Trockener Hals: So werden Sie das lästige Kratzen los
Der Hals kratzt, der Rachen schmerzt und Betroffene müssen sich ständig räuspern – ein trockener Hals ist unangenehm und kann verschiedene Ursachen haben. Bei vielen Auslösern können Hausmittel helfen, das trockene Gefühl im Hals zu lindern.
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Wenn es im Rachen kratzt, ist häufig eine Erkältung im Anmarsch – aber nicht immer. Ein trockener Hals kann aus vielen verschiedenen Gründen entstehen. Hausmittel sind in den meisten Fällen hilfreich.
Welche Symptome entstehen durch trockene Schleimhäute im Hals?
Bei einem trockenen Hals reichen die Symptome von Schluckbeschwerden, Kratzen oder Jucken bis hin zu einem Fremdkörpergefühl. Zum Teil kann sich der Geschmack verändern. Die Stimme ist belegt, sie klingt heiser. Ist die Ursache eine beginnende Erkältung, verändern sich die Beschwerden meist nach wenigen Tagen und auf den trockenen Hals folgt Husten mit Schleim.
Trockener Hals: Mögliche Ursachen und Auslöser
Es gibt viele mögliche Gründe für einen trockenen Hals. Häufig lösen Infektionskrankheiten dieses Symptom aus. Es kommen aber auch andere Ursachen infrage, etwa ein mechanischer Reiz durch Staub oder trockene Luft. Auch Flüssigkeitsmangel und Schnarchen können hinter den Beschwerden stecken. Die wichtigsten Ursachen im Überblick:
Trockener Hals: Eine Erkältung ist häufig der Grund
Ein trockener Hals, eventuell verbunden mit einem Kratzen oder einem Reizhusten, kann den Beginn einer Erkältung ankündigen. Wo sich erste Symptome zeigen – ob im Hals oder in der Nase – hängt davon ab, welche Bereiche von den Krankheitserregern am stärksten befallen sind. Bei einem trockenen Hals bildet sich im Anschluss an das Kratzen meist Schleim, und die Betroffenen müssen husten.
Trockener Hals mit Schluckbeschwerden: Rachen- oder Mandelentzündung
Ein Kratzen im Hals ist typisch für eine Rachenentzündung. Oftmals schmerzt das Schlucken und der Hals tut weh. Außerdem führt die Entzündung dazu, dass die Schleimhaut gerötet ist. Mitunter sind Beläge zu erkennen. Die akute Rachenentzündung tritt meist bei einer Erkältung (grippaler Infekt) auf und heilt innerhalb weniger Tage ohne Behandlung ab.
Schluckbeschwerden können im Zusammenhang mit einem trockenen Hals und Halsschmerzen auch auf eine Mandelentzündung hindeuten, die durch Viren oder Bakterien ausgelöst wird. Dabei sind die Mandeln in der Regel gerötet und geschwollen, was das Schlucken erschwert. Rachen und Mandeln können parallel entzündet sein. Dann sprechen Mediziner:innen von einer sogenannten Pharyngitis.
Wenn der Hals trocken ist, könnte es sich um Corona handeln
Ein trockener Hals, Halsschmerzen und Husten können bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 auftreten. Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Atemnot und Kurzatmigkeit sind weitere mögliche Symptome. Bei manchen Menschen ist der Geruchs- und/oder Geschmackssinn gestört.
Es gibt Hinweise darauf, dass die Omikron-Varianten häufiger mit Halsschmerzen und seltener mit Geschmacks- beziehungsweise Geruchsverlust einhergehen als die zuvor vorherrschenden Varianten. Sie lassen sich also noch schwerer von einer Erkältung unterscheiden. Betroffene sollten bei einem Kratzen im Hals daher sicherheitshalber einen Corona-Schnelltest machen.
Plötzlich trockener Hals und Husten plus Fieber: Hinweise auf eine Grippe
Trockener Hals, Schluckbeschwerden und Husten, der etwas später folgt, sind typisch für eine Erkältung. Setzen Halsschmerzen und Husten plötzlich ein und sind mit hohem Fieber und Abgeschlagenheit verbunden, handelt es sich womöglich um eine echte Grippe (Influenza). Die Erkrankten verspüren ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl. Am ganzen Körper kann es zu Muskel- und Gelenkschmerzen kommen. Der Husten verläuft in der Regel ohne Schleimbildung.
Ständig trockener Hals durch Flüssigkeitsmangel
Nicht immer ist eine Infektion die Ursache für einen trockenen Hals. Auch Dehydration kann ein Grund sein. Die Schleimhäute benötigen ausreichend Flüssigkeit, um unter anderem den Körper vor Krankheitserregern zu schützen. Deshalb ist es wichtig, mindestens 1,5 Liter am Tag zu trinken, am besten Wasser oder ungesüßten Tee. Im Winter sollten es mindestens zwei Liter sein, weil die Heizungsluft die Schleimhäute zusätzlich austrocknet.
