Mann stirbt bei Corona-Demo – Staatsanwaltschaft ermittelt

Bundesweit nehmen die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen immer mehr zu. Nun ist es am Rande eines verbotenen Impfgegner-„Spaziergangs“ zu einem tragischen Todesfall gekommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

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Alle aktuellen Hintergründe zur Corona-Pandemie-Lage in Deutschland hier im News-Ticker!

+++26.01. Mann stirbt nach Notfall bei Corona-Protesten+++

In Brandenburg kam es am Montag im Rahmen eines Protestzuges gegen die Corona-Maßnahmen zu einem tragischen Vorfall. Wie unter anderem die „BZ“ berichtet, gab es den ersten Toten bei einem der verbotenen Impfgegner-„Spaziergänge“. Der 53-jährige Mann zog gemeinsam mit rund 200 weiteren Demonstrant:innen durch Wandlitz. Als die Polizei die unangemeldete Versammlung auflösen wollte, versuchte der 53-Jährige vergeblich eine Polizei-Kette zu durchbrechen. Die Beamt:innen stoppten den Demonstranten und nahmen seine Personalien auf. Danach habe er seinen Weg frei fortsetzen können, so die Polizei. An seinem Auto sei der Betroffene dann plötzlich zusammengesackt.

Auf Twitter informierte die Polizei über den tragischen Vorfall: 

Medizinischer Notfall

„Er zeigte keine Anzeichen von Krankheit“, erklärt Polizeisprecher Till-Justus Hille später gegenüber der Presse. Obwohl die Beamt:innen umgehend erste Hilfe leisteten und die Rettungskräfte alarmierten, verstarb der 53-Jährige trotz ärztlicher Bemühungen im Krankenhaus.

Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen ein

Der medizinische Notfall soll nun weiter untersucht werden. Man habe eine Obduktion angeordnet und die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet, erklärt Polizeisprecherin Ricarda Böhme gegenüber der „BZ“. Der Verstorbene soll laut Polizei-Informationen unter Asthma gelitten haben. Ob es hier einen Zusammenhang gibt, müsse nun noch geprüft werden.

Quelle:

Mann (53) stirbt bei Corona-Demo in Brandenburg, in: bz-berlin.de

+++Inzidenz überschreitet kritischen Schwellen-Wert+++

Erstmals in Deutschland übersteigt die Sieben-Tage-Inzidenz den kritischen Schwellen-Wert von 900. Am heutigen Mittwoch meldete das Robert Koch-Institut eine Inzidenz von 940,6. Noch am Vortag lag dieser Wert bei 894,3. Im Vormonat noch bei 220,7.

Zudem meldeten die Gesundheitsämter dem RKI 164.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden. Außerdem wurden 166 weitere Corona-Todesfälle gemeldet.

+++Bayern beschließt weitreichende Corona-Lockerungen+++

Vorbei ist es mit den Geisterspielen im Profisport. Das verkündete der bayerische Ministerpräsident Markus Söder heute am Tag nach dem großen Corona-Gipfel von Bund und Ländern. Künftig dürfen in Bayern wieder bis zu 10.000 Zuschauer:innen im Profisport dabei sein.

Zuschauer:innen im Profi-Sport in Bayern: Das sind die Bedingungen

  • Die Personenobergrenze von 10.000 Personen gelten in Bayern nur für überregionale Sportveranstaltungen.
  • Es dürfen maximal 25 Prozent der Kapazitäten genutzt werden.
  • Die Zuschauer:innen müssen geimpft oder genesen sein und zusätzlich einen negativen Test vorlegen. Bei bestehender Booster-Impfung entfällt die Testpflicht.
  • Es muss eine FFP2-Maske getragen werden. 

Bayern geht Sonderweg in Sachen Zuschauer-Frage

Noch am Montag hatten die Länderchefs sich darauf geeinigt, erst bis zum 9. Februar eine einheitliche Regelung für überregionale Großveranstaltungen zu schaffen. Mit der schnellen Neuregelung geht Bayern einen Sonderweg, ohne eine gemeinsame Lösung abzuwarten.

„Zum jetzigen Zeitpunkt kann man Vorsicht mit Augenmaß auch erreichen, indem man die Bevölkerung und die Menschen ein Stück weit atmen lässt und damit auch ein Signal der Hoffnung gibt“, erklärte Söder den vorschnellen Schritt gegenüber der Presse.

Neben der Erlaubnis, mehr Zuschauer:innen im Sport zuzulassen, wurde zudem die 2G-Regelung, die ohnehin schon vom bayerischen Obergerichtshof gekippt wurde, nun auch formal außer Kraft gesetzt. Die neuen Corona-Regeln treten ab Donnerstag, 27. Januar, O Uhr, in Kraft.

Quelle:Bayern erlaubt wieder bis zu 10.000 Zuschauer im Profisport, in: t-online.de

+++25.01. Ungarischer Olympia-Sieger stirbt nach Corona-Infektion+++

Der erfolgreiche Kunstturn-Olympia-Sieger Szilveszter Csollany ist mit nur 51 Jahren infolge einer Corona-Erkrankung verstorben. Das teilten die örtlichen Behörden am Montag mit.Csollany hatte sich im Dezember mit dem Coronavirus infiziert und musste im Krankenhaus künstlich beatmet werden.Der zuletzt in Island und Österreich als Trainer engagierte Sportler konnte bei den Olympischen Spielen immer wieder große Erfolge feiern. Bei den Sommerspielen 2000 in Sydney gewann der Ungare an den Ringen die Goldmedaille. Zuvor erhielt er in Atlanta (1996) Olympia-Silber und errang nur zwei Jahre später den EM-Titel im Turnen.

Szilveszter Csollany: Impfkritische Haltung und späte Impfung

Szilveszter Csollany hatte sich im Netz immer wieder als impfkritisch gezeigt. Laut Informationen der Zeitung „Blikk“ habe er Anfang Januar noch auf seiner Facebook-Seite mehrere Beiträge gegen die Corona-Impfung veröffentlicht.

Dennoch ließ sich der Kunstturner später gegen das Virus impfen, da die Impfung Voraussetzung für das Fortführen seiner Trainingstätigkeit war.

Kam die Impfung zu spät?

Allem Anschein nach kam die Impfung jedoch zu spät und erfolgte erst kurz vor seiner Ansteckung mit COVID-19.

Bis zu seiner Corona-Infektion im vergangenen Monat habe der Ex-Athlet aufgrund der erst späten Impfung noch nicht genügend Antikörper bilden können, um gegen das Virus gewappnet zu sein, so heißt es.

Den Kampf gegen die Infektion verlor der 51-Jährige trotz Beatmungsgerät und Einsatz der Krankenhaus-Mitarbeiter:innen.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán würdigte den ungarischen Erfolgsathleten via Facebook. Zu einem Schwarz-Weiß-Bild schrieb Orbán hier „Leb wohl, Champion“.

Quelle:

Wehrte sich lange gegen Impfung: Olympiasieger stirbt nach Corona-Infektion, in: ntv.de

+++Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz fast bei 900+++

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz macht erneut einen Sprung und erzielt mit 894,3 einen neuen Höchstwert. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut innerhalb der vergangenen 24 Stunden 126,955 Corona-Neuinfektionen. Zudem wurden weitere 214 Corona-Todesfälle gemeldet.

+++24.01. Gesundheitsminister Lauterbach stellt Lockerungen in Aussicht+++

Wann haben die strengen Corona-Maßnahmen endlich ein Ende? Das fragen sich angesichts der nicht enden wollenden vierten Welle derzeit viele. Gesundheitsminister Karl Lauterbach macht in einem ZDF-Interview am Sonntagabend Hoffnung.

Angesichts der Tatsache, dass Deutschland die zweitälteste Bevölkerung Europas habe und es gilt, gerade die älteren Menschen besonders zu schützen, warb der SPD-Politiker zwar weiterhin für einen vorsichtigen Kurs, stellte aber zugleich auch Lockerungen nach der Omikron-Welle in Aussicht

Lauterbach: Lockerung Ende Februar?

Der Gesundheitsexperte erwarte den Höhepunkt der aktuellen Welle mit mehreren Hunderttausend Neuinfektionen an einem Tag Mitte Februar. Dann jedoch müsse in Deutschland wieder gelockert werden. Wenn wir das hinter uns haben, dann kann es bei den Einschränkungen natürlich nicht bleiben. Und dann würde man Schritt für Schritt wieder Öffnungen machen. Das jetzt schon ins Auge zu fassen, ist richtig“, sagt Lauterbach gegenüber dem „ZDF“.

Ministerpräsidentenkonferenz: Testkapazitäten und Genesenenstatus im Fokus

Bis dahin gilt es, weiterhin einen gewohnt vorsichtigen Kurs zu fahren. Ob es dabei noch einmal weitere Verschärfungen gibt, darüber könnten die Länderchefs im Laufe des heutigen Nachmittags bei der Ministerpräsidentenkonferenz von Bund und Ländern entscheiden.

Änderungen soll es vor allem im Hinblick auf die Testkapazitäten geben. Ebenfalls ein weiterer Punkt auf der Agenda: Die in der Kritik stehende Verkürzung des Genesenenstatus. Dieser wurde von bisher sechs Monate auf drei Monate verkürzt. Eine Übergangsregelung gibt es nicht. Lauterbach erklärte gegenüber dem „ZDF“: „Ich kann jetzt nicht sagen, es gibt einen Übergang, wenn das medizinisch nicht zu halten ist.“

+++Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt rapide an+++

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreicht mit 840,3 einen neuen Höchstwert. Am heutigen Montag meldete das Robert Koch-Institut insgesamt 63.393 Corona-Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden. Zudem wurden dem RKI weitere 28 neue Todesfälle gemeldet.

+++Nächstes Bundesland kippt 2G-Regel im Einzelhandel+++

Nachdem bereits in Bayern die 2G-Regel für unzulässig erklärt wurde, zieht nun das nächste Bundesland nach. Auch im Saarland wurde die 2G-Regelung vom Oberverwaltungsgericht nun vorläufig aufgehoben. Anlass dazu war die Klage mehrerer Elektro-Fachmärkte. Das Gericht begründete seine Entscheidung ähnlich wie bereits das bayerische Verwaltungsgericht vor einigen Tagen: Die Ausnahmen der 2G-Regelung für bestimmte Läden sei zu uneindeutig festgehalten. Eine konkrete Einordnung für die Einzelhandelsbetriebe, ob nun 2G gelte oder nicht, obliege laut dem Gericht den Behörden vor Ort. Dies führe jedoch nach richterlicher Auffassung zu einer "uneinheitlichen Vollzugspraxis". 

Was gilt im Saarland jetzt?

Mit der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts ist die 2G-Regel im Einzelhandel im Saarland bis auf Weiteres nicht mehr anzuwenden. Bedeutet: Es entfallen alle Kontrollen an den Eingängen beim Betreten von Geschäften. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bleibe aber auch weiterhin Pflicht. 

Quelle:

OVG kippt 2G-Regel für Einzelhandel im Saarland, in: saarbrücker-zeitung.de

+++21.01. Weiterer Corona-Impfstoff aus Deutschland+++

Ein neuer Impfstoff gegen Corona – das planen nicht nur die bereits etablierten Pharma-Giganten Biontech/Pfizer oder Moderna. Auch andere Unternehmen ziehen nach und wollen in den kommenden Monaten den Markt erobern. So auch die Pharmafirmen IDT Biologika aus Dessau-Roßlau und Dermapharm aus Brehna in Sachsen-Anhalt. Wie unter anderem die „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtet, soll die Impfstoffproduktion hier vor Ort in den kommenden Monaten massiv ausgebaut werden. Rund 100.000 Millionen Euro investiert IDT Biologika, um bis spätestens 2023 Ärztevertreter:innen mit einem eigenen Impfstoff zu beliefern. Dabei sollen rund 250 neue Jobs entstehen.

Neuer Impfstoff aus Sachsen-Anhalt 2023 geplant

Geht alles gut, kann IDT Biologika 2023 dann bis zu 5 Millionen Dosen pro Woche liefern. Aber: Was genau ist das für ein Impfstoff, der hier neu produziert wird? „Aktuell ist der gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung entwickelte Vektor-Impfstoff noch in der ersten von drei Prüfphasen“, sagt Dr. Simone Kardinahl, IDT-Entwicklungschefin, gegenüber der „Bild“-Zeitung. Und weiter: „Wenn wir unser Produkt als Auffrischung spezialisieren, wird es auch genug Probanden für die Testreihen geben.“

Bis eine Zulassung des Impfstoffs in Europa erfolgt, habe man bereits Verträge mit dem französischen Unternehmen Valneva unterzeichnet, um das Vakzin, ein sogenannter Totimpfstoff, auch in Deutschland produzieren zu können.

Die Produktion mit dem eigenen Impfstoff wird hingegen noch eine Weile dauern. Mit einem weiteren Corona-Impfstoff aus Deutschland, der auch gegen weitere Corona-Varianten wirksam ist, sei dann aber ein guter Schritt in Richtung Normalität getan.

Quellen:
Erster eigener Corona-Impfstoff aus Sachsen-Anhalt, in: Bild.de
Hunderte neue Jobs bei Impfstofffirmen in Sachsen-Anhalt, in: mz.de

+++RKI: Omikron-Dominanz bei knapp 90 Prozent+++

Die Omikron-Variante hat die Delta-Dominanz mit über 89 Prozent Anteil an den Corona-Erkrankungen abgelöst. Das berichtet das Robert Koch-Institut in seinem aktuellen Lagebericht. Das RKI weist jedoch darauf hin, dass die in Deutschland verzeichneten Meldedaten nicht genau bemessen werden können – unter anderem aufgrund von fehlenden Testkapazitäten und Personalressourcen.

Sieben-Tage-Inzidenz bei über 700

Und dennoch, obwohl die Testkapazitäten fehlen, steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen unaufhörlich an. So meldete das Robert Koch-Institut am Freitag (21. Januar) 140.160 neue Corona-Fälle. Das sind 47.937 mehr als am Freitag der Vorwoche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz beträgt aktuell 706,3. Noch am Vortag lag sie bei 638,8. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden meldeten die Gesundheitsämter zudem weitere 170 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

+++20.01. Lauterbach: Höhepunkt mit Hunderttausende Neuinfektionen pro Tag+++

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet mit dramatischen Corona-Zahlen Mitte Februar. Erst dann sei der Höhepunkt der Omikron-Welle erreicht. Man müsse mit „Hunderttausend Fällen pro Tag“ rechnen, so der Experte am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. Ein derartiges Horror-Szenario habe „die größte Wahrscheinlichkeit“.

Handlungsbedarf in gleich mehreren Bereichen

Das Problem im Vergleich zu anderen Ländern wie England bestünde in Deutschland darin, dass es hier noch eine relativ große Impflücke bei der älteren Bevölkerung gäbe. „Da wir in Deutschland eine hohe Zahl von Ungeimpften bei den Älteren haben, kann es bei uns ganz anders ausgehen als beispielsweise in Italien, Frankreich oder England“, sagt Lauterbach. Es besteht also dringend Handlungsbedarf.

Die zuletzt sinkende Hospitalisierungsrate sei im Bezug auf die Omikron-Welle irrelevant, weil sie nur eine verzerrte Momentaufnahme sei. Eine massive Belastung der Krankenhäuser und sogleich der vorläufige Höhepunkt der Omikron-Welle sei nach Lauterbach erst Mitte Februar zu erwarten. „Das wird die Belastungsprobe sein, nicht das, was wir jetzt sehen“, prognostiziert der Gesundheitsminister.

Neue Corona-Verordnung ab Montag? Minister:innen beraten über PCR-Tests

Ein weiteres Problem bei den noch zu erwarteten hohen Neuinfektionen sei jedoch nicht nur die Kapazität in den Krankenhäusern, sondern auch die Labore stoßen an ihre Grenzen. Am Wochenende will der Minister daher eine neue Verordnung vorlegen, welche die Priorisierung der PCR-Tests regelt. So sollen dann Beschäftigte in Gesundheitsberufen den Vorzug bekommen. Zudem sollen PCR-Tests nur bei denen zum Zuge kommen, wo man ganz sicher sein müsse, dass sie erkrankt oder wieder genesen sind.

Am Montag soll das Thema dann bei der nächsten Ministerkonferenz auf der Agenda stehen.

+++Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf über 600+++

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Das Robert Koch-Institut meldet heute eine Inzidenz von bundesweit 638,8. Noch am Vortag lag dieser Wert bei 584,4. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen innerhalb der vergangenen 24 Stunden stieg ebenfalls mit 133.536 Fällen an.

Die Werte stiegen somit bereits den siebten Tag in Folge. Die Gesundheitsämter meldeten zudem weitere 234 Corona-Todesfälle dem RKI.

+++Bayern: Gericht kippt 2G-Regelung im Einzelhandel+++

Das Regelwirrwarr in Deutschland geht weiter. Das bayerische Oberverwaltungsgericht hat am heutigen Mittwoch die grundsätzliche Beschränkung des Zugangs zu Einzelhandelsgeschäften auf Geimpfte und Genesene vorläufig außer Kraft gesetzt.

Grund für das Urteil war die Klage einer Inhaberin eines Lampengeschäfts. Sie sah in der 2G-Beschränkung eine Verletzung ihrer Berufsfreiheit und des Gleichbehandlungsgrundsatzes. Dem gab das Verwaltungsgericht nun vorläufig recht.

Ein wesentlicher Grund dafür sei, dass das Kriterium „des täglichen Bedarfs“ als Ausnahme der 2G-Regelung in der bayerischen Infektionsschutzmaßnahmeverordnung nicht hinlänglich erläutert werde. Auch lasse sich bei sogenannten Mischsortimenten nicht aus der Verordnung entnehmen, welche Geschäfte genau von der Zugangsbeschränkung erfasst werden müssen.

