirus in Erwägung zu ziehen.

Quellen:

Covid-19: Fourth Covid Wave Hits Iceland, in: highnorthnews.com

Impf-Durchbrüche bei Johnson & Johnson: Drei Dinge, die Geimpfte jetzt wissen müssen, in: focus.de