U10-Untersuchung bei Schulkindern: Das ist wichtig

Die U10-Untersuchung ist bei Schulkindern im Alter von sieben bis acht Jahren vorgesehen. Der Kinderarzt prüft neben körperlichen Krankheiten, ob Verhaltensauffälligkeiten oder Lernstörungen vorliegen. Und er informiert über vorbeugende Maßnahmen.

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Bei der U10-Untersuchung sieht der Arzt erstmals das Schulkind. Ziel ist es, Voraussetzungen für einen gesunden Start ins Erwachsenenalter zu schaffen. Dazu gehören neben Untersuchungen auch Beratungsangebote, um Risiken zu vermeiden. Ein Hinweis: Nicht alle gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen die Kosten der U10 – anders als bei den Untersuchungen von Baby und Kleinkind. Eltern informieren sich am besten im Vorfeld bei ihrer Krankenkasse.

Wann ist die U10-Untersuchung?

Die U10-Untersuchung sollte zwischen dem siebten und achten Lebensjahr stattfinden. Zu diesem Zeitpunkt war das Kind schon einige Zeit in der Schule. Hinweise auf Verhaltens- oder Entwicklungsstörungen können so gezielter mit dem Arzt besprochen werden. Diese freiwillige Vorsorgeuntersuchung soll die Lücke zur U9 schließen, die in einem Alter von knapp fünf Jahren ansteht.

Was ist die U10-Untersuchung?

Bei der U10 untersucht der Arzt – wie bei jeder Vorsorgeuntersuchung beim Kind – die Lungen, das Herz und den Bauchraum durch Abhören. Um den Herzrhythmus zu bestimmen, wird ein Elektrokardiogramm (EKG) angefertigt.

Der Kinderarzt bestimmt zudem die Größe beziehungsweise das Gewicht des Kindes. Hör- und Sehtests folgen. Auch diese Schritte kennen Eltern schon von der Vorsorgeuntersuchung beim Baby und beim Kind. Je nach Umfang der U10 nimmt der Arzt auch eine Urin- und eine Blutprobe. Hohe Blutfettwerte sind ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie stehen nicht immer mit Übergewicht und mit falscher Ernährung in Verbindung. Viel Eiweiß im Urin kann auf Nierenerkrankungen hindeuten. Und Zucker (Glukose) gibt mögliche Hinweise auf die „Zuckerkrankheit“ – Diabetes mellitus Typ 1, eine genetisch bedingte Form, tritt meist in jungen Jahren auf.

Im Gespräch mit dem Schulkind und seinen Eltern sucht der Arzt nach möglichen Erklärungen für eventuell schlechte Leistungen in der Schule. Das können Entwicklungsstörungen wie die Lese-Rechtschreib-Schwäche oder die Rechenschwäche sein. Auf Verhaltensstörungen wie die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) achtet er ebenfalls. Die Zahngesundheit inklusive Fehlstellungen des Kiefers ist ebenfalls ein Thema der U10-Untersuchung.

Welche Informationen erhalten Eltern bei der U10-Untersuchung?

Bei der U10-Untersuchung stellt der Kinderarzt umfangreiche Informationen zur Vorbeugung von Krankheiten zur Verfügung. Er informiert über einen maßvollen Medienkonsum, über gesunde Ernährung, über die Vermeidung von Unfällen und über den Sonnenschutz im Freien. Je nach Entwicklung des Kindes kann bereits über dem Umgang mit Suchtmitteln und über Gewaltprävention gesprochen werden.

Gegen welche Krankheiten impft der Arzt bei der U10-Untersuchung?

Impfberatungen und Impfungen sind Teil jeder Untersuchung beim Baby, Kleinkind und Schulkind. Im Alter von sieben bis acht Jahren sind laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut nur Nachholimpfungen vorgesehen. Falls es Impflücken in der Vergangenheit gegeben hat, werden diese bei der U10-Untersuchung geschlossen.

Quellen

  • Illing, Stephan; Claßen, Martin (2017): Klinikleitfaden Pädiatrie, München: Elsevier/Urban&Fischer.

  • Speer, Christian P. et al. (2018): Pädiatrie, Berlin: Springer-Verlag.

  • Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, in: Robert Koch-Institut