Tödliches Bornavirus in Sachsen-Anhalt ausgebrochen

Erstmals hat sich in Sachsen-Anhalt ein Mensch mit dem Bornavirus infiziert. Eine Infektion mit dem Virus ist äußerst gefährlich und endet meist tödlich. Die Hintergründe.

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In Sachsen-Anhalt hat sich eine 58-jährige Frau mit dem sogenannten Bornavirus (auch bekannt als Erreger der Borna’schen Krankheit) infiziert. Das sogenannte „Borna Disease Virus 1“ befällt in der Regel nur Nutztiere wie Pferde, Schafe und andere Säugetiere, kann aber auch in sehr selten Fällen auf den Menschen überspringen.

Bornavirus-Ausbruch in Sachsen-Anhalt: Frau seit Monaten erkrankt

Laut Informationen des Robert Koch-Instituts (RKI) sei die 58 Jahre alte Frau aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld bereits seit Ende letzten Jahres am Virus erkrankt. Sie werde aktuell in einem Pflegeheim betreut und sei nicht ansprechbar, teilt das Landesamt für Verbraucherschutz mit.

Symptome: So äußert sich das Bornavirus beim Menschen

Eine Infektion mit dem Bornavirus beim Menschen ist zwar sehr selten, endet aber in den meisten Fällen tödlich. Laut Behörden-Angaben litt die 58-Jährige an

  • Kopfschmerzen,
  • Hautblutungen,
  • eine veränderte Bewusstseinslage und
  • eine Blutvergiftung

Oft führt eine Infektion beim Menschen zu schweren Gehirnentzündungen. Eine geeignete Therapie gibt es bisher noch nicht.

Bornavirus: Was ist das und wie wird es übertragen?

Als Träger des gefährlichen Virus gilt die Feldspitzmaus, die das Virus in Urin, Kot und Speichel ausscheidet. Eine Übertragung des Erregers auf den Menschen könnte durch direkten Kontakt mit der Feldspitzmaus, deren Ausscheidungen oder verunreinigte Lebensmittel und Staub erfolgen.

Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung sei laut Experten äußerst unwahrscheinlich. Auch eine Infektion über erkrankte Nutztiere wie Pferde oder Schafe sei fraglich. Noch nicht abschließend geklärt ist, ob eventuell Katzen bei der Übertragung des Erregers auf den Menschen eine Rolle spielen.

Ausbreitung des Bornavirus in Deutschland

Bekannte Gebiete, in denen sich das Virus bereits verbreitet hat, sind Bayern, Thüringen sowie Sachsen-Anhalt. Bisher wurden drei Fälle in Deutschland gemeldet. 2017 gab es einen bestätigten Fall in Brandenburg, der tödlich endete. Zwei weitere Personen sind aktuell in Thüringen und nun auch in Sachsen-Anhalt erkrankt.  Mit einem größeren Ausbruch des Bornavirus bundesweit sei nicht zu rechnen. Das Landesamt für Verbraucherschutz erklärte aber, dass mit menschlichen Infektionen „im nördlichen Teil des tierischen Endemiegebietes“ (nördlich von Bayern) zu rechnen sei, zitiert das „Ärzteblatt“.

Quellen:
Erstmals Bornavirusinfektion beim Menschen in Sachsen-Anhalt, in: ärzteblatt.de

Deutsche Presse Agentur (DPA)