Toxoplasmose-Symptome: Eine Infektion verläuft meist beschwerdefrei

Aus der Serie: Toxoplasmose

Die Inkubationszeit bei der Toxoplasmose, also die Zeit zwischen der Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome, beträgt rund zwei bis drei Wochen. Bei gesunden Menschen mit intaktem Immunsystem verläuft in 80 bis 90 Prozent aller Fälle eine Infektion mit Toxoplasmose-Erregern ohne Beschwerden.

Nur selten verursacht eine Toxoplasmose grippeähnliche Symptome wie

  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Fieber
  • geschwollene Lymphknoten im Halsbereich (sogenannte Lymphknoten-Toxoplasmose)

Toxoplasmose kann grippeähnliche Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber oder geschwollene Lymphknoten im Halsbereich verursachen

Gesunde Menschen produzieren nach einer Toxoplasmose-Infektion Antikörper gegen die Parasiten und sind ein Leben lang immun. Jedoch bilden sich im Körper Zysten, in denen sich bestimmte Toxoplasma-gondii-Stadien befinden. In diesen Zysten bleibt der Parasit inaktiv, aber jahrelang lebensfähig. Bei gesunden Menschen verursachen diese Zysten keine Symptome, weil das Immunsystem den Parasit in Schach hält. In der Medizin spricht man von einer latenten Toxoplasmose-Infektion.

Ist das Immunsystem jedoch geschwächt, zum Beispiel durch eine Erkrankung wie AIDS, können sich die Erreger in den Zysten reaktivieren und es entwickelt sich eine schwere Form der Toxoplasmose. Die Parasiten befallen dann häufig das zentrale Nervensystem (sogenannte zerebrale Toxoplasmose), selten auch andere Organe wie Auge, Lunge und Herz.

Mögliche Toxoplasmose-Symptome sind dann unter anderem

  • Gehirnentzündung (Enzephalitis)
  • Kopfschmerzen
  • Teilnahmslosigkeit
  • Verwirrtheit
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • Bewegungsstörungen (Ataxie)
  • Sprachstörungen infolge von Hirnschädigungen (Aphasie)
  • Krampfanfälle
  • Sehstörungen
  • Atemnot (Dyspnoe)
  • Durchfälle

Wenn sich eine Frau während der Schwangerschaft erstmals mit Toxoplasmose infiziert, kann sie die Erreger auf das ungeborene Kind übertragen – mit oftmals schwerwiegenden Symptomen. Je nachdem, in welchem Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) sich die Schwangere infiziert, sind das Übertragungsrisiko und die Folgen unterschiedlich. Bei einer Infektion in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten (1. Trimenon) beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung auf das Kind 15 Prozent. Unbehandelt führt die Infektion häufig zu einer Fehlgeburt.

Toxoplasmose-Symptome beim Kind sind zum Beispiel

  • vergrößerte Milz und Leber (Hepatosplenomegalie)
  • Gelbsucht (Ikterus)
  • Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis)
  • Entzündung des Gehirns (Enzephalitis)
  • Entzündungen der Netzhaut und Aderhaut im Auge (Chorioretinitis)
  • Verkalkungen im Gehirngewebe
  • Wasserkopf (Hydrozephalus)

Bei einer Infektion im zweiten Schwangerschaftsdrittel (2. Trimenon) steigt das Übertragungsrisiko auf 30 Prozent, im 3. Trimenon bereits auf 60 Prozent. Bei einer Infektion in einem späteren Stadium der Schwangerschaft verläuft eine Toxoplasmose-Infektion oft symptomlos, jedoch entwickeln viele Kinder Spätschäden wie:

  • Schielen
  • Entzündungen der Netz- und Aderhaut im Auge (Chorioretinitis)
  • Taubheit
  • Epilepsie
  • Entwicklungsstörungen