Trend „Non Bathing“: Das passiert, wenn Sie seltener duschen

Die meisten Menschen duschen sich täglich, manche sogar mehrmals am Tag. Aber ist das wirklich notwendig? Anhänger des „Non Bathing“-Trends sehen das nicht so. Sie plädieren dafür, seltener zu duschen – das soll nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch die Gesundheit fördern.

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Der 80-jährige Iraner Amou Haji ist dafür bekannt, sich nie zu waschen. Seit rund 60 Jahren hat seine Haut weder Wasser noch Seife gesehen. Denn der „schmutzigste Mann der Welt" ist davon überzeugt, dass Waschen schädlich ist. Die dicke Schicht aus Schmutz und Dreck sorge dafür, dass er gesund bleibt, so Haji. So weit geht der Non Bathing-Trend zwar nicht – auch wenn die Bezeichnung dies vermuten lässt. Aber die Anhänger dieser Praxis, darunter auch viele Stars aus den USA, sind ebenso der Meinung, dass Waschen nicht per se gut für die Haut ist. Kern des Non Bathing ist es, so oft wie möglich aufs Duschen zu verzichten.

Was bedeutet „Non Bathing"?

Non Bathing hat sich in letzten zwei Jahren zu einem Trend entwickelt – in einer Zeit also, in der die meisten Menschen durch die Lockdowns in der Corona-Pandemie nicht viele Gründe hatten, sich täglich zum Duschen aufzuraffen. Seitdem haben zahlreiche Hollywood-Stars proklamiert, dass häufiges Waschen unnötig sei und dass sie selbst gar nicht mehr so oft unter die Dusche steigen würden. Der Trend findet auch außerhalb von Hollywood immer mehr Anhänger.

Wer Non Bathing betreibt, duscht sich nicht mehr jeden Tag, sondern beispielsweise nur noch ein- bis dreimal in der Woche. Dafür sprechen zwei ganz wesentliche Gründe: Einerseits kann man dadurch Wasser sparen, was der Umwelt und dem Geldbeutel gleichermaßen zuträglich ist. Andererseits soll es gesünder für die Haut sein, wenn man sich nicht täglich wäscht.

Warum sollte man sich nicht jeden Tag duschen?

Zu häufiges Duschen kann tatsächlich schädlich sein, da es das Mikrobiom auf der Haut aus dem Gleichgewicht bringt und die Hautschutzbarriere angreift. Beim Duschen werden neben Schmutz und Schweiß auch der natürliche Fettfilm auf der Haut, der vor äußeren Einflüssen und vorm Austrockenen schützt, abgetragen. Die häufigen Folgen: Trockenheit und Juckreiz. Zusätzlich steigt das Risiko für Entzündungen, wenn die Hautschutzbarriere durchlässig ist.

Das heißt aber nicht, dass man sich Amou Haji nun zum Vorbild nehmen und dem Duschen ganz abschwören sollte – auch zu seltenes Duschen ist schädlich. Denn auf der Haut sammeln sich Schmutz, Schweiß und abgestorbene Hautzellen an, die entfernt werden müssen. Andernfalls drohen Ablagerungen, die Infektionen und Ekzeme fördern.

Non-Bathing-Trend: Wie oft sollte man duschen?

Weil sowohl zu häufiges als auch zu seltenes Waschen schädlich ist, gilt es beim Non Bathing die richtige Balance zu finden. Strikte Vorgaben gibt es nicht, nur den Grundsatz, weniger zu duschen, als man es gewöhnlich tut. Wie oft man sich unter die Dusche begeben sollte, hängt auch von den Lebensgewohnheiten ab. So kann man nach einem intensiven Training oder nach Gartenarbeiten nicht auf die Dusche verzichten.

Wer jedoch keinen schweißtreibenden Aktivitäten nachgeht und nicht mit Schmutz in Kontakt kommt, kann durchaus nur alle zwei bis drei Tage duschen. Der Intimbereich, die Füße und die Achseln sollten jedoch weiterhin mindestens einmal am Tag z.B. mit einem feuchten Waschlappen gereinigt werden.

Tipps fürs richtige Duschen
  • Duschen Sie kurz (etwa fünf bis zehn Minuten), um Wasser zu sparen.

  • Beim Einseifen sollte das Wasser zugedreht werden – auch das verringert den Wasserverbrauch.

  • Die Wassertemperatur sollte nicht zu heiß sein, da dies die Haut austrocknet.

  • Verzichten Sie auf Duschgels mit aggressiven oder irritierenden Inhaltsstoffen.

Was passiert, wenn man sich 2 Tage nicht duscht?

Es kann ziemlich ungewohnt sein, einige Tage aufs Duschen zu verzichten. Und auch für die Haut bedeutet es eine Umstellung, wenn sie nicht jeden Tag mit Duschgels und Seife bearbeitet wird. Die Umstellung wirkt sich aber extrem positiv aus: Die Hautflora kann sich regenerieren, sodass der natürliche Schutz wieder aufgebaut wird. Dadurch können Beschwerden wie Juckreiz, Rötungen und Spannungsgefühle verschwinden. Vor allem Menschen, die zu empfindlicher und trockener Haut neigen, können somit von Non Bathing profitieren.