Eine allgemeine 2G-Regelung für den Handel sei zwar rechtlich durchaus möglich, die bayerische Regelung erfülle jedoch somit die nötigen Voraussetzungen nicht. Es müsse aus der Verordnung klar hervorgehen, wer genau betroffen und wo Ausnahmen für Geschäfte des täglichen Bedarfs greifen. 

2G in Bayern: Was galt bisher?

Bisher galt in Bayern eine 2G-Regelung im Einzelhandel – mit Ausnahme von Läden zur Deckung des täglichen Bedarfs wie der Lebensmittelhandel, Apotheken oder Tankstellen. Aber auch Bekleidungsgeschäfte fallen seit Ende des Jahres unter die Ausnahmeregelung. Zudem dürfen in Bayern ebenfalls Buchhandlungen und Blumenläden als Ausnahme der 2G-Regelung auch Ungeimpfte Einlass gewähren.

+++19.01. Neue Rekordwerte in Deutschland+++

Laut RKI Dashboard verzeichnet Deutschland heute zwei Corona-Höchststände: Sowohl die Zahl der täglichen Neuinfektionen als auch die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegen höher als je zuvor in der Pandemie. Die Omikron-Variante befeuert das Geschehen weiter. In mehreren Bundesländern gelten nun wieder schärfere Corona-Maßnahmen. 

Über 100.000 Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI in den vergangenen 24 Stunden 112.323 labortechnisch bestätigte Corona-Infektionen gemeldet. Das ist das erste Mal, dass die Zahl der Neuinfektionen die 100.000er-Marke überschreitet. Am Vortag waren 74.405, vor einer Woche 80.430 neue Fälle verzeichnet worden. 

Damit haben sich seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland 8.186.850 Personen nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert. 

Bundesweite 7-Tage-Inzidenz so hoch wie nie

Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche steigt ebenfalls auf einen neuen Negativrekordwert. Das RKI berechnet die Inzidenz aktuell auf 584,4. Tags zuvor hatte der Wert bei 553,2, vor einer Woche bei 407,5 gelegen. 

Die Zahl der Todesfälle sinkt indes im Wochenvergleich auf 384 am 12. Januar auf heute 239. Ingesamt sind bisher 116.081 Menschen in Deutschland mit oder an COVID-19 gestorben. 

Ausgangssperren in Baden-Württemberg

Aufgrund der gestiegenen Corona-Zahlen hat die Regierung Baden-Württembergs in mehreren Stadt- und Landkreisen Ausgangssperren für Ungeimpfte ausgerufen, die bereits gelten. Damit dürfen Personen, die nicht geimpft oder genesen sind, zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr morgens nicht mehr ohne triftigen Grund aus dem Haus. Mögliche Gründe sind die medizinische Versorgung, Besuche bei Ehe- oder Lebenspartner:innen oder die Ausübung von Beruf und Ehrenamt. 

Wie der "SWR" berichtet, gelten die Ausgangssperren in den Städten Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg und Ulm sowie in den Landkreisen Rems-Murr, Biberach, Rastatt, Ravensburg, Rottweil, Waldshut, Lörrach und Schwarzwald-Baar.

Potsdam ergreift schärfere Corona-Maßnahmen

Ab dem heutigen Mittwoch dürfen nicht geimpfte oder genesene Personen auch in Brandenburgs Hauptstadt Potsdam sowie in den Landkreisen Havelland und Teltow-Fläming nachts nicht mehr ohne triftigen Grund das Haus verlasen. Die Ausgangssperre gilt zwischen 22 Uhr und 6 Uhr. 

Wie die Landesregierung betonte, werden die Maßnahmen ergriffen, nachdem in den drei Regionen an drei aufeinanderfolgenden Tagen eine Inzidenz von über 750 verzeichnet wurde. In Potsdam lag der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche am Samstag bei 809,4, am Sonntag und Montag jeweils bei 874,7 und am Dienstag bei 974,1. Aktuell beträgt die Inzidenz in Potsdam 1.113,1. 

+++Die Lage in den Krankenhäusern+++

Entgegen der Rekordwerte bei Neuinfektionen und Inzidenz sinkt die Hospitalisierungsrate – auch Krankenhausinzidenz – leicht. 
Im aktuellen Situationsbericht vom 18. Januar gibt das RKI die Hospitalisierungsrate mit 3,17 an. In der Woche zuvor waren 3,34 neue Klinikeinweisungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche verzeichnet worden. 
Der Anteil der Corona-Erkrankten an der Gesamtzahl der Patientinnen und Patienten in Intensivbetten sinkt von 14,6 Prozent in der Vorwoche auf jetzt 12,2 Prozent.

Laut DIVI Intensivregister befinden sich derzeit 2.664 Menschen mit COVID-19 in intensivmedizinischer Behandlung. Das sind 80 weniger als tags zuvor. 1.629 davon (61%) müssen invasiv beatmet werden – 18 weniger als am Vortag.

+++18.01. Zahlen-Chaos in Berlin: Vom Hotspot zur Inzidenz Null+++

Wer am gestrigen Tag einen Blick auf die Zahlen im Landkreis Berlin Marzahn-Hellersdorf warf, staunte vermutlich nicht schlecht. Denn: Obwohl Berlin einer der Hotspot-Regionen in Deutschland mit einer Inzidenz von fast 1.000 ist, meldete man hier zu Beginn der Woche (17. Januar) eine Inzidenz von null. Ein echtes Corona-Wunder? Leider nein.

Zahlen in Berlin Marzahn-Hellersdorf – Nur Faxe werden entgegengenommen

„Aufgrund einer technischen Störung können aus Marzahn-Hellersdorf aktuell keine Daten übermittelt werden“, heißt es im Online-Lagebericht des Landesamtes für Gesundheit und Soziales der Stadt Berlin – und das schon seit ein paar Tagen! Genau genommen soll es hier laut Medieninformationen bereits seit dem 8. Januar keine korrekten Fallzahlen mehr geben.

Stellt sich hier die Frage: Warum eigentlich? Die Gründe geben Anlass zur Sorge. Zum einen komme man aus IT-Sicht mit der Fülle an Datenmenge nicht hinterher. Das System könne diese einfach nicht verarbeiten. Der zweite Grund erscheint kurios: So könne man aktuell nur Fallzahlen verarbeiten, die per Fax gemeldet werden.

Laut Informationen von „Focus.de“ müsse der Bezirk rund 6.000 Fälle nachmelden. Ein Blick auf das RKI-Dashboard von heute zeigt – da müsste noch einiges geschehen. Aktuell weist der Bezirk Marzahn-Hellersdorf eine Inzidenz von 30,6 auf mit insgesamt 84 gemeldeten Corona-Fällen. Ob diese wohl per Fax gemeldet wurden?

Fest steht: Die Corona-Lage nicht nur in Berlin, sondern bundesweit zeigt einen beunruhigenden Trend.

+++Nächster Rekordwert bei Sieben-Tage-Inzidenz erreicht+++

Die Sieben-Tage-Inzidenz erreicht mit 553,2 am Dienstagmorgen einen neuen Höchstwert. Noch am Vortag lag der Wert bei 528,2. Somit stieg die Inzidenz den fünften Tag in Folge an. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut insgesamt 74.405 Corona-Neuinfektionen. Die Dunkelziffer sollte noch um einiges höher sein. Zudem starben laut RKI innerhalb der vergangenen 24 Stunden 193 Menschen an oder mit dem Coronavirus. 

+++17.01. RKI: Erneut bundesweiter Rekord-Wert geknackt+++

Die Omikron-Flut in Deutschland wütet weiter. Wie das Robert Koch-Institut am Montagmorgen (17. Januar) mitteilt, steuert Deutschland abermals auf neue Rekord-Werte zu. Demnach habe Deutschland einen neuen Höchstwert mit einer Inzidenz von 528,2 erreicht. Noch am Vortag hatte der Wert bei 515,7 gelegen. Noch vor einer Woche lag die Inzidenz bei 375,7.

Zudem meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland innerhalb 24 Stunden 34.145 Corona-Neuinfektionen (Stand: 04.57 Uhr). Leider wurden abermals 30 Todesfälle dem Robert Koch-Institut berichtet.

Während die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz in den vergangenen Tagen kontinuierlich steigt, wurde nun ebenfalls erstmals ein Anstieg der Zahl der in den Kliniken behandelten Corona-Patient:innen vermeldet. Hier stieg der Hospitalisierungswert von 3,13 am vergangenen Mittwoch auf 3,23.

+++Gesundheitsminister Karl Lauterbach verkündet nächste Hiobsbotschaft+++

Trotz steigender Zahlen können viele Expert:innen der neuen Corona-Variante Omikron, die sich in Deutschland rasend schnell verbreitet, sogar etwas Positives abgewinnen.

So erklärte Virologe Klaus Stöhr erst unlängst gegenüber den Medien, dass das Ende der Pandemie mit der neuen Omikron-Variante näher ist als gedacht. „Das Ende der Pandemie naht“, sagt Stöhr gegenüber den Medien. Die Meldezinzidenz habe sich bereits vollständig abgekoppelt von der eigentlichen Krankheitslast, so der Experte.

Ganz anders hingegen sieht es Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Seiner Meinung nach habe man mit Omikron keinen Schritt hin zu einer endemischen Lage getan. Ganz im Gegenteil. Er prognostiziert bereits die nächste Gefahr für Deutschland.

Lauterbach: Neue Mutations-Welle bereits im Herbst 2022?

Keine Entwarnung – so das Fazit von Gesundheitsminister Karl Lauterbach angesichts der Omikron-Welle und der Corona-Entwicklung der kommenden Monate. Entgegen vieler Expert:innen erklärte der Gesundheitsminister gegenüber der „Bild am Sonntag“, dass er fest mit einer weiteren Corona-Welle im Herbst rechne. Es gibt keinen einzigen mir bekannten namhaften Wissenschaftler, der behauptet, dass Omikron das Ende von Corona ist“, erklärt Lauterbach. Im Gegenteil!

Es sei sogar gut möglich, „dass wir es im Herbst mit einem mutierten Delta-Typ zu tun bekommen.“ Die Delta-Variante verändere sich gerade. Und Menschen ohne Impfung seien davon stark gefährdet. Daher mahnt der Minister noch einmal eindringlich, dass Ungeimpfte sich einer starken Gefahr aussetzen. Weltweit sei man sich jedoch einig, dass eine Dreifach-Impfung gegen jede Mutation schützen werde – zumindest vor schwerer Krankheit und Tod.

+++13.01. Erneut gravierende Impfpanne in Bayern+++

Nachdem Anfang Januar bekannt wurde, dass im Impfzentrum Ebersberg abgelaufene Impfstoffdosen verabreicht worden waren, meldet nun die nächste bayrische Stadt eine größere Impfpanne. Betroffen sind rund 200 Menschen.

Abgelaufener Impfstoff in Ingolstadt

Wie "BR24" berichtet, wurden 201 Personen in einem Impfzentrum in Ingolstadt am 4. und 5. Januar mit Biontech-Dosen immunisiert, deren Verfallsdatum am 3. Januar abgelaufen war.

Laut Informationen der Stadt haben Mitarbeiter der Außenstelle Unsernherrn des Impfzentrums Ingolstadt das überschrittene Ablaufdaten der Chargen übersehen.

Kostenlose Bluttests für Betroffene

Die Regierung von Oberbayern hat sowohl den Hersteller Biontech als auch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) über den Vorfall unterrichtet.

Alle vom Impfskandal betroffenen Personen seien bereits informiert worden. Sie können einen kostenlosen Bluttest zur Antikörperbestimmung durchführen lassen, um zu überprüfen, ob die Impfung einen ausreichenden Impfschutz hervorgerufen hat.

Impfung unwirksam?

Trotz des angebotenen Antikörper-Tests gehen Experti:nnen davon aus, dass der abgelaufene Impfstoff wirksam ist. Auf "BR24"-Nachfrage bestätigte Michael Hoelscher, der Leiter der Infektions- und Tropenmedizin an der LMU München, dass die Betroffenen sich keine Sorgen machen müssen. Nach dem Auftauen könnten Impfstoffdosen einen Monat im Kühlschrank gelagert werden. Werde dieser Monat um wenige Tage überschritten, würden die Impfstoffdosen nicht von heute auf morgen ihre Wirksamkeit verlieren.

Die Impfpanne in Ebersberg hatte das PEI ähnlich bewertet. Hier waren die Impfdosen um vier bis sechs Tage abgelaufen. Die Behörde betonte zwar, man könne nicht ausschließen, dass "bei Impfstoff, der abweichend von den vorgeschriebenen Lagerbedingungen aufbewahrt wurde, gewisse Einbußen hinsichtlich der Wirksamkeit auftreten können". Das Fazit fiel dennoch ähnlich dem in Ingolstadt aus: "Allerdings gehen wir nicht von einem Komplettverlust des Wirkstoffs aus."

+++Neuinfektionen: RKI meldet neuen Negativrekord+++

In den vergangenen 24 Stunden meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut 81.417 Corona-Neuinfektionen. Damit ist der erst gestern erreichte Negativrekord von 80.430 Infektionen innerhalb eines Tages überschritten. Die bundesweite 7-Tages-Inzidenz steigt von 407,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche auf 427,7. Vor einer Woche hatte die Inzidenz 285,9 betragen.

Seit Beginn der Pandemie haben sich 7.743.228 Personen nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesopfer erhöht sich um 316 Menschen auf insgesamt 115.051.

Die Lage in den Krankenhäusern

Laut DIVI Intensivreport befinden sich aktuell 3.050 Menschen mit COVID-19 auf Deutschlands Intensivstationen. Das sind 104 Personen weniger als tags zuvor. 1.836 davon (60%) müssen invasiv beatmet werden – 80 weniger als am Vortag.

Die Hospitalisierungsrate gibt das RKI am 12. Januar mit 3,13 an. Der Wert sagt aus, wie viele neue Klinikeinweisungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche verzeichnet werden. Am Vortag hatte die Hospitalisierungsrate 3,34 betragen.

Der Anteil der Corona-Erkrankten an der Gesamtzahl der Patient:innen in Intensivbetten liegt derzeit bei 14 Prozent (Vortag 14,6 %).

+++12.01. Negativrekord bei Neuinfektionen+++

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut in den vergangenen 24 Stunden 80.430 labortechnisch bestätigte Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das ist der höchste Stand in Deutschland seit Beginn der Pandemie und ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum bisherigen Negativrekord der Neuinfektionen. Am 18. November 2021 waren 65.371 neue Corona-Fälle verzeichnet worden. Am Dienstagmorgen hatte das RKI 45.690 Ansteckungen gemeldet.
Insgesamt haben sich bisher 7.661.811 Menschen mit SARS-CoV-2 infiziert.  

Die Zahl der Todesfälle steigt im Vergleich zum Vortag von 322 auf 384. Seit Beginn der Pandemie sind insgesamt 114.735 Menschen mit oder an dem Virus gestorben. Der Negativrekord bei den Todesfällen wurde vor knapp einem Jahr, am 14. Januar 2021, mit 1.244 Corona-Toten binnen 24 Stunden verzeichnet. 

PCR-Tests werden knapp

Einhergehend mit den steigenden Corona-Zahlen schlagen erste Bundesländer Alarm: Testzentren und Labore stoßen an ihre Grenzen, PCR-Tests werden knapp. Denn mehr Infektionen – und damit mehr Kontaktpersonen – führen zu einem stark erhöhten Testaufkommen. 

"Hier muss ich einfach feststellen, dass wir nicht nur in Berlin, sondern bundesweit eine Knappheit an PCR-Tests haben", sagte Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote am Dienstag.

In Bremen, dem Land mit der aktuell höchsten Inzidenz, könnte einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge bald priorisiert werden. Zeigt die Corona-Warn-App Risikobegegnungen, soll zunächst ein Antigen-Schnelltest und kein PCR-Test durchgeführt werden. Erst bei einem positiven Schnelltest soll ein PCR-Test erfolgen. Dieses Vorgehen soll das Land in einem Brief an die Testzentren gefordert haben. 

Inzidenz steigt weiter: Jetzt über 400

Gestern hatte der Wert der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche noch bei 387,9, in der Vorwoche bei 258,6 gelegen. Heute meldet das RKI eine Inzidenz von 407,5. 
Bisheriger Höchstwert ist 452,4, errechnet am 29. November 2021. 

Im Vergleich der Bundesländer ist Bremen aktuell am stärksten betroffen. Die Inzidenz des Bundeslandes liegt bei 1.296,8. Dahinter folgen Berlin mit 856,4 und Schleswig-Holstein mit 633,0. Die niedrigste Inzidenz verzeichnet Sachsen mit 239,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche.  

Corona: Die Lage in den Krankenhäusern

In seinen täglichen Lageberichten gibt das RKI stets auch die Hospitalisierungsrate – auch Krankenhausinzidenz genannt – an. Der Wert beschreibt die neu aufgenommen Klinikfälle pro 100.000 Einwohner:innen und Woche.
Am Mittwoch liegt er auf einem weiterhin niedrigen Niveau von 3,88. Gestern hatte er bei 3,34, in der Vorwoche bei 3,20 gelegen. 

Laut DIVI Intensivreport befinden sich derzeit 3.154 Corona-Erkrankte auf einer Intensivstation. Das sind 99 weniger als tags zuvor. 1.916 davon (61%) werden invasiv beatmet. Der Anteil der Corona-Erkrankten an der Gesamtzahl der Patientinnen und Patienten in Intensivbetten liegt laut RKI derzeit bei 14,6 %. Vor sieben Tagen hatte er bei 17,2 % gelegen.

+++11.01. Impfpannen in Bayern, Leverkusen und Köln +++

Gleich drei Städte melden jetzt Impfpannen mit abgelaufenem Impfstoff: Den Impflingen wurden Vakzine verabreicht, deren Haltbarkeitsdaten bereits überschritten waren. Dabei handelte es sich nur um wenige Tage, dennoch haben die Vorfälle Konsequenzen.

