Trockene Haut in der Schwangerschaft: 8 Tipps für mehr Feuchtigkeit

Wenn eine Frau schwanger ist, schüttet der Körper Hormone aus, die vieles verändern. Zum Teil ist das mit unangenehmen Begleiteffekten verbunden, etwa mit trockener Haut in der Schwangerschaft. Die richtige Pflege kann helfen.

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Gerade bei der ersten Schwangerschaft beobachten Frauen fasziniert, wie sich ihr Körper verändert. Aber nicht alle Veränderungen sind schön. Die Hormonumstellung kann zum Beispiel zu trockener Haut in der Schwangerschaft führen. Mit einigen Tipps wird die Haut wieder zart!

Warum bei einer Schwangerschaft trockene Haut auftreten kann

Wenn eine Frau ein Kind erwartet, stellt sich der Körper unter dem Einfluss von Hormonen um. Die Stoffwechselvorgänge verändern sich, auch Haut und Haare sind von den Folgen betroffen.

Vor allem die gesteigerte Östrogenproduktion beeinflusst die Haut der Schwangeren: Das Hormon regt die Zellerneuerung und Kollagenbildung an, es kann aber auch die Arbeit der Talgdrüsen hemmen. Eine lästige Folge ist oftmals trockene Haut in der Schwangerschaft. Die spröden Hautpartien jucken. Zudem erhöht die hormonelle Umstellung das Risiko für Ekzeme.

Ein weiterer Faktor kann die Trockenheit verstärken: Während das Kind im Bauch der Mutter heranwächst, sorgen die Östrogene dafür, dass der Körper vermehrt Wasser einlagert. Diese Feuchtigkeit fehlt in den unteren Hautschichten.

Durch die Hormonumstellung kann die Haut aber auch insgesamt sensibler werden. Sie reagiert womöglich überempfindlich auf gewohnte Pflegeprodukte oder Waschmittel. Auch Kleidung, die eng anliegt, kann scheuern, jucken und so die Haut zu stark beanspruchen.

Diese Körperstellen sind von trockener Haut in der Schwangerschaft am meisten betroffen

Am Bauch macht sich trockene Haut in der Schwangerschaft besonders bemerkbar: Sie spannt, ist extrem trocken und juckt. Sichtbares Zeichen, dass die Haut unter Druck steht, sind die sogenannten Schwangerschaftsstreifen (Dehnungsstreifen). Das Bindegewebe wird durch den wachsenden Embryo stark gedehnt. Auch an sehr beanspruchten oder exponierten Stellen kann die Haut schnell spröde werden. Zum Beispiel trockene Hände während der Schwangerschaft oder rissige Haut an Ellenbogen oder Füßen kommen häufig vor.

Trockene Haut im Gesicht im Zuge einer Schwangerschaft zeigt sich oft durch raue, schuppige Stellen. Auch trockene Kopfhaut ist in der Schwangerschaft ein häufiges Phänomen.

Trockene Haut in der Schwangerschaft durch Hauterkrankungen

Hält der Juckreiz bei trockener Haut in der Schwangerschaft an oder verstärken sich die Beschwerden, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Das gilt vor allem, wenn Sie von einer Hautkrankheit betroffen sind. Beispielsweise sind die Anzeichen einer Neurodermitis Rötungen im Gesicht, am Hals, vor allem aber in den Armbeugen und in den Kniekehlen. Die Haut ist schuppig, gerötet und juckt sehr stark und es bilden sich nässende, schuppige Ekzeme. In der Schwangerschaft können sich die Beschwerden verschlimmern.

Das gilt ebenso für Schwangere, die unter Akne oder der chronischen, entzündlichen Hautkrankheit Schuppenflechte (Psoriasis) leiden. Die schuppigen Hautbereiche entstehen durch Entzündungen. Maßnahmen wie sorgfältige Hautpflege, Cremes und Lichttherapie sind dann besonders wichtig, damit sich der Zustand der Haut nicht verschlechtert.

