Torasemid bei Herzschwäche

Eine 39-jährige Patientin leidet unter einem zu schwachen Herzen – verursacht durch eine verschleppte Erkältung vor zwei Jahren. Eine der Folgen: In beiden Beinen sammelt sich nun Wasser. Beim Draufdrücken bilden sich die typischen Dellen … Das Wasser belastet den Körper und muss raus!

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Nieren werden nicht ausreichend durchblutet

Macht das Herz schlapp, strömt vor allem tagsüber zu wenig Blut durch die Nieren, weil es andernorts gebraucht wird – in Gehirn und Bewegungsapparat. Dadurch wird jedoch zu wenig Blut gefiltert und es sammelt sich Flüssigkeit in den Beinen. Nachts holt die Niere ihre Arbeit nach. Die Folge: Die Betroffenen müssen mehrfach auf Toilette. Nykturie‘ nennt man das. Durch den gestörten Schlaf  fühlen sich die Betroffenen am nächsten Morgen müde und schlapp.

Das Wasser muss raus

Bei einer Herzschwäche gibt es viele Medikamente, die gut helfen – eine der Aufgaben ist es, überschüssiges Wasser aus dem Körper zu treiben. Das Torasemid ist so ein Medikament. Es wirkt vor allem in den Nieren und führt zu einer höheren Urinproduktion – und das bei allen Patienten gleich. Bei vielen anderen Wirkstoffen variiert die Bioverfügbarkeit individuell sehr stark. Dabei hat das Torasemid mit 12 Stunden eine besonders lange Wirkdauer, sodass auch weniger Tabletten eingenommen werden müssen.

Die richtige Dosierung

In der Praxis beginne ich meist mit 5 Milligramm und steigere dann die Dosis – je nach Erfolg. Der lässt sich übrigens sehr gut auf der Waage ablesen. Oft verlieren meine Patienten pro Tag ein halbes Kilo oder mehr – das ist Wasser. 

Achtung! 

So entlastend die Flüssigkeitsausscheidung für Herz, Gefäße und Beine auch ist, leider verlässt damit auch das ‚Rhythmus-Mineral` Kalium den Körper. Zu wenig davon bringt das Herz gefährlich aus dem Takt. Ich bestimme vor der Gabe von Torasemid zur Ausschwemmung immer erst das Kalium im Blut.

Tipp: Trocken-Aprikosen als Kalium-Quelle

Ich höre oft von meinen Patienten, dass sie gegen den Kalium-Mangel lieber Lebensmittel als Tabletten zu sich nehmen möchten. Beim Kalium gibt es einen guten Tipp: Trocken-Aprikosen enthalten besonders viel davon.                    

Nebenwirkungen

Neben dem Kaliumverlust sind Kopfschmerzen, Beinkrämpfe und Verdauungsprobleme häufig. Ich spreche mit meinen Patienten vorher darüber. Meist hat sich der Körper schnell daran gewöhnt, also lohnt ein paar Tage Durchhalten. Dauert es länger: Wechsle ich meist das Medikament.