Bayern: Impfpanne durch fehlerhafte Etiketten

Im Impfzentrum im bayerischen Ebersberg wurde allen Menschen, die sich vom 4. bis 6. Januar 2022 haben impfen lassen, ein abgelaufenes Vakzin gegeben: Der Impfstoff Corminaty von Biontech/Pfizer hatte das Verfallsdatum 31.12.2021 seit 4 bis 6 Tagen überschritten. 

Wie unter anderem merkur.de berichtet, hatten zwei Mitarbeiter die Vakzine nicht wie angewiesen mit dem korrekten Verfallsdatum etikettiert. Sie wurden entlassen, zusätzliche Vorkehrungen sollen nun dafür sorgen, dass so ein Fall nicht mehr vorkommen kann.

Nachkontrolle nach Impfpanne in Ebersberg

Der Betreiber des Impfzentrum hatte den Vorfall bei einer routinemäßigen internen Qualitätskontrolle entdeckt und an das Landratsamt Ebersberg gemeldet. Betroffene Bürger:innen werden nun persönlich angeschrieben und können sich an die Hotline 08092 2639912 wenden. Wie viele Menschen betroffen sind, ist unklar.

Gesundheitliche Schäden oder negative Nachwirkungen sind nach Ansicht des Betreibers ausgeschlossen. Auch eine reduzierte Wirkung des Impfstoffes sei nicht zu erwarten, heißt es. Dennoch können die Betroffenen bei einer kostenlosen Titerbestimmung sichergehen, ob sie genügend Antikörper gebildet haben und sich gegebenenfalls nachimpfen lassen.

Leverkusen: Impfpanne mit fast 200 Betroffenen

Eine Impfstelle in Leverkusen hat 199 Menschen einen abgelaufenen Impfstoff des Herstellers Moderna verabreicht, wie unter anderem focus.de meldet. Dies betrifft Impfungen am 4. und 6. Januar 2022 bei der Impfstelle in der Innenstadt. Die Vakzine hatten das Verfallsdatum seit 2 bzw. 4 Tagen überschritten. 

Die Stadt Leverkusen erklärte dazu: „Die Ursache für die fehlerhafte Nutzung des Impfstoffs liegt in einer falschen Zuordnung des Mindesthaltbarkeitsdatums anhand des Lieferscheins, die im Rahmen der Lieferkette durch die beteiligten Dienstleister entstanden ist.“ Auch hier wird von einer medizinischen Unbedenklichkeit und der guten Wirkung des Impfstoffs ausgegangen, Betroffene können sich dennoch auf Antikörper testen und eventuell nachimpfen lassen.

Köln: 2000 Betroffene nach Impfpanne

Noch schwerer hat es Kölner Impflinge getroffen: Hier wurden rund 2000 Menschen mit abgelaufenem Moderna-Vakzin geimpft. Wie unter anderem express.de berichtet, hat die Berufsfeuerwehr den Vorfall bei einer Kontrolle des Betreibers mobiler Impfangebote am 6. Januar entdeckt. Demnach wurde zwischen dem 26. Dezember 2021 und dem 5. Januar 2022 Impfstoff verabreicht, der bereits am 26. Dezember 2021 abgelaufen war.

Nach Angaben der Stadt Köln haben zwei Mitarbeiter des Betreibers nicht beachtet, dass der Impfstoff bereits aufgetaut und damit nicht länger haltbar war. In gefrorenem Zustand wäre er noch bis Juni 2022 haltbar gewesen. Geimpft wurde an verschiedenen Stellen in Köln. Gesundheitliche Auswirkungen schließt die Stadt Köln ebenfalls aus und hat das weitere Vorgehen vom Urteil des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) abhängig gemacht.

Paul-Ehrlich-Institut: Wirkverlust durch Impfpanne möglich

Das PEI – das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel – hat sich am 10. Januar zu den Vorfällen geäußert und erklärt, man könne nicht ausschließen, dass „bei Impfstoff, der abweichend von den vorgeschriebenen Lagerbedingungen aufbewahrt wurde, gewisse Einbußen hinsichtlich der Wirksamkeit auftreten können. Allerdings gehen wir nicht von einem Komplettverlust des Wirkstoffs aus.“ Die Stadt Köln hat sich daher dazu entschlossen, einige Betroffene nachzuimpfen, sie werden persönlich kontaktiert.

+++ Corona-Zahlen steigen weiter an +++

Auch am Dienstag haben die Gesundheitsämter wieder steigende Zahlen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Demnach haben sich innerhalb eines Tages 45.690 Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert. Das sind 15.129 mehr als vergangenen Dienstag (30.561 Neuinfektionen). Die Sieben-Tage-Inzidenz ist von 375,7 am Montag auf nun 387,9 gestiegen. 

Die Hospitalisierungsrate lag am Montag bei 3,37, Freitag hatte der Wert 3,15 betragen. Zudem verzeichnete das RKI 322 Todesfälle binnen 24 Stunden im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung. Das sind 34 Fälle weniger als vor einer Woche. Insgesamt sind bis dato 114.351 Menschen in Deutschland an oder mit dem Coronavirus gestorben.

+++Update: Deltakron wohl Fehlalarm+++

Das gestern gemeldete Auftauchen der neuen Corona-Variante Deltakron ist wohl tatsächlich nur ein Fehlalarm. Weitere Experten haben sich nun zu Wort gemeldet und die Ansichten des britischen Virologen Tom Peacock sowie der WHO- Corona-Expertin Krutika Kuppalli untermauert. 

So erklärte der griechische Medizinprofessor Gkikas Magiorkinis: „Bezüglich des Deltakron von Zypern, von dem in letzter Zeit viel in den griechischen Medien zu hören war, zeigen erste unabhängige Analysen, dass es sich um einen technischen Fehler des Labors im Gen-Leseprozess handelt.“ Und auch Richard Neher von der Universität Basel meint: „Diese Genome sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Artefakte.“ 

Quelle:
Deltakron: Neue Corona-Variante „ist nicht real“ – Forschung äußert sich zu Fehlalarm in: fr.de

+++10.01. Deltakron: Kombi aus Delta und Omikron auf Zypern aufgetaucht+++

Ein Team um den Molekularbiologen und Virologen Leondios Kostrikis von der Universität Zypern hat die neue Corona-Mutation Deltakron entdeckt. Dies berichten verschiedene Medien. Bei der Untersuchung des Genoms des Virus, der sogenannten Sequenzierung, haben die Forschenden festgestellt, dass das analysierte Genom Strukturen von Delta und Omikron in sich trägt. Daher hat das Team die neue Mutante Deltakron (auch Deltacron) getauft.

Bisher 25 Infizierte mit Deltakron

Nach Angaben von Professor Kostrikis wurden bislang 25 Fälle auf Zypern entdeckt. Offenbar kommt die neue Corona-Variante Deltakron häufiger bei Klinikpatienten mit COVID-19 vor als bei Patienten mit milden Verläufen. Ist Deltakron noch gefährlicher als Delta und Omikron?

Gegenüber dem zypriotischen Fernsehsender Sigma TV sagte Virologe Kostrikis: „Wir werden in der Zukunft sehen, ob dieser Strang ansteckender oder tödlicher ist als die anderen und ob er sich gegen Delta und Omikron durchsetzen kann.“ Er glaube aber nicht, dass sich Deltakron gegen die stärkere Omikron-Variante durchsetzen kann.

Deltakron: Experte gibt erste Entwarnung

Auch der Medizinjournalist Dr. Christoph Specht hält eine gefährliche Entwicklung von Deltakron für unwahrscheinlich. So erklärte er gegenüber RTL, dass die Variante aller Voraussicht nach wohl nicht die jeweils schlimmen Eigenschaften beider Virus-Varianten vereinen werde. Er glaube eher an eine zufällige Mutation, wie sie zurzeit ständig entstünden. „Die meisten flackern kurz irgendwo auf und sind quasi am nächsten Tag wieder weg“, so Specht. Eine endgültige Entwarnung sei diese Einschätzung aber nicht.

Ist Deltakron nur eine Verunreinigung?

Andere Experten sind der Meinung, dass sich der Befund der Forschenden auf Zypern durch Verunreinigungen im Labor erklären lassen. Dies vermutet beispielsweise der britische Virologe Tom Peacock vom Imperial College London. Auch Krutika Kuppalli, Corona-Expertin der WHO, äußerte sich auf Twitter ähnlich: „Deltacron ist nicht real und entstand vermutlich durch ein Artefakt bei der Sequenzierung, also Verunreinigung.“

Proben der angeblichen neuen Variante Deltakron wurden zur weiteren Untersuchung an die internationale Datenbank „Gisaid“ geschickt, so dass sich die Experten selbst ein Bild machen und darüber austauschen können. Ob es die neue Corona-Mutante Deltakron wirklich gibt, wird sich bald zeigen.

Quellen:
Zypern berichtet über neue Corona-Variante „Deltacron“ in: rnd.de
Deltakron: Forscher entdecken neue Corona-Variante auf Zypern in: focus.de
Dr. Specht: Keine Panik vor "Deltakron" - was Sie über die Corona-Kombi wissen müssen in: rtl.de

+++ Weiter deutlicher Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz +++

Am Montag meldet das Robert Koch-Institut (RKI) erneut einen Anstieg der Inzidenz: Sie liegt demnach bei 375,7. Sonntag hatte der Wert noch 362,7 betragen, am Montag vergangener Woche lag er bei 232,4. Binnen 24 Stunden haben sich 25.255 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Letzten Montag waren noch 18.518 Neuinfektionen gemeldet worden, allerdings ist es wegen der Feiertage zu verzögerten Meldungen der Gesundheitsämter gekommen. Zudem hat das RKI 52 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung verzeichnet.

Zahlen im Norden besonders hoch

Anders als bei den bisherigen Corona-Wellen ist diesmal der Norden Deutschlands besonders betroffen: Spitzenreiter ist Bremen mit einer Inzidenz von 1028,0, gefolgt von Berlin (694,1), Hamburg (560,9) und Schleswig-Holstein (529,6). Vermutlich hängt dies mit dem vermehrten Infektionsgeschehen in Großstädten zusammen, aber auch damit, das Omikron im Norden früher aufgetreten ist.

+++7.1. Studien: Antigentests könnten Omikron im Frühstadium übersehen+++

Schnelltests sind weniger sicher als PCR-Tests – das ist mittlerweile allgemein bekannt. Berichte aus den USA werfen allerdings die Frage auf, ob Antigentests überhaupt bei Omikron anschlagen. Eine bei medRxiv erschienene Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Schnelltests im Vergleich zu PCR-Tests Omikron im Frühstadium des Krankheitsverlaufs meist nicht erkennen, sondern erst nach mehreren Tagen. Grund hierfür könnte sein, dass Omikron zunächst den Rachenraum befällt und erst später in die Nase eindringt, wie der "Belgische Rundfunk" (BRF) berichtet.

Bereits Ende Dezember 2021 hatte die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA darauf hingewiesen, dass vorläufige Daten einer noch laufenden Untersuchung genau darauf hindeuten: Ausfälle bei Schnelltests seien möglich. Erste Laboruntersuchungen des National Instituts of Health hätten gezeigt, dass die Schnelltests Omikron zwar erkennen können, "aber möglicherweise eine verringerte Sensitivität aufweisen."

Paul-Ehrlich-Institut: Schnelltests in Deutschland sind sicher

Was bedeuten diese Aussagen zur Sicherheit von Schnelltests nun für die in Deutschland erhältlichen Tests? Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gibt auf seiner Website Entwarnung: Die Einrichtung geht davon aus, "dass die allermeisten der in Deutschland angebotenen und positiv bewerteten Antigentests eine Omikron-Infektion nachweisen können."

Hintergrund dieser Einschätzung ist eine eigene Auswertung des PEI. Bis Mitte Dezember 2021 hatte die Einrichtung 245 in Deutschland angebotetene Antigen-Schnelltests untersucht. Das Ergebnis: 199 Tests hätten die Untersuchung bestanden und die allermeisten von ihnen schlagen bei Omikron an.

Das PEI schreibt jedoch auch: „Für eine endgültige, qualitative und quantitative Aussage sind allerdings wei­tere Untersuchungen, insbesondere Vergleichsstudien mit Proben von Omikron-infizierten Personen er­forderlich.“ Dennoch ist es sinnvoll, sich weiterhin regelmäßig testen zu lassen, da Tests und Impfungen die Mittel der Wahl zur Pandemie-Bekämpfung sind.

RKI-Zahlen: 7-Tages-Inzidenz steigt über 300

Für Freitag, 7.1.2022, meldet das Robert Koch-Institut eine Sieben-Tages-Inzidenz von 303,4 und befindet sich damit wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor Weihnachten. Gestern lag der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen noch bei 285,9 und in der Vorwoche bei 214,9.

Die Zahl der durch die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen (56.335) liegt laut RKI zum dritten Mal infolge bei über 50.000. In der Vorwoche waren es mit 41.270 etwa 10.000 Infektionen weniger. Zudem verzeichnet das Institut am heutigen Tag 264 COVID-19-Todesfälle. Insgesamt liegt die Zahl der Corona-Infektionen seit Pandemie-Beginn bei 7.417.995. Mit oder an einer Infektion mit SARS-CoV-2 sind insgesamt 113.632 Menschen gestorben.

Das RKI geht davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen höher liegen, da an den Feiertagen weniger getestet und gemeldet wurde.

+++6.1. Impfskandal in Passau: Placebo-Impfungen verabreicht?+++

Zwei Ärztinnen aus zwei zusammengehörenden Allgemeinarztpraxen im südlichen Landkreis Passau stehen in dem Verdacht, zahlreiche Corona-Impfungen falsch ausgeführt zu haben. Zum einen sollen sie die gespritzten Vakzine zu stark verdünnt haben, wodurch mit einem niedrigeren Impfschutz gerechnet werden muss. Zum anderen sollen sie manchen Patientinnen und Patienten ein Impfzertifikat ohne tatsächliche Impfung ausgestellt haben. 

Wie "BR24" berichtet, erhärtet sich der Verdacht, der bereits Ende Dezember aufkam, zusehends. 

605 Blutproben werden untersucht

Am 23. Dezember 2021 wurde erstmals über den Impfskandal in Passau berichtet. Seitdem gaben über 600 Betroffene Blutproben ab, um ihren Antikörperstatus analysieren zu lassen. 

Von den 105 bisher untersuchten Proben wiesen sieben keinerlei Antikörper auf – es muss also davon ausgegangen werden, dass in diesen Fällen eine Placebo-Impfung verabreicht wurde. Die restlichen Ergebnisse stehen noch aus. 

1.000 Betroffene: Polizei ermittelt wegen Körperverletzung und mehr

Die beiden Arztpraxen sowie eine Wohnung waren im Dezember durchsucht worden. Die Polizei beschlagnahmte Akten und aufgezogene Corona-Impfspritzen. Die Leitung des Falls hat die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) mit Sitz in Nürnberg inne. 

Insgesamt werden die beiden Ärztinnen sowie zwei Mitarbeitende und eine Patientin beschuldigt, in den Impfskandal verwickelt zu sein. Aufgearbeitet wird der Zeitraum von April 2020 bis Dezember 2021. Rund 1.000 Menschen sollen in dieser Zeit in den beiden Praxen (teils falsch) geimpft worden sein. Alle Betroffenen sind bereits informiert. 

Im Fall der zu stark verdünnten Impfungen ermitteln die Beamten wegen vorsätzlicher Körperverletzung. Wegen der falsch ausgestellten Impfzertifikate stehen Abrechnungsbetrug und unrichtige Bescheinigung von Schutzimpfungen als Vorwürfe im Raum. 

+++06.01. RKI: Corona-Zahlen steigen+++

Am heutigen 6. Januar 2022 meldet das RKI 64.340 Corona-Neuinfektionen und 443 Todesfälle. Vor einer Wochen waren es 42.770 Ansteckungen und 383 Verstorbene gewesen. 
Seit Beginn der Pandemie haben sich 7.361.660 Personen mit SARS-CoV-2 infiziert, 113.368 Menschen sind mit oder an dem Virus gestorben. 

Auch die bundesweite 7-Tage-Inzidenz steigt. Gestern hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche bei 258,6 gelegen, heute steht er bei 285,9.

Weniger COVID-19-Fälle in Kliniken

Die Krankenhausinzidenz, die angibt, wie viele neue Klinikeinweisungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche verzeichnet werden, liegt aktuell bei 3,20 (Stand 5. Januar 2022). Am Dienstag hatte der Wert, der auch Hospitalisierungsrate genannt wird, bei 3,90 gelegen. 

Der Anteil der Corona-Erkrankten an der Gesamtzahl der Patientinnen und Patienten in Intensivbetten liegt laut RKI Tagesbericht vom 5. Januar bei 16,5 Prozent. Vor einer Woche waren es 19 Prozent gewesen.

Laut DIVI Intensivregister befinden sich derzeit 3.561 COVID-19-Erkrankte auf einer Intensivstation. Das sind 109 Personen weniger als am Vortag. 2.135 davon (60 Prozent) müssen invasiv beatmet werden – 41 weniger als tags zuvor.

+++05.01. Immer mehr Infektionen mit heftigem Corona-Ausbruch+++

St. Wendel im Saarland meldet immer mehr COVID-19-Fälle. Ursprung ist ein Corona-Ausbruch im beliebten Kneipenviertel der Kreisstadt am zweiten Weihnachtsfeiertag. 

Bis Anfang der Woche waren 34 Corona-Infektionen gemeldet worden. Jetzt stieg die Zahl der Infizierten sprunghaft an. Besondere Aufmerksamkeit liegt auf der Beteiligung der Omikron-Variante an dem Corona-Ausbruch. 

Knapp 70 Infizierte, zahlreiche Omikron-Fälle darunter

Wie das Landratsamt St. Wendel gegenüber dem "SR" bestätigte, liegen inzwischen 67 positive Corona-Tests vor. Bei bisher 22 Betroffenen konnte die Omikron-Variante nachgewiesen werden. Die Sequenzierungen dauern an, was bedeutet, dass sich die Zahl der Omikron-Fälle noch erhöhen kann. 

