Uniklinik Göttingen: Haustiere am Krankenbett

Ein Hund am Krankenbett? In den meisten Kliniken ist das undenkbar. Doch das Universitätsklinikum Göttingen erlaubt Medienberichten zufolge tierische Besucher auf der Palliativstation.
In der Palliativstation im Göttinger Universitätsklinikum bietet sich Besuchern ein seltener Anblick: Hier darf der Hund am Krankenbett von Herrchen oder Frauchen wachen.
Emotionale Unterstützung für die Patienten
In den meisten Krankenhäusern sind Haustiere aus Hygienegründen untersagt – doch die Göttinger Klinik sieht darin eine wertvolle emotionale Unterstützung der Patienten. Vorher werden die Vierbeiner durchgecheckt, damit sie keine Krankheiten mitbringen. Andere Patienten werden auch nicht gestört, denn die Krankenzimmer der Palliativstation sind direkt über Terrassen zugänglich – die Tiere müssen also nicht über den Flur gebracht werden.
Auch viele Hospize erlauben das Mitbringen von Haustieren. Denn die Bewohner haben zu den geliebten Vierbeinern häufig eine ebenso enge Beziehung wie zu menschlichen Familienmitgliedern – ihre Anwesenheit wirkt beruhigend, spendet Trost und lässt die neue Umgebung heimischer wirken.
Israel: Treue Hündin wehrt sich gegen Trennung
In Israel hatte kürzlich eine Hündin für Aufsehen gesorgt, die sich geweigert hatte, ihrem kranken Herrchen von der Seite zu weichen. Nachdem dieser in den Krankenwagen gehoben worden war, sprang das Tier hinterher – und ließ sich nicht mehr herausbefördern. Diese Hartnäckigkeit überzeugte: Die Hündin wurde mit in das Krankenhaus in Tel Aviv aufgenommen und durfte sogar das Bett mit ihrem Herrchen teilen. Auch wenn dieses Vorgehen nicht üblich sei, hätte das Tier den Ärzten keine andere Wahl gelassen, berichtete ein Sprecher des Krankenhauses.
Hamburg, 9. März 2015