Trockene Kopfhaut: Diese Hausmittel helfen
Trockene Kopfhaut juckt und schuppt und ist nie angenehm. Die Ursachen dafür können unterschiedlich sein, gegen manche lässt sich mit Hausmitteln etwas tun, bei anderen empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt.
Woher kommt trockene Kopfhaut?
Die Kopfhaut besteht aus verschiedenen Schichten: der Dermis, der Epidermis und, ganz außen, einer Hornschicht. Diese bildet eine Art Schutzbarriere und damit sie geschmeidig bleibt, produzieren die Talgdrüsen in der Dermis einen feinen Fettfilm, der die verhornten Zellen überzieht. Wenn diese Drüsen zu wenig Talg produzieren, wird die Kopfhaut trocken – und wie viel Talg sie herstellen, ist von Mensch zu Mensch verschieden und vom Hauttyp abhängig. Es gibt den trockenen, den fettigen und den Mischtyp. Der Hauttyp ist angeboren, äußere Faktoren können ihn aber beeinflussen.
Deshalb hilft es manchmal bei trockener, juckender Kopfhaut schon, sich sein Verhalten im Alltag anzuschauen und gegebenenfalls ein paar Gewohnheiten in puncto Haarpflege zu ändern. Ursachen für trockene Kopfhaut können zum Beispiel sein:
- Häufiges Haarewaschen: Shampoo und andere Haarpflegeprodukte wirken oft entfettend.
- Falsche Produkte: Vielleicht ist das Shampoo zu aggressiv und/oder enthält Inhaltsstoffe, auf die Sie allergisch reagieren.
- Haare föhnen: Die heiße, trockene Luft des Föhns kann die Kopfhaut trocken werden lassen. Das gilt übrigens auch für die natürliche heiße Luft im Sommer und die trockene Heizungsluft im Winter.
- Chlor- oder Salzwasser: Beides kann der Kopfhaut Feuchtigkeit entziehen.
- Stress, Mangelernährung und hormonelle Umstellungen: Dadurch kann die (Kopf)Haut aus dem Gleichgewicht geraten und austrocknen.
- Alter: Mit zunehmendem Alter wird die Haut oft trockener.
- Krankheiten: Bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Schuppenflechte sowie bei einem Pilz kann die Kopfhaut ebenfalls trocken werden. Bei ersteren beiden beschränkt sich das jedoch nicht auf den Kopf, sondern betrifft meist den ganzen Körper.
Hausmittel gegen trockene Kopfhaut: Das können Sie tun
Es gibt spezielle Produkte (z. B. sehr milde Shampoos), die extra für die Haarpflege bei trockener Kopfhaut entwickelt wurden. Daneben gibt es aber auch einige Hausmittel gegen trockene Kopfhaut, die Abhilfe schaffen können – und sich oft bereits im Küchenschrank befinden. Eine Anwendung zweimal pro Woche sollte genügen.
Honig: Massieren Sie ihn in die feuchte Kopfhaut ein und lassen Sie ihn zehn bis 20 Minuten einwirken. Spülen Sie den Honig dann gründlich mit warmem (nicht heißem!) Wasser und einem milden Shampoo aus. Sein Zucker wirkt feuchtigkeitsspendend.
Naturjoghurt: Reiben Sie etwa 100 Gramm davon auf Ihre Kopfhaut. Zehn Minuten einwirken lassen und ausspülen. Er soll gegen Juckreiz helfen und die Kopfhaut beruhigen.
Kokosöl: Eine kleine Menge auf die Kopfhaut geben und etwa eine halbe Stunde einwirken lassen. Kokosöl ist hautschonend und soll trockene, juckende Kopfhaut kühlen, beruhigen und glätten. Zudem soll die enthaltene Laurinsäure antibakteriell wirken und vor Pilzen und Bakterien schützen.
Olivenöl: Tragen Sie es auf die trockene Kopfhaut auf. Sie können es über Nacht einwirken lassen, bevor Sie es wieder auswaschen. Eine Stunde sollte es aber mindestens auf dem Kopf bleiben. Olivenöl wird nachgesagt, dass es Feuchtigkeit spendet und Hautirritationen mildert.
Avocado: Die grüne Frucht enthält viele Fettsäuren und soll der Kopfhaut Feuchtigkeit spenden.
Eigelb: Wie auch Olivenöl, sollten Sie Eigelb über Nacht auf der Kopfhaut einwirken lassen. Es soll dank der enthaltenen Nährstoffe rückfettend wirken und die Kopfhaut beruhigen.
Teebaumöl: ein weit verbreitetes Hausmittel gegen trockene Kopfhaut und Hautprobleme generell. Wenden Sie es nicht direkt bzw. unverdünnt an, sondern geben Sie ein paar Tropfen Teebaumöl in ein mildes Shampoo (ca. 10 ml Teebaumöl auf 100 ml Shampoo). Die ätherischen Öle tun der Kopfhaut gut, außerdem wirkt Teebaumöl antiseptisch, hilft also gegen Pilze, Keime und Bakterien, die trockene Kopfhaut verursachen können.
Wann Sie wegen trockener Kopfhaut zum Arzt gehen sollten
Handelt es sich lediglich um trockene Kopfhaut mit Schuppen, können Sie das gut selbst therapieren. Sieht die Kopfhaut allerdings rot und entzündet aus, bilden sich Krusten, nässt die Kopfhaut oder fallen Haare aus, ist es Zeit für einen Besuch beim Hautarzt. Auch wenn Verdacht auf eine Erkrankung wie Neurodermitis oder Schuppenflechte besteht, sollten Sie zum Arzt gehen, sie erfordern eine entsprechende Behandlung.
Quellen:
- PTA-Magazin
- Gianni, C.: Natürliche Hilfe bei Haarausfall, Mankau Verlag GmbH, 1. Auflage, 2016
- Ellsässer, S.: Körperpflegekunde und Kosmetik – Lehrbuch für die PTA-Ausbildung und die Beratung in der Apothekenpraxis, Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, 2000