Die überwiegend jungen Erwachsenen zwischen 18 und 35 Jahren sollen milde bis symptomlose Krankheitsverläufe erleben. 

Zwei Kneipen betroffen

Laut Behördenangaben fand der Corona-Ausbruch größtenteils in zwei Kneipen in St. Wendel statt. Positiv zu bewerten ist die Tatsache, dass die meisten der Kneipenbesucher:innen die Luca-App genutzt hatten, um ihren Besuch zu registrieren. So konnten die Gäste nach dem Bekanntwerden der ersten Infektionen zeitnah kontaktiert werden. 

+++Omikron-Variante weiter auf dem Vormarsch+++

In Deutschland werden immer mehr Omikron-Infektionen labortechnisch bestätigt. In der Übersicht zu Omikron-Fällen vom 5. Januar meldet das RKI 42.556 Omikron-Fälle seit KW 46. Das sind 7.027 mehr als tags zuvor und ein Anstieg von 20 Prozent. 

Knapp 60.000 Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI in den zurückliegenden 24 Stunden 58.912 neue Corona-Infektionen und 346 Todesfälle gemeldet. Vor einer Woche waren es 40.043 Ansteckungen und 414 Tote gewesen. 

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz klettert von 239,9 am Vortag auf jetzt 258,6. Vor einer Woche hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche bei 205,5, vor einem Monat bei 439,2 gelegen. 

Das RKI weist ausdrücklich darauf hin, dass die aktuellen Corona-Zahlen nur schwer interpretierbar seien. Über die Feiertage und den Jahreswechsel kam es zu Test- und Meldeverzögerungen, was die Infektionslage schwer darstellbar macht. 

+++04.01. Heftiger Corona-Ausbruch in Rastatter Pflegeheim+++

Rund um Weihnachten wurden die ersten Corona-Fälle in dem Pflegeheim im baden-württembergischen Rastatt nachgewiesen. Daraufhin hat sich ein heftiger Corona-Ausbruch entwickelt: Mittlerweile haben sich 50 der 88 Bewohner:innen infiziert, 6 von ihnen werden im Krankenhaus behandelt. Auch 5 Angestellte sind positiv auf das Coronavirus getestet worden.

9 Tote bei Corona-Ausbruch in Rastatt

Vier der fünf Abteilungen des Pflegeheims sind von Infektionen betroffen. 9 Infizierte sind inzwischen im Zusammenhang mit der COVID-19-Erkrankung gestorben – und es kann noch schlimmer kommen: „Ob das schon die Spitze des Infektionsgeschehens ist, können wir noch nicht abschätzen“, so ein Sprecher des zuständigen Landratsamts.

Verstorbene in Rastatter Pflegeheim nicht geboostert

Wie der Sprecher zudem erklärte, hatten die Toten keine Booster-Impfung erhalten. Zum sonstigen Impfstatus der Betroffenen äußerte er sich nicht. Nach Angaben der Kursana-Gruppe, Träger des Pflegeheims, sei die Impfquote in der Anlage überdurchschnittlich hoch, auch sei bereits fast die Hälfte der Bewohner:innen geboostert. Trotzdem gebe es viele, die nicht geimpft seien, weil sie es aus gesundheitlichen Gründen nicht könnten oder aber sich nicht impfen lassen wollten.

+++ Deutlicher Anstieg der Neuinfektionen +++

Die Zahl der Neuinfizierten mit dem Coronavirus in Deutschland steigt weiter: Am heutigen Dienstag meldet das Robert Koch-Institut (RKI) 30.561 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Vergangenen Dienstag gab es 21.080 Ansteckungen. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz geht weiter in die Höhe: Sie liegt laut RKI nun bei 239,9 – Montag hatte der Wert 232,4 und eine Woche zuvor 215,6 betragen. Wegen der Feiertage geht das RKI aber von einer Untererfassung der Neuinfektionen aus, die Zahlen sind vermutlich höher.

Weiterhin viele Corona-Tote

Zudem hat das RKI 356 Todesfälle registriert, das sind 12 weniger als vor einer Woche. Damit sind seit Beginn der Pandemie in Deutschland 112.579 Menschen am oder im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die Hospitalisierungsrate, also die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, beträgt laut RKI 3,07. Sie hatte am Sonntag noch bei 3,12 gelegen. 

+++03.01. Neue Corona-Maßnahmen ab Freitag angekündigt+++

Am kommenden Freitag, 7. Januar, treffen sich die Länderchefs erneut mit dem Bund, um über die aktuelle Corona-Lage zu verhandeln. Bereits vor dem Treffen kündigt Gesundheitsminister Karl Lauterbach bereits an, dass es „auf jeden Fall neue Beschlüsse geben werde“.

Im Fokus stünde dabei vor allen Dingen eine neue Quarantäne-Verordnung, so der Minister. 

Verkürzte Quarantäne im Gespräch

Man müsse dann gemeinsam in jedem Fall die Frage beantworten, wie man mit der Quarantäne-Regelung für Menschen umgehe, die in der kritischen Infrastruktur - zum Beispiel im Pflegeheim - arbeiten, sagt Lauterbach. Man müsse darüber sprechen, welche Kontaktbeschränkungen dann noch angemessen seien.

Was das genau im Detail bedeuten könnte?

Laut Informationen der „Bild“-Zeitung wird das Gesundheitsministerium bis Mitte der Woche einen Entwurf für eine neue Quarantäne-Regelung vorlegen. Es stehe dabei im Raum, die Quarantäne-Zeit für doppelt Geimpfte und Geboosterte von 14 auf sieben Tage zu verkürzen. Nach fünf Tagen soll eine Freitestung möglich sein.

Keine Quarantäne mehr für Geboosterte?

Ebenfalls werde darüber nachgedacht, dass in bestimmten systemrelevanten Bereichen Geboosterte ohne Symptome vielleicht sogar ganz von der Quarantäne-Regelung befreit werden. Eine detaillierte Ausarbeitung gäbe es aber laut Medien-Informationen noch nicht.

Im Hinblick auf die sich schnell verbreitende Omikron-Variante bereitet Gesundheitsminister Karl Lauterbach vor allen Dingen die Situation der Ungeimpften große Sorge. Seine Prognose: "Die Fallzahlen werden sehr stark steigen und das wird dann auch viele Ungeimpfte treffen und die sind nicht geschützt“, erklärt der Minister. Eine Durchseuchung könne man sich in Deutschland aufgrund der hohen Zahl an Ungeimpften einfach nicht leisten, ist sich Lauterbach sicher.

Quellen:

Keine Quarantäne mehr für Geboosterte?, in: bild.deNews zur Corona-Pandemie, in: focus.deLauterbach erwartet neue Coronamaßnahmen, in: spiegel.de

+++RKI meldet über 18.000 Corona-Neuinfektionen+++

Dem Robert Koch-Institut wurden innerhalb der vergangenen 24 Stunden 18.518 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 4.610 Fälle mehr als am Montag vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt somit von 222,7 auf 232,4. Zudem meldeten die Gesundheitsämter weitere 68 Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19. Es gilt jedoch bei den Zahlen auch weiterhin zu beachten, dass es zu einer Verzerrung der Corona-Lage über die Feiertage kommen kann, da dann weniger getestet wird und dadurch auch weniger Fälle gemeldet werden.

+++30.12. Omikron in Deutschland: Über 13.000 Fälle+++

Seit dem Aufkommen der neuen Virusvariante Omikron wird jeder labortechnisch bestätigte Fall in Deutschland dokumentiert. Laut der täglichen Übersicht zu Omikron-Fällen des Robert Koch-Instituts (Stand 29. Dezember) wurden seit der KW 49 (ab 06.12.) 13.129 Omikron-Fälle in Deutschland nachgewiesen. 

Omikron-Ausbreitung: Vor allem im Norden in 3 Hotspots

Beim Blick auf die 16 Bundesländer zeigt sich, dass vor allem der Norden Deutschlands von Omikron-Infektionen betroffen ist. Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein führen die Liste der Omikron-Hotspots in Deutschland an. 

Dabei wird unterschieden in die absoluten Zahlen, die angeben, wie viele Omikron-Fälle ingesamt gezählt werden, und die Omikron-Inzidenz, die die Infektionen auf 100.000 Einwohner:innen und Woche berechnet. 
So kommt es, dass Nordrhein-Westfalen die höchste absolute Fallzahl Deutschlands aufweist, aber eine niedrigere Inzidenz als Hamburg, wo vergleichsweise viele Omikron-Infektionen auf wenige Einwohner:innen kommen. 

Die Omikron-Hotspots in Deutschland in der Übersicht:

BundeslandOmikron-Fälle pro 100.000 Einwohner:innenOmikron-Gesamtfälle
Hamburg911684
Bremen32216
Schleswig-Holstein28820
Nordrhein-Westfalen254481
Bayern182407
Berlin14528
Baden-Württemberg121287
Rheinland-Pfalz9355
Brandenburg7188
Hessen7413
Niedersachsen7590
Mecklenburg-Vorpommern344
Sachsen270
Saarland217
Sachsen-Anhalt118
Thüringen11

+++Corona-Zahlen: Geringe Aussagekraft+++

Auch heute sind Expertinnen und Experten vorsichtig mit der Interpretation der aktuell sinkenden Corona-Zahlen. Über die Feiertage sind die Gesundheitsämter und Labore schlecht besetzt oder geschlossen, sodass weniger Tests und Sequenzierungen durchgeführt werden. Die zurückgehenden Zahlen müssen also nicht bedeuten, dass tatsächlich weniger Infektionen stattfinden. 

Auf seinem Dashboard informiert das RKI:

"Während der Feiertage und zum Jahreswechsel ist bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen ist, so dass die im Dashboard und Lagebericht ausgewiesenen Daten nur ein unvollständiges Bild der epidemiologischen Lage in Deutschland ergeben könnten."

Vonseiten der Regierung heißt es, dass man erst im neuen Jahr mit aussagekräftigen Corona-Zahlen rechne. "Die Zahlen werden sich zu Beginn des Jahres wieder normalisieren, es wird zu Nachmeldungen kommen", sagte ein Sprecher der Bundesregierung. 

Am 7. Januar 2022 steht die nächste Ministerpräsidentenkonferenz auf dem Plan. Bis dahin rechnet man mit verlässlicheren Zahlen. 

Inzidenz steigt minimal

Trotz Meldeverzögerungen und schwer interpretierbarer Zahlen meldet das RKI natürlich weiterhin die Fakten rund um Corona in Deutschland. So steigt die 7-Tage-Inzidenz leicht von 205,5 am Vortag auf jetzt 207,4. Vor einer Woche hatte der Wert der Fälle pro 100.000 Einwohner:innen und Woche bei 280,3 gelegen. 

Innerhalb der zurückliegenden 24 Stunden wurden dem RKI 42.770 Neuinfektionen und 383 Corona-Todesfälle gemeldet. Vor einer Woche waren 44.927 Ansteckungen und 425 Tote gewesen. 
Seit Beginn der Pandemie haben sich 7.109.182 Personen nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert, 111.602 Menschen sind mit oder an dem Virus gestorben.

+++29.12. Trotz Booster-Impfung: Hugh Jackman hat Corona+++

Eine Booster-Impfung schützt gegen schwere Verläufe – aber eben nicht zu 100 Prozent gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus. Diese unangenehme Erfahrung musste nun auch Hollywood-Star Hugh Jackman machen. Der „X-Men“-Darsteller gab via Twitter bekannt, sich trotz erfolgter Booster-Impfung vor drei Wochen  sich nun mit dem Virus infiziert zu haben.

Hugh Jackman: Nur milde Corona-Symptome

Ein Glück: Der Schauspieler leide bisher nur unter milden Beschwerden, ähnlich wie bei einer Erkältung, erklärte Jackman in einem Video, in dem er eine schwarze Schutzmaske trug.
Aktuell ist Hugh Jackman in dem Musical „The Music Man“ am Broadway aktiv. Sobald es ihm möglich sei, werde er auf die New Yorker Broadway-Bühne zurückkehren. Auch seine Schauspiel-Kollegin Sutton Forster war zuvor positiv auf Sars-COV-2 getestet worden. Die nächste Vorstellung der beiden werde daher erst am 6. Januar erwartet.

Corona trotz Erkrankung oder Booster

Hugh Jackman ist nicht der erste, den es trotz Booster-Impfung oder bereits überstandener Impfung erwischt. So musste auch Patricia Kelly von der „Kelly Family“ vor geraumer Zeit trotz überstandener Krankheit und schwerem Verlauf und erfolgter Impfung abermals ins Krankenhaus aufgrund einer Corona-Infektion.

Quelle:

Schauspieler Hugh Jackman mit Coronavirus infiziert: dpa

+++Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 205,5+++

Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt laut Robert Koch-Institut weiter von 215,6 auf aktuell 205,5. Insgesamt meldeten die Gesundheitsämter dem RKI innerhalb der letzten 24 Stunden 40.043 Corona-Neuinfektionen. Zudem wurden weitere 414 Todesfälle gemeldet. Das Robert Koch-Institut wies auch heute darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel weniger getestet und so vermutlich auch weniger Fälle gemeldet werden.

+++2G am Arbeitsplatz! Erster Arbeitgeber schließt Ungeimpfte aus+++

Eine generelle Impfpflicht gibt es bisher noch nicht. Zwar muss in Pflegeberufen und im Gesundheitssektor ein Impfnachweis erbracht werden, wer woanders arbeitet, musste bisher bei fehlender Impfung lediglich einen negativen Corona-Test nachweisen – bisher!

Für Mitarbeiter:innen des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) gilt ab sofort nun nicht mehr 3G sondern 2G! Bedeutet: Wer nicht geimpft oder genesen ist, hat keinen Zugang zum Arbeitsplatz mehr. Es gibt jedoch Einschränkungen. Wie unter anderem die „Berliner Morgenpost“ berichtet, beziehe sich der Ausschluss von Ungeimpften nur auf die Räumlichkeiten des Senders sowie die Fahrzeuge. Aber welche anderen Möglichkeiten bleiben dann noch?

Homeoffice für Ungeimpfte: RBB siebt ungeimpfte Mitarbeiter:innen aus

Wer ungeimpft ist, habe weiterhin die Möglichkeit, da wo es angebracht ist, im Homeoffice zu arbeiten. „Gleichzeitig betonen wir die Notwendigkeit, wo immer möglich mobil, also außerhalb des RBB, zu arbeiten“, sagt ein Sprecher des RBB gegenüber den Medien. Man habe die Mitarbeiter:innen am vergangenen Donnerstag über die Neuregelung per E-mail und Intranet informiert.

Man sehe die 2G-Regelung im Betrieb angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante als „sinnvoll und geboten“ an. Auslöser für die Änderung sei übrigens der Wunsch von Mitarbeitenden gewesen.

Einen strengeren Kurs in Sachen Corona-Prävention schlägt auch das Bundesland Nordrhein-Westfalen ein. Hier gilt ab sofort: Testpflicht für alle – ohne Ausnahme!

+++NRW: Testpflicht für alle trotz Booster-Impfung+++

Entgegen der Entscheidung der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) hat sich Nordrhein-Westfalen dazu entschieden, eine Testpflicht auch bei Personen, die bereits geboostert sind, beizubehalten. In Bereichen, in denen keine Maske getragen werden kann, sei auch für Geboosterte infektiologisch geboten, einen ergänzenden aktuellen Test vorzulegen, sagte eine Sprecherin des Landesgesundheitsministers Karl-Josef Laumann (CDU) gegenüber den Medien.

Eigentlich hatte die Gesundheitsministerkonferenz beschlossen, dass die Testpflicht für Geboosterte künftig entfallen solle. Nur in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern ist trotz einer dritten Impfung ein negativer Testnachweis zu erbringen.

+++28.12. Verdacht der Impf-Manipulation in Bayern+++

Deutschland impft so schnell wie möglich im Wettlauf gegen die Omikron-Variante. Und der Andrang ist groß. So auch im südlichen Landkreis Passau in Bayern, wo sich hunderte Menschen um eine Corona-Impfung bemühen. Der Verdacht von schwerer Impf-Manipulation gegen gleich zwei Arztpraxen in Niederbayern wiegt daher besonders schwer.

Wie die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) gegenüber dem „BR“ bestätigte, wird in Passau aktuell gegen zwei Arztpraxen ermittelt. Beschuldigt werden vier Mitarbeiterinnen (zwei Ärztinnen und zwei Angestellte) sowie eine Patientin, den Impfvorgang bewusst manipuliert zu haben.

So sollen Patient:innen auch ohne Impfung einen Eintrag im Impfpass erhalten haben – dafür sollen Etiketten entsorgter Impfdosen verwendet worden sein. Zudem sollen etliche weitere Patient:innen einen zu stark verdünnten Impfstoff erhalten haben – ohne, dass diese davon gewusst haben.

Schwere Vorwürfe gegen zwei Arztpraxen: Falsche Impfung und Abrechnungsbetrug

Während einige Patient:innen also gar nicht geimpft worden, haben die Verantwortlichen dennoch die Corona-Schutzimpfungen abgerechnet, so der Vorwurf. „In einer noch unbekannten Zahl an Fällen sollen Impfungen vorgetäuscht und abgerechnet worden sein. Tatsächlich hätten die beschuldigten Mediziner die Dosen aber entsorgt“, berichtet der „BR“.

Die Folgen des mutmaßlichen Impfbetrugs könnten verheerend sein. So bangen Hunderte Betroffene derzeit um ihren Impfschutz.

Impfbetrug in Bayern: Antikörper-Test bei 600 Patient:innen

Wie das Landratsamt Passau mitteilte, wurde nun bei insgesamt 600 Patient:innen freiwillig eine Blutabnahme durchgeführt, um die Antikörperspiegel zu messen. Dadurch soll herausgefunden werden, wer von den Betroffenen möglicherweise eine zu stark verdünnte Dosis erhalten habe. Die Ergebnisse sollen in der kommenden Woche vorliegen. Sollte sich herausstellen, dass kein angemessener Impfschutz aufgebaut werden konnte, werde eine Impfaktion für die Betroffenen ins Leben gerufen, so das Landratsamt Passau.

