Trennung auf Zeit: Wann ist eine Beziehungspause sinnvoll?
Wenn es in der Beziehung kriselt, ziehen manche Betroffene eine Trennung auf Zeit in Erwägung. Wann eine Beziehungspause sinnvoll ist und wann man lieber einen Schlussstrich ziehen sollte.
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Wenn Paare sich immer wieder streiten und Probleme die Beziehung belasten, liegt der Gedanke an einer Trennung auf Zeit nahe. Dabei sollte man einige Dinge beachten – etwa, wie sich eine räumliche Trennung umsetzen lässt oder welche Regeln man aufstellen möchte. Vorab sollte man sich aber vor allem darüber im Klaren sein, ob eine Beziehungspause überhaupt sinnvoll ist.

Wozu überhaupt eine Trennung auf Zeit?
Es gibt viele verschiedene Gründe, warum Menschen mit ihrer Beziehung unglücklich sind. Manche fühlen sich eingeengt oder vermissen etwas in der Partnerschaft. Vielleicht sind auch die Kinder aus dem Haus und man muss das Leben neu ordnen. Möglicherweise ist man sich der eigenen Gefühle nicht mehr sicher. Auch Eifersucht, dauerhafte sexuelle Unlust oder ein Seitensprung können mögliche Ursachen dafür sein, dass man mit der Beziehung nicht mehr glücklich ist.
Aber manchmal sind es auch persönliche Umstände, die eine Beziehungskrise auslösen, beispielweise Stress im Job oder gesundheitliche Probleme. Bei einer Trennung auf Zeit kann man sich dann voll auf sich selbst konzentrieren.
Wenn die Krisen und Probleme in einer Partnerschaft überhandnehmen, fragen sich viele, ob die Beziehung überhaupt noch eine Zukunft hat. Welche Optionen gibt es? Auf keinen Fall ist es hilfreich, nichts zu ändern und die Probleme einfach zu ignorieren – denn von selbst lösen sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht.
Aber muss man gleich die Beziehung beenden? Schließlich gibt es viele Dinge, die ein Paar verbinden: zum Beispiel die gemeinsame Vergangenheit, Kinder, das Finanzielle und natürlich die Liebe, die einmal da war und vielleicht noch immer da ist. Daher kann es durchaus eine Alternative sein, sich auf Zeit zu trennen.
Wann ist eine Beziehungspause sinnvoll?
Eine Trennung auf Zeit ist sinnvoll, wenn man seit längerer Zeit unzufrieden oder unglücklich ist, für die angespannte Situation im alltäglichen Zusammenleben keine Lösung findet, aber wirklich an die Partnerschaft glaubt. Hat man sich innerlich schon längst verabschiedet, Angst vor der endgültigen Trennung oder vor dem Alleinsein, ist auch eine Trennung auf Zeit keine Alternative: Dann ist ein klarer Schlussstrich die beste und fairste Lösung.
Damit die Beziehungspause Aussicht auf Erfolg hat, sollten folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
Beide Partner möchten der Beziehung bzw. der Ehe eine Chance geben.
Sie arbeiten konstruktiv an einer gemeinsamen Lösung.
Beide sind sich einig, dass die Trennung nur vorübergehend sein soll.
Wichtig ist auch, dass man sich vorher miteinander abspricht und für die Trennung auf Zeit Regeln aufstellt, die beide akzeptieren und befolgen.
Was zeigen bei einer Trennung auf Zeit die Erfahrungen?
Eine Beziehungspause kann eine Partnerschaft retten, das haben viele Paare erfolgreich bewiesen. Allerdings ist es oftmals schwierig, einen gemeinsamen Nenner zu finden: Vielfach will ein Partner die Trennung auf Zeit, der oder die andere reagiert verletzt, ist rat- und hilflos – eine konstruktive Arbeit an der Beziehung scheint unmöglich.
In diesem Fall ist es ratsam, sich therapeutische Unterstützung zu holen oder eine Paarberatung aufzusuchen. Mithilfe einer neutralen Person kann es gelingen, die Gefühle zu sortieren, einander wieder zuzuhören, miteinander zu kommunizieren und letztlich einen gemeinsamen Weg zur Lösung der Probleme zu finden.
