Tröpfcheninfektion: Was ist das?
Das neue Coronavirus wird über die sogenannte Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch weitergegeben. Wie funktioniert eine Tröpfcheninfektion und welche Krankheiten werden so außerdem übertragen?

Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 verbreitet sich in rasanter Geschwindigkeit auf der ganzen Welt. Die Übertragung erfolgt per Tröpfcheninfektion, wie Mediziner immer wieder betonen – doch was heißt das genau?
Was ist eine Tröpfcheninfektion?
Bei der Tröpfcheninfektion sondert eine erkrankte Person winzige Speicheltröpfchen an die Luft ab (beispielsweise beim Sprechen, Husten oder Niesen), die dann von einer anderen Person eingeatmet werden. Die Tröpfcheninfektion kann auch direkt über die Schleimhaut erfolgen, beispielsweise beim Küssen. In beiden Fällen kann sich der Erreger im Nasen-Rachenraum „ansiedeln“ und dort vermehren.
Wie unterscheiden sich Schmier- und Tröpfcheninfektion?
Schließlich können die infizierten Speicheltröpfchen auch an Gegenständen haften bleiben und dort für unterschiedlich lange Zeit überleben. Berührt eine andere Person diese Gegenstände, gelangen die Erreger an deren Hände. Wandern die Hände dann zu Augen, Mund oder Nase, können die Viren oder Bakterien in den Körper gelangen – das nennt man Schmierinfektion.
Bei einigen Erregern (vor allem Magen-Darm-Viren) ist dies der Haupt-Übertragungsweg, weil sie erstens nicht durch Tröpfcheninfektion übertragen werden können, sondern beispielsweise über winzige Stuhlpartikel an den Händen weitergegeben werden. Zweitens haften sie sehr lange an Oberflächen wie etwa Türklinken. Doch auch viele Erreger, die hauptsächlich per Tröpfcheninfektion übertragen werden, können zusätzlich durch Schmierinfektion von Mensch zu Mensch wandern – wie wahrscheinlich das ist, hängt vor allem davon ab, wie lange die Viren oder Bakterien auf verschiedenen Oberflächen überleben.
Tröpfcheninfektion: Wie lange bleiben die Erreger in der Luft?
Wie lange sich die Tröpfchen nach dem Niesen oder Husten in der Luft halten können, hängt von ihrer Größe ab, die von Erreger zu Erreger verschieden ist:
- Sind die Tröpfchen größer als 5 µm, werden sie nur über eine Distanz von etwa einem Meter übertragen, denn sie sinken dann aufgrund ihres Gewichts schnell ab.
- Sind die Tröpfchen kleiner als 5 µm, können sie deutlich größere Distanzen überwinden, denn sie sind dann in der Lage, lange in der Luft zu schweben.
Welche Krankheiten werden per Tröpfcheninfektion übertragen?
In der Regel werden Infektionskrankheiten der Atemwege per Tröpfcheninfektion übertragen – also vor allem grippale Infekte und die Grippe oder eben das neue Coronavirus. Folgende Krankheiten werden außerdem per Tröpfcheninfektion übertragen:
- Scharlach
- Windpocken
- Röteln
- Masern
- Mumps
- Keuchhusten
- Diphtherie
Was schützt vor einer Tröpfcheninfektion?
- Abstand wahren: Mindestens 1,5 Meter Abstand halten von erkrankten Personen
- Lüften: In geschlossenen Räumen regelmäßig stoßlüften, damit die Erreger aus der Luft nach draußen gelangen
- Menschenansammlungen meiden: In engen, geschlossenen Räumen mit mehreren Menschen ist die Gefahr einer Tröpfcheninfektion besonders hoch
Weitere Vorsichtsmaßnahmen sind in der Erkältungszeit ebenso wichtig: Regelmäßiges und gründliches Händewaschen und sich nicht ins Gesicht zu fassen schützen zwar nicht vor einer Tröpfcheninfektion, aber vor einer Schmierinfektion, die ebenfalls Speicheltröpfchen einer infizierten Person in den Körper befördern kann.
Quelle:
- Tröpfcheninfektion, in: infektionsschutz.de