Durchsuchungen in Arztpraxen und Wohnungen

Die Ermittlungen gegen die Beschuldigten laufen indes weiter. Die Arztpraxen wurden durchsucht, Spritzen und Dokumente sichergestellt.

Es ist nicht der erste Fall von Impfbetrug in Deutschland. Im August waren allein rund 10.000 Menschen von einem Impfskandal in Friesland betroffen, bei dem Kochsalzlösung statt Corona-Impfstoff gespritzt wurde. In Anbetracht der drohenden fünften Welle durch die noch ansteckendere Omikron-Variante werde aber dieser Betrug vermutlich besonders schwer wiegen.

Quellen:

Impf-Manipulation? Blutabnahme bei betroffenen Patienten, in: br.de
Manipulation bei Corona-Impfungen? Razzia in Arztpraxen, in: br.de

+++Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter – über 300 Todesfälle+++

Abermals sinkt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz auf 215,6 (Vortag: 222,7). Laut dem Robert Koch-Institut kam es innerhalb der vergangenen 24 Stunden zu 21.080 gemeldeten Corona-Neuinfektionen. Das sind rund 2.348 Fälle weniger als noch vor einer Woche. Zudem wurden von den Gesundheitsämtern 372 weitere Todesfälle gemeldet. Das Robert Koch-Institut weist jedoch darauf hin, dass es aufgrund der Feiertage zu weniger gemeldeten Corona-Fällen kommen kann. Eine realistische Auswertung der Fallzahlen wohl erst wieder nach Jahreswechsel erfolgen kann.

+++27.12. Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an+++

Obwohl über Weihnachten weniger getestet wird und viele Gesundheitsversorger geschlossen bleiben, meldet das Robert Koch-Institut aktuell steigende Fallzahlen. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt von 220,7 auf 222,7 an. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI insgesamt 13.908 Corona-Neuinfektionen innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Zudem wurden weitere 69 Todesfälle dem Robert Koch-Institut gemeldet. Das RKI weist darauf hin, dass die aktuellen Zahlen möglicherweise ein verzerrtes Bild der Corona-Situation abbilden, da an den Feiertagen generell weniger getestet wird. Dass die Zahlen dennoch steigen, zeigt einen besorgniserregenden Trend. In gleich mehreren Bundesländern gelten bereits ab heute verschärfte Corona-Maßnahmen.

+++Ab heute: Verschärfte Corona-Maßnahmen in diesen Bundesländern+++

Einige Bundesländer wie Baden-Württemberg oder Mecklenburg-Vorpommern hatten bereits vor Weihnachten härtere Corona-Maßnahmen umgesetzt. In anderen gelten ab heute neue Corona-Beschlüsse. So greifen ab diesen Montag unter anderem härtere Kontaktbeschränkungen (maximal 10 Personen bei Geimpften) und eine verschärfte Testpflicht. Zudem gilt ab sofort:

  • In Fitnessstudios, Schwimmbädern, Wellnessangeboten und beim gemeinsamen Singen (Chorprobe) müssen auch bei Geimpften und Genesenen negative Testnachweise erbracht werden.

Weitere Schließungen in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern schließen ab heute Kinos, Theater, Museen, die Innenbereiche von Zoos, Schwimmbäder und andere Freizeiteinrichtungen – trotz sinkender Inzidenz.

Kontaktbeschränkungen in mehreren Bundesländern ab heute

Die beim letzten Bund-Länder-Gipfel beschlossenen Kontaktbeschränkungen von maximal 10 Personen unter Geimpften werden ab heute in gleich mehreren Bundesländern umgesetzt. Darunter unter anderem Brandenburg und Niedersachsen. In Baden-Württemberg gilt zudem eine Sperrstunde der Gastronomie von 22.30 Uhr bis 5 Uhr morgens. In der Silvesternacht beginnt die Sperrstunde ab 1 Uhr morgens.

Am Dienstag wollen weitere Bundesländer folgen und ebenso die Corona-Maßnahmen verschärfen. Ob die strengeren Regeln eine weitere Ausbreitung des Virus und eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern können, wird sich aber wohl erst nach dem Jahreswechsel zeigen.

Quellen:Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt wieder, in: spiegel.deMehrere Bundesländer verschärfen Corona-Regeln, in: rp-online.de

+++22.12. Kontaktbeschränkungen vor Weihnachten in diesen Bundesländern+++

„Das Virus feiert kein Weihnachten“, so das Fazit von Bundeskanzler Olaf Scholz bei der gestrigen Ministerkonferenz. Daher wurden erneut weitere Maßnahmen beschlossen, die unter anderem auch Kontaktbeschränkungen für Geimpfte einschließen.

Kritik an Gipfel-Beschlüssen aus Sachsen und Baden-Württemberg

Für einige Bundesländer reichen diese Beschlüsse jedoch nicht aus. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie Sachsens Länderchef Michael Kretschmer gehen die Maßnahmen eindeutig nicht weit genug. Es fehle ein Instrumentenkasten, auch um die Beschränkungen kontrollieren zu können, so die Kritik aus Baden-Württemberg.

Während einige Länderchefs noch kritisieren, sind andere Bundesländer bereits im Handeln. So kündigte Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, an, die neuen Beschlüsse nicht wie geplant nach Weihnachten, sondern schon an den Feiertagen umsetzen zu wollen.

Kontaktbeschränkungen schon vor Weihnachten in diesen Bundesländern

Wie unter anderem die „Ostsee-Zeitung“ berichtet, bereite man sich in Mecklenburg-Vorpommern bereits auf den Katastrophenfall vor. Das umfasst auch, dass die Beschlüsse des Bund-Länder-Treffens früher, also bereits an Weihnachten, 24. Dezember, umgesetzt werden. Bei Twitter schrieb Schwesig:

Bedeutet: Nicht mehr als maximal 10 Personen dürfen an Weihnachten zusammenkommen. Damit zieht Mecklenburg-Vorpommern bereits als zweites Bundesland die Kontaktbeschränkungen vor.

Bereits am gestrigen Vormittag verkündete Hamburg im Vorfeld des Corona-Gipfels von Bund und Ländern ebenfalls die Corona-Maßnahmen zu verschärfen.

Hamburg verschärft Corona-Regeln noch vor Weihnachten

Man habe gemeinsam festgestellt, dass die Lage in der Corona-Pandemie kritisch ist, sagt Hamburgs Oberbürgermeister Peter Tschentscher gegenüber dem „NDR“. Daher habe der Senat beschlossen, dass es auch hier eine Kontaktbeschränkung von maximal 10 Personen gibt. Zudem gilt bereits jetzt eine Sperrstunde ab 23 Uhr für die Gastronomie. Tanzveranstaltungen sind untersagt. An Silvester gilt eine Sperrstunde ab 1 Uhr morgens. Die Beschlüsse gelten ab dem 24. Dezember

+++Corona-Zahlen vom 22. Dezember: Inzidenz fällt weiter+++

Das Robert Koch-Institut meldet innerhalb von 24 Stunden 45.659 Corona-Neuinfektionen. Das sind 5.642 Fälle weniger als am Mittwoch der vergangenen Woche. Die bundesweite Sieben-Tages-Inzidenz sinkt auf 289,0. Zudem meldeten die Gesundheitsämter 510 weitere Todesfälle.

+++Corona-Impfung: Wie lange gültig? EU: Urteil über Impfstatus gefällt+++

Wie lange gilt man als vollständig geimpft? Über diese Frage hat nun die EU-Kommission entschieden. Ohne Booster sind die Impfzertifikate spätestens nach neun Monaten nach der Grundimmunisierung ungültig. Die Entscheidung tritt europaweit ab dem 1. Feburar in Kraft. Theoretisch kann gegen das Urteil noch ein Veto der EU-Länder eingelegt werden. Dies gilt jedoch als sehr unwahrscheinlich. 

In Deutschland wird eine dritte Booster-Impfung spätestens nach fünf Monaten empfohlen.

+++21.12. Köln: Corona-Ausbruch nach Weihnachtsfeier: Omikron-Variante festgestellt+++

In Köln haben sich nach einer Weihnachtsfeier in einem Brauhaus von insgesamt 45 Teilnehmer:innen gleich 33 mit der Omikron-Variante infiziert. Das berichtete die Stadt am vergangenen Freitag und betonte noch einmal: Es seien aktuell noch nicht alle PCR-Tests ausgewertet. Weitere Fälle können demnach noch folgen.

„Nach allem, was wir aktuell wissen, ist die Omikron-Variante hochansteckend. Nur geboostert ist man vor einer schweren Erkrankung gut geschützt. Daher nutzen Sie bitte das breite Impfangebot in Köln, sagt Dr. Johannes Nießen, Gesundheitsamtsleiter der Stadt Köln gegenüber der Presse.

Nach Massen-Ausbruch mit Omikron: Wirt wehrt sich gegen Vorwürfe

Nachdem die Stadt über den Omikron-Ausbruch informierte, hagelt es unter anderem auf Brauhaus-Wirt Alexander Manek harsche Kritik, wie der „Express“ berichtete. Denn: Die Stadt informierte lediglich über den Ausbruch, nicht darüber, wo er stattgefunden hat. Die Folge: Bei Manek steht das Telefon nicht mehr still.

Den Vorwurf, der Ausbruch habe in einer seiner Lokalitäten stattgefunden, weist er indes via Facebook vehement zurück. Hier schrieb der Wirt: „Nein es war NICHT bei uns. Es gibt tatsächlich noch andere Brauhäuser in Kölle. Das Traurige daran ist ja, dass wir schon lange keine größeren Weihnachtsfeiern haben, da alle (verständlicher Weise) storniert haben.“

In den vergangenen Tagen kam es gehäuft zu Corona-Ausbrüchen, die in Verbindung mit der hochansteckenden Omikron-Variante stehen. So wurde unlängst ein größerer Ausbruch in Oslo gemeldet nach einer Weihnachtsfeier, die unter 2G-Plus-Bedingungen stattgefunden hat. Und auch in Münster kam es nach einer 2G-Plus-Tanzveranstaltung zu massenhaft Infektionen.

+++Omikron-Anteil steigt weiter an+++

Derweilen verbreitet sich die Omikron-Variante in Deutschland, Europa und der Welt weiter rasant schnell. So meldet die USA aktuell, dass der Anteil der Omikron-Variante bereits bei 73 Prozent liegt. In Deutschland ist noch nicht genau bekannt, wie groß der Anteil tatsächlich ist. Die Datensammel-Seite GISAID listet aktuell für Deutschland rund 240 Fälle (Stand: 17.12.) und ein Wachstum von 0,9 Prozent.

Omikron-Zuwachs in Hamburg: Anteil bei rund 30 Prozent

Keine genaue Daten-Erhebung aber immerhin einen Hinweis bietet auch die Auswertung des Virologen Adam Grundhoff vom Leibnitz-Institut für Experimentelle Virologie in Hamburg. Aus seinem Überwachungssystem gehe hervor, dass allein in Hamburg der Anteil der Omikron-Variante bei rund 30 Prozent läge. Das ergaben wöchentliche Untersuchungen von bis zu 200 repräsentativ ausgewählten Corona-Fällen, die nach positiven PCR-Befund sequenziert wurden.

+++RKI: Bundesweite Inzidenz sinkt weiter+++

Die bundesweite Sieben-Tages-Inzidenz sinkt laut Robert Koch-Institut weiter von 316 (Vortag) auf 306,4. Innerhalb 24 Stunden wurden zudem dem RKI 23.428 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden 462 Corona-Todesfälle von den Gesundheitsämtern gemeldet.

+++20.12. Pflegerin fälscht Impfausweis: Corona-Ausbruch mit 3 Toten+++

In einer Hildesheimer Seniorenanlage hat eine offenbar ungeimpfte Pflegerin mutmaßlich für einen Corona-Ausbruch mit 3 Toten gesorgt. Wie unter anderem ndr.de berichtet, hat die 44-Jährige einen Impfausweis gefälscht, um auch ohne Testung weiter arbeiten zu können. Zuvor hatte sich ihr Mann mit Corona infiziert – als vermeintlich doppelt Geimpfte war sie damit von der Quarantäne als enge Kontaktperson befreit.

Gefälschter Impfpass fiel Heimleiter auf

Ende November erkrankte die Pflegerin dann selbst an COVID-19 und musste sich in Isolation begeben. In dieser Zeit fielen dem Heimleiter Michael Ossenkopp Ungereimtheiten auf: Ihm kam es seltsam vor, dass die eigentlich als Impfgegnerin bekannte Frau plötzlich doppelt geimpft war. 

Nach Vorlage des Impfaufweises, der sehr neu erschien, forschten er und eine Mitarbeiterin weiter und entdeckten, dass sowohl die Chargennummer des Vakzins als auch die Unterschrift des Impfzentrum gefälscht waren. Nach anfänglichem Leugnen gab die beschuldigte die Fälschung schließlich zu. 

3 Tote, 16 Infizierte nach Entdeckung des Impfpassbetrugs

Nach aktuellem Stand haben sich 11 Heimbewohner:innen und 5 Beschäftigte mit dem Coronavirus angesteckt. 3 Personen sind an der Infektion gestorben. Zudem steht ein Bereich mit 54 Bewohner:innen unter Quarantäne. Heimleiter Ossenkopp ist erschüttert: „Es wird einem schwindelig, wenn man bedenkt, dass das Ganze nur durch die eigene, stundenlange Recherche ans Tageslicht gekommen ist.“ 

Die Befürchtungen sind groß, dass sich weitere Personen angesteckt haben könnten, viele Angehörige sind in großer Sorge. Inwiefern die ungeimpfte Pflegerin mit gefälschtem Impfpass Schuld an dem Corona-Ausbruch trägt, sollen die Ermittlungen nun zeigen.

Pflegerin fristlos gekündigt – Staatsanwaltschaft ermittelt

Die betroffene Angestellte erhielt sofort die fristlose Kündigung, zudem erstattete das Seniorenheim Anzeige. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Körperverletzung und Totschlags aufgrund des engen zeitlichen Zusammenhangs mit dem Corona-Ausbruch im Heim. Die Beschuldigte leugnet indes, für die Infektionen verantwortlich zu sein.

+++ Aktuelle Corona-Zahlen: Inzidenz steigt wieder leicht an+++

Am heutigen Montag meldet das Robert Koch-Institut (RKI) 16.086 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Dies sind 5.657 Fälle weniger als vor einer Woche. Trotz des Abwärtstrends der letzten Tage steigt die Sieben-Tage-Inzidenz leicht: Sie liegt laut RKI nun bei 316,0 – Sonntag hatte der Wert 315,4 betragen. Im Vergleich zum vergangenen Montag (389,2) ist die Inzidenz deutlich gesunken. Wegen der grassierenden Omikron-Mutation befürchten Experten aber einen baldigen und raschen Wiederanstieg der Zahlen.

Zudem hat das RKI 119 Todesfälle registriert, das sind 3 mehr als vor einer Woche, als 116 Tote gemeldet wurden. Insgesamt sind damit seit Beginn der Pandemie 108.352 Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit Corona gestorben. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen hatte am Freitag bei 5,10 gelegen. Am Wochenende werden dazu keine aktuellen Zahlen gemeldet.

+++17.12. Corona-Ausbruch in Seniorenheim+++

In einem Altersheim in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg, Schleswig-Holstein) sind 22 Bewohner:innen an Corona erkrankt. Eine 93-jährige Bewohnerin starb an der Infektion. Es steht die Frage im Raum, ob zuvor angebotene Impfungen verhindert wurden. 

Bevollmächtigte lehnten Impfungen ab

Wie die "Kieler Nachrichten" berichten, handelt es sich bei den Betroffenen des Corona-Ausbruchs um Personen mit Demenz. Jana Koslowski, die Leiterin des Senioren­heims, bestätigte dem Blatt, dass einige der Bevollmächtigten der Demenzkranken die vom Haus angebotene Corona-Schutzimpfung abgelehnt hätten. Zehn der 22 Betroffenen sind Koslowski zufolge nicht geimpft. Ob die verstorbene 93-Jährige geimpft gewesen ist, ist nicht bekannt.   

Eine rechtlich schwierige Frage

Demenzkranke Personen können die Entscheidung über eine Corona-Impfung meist nicht mehr selbst treffen. An ihrer statt übernehmen Betreuer:innen bzw. Bevollmächtigte die Verantwortung. Eine klare rechtliche Vorgabe gibt es nicht.

Die "Kieler Nachrichten" beziehen sich auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts: "Wenn die ärztliche Maßnahme – wie hier möglicherweise die Impfung – medizinisch angezeigt ist und bei ihrer Unterlassung eine begründete Gefahr für Leben und Gesundheit des Betreuten besteht, muss das Betreuungs­gericht die Nicht­einwilligung des Betreuers in den Eingriff genehmigen." Eine Impfpflicht in Seniorenheimen gibt es allerdings nicht. 

So wird der Corona-Ausbruch in dem Seniorenheim in Bad Bramstedt vermutlich keine rechtlichen Folgen haben. Es gebe "keine Ahndungs­möglichkeit", zitieren die "KN" eine Sprecherin des Kreis Segeberg. 

+++17.12. Neuinfektionen und Inzidenz sinken+++

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut in den vergangenen 24 Stunden 50.968 labortechnisch bestätigte Corona-Fälle gemeldet. Vor einer Woche waren es 61.288 Neuansteckungen gewesen. Die Zahl der Todesfälle sinkt im Wochenvergleich von 484 am 10. Dezember auf heute 437.
Seit Beginn der Pandemie haben sich nachweislich 6.721.375 Personen mit SARS-CoV-2 infiziert. 107.639 Menschen sind mit oder an dem Virus gestorben. 

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sinkt von 340,1 am Vortag auf jetzt 331,8. Vor einer Woche hatte das RKI 413,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche gezählt, vor einem Monat 319,5. 

