Unterschied zwischen Maronen und Kastanien erkennen – an diesen 3 Merkmalen

Nicht alle Kastaniensorten sind essbar, einige sind sogar giftig. Darum ist es wichtig, den Unterschied zwischen Maronen und Kastanien zu kennen – vor allem für diejenigen, die die Früchte im Wald sammeln und danach essen möchten. Insbesondere im Aussehen gibt es entscheidende Merkmale, die Ihnen helfen, die Kastaniensorte zu bestimmen.

Kastanien in einer Fruchthülle hängen am Kastanienbaum
Im Herbst zeigen sich die reifen Früchte der Kastanienbäume – wer die Merkmale kennt, kann Maronen von Rosskastanien unterscheiden Foto: iStock/srdjan111

Ab September tragen Kastanienbäume ihre braunen Früchte zur Schau, auf dem Waldboden sind Kastanien dann überall zu sehen – ein Leckerbissen für Wildschweine und Rehe. Zur gleichen Jahreszeit fängt die Kastaniensaison auf den Wochenmärkten und in den Supermärkten an. Doch was ist der Unterschied zwischen Maronen und Kastanien – und sind Maronen überhaupt Kastanien?

Unterschied zwischen Esskastanien und Maronen

Es gibt über 20 Kastaniensorten, von denen vor allem die Rosskastanie und die Edelkastanie bekannt sind. Maronen, die es auf Weihnachtsmärkten als Delikatesse zu kaufen gibt, sind eine Züchtung der Edelkastanie. Daneben gibt es noch den Begriff „Esskastanie“, der jedoch lediglich ein Synonym für die Edelkastanie ist.

Klingt kompliziert? Keine Sorge, Sie müssen nicht gleich zum Kastanienexperten werden. Wichtig zu wissen, ist vor allem der Unterschied zwischen Rosskastanien und Edelkastanien (Esskastanien, Maronen). Die einen sind giftig, die anderen nicht.

3 Merkmale zeigen Unterschied zwischen Maronen-Kastanien und Esskastanien

Maronen fühlen sich genau da wohl, wo auch der Wein in Deutschland wächst, weil sie ein mildes Klima bevorzugen: Entlang des Rheins, vor allem in der Pfalz. Vereinzelnd sind die Esskastanien aber auch anderswo im Bundesgebiet anzutreffen, vor allem in lichten Laubwäldern. Die Rosskastanie fühlt sich fast überall zu Hause, zum Beispiel in Parks oder am Straßenrand.

Neben der Verbreitung gibt es noch deutlichere Unterschiede zwischen Maronen und Rosskastanien: das Aussehen ihrer Fruchthülle und der Samen (Kastanien) sowie bei der Frage, warum die eine Sorte giftig ist.

Esskastanien gehören nicht zur Familie der Rosskastanien

Kastanie ist nicht gleich Kastanie – vor allem biologisch gesehen. Denn die Rosskastanie gehört zur Baumfamilie der Seifenbaumgewächse, genauso wie verschiedene Ahorn-Arten. Die Edelkastanie hingegen gehört zur Familie der Buchengewächse, zu denen auch die Eiche zählt.

1. Rosskastanien, Maronen: Unterschied an der Fruchthülle feststellen

Gemein haben Ess- und Rosskastanien, dass ihre Fruchthülle grünlich ist und Stacheln hat. Bei Maronen ist die Hülle, die die Kastaniensamen schützen, jedoch viel weicher als bei Rosskastanien. Zudem haben sie weniger Stacheln. Die Spitzen sind bei Rosskastanien ringsum verteilt und schmerzen, wenn man sie anfasst.

2. Unterschied bei Rosskastanie und Marone: Früchte sehen anders aus

Wenn die Früchte der Kastanienbäume ab September reif sind, fallen sie auf den Boden und platzen meist von allein auf. Zum Vorschein kommen glänzend bräunliche Samen, die bei Rosskastanien und Maronen aber jeweils anders aussehen.

Bei Maronen befinden sich meist zwei bis drei dunkelbraune Samen in einer Fruchthülle. Bei Rosskastanien ist es nur ein rötlich-bräunlicher Samen. Zudem sind essbare Kastanien platter und haben eine herzförmige Form mit einer behaarten Spitze. Bei der anderen Sorte ist das besondere Merkmal, dass Rosskastanien einen hellen Nabelfleck haben – Esskastanien nicht.