Ein trockener Hals kann nachts durch Schnarchen entstehen
Fühlen sich Hals und Nase nachts trocken an, liegt das vielleicht am Schlafen mit offenem Mund beziehungsweise am Schnarchen. Beides kommt vor allem in Rückenlage vor. Betroffene sollten daher versuchen, vermehrt auf der Seite zu liegen. Manche Menschen öffnen zudem unbewusst den Mund, weil die Atmung über die Nase nicht ausreicht. Das kann beispielsweise bei einer schiefen Nasenscheidewand der Fall sein. Oder die Schleimhäute sind aufgrund einer Allergie gereizt und deswegen geschwollen.
Morgens trockener Hals und Nase? Das könnte an der Luft liegen
Wenn Sie am Morgen mit trockenem Hals aufwachen und sich in der Nase sogenannte Borken gebildet haben, also verhärtetes Nasensekret, ist Ihr Schlafzimmer womöglich zu warm. Das passiert vor allem im Winter. Die Heizungsluft trocknet die Schleimhäute in Hals und Nase aus. Die Borken können zudem dazu führen, dass Sie mit offenem Mund schlafen, was die Beschwerden im Rachen noch verstärkt.
Trockener Hals in der Schwangerschaft
Ein trockener Hals in der Schwangerschaft entsteht ebenso wie Mundtrockenheit durch die hormonellen Veränderungen. Unter anderem lagert der Körper deutlich mehr Wasser ein. Wenn Schwangere das nicht durch eine ausreichende Trinkmenge ausgleichen, kann unter anderem ein trockener Hals die Folge sein. In der Frühschwangerschaft sind die Umstellungen im Körper am größten. Im weiteren Verlauf reguliert sich der Wasserhaushalt meistens wieder.
Falls Sie gegen Übelkeit und Erbrechen in der Frühschwangerschaft den Wirkstoff Doxylamin einnehmen sollten, ist das ebenfalls ein eventueller Grund für die Beschwerden – Mundtrockenheit gehört zu den möglichen Nebenwirkungen. Durch den Speichelmangel kann auch der Hals trockener werden.
Andere Ursachen wie ein Infekt können natürlich auch während der Schwangerschaft auftreten. Wenn weitere Beschwerden hinzukommen, sollten werdende Mütter daher sicherheitshalber einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Ein trockener Hals in den Wechseljahren
In den Wechseljahren lässt die Produktion des weiblichen Hormons Östrogen nach. Diese Umstellung führt unter anderem dazu, dass die Schleimhäute schlechter durchblutet werden, weswegen sie leichter austrocknen. Das kann auch die Schleimhäute im Mund und im Rachen betreffen. Mitunter kommt als Begleitsymptom ein kratziges Gefühl hinzu.
Trockener Hals: Weitere mögliche Ursachen
Es gibt weitere mögliche Auslöser für ein trockenes Gefühl im Hals:
Dahinter können zum Beispiel Allergien stecken oder Krankheiten wie Diabetes mellitus.
Ein trockener Hals mit Husten kann ebenso durch dauerhafte Reizung wie Rauchen entstehen.
Personen, die beruflich lange und laut sprechen müssen, neigen ebenfalls zu Heiserkeit und Halskratzen.
Therapien wie eine Strahlentherapie bei Krebserkrankungen oder die Nebenwirkungen von Medikamenten, zum Beispiel Psychopharmaka, sind weitere mögliche Ursachen.
Auch Stress oder seelische Belastungen können einen trockenen Hals verursachen. Viele Betroffene räuspern sich häufig oder haben das Gefühl, einen “Kloß im Hals” zu haben. Mediziner:innnen sprechen dann vom sogenannten Globus-Syndrom. Eine organische Ursache gibt es in diesem Fall nicht.
Ursachen für einen trockenen Hals beseitigen
Während Beschwerden durch einen Infekt in der Regel von selbst verschwinden, ist das bei vielen anderen Auslösern für einen trockenen Hals nicht der Fall. Es ist daher wichtig, die Ursache aufzuspüren und, wenn möglich, zu beheben, damit sich die Symptome zurückbilden können.
Trockener Hals: Eine Biss-Schiene gegen das Schnarchen
Entstehen die Symptome durchs Schnarchen, kann eine sogenannte Biss-Schiene helfen. Sie vergrößert den Raum hinter der Zunge und hält die Atemwege frei. Auch ein Nasenpflaster, das die Nasenöffnungen vergrößert, ist einen Versuch wert, wenn der Hals beim Schlafen häufig trocken ist. Das Pflaster erleichtert die Nasenatmung, wodurch die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass die Betroffenen mit offenem Mund schlafen.
Zusätzlich ist es sinnvoll, auf der Seite zu liegen, am besten mit einem Kissen zwischen den Knien. Denn in Rückenlage führt die Schwerkraft dazu, dass der Mund häufiger geöffnet wird.
Für mehr Luftfeuchtigkeit sorgen, wenn der Hals trocken ist
Bei einem trockenen Hals in der Nacht ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass die Raumtemperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius liegt. Elektronische Luftbefeuchter, Wasserschalen und feuchte Handtücher über der Heizung sind Mittel, um die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer zu erhöhen. Wer nachts regelmäßig aufwacht, kann einen Schluck Wasser trinken, um die Schleimhäute im Rachen vor dem Austrocknen zu bewahren.