Die Lage in den Krankenhäusern

Auch die Krankenhausinzidenz geht zurück. Der Wert, der auch Hospitalisierungsrate genannt wird, liegt aktuell bei 5,10. Das bedeutet, dass das RKI bundesweit 5,10 neue Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche verzeichnet. Gestern hatte die Hospitalisierungsrate bei zunächst 5,17 gelegen und wurde aufgrund von Nachmeldungen dann auf 6,01 korrigiert. Ihren Spitzenwert von über 15 erreichte die Krankenhausinzidenz um Weihnachten 2020 herum. 

Laut DIVI Intensivreport (Stand 16.12.) befinden sich momentan 4.765 Corona-Patientinnen und -Patienten in intensivmedizinischer Behandlung. 2.661 davon (56%) müssen invasiv beatmet werden. Deutschlandweit sind aktuell 19.796 Intensivbetten belegt und 2.380 frei.

Drei Bundesländer in Warnstufe 9

Die Krankenhausinzidenz ist in drei Warnstufen gegliedert: 3, 6 und 9 neue Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche. 

Aktuell liegt nur Niedersachsen unter dem Schwellenwert von 3. Die meisten anderen Bundesländer liegen über 3, aber unter 6. Den Grenzwert 6 überschritten haben Brandenburg, Sachsen und Bremen. 
Ab dem Grenzwert 9 spricht man von einem "besonders hohen Infektionsgeschehen mit besonders hoher Belastung des öffentlichen Gesundheitssystems". Die Bundesländer Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern haben diese Grenze überschritten. 

+++16.12. Omikron-Welle nicht aufzuhalten+++

Die neue Omikron-Variante wurde erst vor wenigen Wochen in Südafrika entdeckt, breitet sich nun aber weltweit aus. Neue Berechnungen deuten darauf hin, dass eine Omikron-Welle – auch in Deutschland – nicht mehr zu verhindern ist. 

Omikron: 40 Millionen Infektionen bis April 2022?

Aktuell gelten Großbritannien und Dänemark als Omikron-Hotspots. In Dänemark wurden bereits fast 3.500 Omikron-Fälle registriert. In UK liegt der Anteil der Virusvariante unter den Gesamtinfektionen bereits bei 20 Prozent. Weil sich die Omikron-Fallzahlen dort allerdings alle zwei bis drei Tage verdoppeln, gehen britische Forscherinnen und Forscher davon aus, dass Ende des Monats über eine Millionen Einwohner:innen mit Omikron infiziert (gewesen) sein könnten.  

Britische Modellierungsmodelle sagen vorher, dass sich von Dezember 2021 bis April 2022 30 bis 40 Millionen Menschen mit Omikron infiziert haben könnten.  

Omikron-Welle auch in Deutschland

In Deutschland macht Omikron aktuell einen extrem geringen Anteil unter den Infektionen aus. Im aktuellen Wochenbericht des RKI ist verzeichnet, dass bis zum 7. Dezember 28 Fälle der Variante mittels Gesamtgenomsequenzierung nachgewiesen werden konnten, sowie 36 über das Meldesystem übermittelte Fälle, bei denen ein labordiagnostischer Verdacht auf Omikron basierend auf variantenspezifischen PCR-Testungen besteht.

Das britische Worst-Case-Szenario könnte dennoch auf Deutschland übertragen werden. Das erklärte Epidemiologe Dirk Brockmann bei einem Press Briefing des Science Media Center. Die britischen Vorhersagen würden bedeuten, dass rund 50 Prozent der Bevölkerung betroffen wären. Zwar seien die Modellierungen zunächst hypothetische Annahmen. Sie zeigten jedoch, dass durch Omikron "sehr, sehr hohe Fallzahlen erreicht werden können", so Brockmann.

Boostern alleine reicht nicht

Expertinnen und Experten in Deutschland befürchten, dass impfen bzw. boostern nicht ausreicht, um die drohende Omikron-Welle zu verhindern. "Selbst wenn sich heute alle Ungeimpften impfen lassen würden, würde es noch Wochen dauern, bis der Schutz da ist", betonte Virologin Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, laut "n-tv". "Das dauert viel zu lange, das Virus ist viel schneller."

Impfpflicht in Deutschland? FDP ist dagegen

Zeitgleich zur Debatte um Omikron wird in Deutschland über eine mögliche Impfpflicht – zumindest für bestimmte Berufsgruppen – diskutiert. Die FPD hat sich jetzt klar dagegen ausgesprochen und ein von mehr als 20 FDP-Abgeordneten unterschriebenes Papier im Bundestag vorgelegt. Darin fordern die Politiker unter anderem, "die Anstrengungen unterhalb des Grundrechtseingriffs einer Impfpflicht oder sog. 2G-Maßnahmen zu intensivieren". Statt einer Impfpflicht sollten niederschwellige Impfangebote sowie "mehrsprachige Aufklärungs- und Werbespots und eine breite, von relevanten gesellschaftlichen Akteuren wie Kirchen, muslimischen Verbänden, Gewerkschaften, Sportvereinen mit getragene Kampagne für das Impfen" umgesetzt werden. 

Der prominenteste Unterzeichner des Antragsentwurfs, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt, ist Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki.

+++Wieder über 500 Corona-Tote+++

Das RKI hat in den zurückliegenden 24 Stunden 56.677 Corona-Neuinfektionen und 522 neue Todesfälle verzeichnet. Damit sinkt im Wochenvergleich die Zahl der Neuinfektionen einmal mehr, während die Zahl der Todesopfer steigt. Vor sieben Tagen waren 70.611 neue Ansteckungen, aber nur 465 Todesfälle verzeichnet worden. 
Seit Beginn der Pandemie haben sich über 6,6 Millionen Bürger:innen mit SARS-CoV-2 infiziert. Über 107.000 Menschen sind mit oder an dem Virus gestorben. 

+++15.12. Corona-Ausbruch hat schwerwiegende Folgen+++

Mitte Oktober hatte das Seniorenheim "Haus am Park" in Mannheim-Neckarau, Baden-Württemberg einen heftigen Corona-Ausbruch gemeldet. Ingesamt waren 37 Bewohner:innen sowie 25 Mitarbeitende der Einrichtung positiv auf das Coronavirus getestet worden. 
Der Vorfall kostete 13 Menschen das Leben, 19 Seniorinnen und Senioren mussten im Krankenhaus behandelt werden. 

Jetzt wird bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Mannheim Ermittlungen aufgenommen hat. Bestätigen sich die vorliegenden Verdachtsfälle, hätten der Corona-Ausbruch und die Todesfälle durch simplen Menschenverstand verhindert werden können. 

Fest trotz Infektionen?

Wie unter anderem "mannheim24.de" berichtet, bestätigte das Sozial- und Gesundheitsministerium in Baden-Württemberg auf Anfrage des Mannheimer Landtagsabgeordneten Boris Weirauch (SPD), dass am 10. Oktober ein Herbstfest in den Innenräumen des Pflegeheims stattgefunden habe. Zwei Tage zuvor sollen vier Bewohner:innen positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden sein. Drei davon könnten ersten Ermittlungen zufolge an dem Herbstfest teilgenommen und so die Infektion weitergetragen haben. 

"Das wäre nicht nur ein klarer Verstoß gegen den gesunden Menschenverstand, sondern auch gegen die infektionsschutzrechtlichen Bestimmungen, nachdem positiv getestete Menschen sich in Absonderung begeben müssen", betonte Weirauch.   

Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

Das Rechtsamt der Stadt Mannheim hat Strafanzeige erstattet. Gegen die Verantwortlichen der Pflegeeinrichtung des privaten Betreibers BeneVit wird nun wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz ermittelt.

+++Neuinfektionen sinken weiter+++

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut in den vergangenen 24 Stunden 51.301 neue Corona-Fälle gemeldet. Vor einer Woche waren es mit 69.601 Neuinfektionen noch 18.300 Fälle mehr. Die Zahl der Todesfälle sinkt im Wochenvergleich von 527 am 8. Dezember auf heute 453. 

Seit Beginn der Pandemie haben sich 6.613.730 Personen nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert, 106.680 Menschen sind mit oder an dem Virus gestorben. 

Auch Inzidenzen sinken

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz gibt das RKI heute mit 353,0 an. Gestern hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche bei 375, vor einer Woche bei 427 gelegen. 

Im Vergleich der Bundesländer ist Thüringen mit einer Inzidenz von 952,6 am schwersten betroffen, gefolgt von Sachsen mit 824,0 und Sachsen-Anhalt mit 702,7. Die drei am schwersten betroffenen Landkreise sind Hildburghausen (Thüringen) mit 1.690.2, der Vogtlandkreis (Sachsen) mit 1.385,4 und Saalfeld-Rudolstadt (Thüringen) mit 1368,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche.  

Die Krankenhausinzidenz, auch Hospitalisierungsrate genannt, liegt aktuell bei 5,27. Am Vortag hatte sie 6,31 betragen. Der Wert gibt an, wie viele neue Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche verzeichnet werden. 

+++14.12. Mindestens 14 Infizierte nach Tanzfestival in Münster – trotz 2G-plus-Regel+++

Bei einem dreitägigen Tanzfestival in Münster haben sich mindestens 14 Teilnehmer:innen mit dem Coronavirus angesteckt – obwohl die 2G-plus-Regel galt. Dies berichtet unter anderem das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Veranstaltung hat vom 3. bis 5. Dezember im nordrhein-westfälischen Münster stattgefunden.

134 Feiernde, auch aus dem Ausland

Insgesamt sollen bis zu 134 Menschen zusammen gefeiert und getanzt haben, die meisten von ihnen stammten nicht aus Münster, manche kamen sogar aus dem Ausland. Alle mussten gemäß der Regel geimpft oder genesen sein und dazu einen negativen Corona-Schnelltest nachweisen. Zwei der nun Infizierten kommen den Angaben nach aus Münster.

Omikron-Variante bei 3 Personen bestätigt

Das Amt für Kommunikation der Stadt Münster hat nun in 3 Fällen eine Infektion mit der Omikron-Variante bestätigt. Ob diese Infektionen auch schon durch eine Genomsequenzierung – die Analyse der DNA – nachgewiesen wurden, ist nach derzeitigem Stand aber unklar. Warum sich so viele Personen mit Corona infiziert haben und ob noch weitere Menschen betroffen sind, wird derzeit geklärt.

+++ Inzidenz sinkt deutlich, aber wieder viele Tote +++

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat heute 30.823 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages registriert. Am Dienstag vor einer Woche waren es noch 36.059 Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter: Sie liegt laut RKI nun bei 375,0 und damit deutlich unter dem gestrigen Wert von 389,2. Vor einer Woche hatte die Inzidenz noch 432,2 betragen.

Jedoch meldet das RKI wieder viele Todesfälle: Demnach sind binnen 24 Stunden 437 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Die Hospitalisierungsrate – also die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patient:innen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – sinkt derzeit auch: Sie lag am Montag bei 5,17, Sonntag hatte sie 5,47 betragen.

+++10.12. Niedersachsen: Harte Einschränkungen über Weihnachten und Silvester+++

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil trat am Freitagnachmittag mit harten Worten der Presse gegenüber. „Diese 4. Welle ist nicht vorbei. Wir können sie nicht abharken. Wir müssen sehr vorsichtig sein“, mahnt der Länderchef und macht vor allem mit Blick auf Omikron klar, dass es äußerte Vorsicht bedarf. „Wir haben mit Omikron jetzt ein zusätzliches Risiko, das wir aus meiner Sicht sehr ernst nehmen müssen“, so Weil. Und weiter: „Es kann sein, wir können es nicht ausschließen, dass wir uns am Anfang des Jahres in einer Situation befinden, wie wir sie in den letzten 22 Monaten noch nicht hatten.“ Man dürfe nicht die Augen vor der Realität verschließen. Das sei ein extrem wichtiger Punkt. Und klar sei auch: An den Feiertagen werde es besonders brenzlich.

Weihnachtsruhe in Niedersachsen: „Wenn wir Pech haben, feiert das Virus mit!“

„Wir haben in der Landesregierung über eine Sonderregelung über die Weihnachtsfeiertage und Neujahr gesprochen“, sagt Weil. „Wenn wir Pech haben, feiert das Virus mit.“ Man sei sich für Niedersachsen daher einig, dass man eine Sonderregelung brauche. Und diese sieht wie folgt aus:

Sonderregelung an Weihnachten und Silvester in Niedersachsen

Im Zeitraum vom 24. Dezember bis 2. Januar 2022 wird die Warnstufe 3 in Niedersachsen auf das gesamte Bundesland ausgeweitet. Zudem gelten dann ergänzende Vorsichtsmaßnahmen.

  • Private Zusammenkünfte: Bei privaten Zusammenkünften gilt eine Obergrenze von 25 Personen.
  • Veranstaltungen: Für Veranstaltungen gilt 2G-Plus oder eine deutliche Kapazitätsbegrenzung. Zudem gilt ein Verbot von Tanzveranstaltungen in diesem Zeitraum.
  • Nachtleben: Diskotheken werden in diesem Zeitraum geschlossen.
  • Einzelhandel: 2G im Einzelhandel.

Schulen bleiben auch in diesem Zeitraum mit Ausnahme der Ferien geöffnet. Eltern können ihre Kinder vom Präsenz-Unterricht befreien lassen.

„Ich verbinde damit eine eindringliche Bitte: Alle Menschen in Niedersachsen sollen sich so gut wie möglich zurückhalten, um ihren Beitrag zu leisten. Wir müssen uns alle daran erinnern, dass wir alle eine ganz persönliche Verantwortung haben“, sagt das niedersächsische Staatsoberhaupt noch einmal abschließend.

+++Bundestag stimmt für Impfpflicht: Änderung des Infektionsschutzgesetzes!+++

Der Bundestag hat für die Änderung des Infektionsschutzgesetzes gestimmt und somit auch den Weg für die Impfpflicht für Personal in Kliniken, Pflegeheimen und weiteren Einrichtungen frei gemacht. 571 Abgeordnete stimmten dabei mit ja, 80 waren dagegen und 38 Abgeordnete enthielten sich.

Beschäftigte im Gesundheitssektor müssen nun bis Mitte März einen vollen Impfschutz oder Genesenenstatus nachweisen. Ausnahmen gibt es für Personen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können. "Wir haben keine Zeit zu verlieren", sagt der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Parteipolitik dürfe bei der Abstimmung keine Rolle spielen, so der Minister.

Wer ist von der Teil-Impfpflicht betroffen?

Betroffen von der Teil-Impfpflicht sind unter anderem:

  • Mitarbeiter:innen in Einrichtungen mit Menschen mit Handycap
  • Mitarbeiter:innen in Tageskliniken
  • Mitarbeiter:innen in Arztpraxen
  • Mitarbeiter:innen im Rettungsdienst
  • Mitarbeiter:innen in sozialpädagogischen Zentren
  • Mitarbeiter:innen in Pflegeeinrichtungen
  • Mitarbeiter:innen in Krankenhäusern


Zudem sollen künftig auch Apotheker, Tier- und Zahnärzte mit in die Impfkampagne einsteigen. 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erklärte im Bundestag, dass man es nicht hinnehmen könne, dass in Pflegebereichen Ungeimpfte Bewohner und Bewohnerinnen weiterhin anstecken können. Zudem mahnt Lauterbach weiterhin zur Vorsicht und gibt sich in Bezug auf Weihnachten optimistisch: "Wir müssen es schaffen, dass zumindest das Weihnachtsfest und das Reisen zu den Lieben nicht nur stattfinden kann, sondern sicher stattfinden kann.“Das geänderte Infektionsschutzgesetz muss nun noch am Freitag vom Bundesrat gebilligt werden. Eine Zustimmung gilt jedoch als sicher.

+++Biontech-Chef: Deutlich früher boostern+++

Die Omikron-Variante sorgt weltweit für Verunsicherung. Sie soll zwar seltener zu schweren Krankheitsverläufen führen, allerdings wesentlich ansteckender als der Originalstamm des Coronavirus und potentiell gefährlicher für Kinder sein. 

Biontech-Gründer Uğur Şahin hat nun eine eindeutige Empfehlung abgegeben: Früher boostern, öfter impfen. 

Nicht sechs Monate mit dem Booster warten

"Mit Blick auf Omikron sind zwei Dosen noch keine abgeschlossene Impfung mit ausreichendem Schutz. Wenn sich Omikron, wie es aussieht, weiter ausbreitet, wäre es wissenschaftlich sinnvoll, bereits nach drei Monaten einen Booster anzubieten", sagte Sahin dem "Spiegel"
Der Wissenschaftler verwies in seiner Empfehlung auf Großbritannien, wo dies bereits so umgesetzt werde. 

EMA stützt Şahins Empfehlung

Deutschlands Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich bisher für eine Booster-Impfung nach sechs Monaten aus. Lediglich im Einzelfall und bei ausreichend Kapazitäten könne dieser Zeitabstand auf fünf Monate reduziert werden. 

Die aktuelle Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) deckt sich indes mit der des Biontech-Chefs: Boostern nach drei, nicht nach sechs Monaten. Marco Cavaleri, EMA-Direktor für Impfstrategie, sagte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz der Behörde in Amsterdam, "die derzeit verfügbaren Daten [sprechen] für eine sichere und wirksame Auffrischungsdosis bereits drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung". 

Uğur Şahin: Mögliche vierte Impfung

Mit Blick auf Omikron spricht sich Biontech-Chef Uğur Şahin allerdings nicht nur für eine frühere Booster-Impfung, sondern auch für eine mögliche vierte Impfung aus. Aktuell geht man bei Biontech davon aus, dass drei Dosen des eigenen Impfstoffs ausreichend Schutz gegen Omikron bieten. Bereits am Mittwoch hieß es dazu in einer Pressemitteilung: "Die vorläufigen Daten weisen darauf hin, dass eine dritte Dosis ein ähnliches Niveau an neutralisierenden Antikörpern gegen Omikron hervorruft, wie es nach zwei Dosen gegen den Wildtyp und andere Varianten, die vor Omikron auftraten, beobachtet wurde."