3. Maronen, Kastanien – Unterschied: Eine Sorte ist giftig

Bekannt ist, dass Maronen essbar sind, Rosskastanien hingegen nicht – doch warum ist das so? In der nicht essbaren Variante sind Saponine enthalten – Giftstoffe, die beim Essen einen stark bitteren Geschmack hinterlassen. Wer diese Kastanien isst, sollte sich daher auf Nebenwirkungen gefasst machen: Bauchschmerzen und Übelkeit mit Erbrechen sind mögliche Folgen des Kastanienverzehrs.

Rosskastanien: Was sind Saponine?

Saponine sind sekundäre Pflanzenstoffe, die eine nützliche Funktion haben: Sie besitzen fungizide Eigenschaften und können so die Pflanze vor einem Pilzbefall schützen. Für Menschen sind Saponine allerdings nicht sonderlich bekömmlich, weil sie die roten Blutkörperchen zerstören. Tiere wie Wildschweine oder Damwild besitzen die nötigen Eiweiße, um Saponine im Verdauungstrakt so zu bearbeiten, dass sie unschädlich sind – die menschliche Verdauung kann das nicht.

Saponine in Rosskastanien können Sie sich trotzdem zunutze machen. Die sekundären Pflanzenstoffe schäumen, wenn sie mit Wasser in Kontakt kommen – das können Sie bei Shampoos oder der Bierkrone beobachten. Auch zur Textilreinigung eignen sich Saponine: Mit Rosskastanien lässt sich Waschmittel selber machen. Auch als Bastelutensil für Kinder eignet sich diese Kastaniensorte gut.

Weitere Symptome können Hautrötungen, Angstgefühle und Müdigkeit sein. Zudem besteht die Gefahr, dass die Frucht der Rosskastanie im Magen stecken bleibt, weil sie mit bis zu sieben Zentimetern recht groß ist – Maronen hingegen sind mit zwei bis drei Zentimetern etwas kleiner.

Maronen hingegen sind nicht nur essbar, sondern obendrein auch sehr gesund: Esskastanien enthalten im Vergleich zu anderen Nussfrüchten weniger Fett, dafür können diese Kastanien mit viel Stärke und Ballaststoffen aufwarten, weshalb sie für ein schnelles Sättigungsgefühl sorgen. Zudem liefern Maronen Vitamin C, B-Vitamine und Vitamin E. Allerdings sollten Sie Maronen immer rösten, weil sie roh schlechter zu verdauen sind.

Unterschied zwischen Kastanien, Maronen – anhand von Bildern

Am besten ist der Unterschied zwischen den beiden Kastaniensorten anhand von Bildern zu erkennen. Wie Sie sehen, sind in der Hülle von Maronen mehrere kleine Samen enthalten, hingegen haben Rosskastanien nur eine Frucht mit einem hellen Nabelfleck.

Maronen sehen so aus:

Maronen in einer Fruchthülle
Foto: iStock/Smileus

Rosskastanien sehen so aus:

Rosskastanien
Foto: iStock/dimid_86

Maronen und Rosskastanien: Unterschiede im Tabellen-Überblick

Um die Unterschiede zwischen Ess- und Rosskastanien deutlich zu machen, hilft diese Tabelle:

Marone und Rosskastanie: Unterschiede auf einen Blick

Rosskastanie

Marone (Edelkastanie, Esskastanie)

Familie

Seifenbaumgewächse

Buchengewächse

Fruchthülle

kurze, harte Stacheln

sehr viele weiche Stacheln

Frucht / Samen

Rot-braun glänzend, rund mit weißen Nabelfleck – nur eine Frucht pro Fruchthülle

Dunkelbraun glänzend, platte, herzförmige Form, behaarte Spitze – meist 2-3 Früchte pro Fruchthülle

Fruchtgröße

bis zu 7 cm

ca. 2-3 cm

Blütezeit

April bis Juni

Juni, Juli

Erntezeit

September, Oktober

September, Oktober

Essbarkeit

nein

ja

Wenn Sie das nächste Mal im Wald spazieren gehen, versuchen Sie anhand des Aussehens, den Unterschied zwischen Maronen und Kastanien bzw. Rosskastanien auszumachen – mit dem nötigen Wissen ist das gar nicht so schwer.

Quellen:

Rosskastanie, in: Informationszentrale gegen Vergiftungen NRW

Gewöhnliche Rosskastanie, in: BUND Regionalverband Stuttgart

Häne, K. (2018): Die Edelkastanie. Baum des Jahres 2018. Wald und Holz, 99 (5), 13-14.