Trennung auf Probe: Es kann auch ein Risiko sein
Ist nur einer von beiden daran interessiert, die Partnerschaft wiederzubeleben, birgt eine Beziehungspause auch ein Risiko: In dem Fall läuft man Gefahr, dass der Partner oder die Partnerin sich komplett verabschiedet und die Beziehung scheitert, zum Beispiel, wenn eine neue Beziehung eingegangen wird.
Möglicherweise stellt man aber auch selbst fest, dass man allein glücklicher ist oder sich die Probleme durch eine Trennung nicht lösen lassen. Dieses Risiko sollte man einkalkulieren und sich bewusst machen: Eine Trennung auf Zeit kann auch scheitern.
Trennung auf Zeit: Muss eine räumliche Trennung sein?
Eine Trennung auf Zeit in gemeinsamer Wohnung ist nicht zu empfehlen. Der räumliche Abstand ist wichtig, um sich auf sich selbst zu konzentrieren und sich seiner Wünsche und Bedürfnisse bewusst zu werden. Aber zum Beispiel auch um auszuloten, inwiefern man selbst Anteil an den Problemen hat oder um gefühlsmäßig wieder zum Partner zurückzufinden.
Wohnt man weiterhin zusammen, bleiben Begegnungen nicht aus. Man verfällt automatisch in die alten Verhaltensmuster, die Spannungen bleiben. Eine räumliche Trennung auf Zeit ist daher das Beste, damit der gewohnte Beziehungsalltag wirklich unterbrochen wird.
Da dies meist eine enorme finanzielle Belastung ist, könnte beispielweise ein Zimmer zur Untermiete oder eine möblierte Wohnung eine Möglichkeit sein, um Geld zu sparen. Eventuell ist es auch möglich, bei Freunden oder der Familie unterzukommen.
Worauf sollte man bei der Trennung auf Zeit achten?
Klare Absprachen und Regeln sind extrem wichtig. Das gilt ganz besonders, wenn die Trennung auf Zeit mit Kindern gelingen soll. Als erstes sollte man festlegen, wie lange die Beziehungspause dauern soll. Expert:innen empfehlen zwei bis sechs Monate – genug Zeit, um wirklich etwas zu verändern, aber nicht so lange, dass man sich voneinander distanziert.
Zudem sollte man diese Fragen klären und die Absprachen am besten sogar schriftlich festhalten:
Wer soll ausziehen und wie regelt man die finanzielle Belastung?
Wie werden Kinderbetreuung und -besuche geregelt, auch in Ferienzeiten?
Welche Ziele möchte man gemeinsam erreichen?
Sollte sich eine:r oder beide Hilfe suchen, etwa bei Suchtproblemen oder Eifersucht?
Hat man überhaupt Kontakt, wenn ja wie oft und wie soll der aussehen – etwa regelmäßige Treffen, Telefonate oder SMS?
Hat man trotz der Trennung Sex miteinander?
Ist es erlaubt, andere Frauen bzw. Männer zu treffen?
Darf es vielleicht sogar Sex mit anderen geben oder ist das ein absolutes Tabu?
Beide Seiten sollten sich einig darüber sein, dass die Beziehungspause dazu da ist, über sich selbst und die Partnerschaft nachzudenken, zu lernen und Verhaltensweisen zu verändern. Es soll kein Urlaub vom Partner sein. Wird diese Chance nicht genutzt, kann auch eine Trennung auf Zeit die Beziehung nicht retten.
- Phasen der Trennung: Diese 5 Phasen durchlebt jeder
- Narzissmus und Partnerschaft: Wie passt das zusammen?
- Schuldgefühle nach der Trennung: 5 Schritte, wie Sie die Gewissensbisse loswerden
- Soll ich mich trennen? Test für die richtige Entscheidung
- Kontaktsperre nach Trennung: Wie lange soll sie sein und was hilft, sie durchzuhalten?