Trotz dieser Einschätzung forscht Biontech bereits an einem Impfstoff, der speziell auf die zunächst in Südafrika nachgewiesene Virusvariante angepasst ist. "Die vierte Impfung könnte ein an eine Omikron-Variante angepasster Impfstoff sein", erklärte Şahin dem "Spiegel". 
Ob das allerdings wirklich nötig werden wird, ist noch nicht absehbar, so der Wissenschaftler weiter: "Momentan sind verschiedene Omikron-Varianten unterwegs, und es ist noch nicht klar, welche sich durchsetzt und welche dann im Impfstoff sein soll."

+++Über 61.000 Neuinfektionen+++

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen 24 Stunden 61.288 Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Wochen waren es  74.352. Auch die Zahl der Todesfälle steigt im Wochenvergleich von 390 Corona-Toten am 3. Dezember auf jetzt 484. 
Seit Beginn der Pandemie haben sich 6.423.520 Personen mit COVID-19 infiziert. Insgesamt 104.996 Menschen sind in Verbindung mit dem Virus gestorben. 

7-Tage-Inzidenz sinkt leicht

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegt bei 413,7. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche bei 422,3 gelegen.

Die Hospitalisierungsrate liegt aktuell bei 5,75. Der Wert, auch Krankenhaus-Inzidenz genannt, gibt an, wie viele neue Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche verzeichnet werden. Zu Spitzenzeiten um Weihnachten 2020 herum hatte die Hospitalisierungsrate über 15,5 gelegen. 

+++09.12. Corona-Ausbruch mit 5 Toten in Pflegeheim in Blankenhain+++

Erst vor zwei Tagen entsetzte die Meldung von mittlerweile 28 Toten in einer Seniorenresident in Rudolstadt mit vielen Ungeimpften. Nun gibt es erneut einen Corona-Ausbruch mit bislang 5 Todesopfern in einem Thüringer Pflegeheim. Wie die Süddeutsche Zeitung mit Bezugnahme auf eine Sprecherin berichtet, seien alle Verstorbenen der Anlage in Blankenhain (Kreis Weimarer Land) älter als 80 Jahre gewesen.

Über die Hälfte der Bewohner in Pflegeheim infiziert

Mutmaßlich seit Mitte November grassiert SARS-CoV-2 in dem Pflegeheim. Nach Angaben der zuständigen Kreisverwaltung haben sich 34 der 63 Pflegebedürftigen mit dem Coronavirus angesteckt. Über den Impfstatus der Toten und der Infizierten ist nichts bekannt geworden. 

Auch unter dem Personal gibt es Ansteckungen: 18 der 72 Beschäftigten seien positiv getestet worden, heißt es. In dem Blankenhainer Heim ist es schon Anfang November zu einem Corona-Ausbruch gekommen, damals hatten sich 16 Bewohner:innen und 10 Angestellte infiziert.

Strikte Maßnahmen sollen den Corona-Ausbruch eindämmen

Die Heimleitung hat nach dem Ausbruch strikte Maßnahmen verhängt, um die weitere Verbreitung des Coronavirus zu stoppen. So gibt es ein Besuchsverbot, außerdem finden zurzeit keine gemeinsamen Gruppenveranstaltungen statt. Auch die Mahlzeiten dürfen die Bewohner derzeit nur in ihren Zimmern zu sich nehmen. Zudem gibt es tägliche Testungen. Offenbar sind diese Regeln erfolgreich, denn seit gut einer Woche habe es keine neuen Infektionen mehr gegeben, erklärte die Kreisverwaltung.

+++ Über 70.000 neue Infektionen, wieder viele Tote +++

Am heutigen Donnerstag hat das Robert Koch-Institut (RKI) die aktuellen Zahlen nach einer technischen Panne mit Verzögerung auf seinem Dashboard bekannt gegeben. Demnach gab es binnen 24 Stunden in Deutschland 70.611 Neuinfektionen – fast 3.000 mehr als vergangene Donnerstag (67.651 Fälle). Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht auf 422,3. Am Vortag wurde ein Wert von 427 verzeichnet. 

Die Zahl der Todesfälle ist weiterhin hoch: Laut RKI sind innerhalb eines Tages 465 Menschen an oder mit Corona verstorben. Insgesamt hat die Pandemie in Deutschland nun 104.512 Todesopfer gefordert. Zur Hospitalisierungsrate gibt es seit gestern keine neuen Angaben, sie liegt bei 5,79. 

+++08.12 Über 500 Corona-Todesfälle an einem Tag+++

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI in den vergangenen 24 Stunden 527 Corona-Todesfälle gemeldet. Damit hat die Zahl der täglich gemeldeten Toten den höchsten Stand seit Februar 2021 erreicht. Vor einer Woche waren 389 Todesfälle verzeichnet worden. 
Seit Beginn der Pandemie sind insgesamt 104.047 Menschen mit oder an SARS-CoV-2 gestorben. 

Die Zahl der Neuinfektionen erhöht sich um 69.601 labortechnische bestätigte Fälle auf 6.291.621 Infektionen insgesamt. Vor einer Woche hatte das RKI binnen 24 Stunden 67.186 Neuansteckungen registriert. 

7-Tage-Inzidenz sinkt

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegt heute bei 427 nach 432,2 gestern und 442,9 vor einer Woche. Der Hotspot unter den Bundesländern bleibt Sachsen mit 1.125 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche. Schleswig-Holstein steht mit einer Inzidenz von 148,7 derzeit am besten da. 

Die Hospitalisierungsrate steigt minimal von 5,32 am Vortag auf jetzt 5,45. Der Wert gibt an, wie viele neue Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche verzeichnet werden. Zu Spitzenzeiten um Weihnachten 2020 herum hatte die Krankenhausinzidenz bei über 15,5 gelegen. 

+++07.12. 18 Tote: Corona wütet in Seniorenheim+++

Die Zahl der Toten nach dem heftigen Corona-Ausbruch in der K&S Seniorenresidenz in Rudolstadt ist mittlerweile auf 18 angestiegen. Dies meldete das Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen. Viele der Verstorbenen waren ungeimpft.

14 Ungeimpfte unter den Corona-Toten

Medienberichten zufolge waren 14 der 18 Verstorbenen nicht oder nicht vollständig gegen Corona geimpft. Nur eine Person war dreifach geimpft, drei Betroffene hatten einen doppelten Impfschutz. Insgesamt sind von den 141 Heimbewohner:innen mehr als ein Drittel ungeimpft. Sechs Personen sind aktuell noch infiziert.

Corona-Ausbruch: Angehörige gegen Impfung

Das zuständige Landratsamt hatte bei der Meldung der ersten 7 Todesfälle vergangene Woche erklärt, dass die Angehörigen der ungeimpften Bewohner:innen diesen zuvor von einer Impfung abgeraten hatten. „Es handelt sich um eine bewusste Entscheidung der Bewohner, deren Angehörigen oder Betreuer. Es liegt nicht an Terminengpässen“, heißt es von Seiten des Betreibers der Seniorenresidenz.

Kein Zusammenhang mit Booster-Impfung im Seniorenheim

Das Landratsamt tritt auch Behauptungen in den sozialen Medien entgegen, nach denen die Todesfälle mit einer Booster-Impfung in Zusammenhang stünden. Es habe genügend Impfmöglichkeiten für die Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen gegeben. 

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz drängt nun auf Aufklärung. Und auch der zukünftige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach reagiert erschüttert: „Hier war offenbar weder den Angehörigen noch der Heimleitung ausreichend bewusst, dass sie Leben auf Spiel setzen. Das ist unverzeihlich.“ 

+++ Deutlich weniger Neuinfektionen, aber 399 Todesfälle +++

Am Dienstag hat das Robert Koch-Institut (RKI) 36.059 Neuinfektionen verzeichnet. Vergangene Woche waren es mit 45.753 Fällen noch deutlich mehr. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist damit auf 432,2 gesunken – gestern lag der Wert noch bei 441,9.

Jedoch meldet das RKI erneut eine hohe Zahl an Todesfällen: 399 Menschen sind innerhalb von 24 Stunden im Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung gestorben, letzten Dienstag waren es 388 Fälle. Die Hospitalisierungsrate – also die Anzahl der Corona-Patient:innen je 100.000 Einwohner:innen, die im Krankenhaus versorgt werden müssen – ist seit Freitag gesunken und lag am Montag bei 5,32 (Freitag: 5,52).

+++06.12. Ministerpräsident Weil will Kontaktbeschränkungen über Silvester+++

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil ist besorgt wegen der vermutlich steigenden Zahl an Neuinfektionen nach Weihnachten. In einem Interview mit der „Welt“ erklärte er: „Klar ist, dass es über Weihnachten zahlreiche Familienkontakte geben wird. Die werden nach aller Erfahrung auch wieder für eine Reihe von Ansteckungen sorgen.“ Im vergangenen Jahr ist genau dieser Fall eingetreten. Deshalb will Weil in der Bund-Länder-Konferenz am kommenden Donnerstag eine Neujahrsauszeit ins Spiel bringen.

Minister Weil: Corona-Infektionsdynamik nach Weihnachten eindämmen

Wie 2020 könnte das Infektionsgeschehen nach den Familienzusammentreffen zum Weihnachtsfest durch Kontaktbeschränkungen verlangsamt werden. Laut Weil wäre es eine Überlegung wert, „ob man die damit verbundene Infektionsdynamik nicht durch eine begrenzte Auszeit abmildern sollte.“

Die Bund-Länder-Runde müsste sich Gedanken darüber machen, ob dies sinnvoll wäre oder ob die bestehenden Maßnahmen ausreichen würden: „Aus rein norddeutscher Sicht könnte man derzeit zu dieser Schlussfolgerung kommen. Aber man muss eben auch die Regionen im Blick haben, in denen das Gesundheitssystem stark überlastet ist“, so der niedersächsische Regierungschef. Und das soll aus Sicht aller unbedingt vermieden werden.

Neue Corona-Maßnahmen: Ampel plant Lockdown für Gastronomie

Neben Stephan Weil haben sich weitere Ministerpräsidenten für verschärfte Corona-Maßnahmen ausgesprochen. Sie sollen insbesondere die Restaurants und Kneipen betreffen und bedeuten so de facto einem Lockdown in der Gastronomie. Die neue Ampelkoalition will daher das Infektionsschutzgesetz mit einer neuen Öffnungsklausel anpassen, die weitergehende Einschränkungen ermöglicht.

Dies läge in der Verantwortung der Länder, die die Betriebe dann auch ganz schließen könnten. Das Infektionsschutzgesetz soll dafür geändert werden und schon am 12. Dezember durch den Bundestag gewunken werden. In einigen Ländern könnte es also bereits vor Weihnachten zu verschärften Corona-Maßnahmen kommen, danach droht dann vielleicht eine Neujahrsauszeit.

+++ Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht, 81 neue Todesfälle+++

Binnen 24 Stunden haben die Gesundheitsämter 27.836 neue Infektionen mit dem Coronavirus an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet – 1.528 Fälle weniger als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt damit nach zuletzt leicht sinkenden Werten wieder etwas an. Sie liegt nun bei 441,9 (Sonntag: 439,2). Jedoch kommen einige Gesundheitsämter wegen Überlastung mit den Meldungen kaum noch hinterher, die Zahl der Neuinfektionen könnte daher höher liegen.

81 Menschen sind innerhalb von 24 Stunden am oder mit dem Coronavirus gestorben. Vergangene Woche wurden 73 Todesfälle gemeldet. Auch die zur Beurteilung des Infektionsgeschehens wichtige Hospitalisierungsrate ist gestiegen, sie betrug am Freitag 5,52 (Donnerstag: 5,47). Am Wochenende werden dazu keine Angaben gemacht, daher liegen am Montag dazu noch keine aktuellen Zahlen vor.

+++03.12. Omikron-Ausbruch nach Weihnachtsfeier+++

Mindestens 50 Personen wurden nach einer Weihnachtsfeier in Norwegens Hauptstadt Oslo positiv auf Corona getestet. Wie die Nachrichtenagentur "AP" berichtet, könnte die neue Omikron-Variante hinter den Infektionen stecken.

Vorherige Dienstreise nach Südafrika

Die Weihnachtsfeier hatte in einem Restaurant stattgefunden. Laut einem Bericht der "Daily Mail" waren ein paar Mitarbeitende der Firma, die zur Feier geladen hatte, zuvor auf Dienstreise in Südafrika gewesen. Dort hatte man Omikron vor Kurzem zum ersten Mal nachgewiesen. 

Die zuständige Gesundheitsbehörde forderte jeden Gast des betroffenen Restaurants auf, sich vorsorglich in häusliche Quarantäne zu begeben und sich testen zu lassen. 

Ist Omikron ansteckender als Delta?

In dem Fall sind noch viele Fragen offen. Am drängendsten wohl die, wieso sich die Betroffenen angesteckt haben. Die Weihnachtsfeier hatte unter 2G-Plus-Bedingungen stattgefunden. Sämtliche Gäste sollen sowohl geimpft als auch tagesaktuell negativ getestet gewesen sein. 

Dies könnte die Vermutung mancher Wissenschaftler:innen bestätigen, dass Omikron wesentlich ansteckender ist als der Originalstamm des Coronavirus aus Wuhan. Die Virusvariante weist 32 Mutationen im Spike-Protein auf – darunter auch mehrere, die Hinweise auf eine leichtere Übertragbarkeit geben. 

+++Omikron in der Schweiz: 2.000 Personen in Quarantäne+++

Drastisch reagieren die Schweizer Kantone Waadt und Genf auf einen Omikron-Ausbruch an der Internationale Schule in Founex. Auf deren Campus konnten zwei Corona-Infektionen auf die Virusvariante zurückgeführt werden, woraufhin die Kantonsärzte entschieden, rund 2.000 Personen – darunter 1.600 Kinder – in Quarantäne zu schicken. Das berichtet unter anderem der Schweizer "Bund"

In den kommenden Tagen werden PCR-Tests und Genomsequenzierungen durchgeführt. 

+++Omikron-Ausbreitung in Deutschland: Wie viele Fälle gibt es?+++

Die auch als B.1.1.529 bekannte Omikron-Variante konnte bereits in Deutschland nachgewiesen werden. Den Anfang machten vier Omikron-Fälle in Bayern. Nordrhein-Westfalen meldete erste Verdachtsfälle. 

Expert:innen gehen davon aus, dass Omikron schon wesentlich länger zirkuliert, als bekannt ist. Die Dunkelziffer könnte dementsprechend auch in Deutschland höher liegen. "Einige Hundert Fälle können es in Deutschland vielleicht sein", sagte Oliver Keppler, Vorstand am Max von Pettenkofer-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München dem "Focus".  

Die aktuell steigenden Infektionszahlen an Omikron festzumachen, sei allerdings falsch. Aktuell dominiert die Delta-Variante das Infektionsgeschehen in Deutschland. 

+++B.1.1.529 in Europa: Hier wurde Omikron bisher nachgewiesen+++

Nicht nur in Deutschland gibt es erste Omikron-Infektionen. Die Virusvariante konnte bereits in mehreren europäischen Ländern nachgewiesen werden: 

  • jeweils ein Fall in Tschechien, Belgien, Österreich und Spanien
  • zwei Fälle in Dänemark
  • vier Fälle in Italien
  • jeweils 13 Fälle in den Niederlanden und Portugal
  • mehrere Verdachtsfälle Frankreich 

In Schottland gibt es bisher neun bestätigte Omikron-Infektionen. In den meisten Fällen waren Reiserückkehrer:innen aus Afrika bzw. Südafrika mit der Mutante infiziert. 

+++Corona: Sinkende Infektionszahlen täuschen+++

Das Robert Koch-Institut meldet heute 74.352 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind rund 2.000 Fälle weniger als vor einer Woche. Auch die 7-Tage-Inzidenz steigt nicht mehr so stark an wie in den vergangenen Wochen. Heute liegt sie bei 442,1 nach gestern 439,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche. 

Expertinnen und Experten deutschlandweit warnen allerdings davor, den Rückgang der Neuinfektionen und der Inzidenz falsch zu interpretieren. So gingen nicht etwa die tatsächlichen Ansteckungen zurück. Vielmehr kämen Labore und Behörde mit den täglichen Meldungen nicht hinterher. 

Im aktuellen Wochenbericht schreibt das RKI:

"Der starke Anstieg der 7-Tage-Inzidenz in den letzten Wochen hat sich in der vergangenen Woche nicht fortgesetzt. Dies kann einerseits ein erster Hinweis auf eine sich leicht abschwächende Dynamik im Transmissionsgeschehen aufgrund der deutlich intensivierten Maßnahmen zur Kontaktreduzierung sein. Es könnte aber regional auch auf die zunehmend überlasteten Kapazitäten im Öffentlichen Gesundheitsdienst und die erschöpften Laborkapazitäten zurückzuführen sein."

Todesfälle, Hospitalisierungsrate, Hotspots

In den zurückliegenden 24 Stunden sind 390 Menschen an oder mit COVID-19 gestorben. Vor einer Woche waren es 357 Personen. Seit Beginn der Pandemie verzeichnet Deutschland 102.568 Corona-Tote. Über 6 Millionen Menschen haben sich nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert. 

Die Krankenhausinzidenz, auch Hospitalisierungsrate, liegt aktuell bei 5,52 nach 6,56 gestern. Laut DIVI Intensivreport werden gerade 4.793 Menschen mit Corona auf Intensivstationen behandelt. 2.509 davon (52%) müssen invasiv beatmet werden.

Der Landkreis Mittelsachsen ist Deutschlands Hotspot Nummer eins mit einer 7-Tage-Inzidenz von 2.062,5. Am besten steht aktuell der Stadtkreis Wilhelmshaven mit einer Inzidenz von 81,1 da. 
Im Vergleich der Bundesländer steht Hotspot Sachsen mit 1.224,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche Schleswig-Holstein mit 151,1 gegenüber. 

