Tollwut-Ursachen sind Viren, Tollwut-Überträger oft Hunde
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- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Bei Tollwut handelt es sich um eine Infektionskrankheit – Ursachen sind Viren, genauer gesagt das Rabies-Virus, welches zur Gattung der Lyssa-Viren gehört. Die Tollwut ist eine Zoonose, also eine vom Tier auf den Menschen übertragebare Krankheit. Mit dem Virus infizierte wild lebende Tiere stecken den Mensch entweder direkt an oder zuerst Haustiere wie Katze und Hunde, die dann wiederum den Mensch infizieren können.
Je nach Land sind andere Tiere die Überträger für das Tollwut-Virus. In Europa waren hauptsächlich Wildtiere, vor allem der Fuchs, die Ursache für Tollwut-Infektionen bei Haustieren. Durch Impfmaßnahmen mit speziellen Ködern ist es in den meisten europäischen Ländern gelungen, die Tollwut auszurotten. In
Deutschland existiert nur noch die Tollwut bei Fledermäusen. Da die in Deutschland vorkommenden Fledermaus-Arten aber Insektenfresser sind, besteht hier keine Gefahr einer Ansteckung durch einen Biss. In anderen Ländern wie in Südamerika kommen blutsaugende Arten vor. Fledermausbisse sind deshalb eher möglich und können in diesen Regionen zu den Tollwut-Ursachen gezählt werden. In Afrika und Asien, den Ländern mit den meisten Tollwut-Opfern, sind vor allem streunende Hunde für die Tollwut-Infektion von Menschen verantwortlich.

Weitere Ursachen für eine Ansteckung können beschädigte Impfköder sein. Diese enthalten den Tollwut-Impfstoff. Tritt dieser aus und kommt mit einer Wunde oder Schleimhäuten in Kontakt, besteht die Gefahr einer Tollwut-Infektion.
Das ansteckende Virus befindet sich im Speichel der erkrankten Tiere. Die Tollwut-Erreger werden mit dem Speichel entweder über einen Biss übertragen oder wenn der Speichel mit Hautverletzungen oder Schleimhäute in Kontakt kommt. Je enger der Kontakt zu einem Tier ist, desto wahrscheinlicher ist eine Ansteckung mit den Tollwut-Erregern nicht nur durch Bisse, sondern durch einen direkten Kontakt, zum Beispiel wenn das Tier über vorgeschädigte Haut leckt. Der Speichel eines erkrankten Tieres ist bereits drei bis sieben Tage vor dem Ausbruch der Tollwut infektiös. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bislang nur über Organtransplantationen dokumentiert, diese Fälle sind jedoch extrem selten.
Nach einem Biss vermehren sich die Viren zuerst im Muskelgewebe rund um die Bissstelle. Sie dringen dann über Nervenenden in die Nervenzellen ein und gelangen entlang der Nervenfasern über das Rückenmark ins Gehirn. Im zentralen Nervensystem vermehren sie sich weiter und gelangen – wieder über Nervenbahnen – zu den Speicheldrüsen, wo sie mit dem Speichel massenhaft ausgeschieden werden.