Trockener Hals und Husten: Pflanzliche Mittel als Hilfe
Pflanzliche Mittel haben sich bei Halsschmerzen und trockenem Hals in Verbindung mit Reizhusten bewährt, vor allem Tees aus Thymian und Salbei. Sie lösen den Husten und wirken hustenstillend. Gut geeignet gegen einen eventuellen Hustenreiz sind außerdem Eibisch, Spitzwegerich, Malve und Isländisch Moos. Extrakte dieser Heilpflanzen gibt es als Pastillen, Sirup, Saft oder Tropfen in der Apotheke
Trockener Hals – was tun? 3 Hausmittel können helfen
Wer immer einen trockenen Hals hat, sollte zunächst prüfen, welche dauerhaften Ursachen zutreffen könnten. Ist die Raumluft zu trocken? Könnte Schnarchen der Grund sein? Trinken Sie genug? Neigen Sie zu Allergien? Darüber könnte ein Allergietest Aufschluss geben. Versuchen Sie, die Auslöser zu finden und zu beseitigen. Im Akutfall helfen Hausmittel gegen einen trockenen Hals – auch wenn das Kratzen durch einen Infekt entstanden ist.
1. Heiße Milch mit Honig als Hausmittel gegen trockenen Hals
Heiße Milch mit Honig ist ein bewährtes Hausmittel gegen einen trockenen Hals und Heiserkeit. Die Milch befeuchtet und beruhigt die Schleimhäute, während der Honig antibakteriell wirkt. Vor allem vor dem Schlafengehen wird das Hausmittel angewendet, da ihm auch eine schlaffördernde Wirkung nachgesagt wird.
2. Gurgeln mit Salbeitee oder Salzlösung gegen das Kratzen im Hals
Salbei wirkt entzündungshemmend, weswegen das Gurgeln mit Salbeitee ein gutes Hausmittel ist, wenn es im Hals kratzt. Einen ähnlichen Effekt hat das Gurgeln mit Salzlösung, weil das Salz desinfizierende Eigenschaften hat. Dazu lösen Sie einen Teelöffel Salz in einem halben Liter warmem Wasser auf. Die Lösung befreit die Schleimhäute von Belägen, die mit Viren besetzt sind, und hält sie gleichzeitig feucht. Die Prozedur können Sie mehrmals täglich wiederholen.
3. Ingwertee bei einem trockenen Hals
Die Inhaltsstoffe Gingerol und Shogaol verleihen dem Ingwer seine Schärfe und sollen Entzündungen und Hustenreiz lindern. Schneiden Sie ein etwa daumengroßes Stück Ingwer in dünne Scheiben. Gießen Sie heißes Wasser auf; mit Honig süßen und den Sud zehn Minuten ziehen lassen. Den Tee können Sie über den Tag verteilt trinken. Wichtig ist, die Tagesmenge von 50 Gramm Ingwer nicht zu überschreiten.
Trockener Hals und Rachen: So beugen Sie vor
Einen trockenen Hals können Sie verhindern, wenn Sie einige Tipps beachten:
Genügend trinken: Mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, damit die Schleimhäute im Hals ausreichend mit Flüssigkeit versorgt sind.
Speichelfluss anregen: Lutschen und Kauen produziert Speichel, der die Rachenschleimhaut feucht hält. Das erleichtert das Schlucken. Zuckerfreie Drops, Pastillen oder Bonbons sind wie Kaugummis gut geeignet, um den Speichelfluss anzuregen.
Luftfeuchtigkeit erhöhen: Elektronische Luftbefeuchter geben Wasserdampf an die Luft ab. Das erhöht die Feuchtigkeit im Raum. Alternativ können Sie Wasserschalen auf die Heizung stellen oder feuchte Tücher über die Heizkörper hängen. Zimmerpflanzen geben ebenfalls Wasser an die Raumluft ab. Zusätzlich ist es sinnvoll, nach dem Duschen die Tür des Badezimmers offen zu lassen, damit sich der Dampf verteilt.
Rauchen einstellen: Rauchen Sie nach Möglichkeit nicht und vermeiden Sie es, ihre Atemwege anderen Belastungen auszusetzen, etwa sehr staubiger Luft.
Stimme schonen: Wenn Sie beruflich viel sprechen müssen, achten Sie darauf, Ihre Stimme nicht zu stark zu strapazieren. Vermeiden Sie es beispielsweise, sich häufig zu räuspern, zu flüstern oder zu schreien. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit für Überlastungen und damit für einen trockenen Hals.
Quellen:
Rachenentzündung – Anzeichen und Verlauf, in: hno-aerzte-im-netz.de
Räusper-Zwang und Kloß-Gefühl im Hals können auch psychisch bedingt sein, in: hno-aerzte-im-netz.de
Trinken hilft gegen trockene Schleimhäute bei Heizungsluft, in: hno-aerzte-im-netz.de
Trockener Husten: Thymian und Efeu helfen, in: hno-aerzte-im-netz.de
Richtiges Lüften und Heizen, in: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
Mandelentzündung, in: gesund.bund.de