Triggerpunkte: Tinnitus lindern mit 5 gezielten Druckpunkten

Systematisch ausgeübter Druck auf bestimmte Punkte am Kopf kann Ohrgeräusche mindern. Welche Triggerpunkte Tinnitus lindern können, erfahren Sie hier!

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Expert:innen zufolge können Verspannungen und Fehlstellungen an der Halswirbelsäule ebenso wie im Kiefergelenk einen Tinnitus hervorrufen und/oder begünstigen. Das Kiefergelenk beispielsweise ist sowohl anatomisch als auch durch Nervenverbindungen mit dem Ohr verbunden. Es ist also möglich, dass Triggerpunkte gegen Tinnitus im Gesicht, am Kiefer und im Nacken liegen.

Was sind Triggerpunkte bei Tinnitus?

Triggerpunkte sind kleine Muskelverhärtungen, die Schmerzen und Verspannungen auslösen. Sie sind als kleine Knubbel unter der Haut ertastbar. Häufig kommen sie im Bereich der Schultern, des Nackens und am Rücken vor. Die Beschwerden, die sie auslösen, können ausstrahlen, sodass beispielsweise Triggerpunkte am Nacken zu Schmerzen im unteren Rücken führen. Triggerpunkte entstehen, wenn Muskeln lokal aufgrund von Fehlhaltungen, Überbelastung oder auch Stress nicht ausreichend durchblutet werden.

Behandelt und löst man Triggerpunkte gegen Tinnitus im Gesicht, am Kiefer und im Nacken, kann dies zu einer Minderung der Ohrgeräusche führen.

Schultermassage löst Verspannungen - Foto: Fotolia
Triggerpunktmassage: Wie funktioniert die Behandlung?

Idealerweise lockert man die Muskulatur vor der Behandlung durch Wärme. Dazu eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen 10 bis 15 Minuten auf die betroffene Stelle legen. Anschließend wird der Triggerpunkt sanft mit den Fingern oder beispielsweise einem Faszienball massiert, bis die Schmerzen nachlassen.

Wichtig ist, Triggerpunkte nicht zu intensiv zu behandeln. Wird zu viel Druck ausgeübt, verhärten sich die Muskeln weiter und die Schmerzen nehmen zu. Sie sollten den Druck der Massage deutlich spüren, aber keine zusätzlichen Schmerzen haben.

Die Triggerpunktmassage am besten dreimal am Tag für insgesamt etwa fünf Minuten ausführen.

Tinnitus-Triggerpunkte: Diese fünf Druckpunkte behandeln

In der Praxis haben sich fünf Triggerpunkte bei Tinnitus als symptomlindernd erwiesen. Sie können diese dreimal täglich in der gleichen Reihenfolge behandeln.

1. Triggerpunkte gegen Tinnitus am Kiefer

Triggerpunkte Tinnitus

Volkskrankheiten wie Zähneknirschen erhöhen den Druck, unter dem der Kiefer im Alltag steht. Das Gelenk und die Muskeln sind deswegen anfällig für Verspannungen und Fehlstellungen. Setzen Sie beide Zeigefinger auf das untere Kiefergelenk und üben Sie leichten Druck aus oder massieren Sie sanft. Pressen Sie die Zahnreihen dabei nicht aufeinander, sondern lassen Sie zu, dass sich diese im geschlossenen Mund leicht öffnen.

2. Triggerpunkte gegen Ohrgeräusche auf den Wangen

Triggerpunkte Tinnitus

Der Masseter ist einer der vier Kaumuskeln des Menschen und sorgt unter anderem für einen kräftigen Kieferbiss sowie die Seitwärts- und Längsbewegungen des Unterkiefers. Er sitzt zwischen dem hinteren Teil des Unterkieferwinkels und dem Jochbein und neigt zu Verspannungen. Um ihn zu erreichen, massieren Sie Ihre Wange als Triggerpunkt gegen Tinnitus.

3. Triggerpunkte bei Tinnitus über den Schläfen

Triggerpunkte Tinnitus

Wie der Masseter ist der Musculus temporalis Teil des menschlichen Kauapparats. Er zieht sich hoch bis zur Schläfe – genauer gesagt bis zur Schläfengrube – und wird dort zum Triggerpunkt bei Tinnitus. Sanftes Drücken beziehungsweise Massieren der Schläfe sorgt für Entspannung im Kiefer und Gesicht. Wichtig: Dabei die Zähne nicht aufeinander pressen, um keinen Gegendruck zu erzeugen.

4. Tinnitus-Triggerpunkte am Kopfnickermuskel

Triggerpunkte Tinnitus

Expert:innen gehen davon aus, dass ein wichtiger Tinnitus-Triggerpunkt am Musculus sternocleidomastoideus, dem sogenannten Kopfnickermuskel, zu hellen, pfeifenden Ohrgeräuschen führen kann. Auch Spannungsgefühle am Kopf und Sehstörungen können entstehen. Der Triggerpunkt liegt etwa eine halbe Daumenlänge schräg unter den Ohrläppchen.

5. Triggerpunkte im Nacken bei Tinnitus

Triggerpunkte Tinnitus

Beim Thema Tinnitus steht der Triggerpunkt im Nacken stark im Fokus, da dieser Bereich zu extrem starken Verspannungen neigt. Arbeiten am Computer, aufs Handy starren, viel sitzen – all das beansprucht die Hinterhauptsmuskeln. Kopf- und Augenschmerzen, sowie Schmerzen/Einschränkungen beim Bewegen des Kopfes und Tinnitus können die Folge sein. Die Tinnitus-Triggerpunkte befinden sich am Hinterkopf, etwa in Höhe der Ohrläppchen.

Trotz Triggerpunkt: Tinnitus ärztlich begleiten lassen

Tinnitus ist ein Warnsignal des Körpers und muss deswegen in jedem Fall genauer untersucht werden. So effektiv das Massieren der Triggerpunkte bei Tinnitus sein kann, sollten Ohrgeräusche, egal welcher Art, immer fachmedizinisch begleitet werden.

Quellen:

Triggerpunktakupunktur bei Tinnitus, in: tinnitus-liga.de

Triggerpunkttherapie, in: chulterhilfe.de

Musculus masseter, in: kenhub.com