Traumdeutung Mord: 3 Bedeutungen des Traum-Krimis
Im Traum morden oder selbst ermordet werden: Wer nachts in seinem ganz persönlichen Traum-Krimi mitspielt, erwacht am nächsten Morgen häufig schweißgebadet. Doch haben solche Träume eine bestimmte Bedeutung? Diese drei Möglichkeiten der Traumdeutung zum Thema Mord gibt es!
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Das Opfer liegt blutüberströmt am Boden, der Mörder steht, noch mit der Waffe in der Hand, daneben. Wie sich der Täter jetzt wohl fühlt? Bereut er die Tat bereits, möchte er sie sofort wieder rückgängig machen? Oder ist er wie betäubt, vielleicht sogar wie berauscht von seiner Tat? Und wie hat sich das Opfer gefühlt, als es seinen Mörder mit der Waffe in der Hand auf sich zukommen sah? Beides werden die allermeisten von uns glücklicherweise niemals selbst erfahren. Und wenn doch, dann wohl nur im Traum. Was haben solche Träume zu bedeuten? Was sagt die Traumdeutung zum Thema Mord?

Traumdeutung Mord: Allgemeingültige Interpretation nicht möglich
Auf verschiedenen Webseiten findet man zahlreiche Interpretationen von Träumen, in denen jemand ermordet wird. So soll ein Mord im Traum allgemein für verdrängte Gefühle stehen. Ist man selbst das Mordopfer im Traum, soll das ein Hinweis darauf sein, dass das eigene Leben nicht ganz im Gleichgewicht ist. Ist man der Mörder, soll das anstehende Veränderungen im Leben ankündigen. Tatsächlich gibt es aber keinerlei wissenschaftliche Hinweise darauf, dass unsere Träume derartige Orakel-Funktionen haben.
Auch die Ansicht des österreichischen Nervenarztes Sigmund Freud, Gründer der Psychoanalyse und der Traumdeutung, gilt inzwischen als überholt: Er ging davon aus, dass Trauminhalte stets Symbole für unterdrückte Wünsche – meist sexueller Natur – sind. Seiner Theorie nach sind diese Sehnsüchte derart unerhört, dass wir es selbst im Traum nicht wagen, sie ungeniert auszuleben. Aus diesem Grund „codiert“ das Unterbewusstsein die verborgenen Wünsche – eine Kerze im Traum steht demnach beispielsweise für einen Penis.
Heute gehen Expert:innen eher davon aus, dass das Gehirn am Tag Erlebtes und Gelerntes im Traum verarbeitet und abspeichert oder aussortiert. Unsere Trauminhalte haben demnach viel mit unseren Erlebnissen am Tag zu tun und besonders viel mit den von uns durchlebten Emotionen. Vieles davon ist aber vermutlich auch schlicht dem Zufall geschuldet.
Traumdeutung Mord: 3 mögliche Deutungen
Auf Grundlage der aktuellen Traumforschung und der modernen Psychoanalyse kommen insbesondere drei Deutungen des Traummotivs Mord in Frage. Welche davon individuell zutrifft, kann der oder die Träumende in der Regel am besten selbst beurteilen.
1. Beschäftigung mit dem Thema Tod
Im Traum ist das Gehirn emsig damit beschäftigt, Emotionen zu verarbeiten. Wer beispielsweise eine ausgeprägte Angst vor dem Tod hat oder sich aus anderen Gründen gerade mit dem Thema Endlichkeit beschäftigt, erlebt womöglich auch im Traum Geschichten, in denen jemand stirbt. Bei der Traumdeutung zum Thema Tod gibt es wiederum verschiedene mögliche Auslegungen, die immer individuell abzuwägen sind.
2. Mord im Traum durch Medienkonsum
Fernsehkrimis haben seit Jahrzehnten Hochkonjunktur und inzwischen gehört es auch für viele zum Alltag dazu, sich beim Kochen und Joggen von True-Crime-Podcasts mit echten Kriminalfällen berieseln zu lassen. Da ist es eigentlich kein Wunder, wenn diese Geschichten auch Eingang in das träumende Gehirn finden. Im Traum verarbeitet das Gehirn diese Eindrücke und Gedanken, ohne, dass dahinter zwangsläufig eine tiefere Bedeutung steckt.
3. Traumdeutung jemanden töten oder „jemand will mich töten“: Gefühle stehen im Vordergrund
Schlafforscher:innen gehen inzwischen davon aus, dass wir die gesamte Nacht durch träumen. Wenn überhaupt, erinnern wir am nächsten Morgen nur einen kleinen Teil davon – und das, was uns von den nächtlichen Fantasiereisen bleibt, ist in der Regel hochemotional. Denn es stammt meistens aus der sogenannten REM-Schlafphase; in dieser sind die Teile des Gehirns, in denen Emotionen verarbeitet werden, hochaktiv. Das logische Denken ist dagegen nahezu ausgeschaltet.
Das sollte man auch bei der Traumdeutung zu Mord im Hinterkopf behalten: Vermutlich geht es unserem Gehirn vor allem um die Gefühle, die wir in dem nächtlichen Krimi durchleben. Als Mordopfer ist das vermutlich vorrangig Angst; als Mörder vielleicht Wut, ein schlechtes Gewissen oder Erleichterung darüber, dass jemand aus dem Weg geräumt wurde, der uns gestört hat. Vielleicht sogar ein Gefühl der Selbstwirksamkeit – weil wir das Problem selbst in die Hand genommen und gelöst haben.
Mord: Traumdeutung überhaupt sinnvoll?
Bedenkt man die viele Zeit, die wir in unserem Leben mit Träumen verbringen und den geringen Teil, den wir davon erinnern, stellt sich die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, diesen einzelnen Erinnerungsschnipseln eine solche Bedeutung zuzuschreiben. Denn wer weiß, welch abenteuerliche Geschichten wir in der restlichen Nacht erlebt haben? Auch diese müssen schließlich ohne Interpretation auskommen.
Doch auch, wenn die Beschäftigung mit unseren Träumen nicht unbedingt notwendig ist – interessant ist sie allemal. Denn Träume sind Produkte unserer Psyche; und ihre Inhalte geben uns Einblicke in die Arbeitsprozesse, die nachts in unserem Gehirn ablaufen. Wer sich mit der Traumdeutung zu seinem Traum-Krimi auseinandersetzen möchte, sollte das darum ganz individuell tun. Vielleicht passt eine der beschriebenen Traumdeutungen zum Thema Mord ja gut zu ihrer oder seiner derzeitigen Lebenssituation oder Gefühlslage – vielleicht hat dieser spezielle Traum aber auch gar keine tiefere Bedeutung.
Quellen:
„Träume zu verstehen, ist nicht schwer“, in: geo.de
Traumdeutung, in: psychologie-heute.de