Starker Juckreiz kann auch auf eine sogenannte Schwangerschaftscholestase hindeuten. Bei dieser spezifischen Schwangerschaftserkrankung ist die Leberfunktion beeinträchtigt und die Gallensäure-Konzentration erhöht sich im Blut. Der gesamte Körper juckt stark und anhaltend, ohne dass sich die Haut sichtbar verändert. Diese Symptome sollten sofort dermatologisch oder gynäkologisch abgeklärt werden. Eine Schwangerschaftscholestase kann ab der 13. Schwangerschaftswoche auftreten. Die Krankheit tritt jedoch sehr selten auf und lässt sich mit Medikamenten gut behandeln.

8 Tipps gegen trockene Haut in der Schwangerschaft

Auch wenn es schwerfällt: nicht kratzen, wenn es juckt! Bei trockener Haut in der Schwangerschaft können einfache Maßnahmen meistens helfen und den Juckreiz lindern:

  1. Duschen statt Baden: Lange Bäder trocknen die Haut stärker aus als eine kurze Dusche. Vor allem, wenn Sie an chronischen Hautkrankheiten wie einer sogenannten Neurodermitis (atopisches Ekzem) leiden, sollten Sie auf keinen Fall täglich duschen.

  2. Sanft abtrocknen: Nach dem Duschen mit dem Handtuch abrubbeln? Das ist keine gute Idee, da die trockene Haut während der Schwangerschaft zusätzlich gereizt wird. Tupfen Sie sich stattdessen mit einem Handtuch trocken.

  3. Verwenden Sie milde Duschgels und sanfte Reinigungsprodukte für sensible Haut.

  4. Tragen Sie nach dem Duschen eine feuchtigkeitsspendende Creme oder Lotion auf - die Poren sind nach dem Duschen durch das warme Wasser geöffnet, die Haut ist besonders aufnahmebereit.

  5. Extraportion Pflege: Wenn Sie schwanger sind, braucht die trockene Haut Pflege mit einer feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Creme oder Lotion – und das nicht nur nach dem Duschen, sondern idealerweise auch morgens und abends.

  6. Tragen Sie atmungsaktive Kleidung, die nicht zu eng sitzt. Naturfaser wie Baumwolle sind ideal.

  7. Vermeiden Sie Sonnenbäder. Setzen Sie sich möglichst wenig der direkten UV-Strahlung aus. Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF) schützt die Haut. Am besten verwenden Sie LSF 50.

  8. Feuchtigkeit von innen: Trinken Sie ausreichend - mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßter Tee am Tag.

Schwangerschaftsstreifen vorbeugen

Übrigens: Zur Vorbeugung von Schwangerschaftsstreifen werden Lotionen, Cremes und Öle – zum Beispiel Jojoba-, Argan- oder Mandelöl empfohlen. Sie machen die Haut weich und zart. Ob sich die Streifen dadurch verhindern lassen, ist wissenschaftlich jedoch nicht belegt.

Bleibt die trockene Haut nach der Schwangerschaft?

Vor allem im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel (Trimester) kann die Haut trocken werden. Doch die Hormonumstellung hält nicht ewig an. Viele Frauen fragen sich bei trockener Haut in der Schwangerschaft, ab wann sich der Hormonspiegel wieder normalisiert. Nach der Geburt bilden sich die Veränderungen größtenteils zurück und der Körper nähert sich langsam wieder seiner ursprünglichen Form. Trockene Haut in der Schwangerschaft sollte wenige Wochen nach der Geburt, spätestens nach der Stillzeit verschwunden sein.

Quellen:

Achenbach, Reinhard K. (2021): Der große TRIAS-Ratgeber – Haut, Haare, Nägel, Stuttgart: Thieme Verlag.

Höfer, Silvia & Szász, Nora (2006): Hebammen Gesundheitswissen, München: Gräfe und Unzer Verlag.

Hauttrockenheit, in: pschyrembel.de