Trockene Fetthaut: Was sind die Ursachen und was hilft dagegen?

Trockene Fetthaut ist eine Sonderform der fettigen Haut - sie fühlt sich trocken und spröde an, glänzt aber gleichzeitig ölig. Durch eine erhöhte Talgproduktion kommt es zu mehr oder weniger starken Hautveränderungen. Wichtig ist die richtige Pflege.

Frau sitzt vor dem Spiegel und fasst sich an die Wange
Bei der trockenen Fetthaut (Seborrhoea sicca) ist das Gleichgewicht zwischen Feuchtigkeit und Fett gestört Foto: iStock/Antonio_Diaz
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Bei trockener Fetthaut (Seborrhoea sicca) ist das Gleichgewicht zwischen Feuchtigkeit und Fett gestört. Die Haut ist also fettreich und dabei feuchtigkeitsarm. Reizungen, Unreinheiten und schuppige Hautstellen sind häufige Symptome. Mit einer geeigneten Pflege lässt sich der Hautzustand jedoch verbessern.

Was ist trockene Fetthaut?

Die Haut ist das größte Organ des Menschen und hat verschiedene Funktionen. Unter anderem bilden sie eine Schutzbarriere vor Krankheitserregern. Damit diese Barriere intakt bleibt, produzieren Talgdrüsen in der Haut Fett, das gemeinsam mit Wasser und weiteren Bestandteilen den sogenannten Säureschutzmantel bildet. Mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5 soll der Säureschutzmantel die Haut vor dem Austrocknen bewahren.

Bei der trockenen Fetthaut kommt es durch unterschiedliche Faktoren zu einer Überproduktion von Fett (Talg). Dadurch gerät der Säureschutzmantel der Haut aus dem Gleichgewicht und der pH-Wert erhöht sich, was zu Schäden in der Hautbarriere führen kann. Durch diese Schäden verliert die Haut leichter Wasser und fängt an auszutrocknen. Der Körper reagiert darauf mit einer vermehrten Produktion von Hornzellen, die zum Schutz der Haut beitragen sollen. Die Haut schuppt sich – sie ist fettig und trocken zugleich.

Trockene Fetthaut oder dehydrierte Fetthaut?

Zwar hat sich der Begriff der trockenen Fetthaut durchgesetzt, treffender wäre es jedoch von dehydrierter oder feuchtigkeitsarmer Fetthaut zu sprechen. Denn normalerweise meint die Bezeichnung trockene Haut einen Zustand, bei dem ein Mangel an Talg besteht. Sie ist also fettarm, was bei trockener Fetthaut nicht der Fall ist. 

Feuchtigkeitsarme Fetthaut ist zudem nicht zu verwechseln mit Mischhaut, bei der einzelne Hautpartien entweder fettig oder trocken sind.

Welche Ursachen hat trockene Fetthaut?

Bislang sind die Ursachen von trockener Fetthaut noch nicht ganz geklärt. Man vermutet, dass es einerseits eine genetische Veranlagung zu trockener Fetthaut gibt. Andererseits könnten hormonelle Veränderungen, etwa im Rahmen des weiblichen Zyklus, in der Pubertät oder in den Wechseljahren, das Entstehen der Seborrhoea sicca begünstigen.

Äußere Einflüsse wie Stress, Rauchen oder eine ungesunde Ernährung tragen ebenfalls zu Hautproblemen bei. Vor allem das Austrocknen der Fetthaut wird oftmals durch weitere Faktoren verstärkt, etwa starke Sonneneinstrahlung, trockene Luft oder ungeeignete Pflegeprodukte.

Dehydrierten Fetthaut: Was sind typische Anzeichen?

Trockene Fetthaut kann sich an allen Körperregionen zeigen, besonders häufig tritt sie aber im Gesicht, am Hals, Nacken und auf der Kopfhaut auf. Zu den typischen Symptomen trockener Haut gehören Spannungsgefühle, spröde oder schuppige Stellen, Faltenbildung, Rötungen und Entzündungen. Außerdem ist trockene Haut meist kleinporig, kann jucken und ist empfindlich gegenüber äußeren Umwelteinflüssen. Fettige Haut ist aufgrund ihrer erhöhten Talgproduktion eher grobporig und glänzend. Außerdem neigt sie zu Unreinheiten wie Pickeln und Mitessern.

Bei der dehydrierten beziehungsweise fettig trockenen Haut treten entsprechend Anzeichen beider Hauttypen (trocken und fettig) auf. Auffällig sind:

  • glänzende, fettige, grobporige Haut

  • fettiges Kopfhaar

  • Hautunreinheiten

  • raue, weiße, gelbliche durchfettete Hautschuppen

  • Rötungen und Reizungen

  • Spannungsgefühl

Trockene Fetthaut Pflege: Was ist zu beachten?

Sie sollten die Behandlung trockener Fetthaut immer mit Hautärzt:innen besprechen. Grundsätzlich benötigt dehydrierte Fetthaut eine feuchtigkeitsspendende Pflege, die aber nicht zu reichhaltig sein darf. Sie sollte die Haut von schuppenden Ablagerungen befreien und den Talgfluss regulieren.

Außerdem helfen folgende Maßnahmen gegen Unreinheiten und Mitesser: 

  • Nutzen Sie am besten milde Reinigungsgels oder -milch mit einem neutralen pH-Wert. Sie spenden Feuchtigkeit und reinigen die Haut sanft.

  • Verwenden Sie eine Feuchtigkeitspflege mit Hyaluronsäure, Glycerin und Allantoin und vermeiden Sie Öle.

  • Um Hautschüppchen zu entfernen, können sanfte Peelings helfen, die Sie zwei- bis dreimal die Woche anwenden können.

  • Achten Sie darauf, dass Pflege und Reinigungsprodukte weder Alkohol noch synthetische Duft- und Konservierungsstoffe enthalten, da diese Inhaltstsoffe Ihre Haut zusätzlich reizen können.

  • Vermeiden Sie äußere Einflüsse, die Ihre Haut austrocknen. Sonnenbäder und Besuche im Solarium sollten tabu sein. Trockener Heizungsluft können Sie durch aufgestellte Wasserschalen und regelmäßiges Lüften entgegenwirken.

  • Trinken Sie mindestens zwei Liter pro Tag trinken, damit die Haut genug Feuchtigkeit von innen erhält.

Mit einer Kombination aus richtiger Pflege und einer gesunden Lebensweise bessert sich die trockene Fetthaut in der Regel deutlich.

Quellen:

Die Haut - ein vielseitig begabtes Organ, in: stiftung-gesundheitswissen.de

Jede Haut individuell pflegen, in: pharmazeutische-zeitung.de

Hauttypen und tägliche Hautpflege, in: apotheken.de

Gloor, M. (1997): Seborrhoea oleosa und Seborrhoea sicca, in: Jadassohn, Josef. (Hrsg.), Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten, Berlin: Springer Verlag.