+++02.12. Erste Lockerungen in Bayern+++

Aktuell ist Bayern eines der am schwersten von Corona betroffenen Bundesländern. Die Inzidenz im Freistaat liegt aktuell bei 571,6. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) plant, die epidemische Lage auf Landesebene durchzusetzen, zahlreiche Regionen gelten als Hotspots und das RKI zählt überdurchschnittliche viele COVID-Todesfälle. 

Die dramatischen Corona-Zahlen in Bayern werden sicherlich auch bei der Ministerpräsidentenkonferenz, die heute um 11 Uhr startet, im Fokus stehen. Vor allem mit Blick darauf, wie und in welchem Umfang Corona-Einschränkungen gelockert werden können. 

Losgelöst von der heutigen MPK setzen zwei bayerische Regionen erste Lockerungen bereits um. Trotz Horror-Inzidenzen. 

Ostallgäu und Deggendorf: Keine Hotspots mehr

Den heute sechsten Tag infolge liegen die Landkreise Ostallgäu und Deggendorf unter einer Inzidenz von 1.000. Mit 885,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche steht das Ostallgäu ein wenig besser da als Deggendorf mit 951,6. 

In Bayern gelten Regionen mit einer Inzidenz von über 1.000 als Hotspots. Zweitweise waren zwölf bayerische Landkreise betroffen. Inzwischen beruhigt sich die Lage etwas und nur noch drei Landkreise gelten als Hotspots. Doch erst, wenn die Inzidenz fünf Tage infolge unter 1.000 liegt, darf gelockert werden – wie im Fall vom Ostallgäu und Deggendorf. Beide Regionen durften gestern die ersten Lockerungen umsetzen. 

2G und 2G-Plus: Das gilt in der Gastro und in Fitnessstudios

Ab sofort gilt in den Landkreisen Ostallgäu und Deggendorf 2G für Gastronomie und Beherbergungsbetriebe, sowie für Einrichtungen der Aus-, Fort- und Weiterbildung, Fahrschulen und körpernahe Dienstleistungen. 
Strenger sind die Regelungen in Fitnessstudios Sportstätten, Orten der Kultur sowie in (Hallen-)Bädern. Hier gilt 2G-Plus: Geimpfte und Genesene brauchen also jeweils einen tagesaktuellen Test.  

+++Weniger Neuinfektionen, mehr Todesfälle+++

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI in den vergangenen 24 Stunden 73.209 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Wochen waren es mit 75.961 Ansteckungen etwas mehr. 
Die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden steigt im Wochenvergleich allerdings von 351 am 25. November auf heute 388 Corona-Tote. 

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich rund 5,97 Millionen Personen mit SARS-CoV-2 infiziert, über 102.000 Menschen sind an oder mit dem Virus gestorben. 

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sinkt von 442,9 am Vortag auf heute 439,2. 

Die Lage in den Krankenhäusern

Die vom RKI errechnete Krankenhausinzidenz liegt heute bei 5,47 neuen Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche. Der Wert, der auch Hospitalisierungsrate genannt wird, gilt als eine der wichtigsten Kennzahlen in der aktuellen Krise. Er bildet die Situation in den Kliniken ab. Ihren Rekordwert hatte die Krankenhausinzidenz um Weihnachten 2020 herum mit 15,5 erreicht.

Laut DIVI Tagesreport müssen aktuell 4.690 Personen auf einer Intensivstation behandelt werden. Das sind 54 mehr als tags zuvor. 2.435 davon (52%) werden invasiv beatmet – 52 mehr als gestern. 
Einschätzungen zufolge droht bereits ab 4.000 Intensiv-Fällen ein Kollaps – in der Folge bereiten zahlreiche Krankenhäuser in Deutschland eine Triage vor.  

Der Anteil der Corona-Erkrankten an der Gesamtzahl der Patientinnen und Patienten in Intensivbetten liegt laut RKI derzeit bei 21 Prozent. Vor einer Woche waren es 18,2 Prozent. Die Hospitalisierungsrate hatte damals bei 5,79 gelegen. 

+++01.12. Schon wieder Corona in Potsdamer Klinik+++

Das Potsdamer Ernst von Bergmann-Klinikum kämpft aktuell gegen zahlreiche Corona-Infektionen im Haus. Betroffen sind Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende der urologischen Station. 

Besonders bitter ist die Situation vor dem Hintergrund, dass die Klinik bereits mit Corona-Ausbrüchen Schlagzeilen machte. Im Sommer hatte die Polizei gegen die frühere Geschäftsführung und einzelne Ärzte ermittelt. 

Zahlreiche Infizierte

Der Ausbruch ist bereits vergangene Woche bekannt geworden. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich 11 Personen mit SARS-CoV-2 infiziert. 

Wie Klinik-Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt am Dienstag gegenüber "rbb" bestätigte, liegen inzwischen 19 nachgewiesene Corona-Fälle vor – 13 Patientinnen und Patienten sowie sechs Mitarbeitende sind infiziert. 

Klinik stockt Intensivbetten auf

Der Großteil der Infektionen verlaufe mild oder asymptomatisch, erklärte Schmidt. Dennoch habe man sich dazu entschieden, mehr Betten für COVID-19-Erkrankte einsatzbereit zu machen. Die bisher verfügbaren Kapazitäten seien nahezu ausgeschöpft. 

Zusätzlich verhängte die Klinikleitung ein Besuchsverbot für die urologische Station und einen Aufnahmestopp. Engmaschige Corona-Tests sollen mögliche Folgeinfektionen schnell aufdecken. Sobald sieben Tage am Stück keine neue Infektion festgestellt würde, könne der Corona-Ausbruch für beendet erklärt werden. 

Nicht der erste Corona-Ausbruch

Das Potsdamer Ernst von Bergmann-Klinikum hat im Laufe der Corona-Pandemie schon mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Bereits im März 2020 war es zu einem Corona-Ausbruch mit zahlreichen Betroffenen gekommen. Zwischen Ende Januar und Ende April waren ingesamt 140 Patientinnen und Patienten sowie 208 Mitarbeitende positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. 47 COVID-19-Erkrankte starben in diesem Zeitraum. 

Experten des Robert Koch-Instituts hatten daraufhin kritisiert, dass der Leitungswechsel in der städtischen Klinik die Infektionen begünstigt haben könnte. Mit der neuen Klinikleitung war ein neues Sicherheitskonzept eingeführt worden, für das ganze Stationen innerhalb des Hauses hatten umziehen müssen. Die Polizei leitete daraufhin Ermittlungen gegen die frühere Geschäftsführung der Klinik und einzelne Ärzte ein, die allerdings im August eingestellt wurden. 

+++Inzidenz sinkt den zweiten Tag infolge+++

Obwohl die Zahl der Neuinfektionen leicht gestiegen ist, meldete das RKI am Mittwoch zum zweiten Mal infolge eine sinkende 7-Tage-Inzidenz. Der Wert der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche liegt heute bei 442,9. Gestern hatte er bei 452,2 gelegen, am Montag bei 452,4. 

Die Gesundheitsämter in Deutschland registrierten in den vergangenen 24 Stunden 67.186 neuen Corona-Infektionen und 446 Todesfälle. Vor einer Woche waren es 66.884 Neuinfektionen und 335 Corona-Tote gewesen. 
Seit Beginn der Pandemie haben sich rund 5,9 Millionen Personen mit SARS-CoV-2 infiziert und über 101.000 Menschen sind mit oder an dem Virus gestorben. 

Krankenhausinzidenz sinkt ebenfalls

Nicht nur die bundesweite 7-Tage-Inzidenz geht zurück. Auch die Krankenhausinzidenz sinkt. Der Wert gibt an, wie viele neue Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche registriert werden. Am Montag betrug die Krankenhausinzidenz, auch Hospitalisierungsrate, noch 7,51 und fiel am Dienstag auf 6,81. Heute liegt die Krankenhausinzidenz bei 5,62.

Laut DIVI Intensivreport befinden sich in Deutschland aktuell 4.636 Corona-Kranke auf Intensivstationen – 37 mehr als am Vortag. 2.383 davon (51%) müssen invasiv beatmet werden. Das sind 27 mehr als tags zuvor. 
Momentan sind in ganz Deutschland 19.823 Intensivbetten belegt und 2.363 frei.

+++30.11. 2G im Einzelhandel und Kontaktbeschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern+++

Am heutigen Dienstag kommen Bund und Länder bei einer Telefonschalte noch einmal zusammen, um frühzeitig über weitere Corona-Maßnahmen zu sprechen. Doch bevor es möglicherweise im Anschluss zu weiteren Verschärfungen kommt, bei denen im schlimmsten Fall ein neuer Lockdown drohen könnte, haben Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und das Saarland bereits Verschärfungen angekündigt. In den kommenden Tagen wird dort das öffentliche Leben weiter eingeschränkt.

Die neuen Grenzwerte geben es vor, Mecklenburg-Vorpommern muss es nun umsetzen. Nachdem die Corona-Ampel bereits den dritten Tag infolge auf Rot steht und die Hospitalisierungs-Inzidenz bei 9.9 liegt, werden ab Mittwoch (1. Dezember) verschärfte Corona-Maßnahmen in Kraft treten. Dann gilt in Mecklenburg-Vorpommern:

Kontaktbeschränkungen: Maximal fünf Personen aus zwei Haushalten dürfen sich im Innenbereich treffen. Im Außenbereich dürfen es maximal zehn Personen sein, unabhängig von der Anzahl der Haushalte.
Allerdings: Geimpfte und Genesene sowie Kinder unter 14 Jahren werden hier nicht mitgezählt.

2G im Einzelhandel: Im Einzelhandel gilt die 2G-Regelung, d.h. Zutritt haben nur Geimpfte und Genesene. Ausgenommen von dieser Regelung sind folgende Geschäfte: Lebensmittelgeschäfte, Wochenmärkte, der Buch- und Zeitungshandel, Weihnachtsbaumverkaufsstellen, Blumengeschäfte, Apotheken, Drogerien, Getränkemärkte, Reformhäuser, Sanitätshäuser, Hörgeräteakustiker, Optiker, Tierbedarfsmärkte, Babyfachmärkte, Baumärkte sowie Tankstellen.

Einschränkungen auch für Geimpfte bei Veranstaltungen

Bei Großveranstaltungen müssen sich alle, also auch Geimpfte und Genesene vorher einen Corona-Test unterziehen, der negativ sein muss. Zudem wird die maximale Anzahl der Gäste beschränkt. Es dürfen nur noch 30 Prozent der Sitzplätze vergeben werden. Bei Sport und Außenveranstaltungen gilt eine Obergrenze von 7.250 Zuschauer:innen. Auch für Weihnachtsmarkt-Besucher gilt 2G-Plus.

Quelle:

Corona-Ampel drei Tage "rot": Ab Mittwoch schärfere Regeln in MV, in: ndr.de 

+++Nordrhein-Westfalen kündigt weitere Einschränkungen an+++

Noch am Wochenende wurde in Köln noch vor ausverkauftem Fußball-Stadion gespielt, nun drohen Konsequenzen. Am Mittwoch soll das nordrhein-westfälische Landeskabinett über schärfere Maßnahmen abstimmen. „Wir können nicht warten, bis ein neuer Kanzler gewählt wird. Daher braucht es diese Abstimmung in den nächsten Tagen, am besten schon morgen“, sagt Regierungschef Hendrik Wüst gegenüber der Presse. Diese Maßnahmen sollen in NRW daher verschärft werden:

  • Verbot oder Einschränkungen von Zuschauern in Stadion
  • Weitere Kontaktreduzierungen
  • Die Maskenpflicht in Schulen soll wieder eingeführt werden.

Ob es zu den geplanten Einschränkungen kommen wird oder ob zuvor der Bund-Länder-Gipfel ohnehin weitere bundesweite Einschränkungen beschließt, zeigt sich im Laufe des Tages. Am Mittwoch ist eine Pressekonferenz zur Corona-Lage in NRW angesetzt.Quelle:Strengere Corona-Maßnahmen in NRW - das ist im Gespräch, in: nw.de

+++Lockdown für Ungeimpfte im Saarland beschlossen+++

"Die Fallzahlentwicklung ist dramatisch, wir befinden uns nach wie vor in einer epidemischen Lage“, erklärte Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans am gestrigen Montag.

Ungeimpfte bekommen im Saarland daher nun keinen Zutritt mehr zu Gastronomie, Geschäften und Veranstaltungen. Das hat der Landtag am Montag in einer Sondersitzung beschlossen. Die neue Regelung tritt ab Mittwoch in Kraft. Dann gilt:

  • 2G-Plus in Restaurants, Hotels, bei körpernahen Dienstleistungen sowie in Schwimmbädern und Fitnessstudios. Hier müssen auch Geimpfte und Genesene einen negativen Corona-Testnachweis erbringen.
  • 2G-Plus in Museen, Kinos sowie weitere kulturelle Veranstaltungen.
  • Die Maskenpflicht wird überall da wieder eingeführt, wo der Abstand von 1,5 Meter nicht eingehalten werden kann sowie in Innenräumen beim Verlassen des Platzes.

Für Ungeimpfte gilt künftig im Saarland:

  • Alle Freizeitaktivitäten im Außenbereich wie etwa Freizeitparks oder Sport sind nur noch für Geimpfte und Genesene zulässig. Auch die Außengastronomie schließt Ungeimpfte künftig aus.
  • Ungeimpfte haben keinen Zutritt mehr zu Einzelhandelsgeschäften, ausgenommen solche, die der Grundversorgung dienen, wie zum Beispiel Supermärkte oder Apotheken.
  • Ungeimpfte müssen ihre Kontakte einschränken. Hier gilt: Der eigene Haushalt darf nur noch eine weitere Person treffen – sowohl im öffentlichen als auch im privaten Raum. Kinder unter sechs Jahren sind davon ausgenommen.

Kinder, die das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet haben sowie minderjährige Schüler:innen, die regelmäßig in der Schule getestet werden, sind von den neuen Maßnahmen ausgenommen.

Quelle:

Lockdown für Ungeimpfte im Saarland, in: sr.de 

+++Neuer Lockdown vor Weihnachten: Druck auf Bund-Länder-Runde wächst+++

Nachdem das Bundesverfassungsgericht heute entschieden hat, dass die Bundesnotbremse nicht gegen die Verfassung verstieß, entscheiden heute die Ministerpräsident:innen der einzelnen Bundesländer mit Angela Merkel und Olaf Scholz über weitere, bundesweite Corona-Maßnahmen. Und der Druck auf die Regierung wächst. Selbst die neuen Verschärfungen reichen nicht, um die vierte Welle zu brechen – da sind sich alle Expert:innen einig. „Es braucht einheitliche Maßnahmen in Deutschland und keinen Flickenteppich“, sagt Markus Söder am Dienstagmorgen gegenüber der Presse.

+++RKI Sieben-Tages-Inzidenz sinkt erstmals wieder+++

Erstmals sind die Corona-Zahlen wieder rückläufig. Am heutigen Dienstag meldet das Robert Koch-Institut 45.753 Corona-Neuinfektionen. Die bundesweite Sieben-Tages-Inzidenz sinkt von 452,4 leicht auf 452,2. Zudem wurden innerhalb 24 Stunden weitere 388 Todesfälle von den Gesundheitsämtern gemeldet. Die Hospitalisierungsrate liegt derzeit bei 5,52.

+++29.11. Corona-Hotspot: Inzidenz von über 2000 im Erzgebirgskreis+++

Der sächsische Erzgebirgskreis hat am Freitag als erster Landkreis in Deutschland eine Sieben-Tage-Inzidenz von 2000 überschritten und damit eine neue Rekordhöhe erreicht. Innerhalb von einer Woche haben sich 2006 Einwohner pro 100.000 mit SARS-CoV-2 infiziert, die Inzidenz lag bei 2006,2. Am heutigen Montag stieg der Wert nochmals auf nun 2073,4. Nun könnte unter anderem eine Impflicht drohen. In vielen Orten protestierten deswegen zahlreiche Menschen.

Proteste in mehreren Städten trotz 2000er-Inzidenz

Nach Angaben der Polizei haben am Samstagabend unter anderem in Chemnitz, Schneeberg, Aue und Zschopau viele Anwohner mit Kerzen und Plakaten gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Zuvor hatte es Aufrufe in den sozialen Netzwerken gegeben, die die Leute zu Aufmärschen vor Kliniken und Rathäusern aufgefordert haben. Ziel der Proteste ist eine mögliche Impfpflicht. Medienangaben zufolge sollen auch Mitarbeitende der Kliniken unter den Protestierenden gewesen sein.

Hunderte protestieren in Chemnitz und Schneeberg

In Sachsen sind derzeit nur Versammlungen von 10 Personen erlaubt. Dennoch kamen allein in Chemnitz rund 300 Menschen zusammen, die von der Polizei vor dem Betreten des Krankenhausgeländes gehindert wurden. Auch in Schneeberg folgten mehr als 300 Protestierende den Aufrufen. In Aue machten mehr als zwei Dutzend Menschen ihrem Unmut mit Plakaten Luft, während in Zschopau rund 40 Teilnehmende vor dem örtlichen Klinikum protestierten. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen mehrerer Verstöße gegen die Corona-Notfallverordnung aufgenommen.

Quellen:
Corona-Hotspot Erzgebirge: Sieben-Tage-Inzidenz steigt in erstem Landkreis über 2000 in: rnd.de
Hunderte Menschen protestierten gegen Corona-Maßnahmen in: t-online.de
Robert Koch-Institut: COVID-19-Dashboard in: experience.arcgis.com

+++ Neuer Höchststand bei Sieben-Tage-Inzidenz +++

Am Montag meldet das Robert Koch-Institut (RKI) erneut Höchstwerte: Die Inzidenz stieg demnach von 446,7 am Sonntag auf 452,4. Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 386,5 gelegen. Die Gesundheitsämter verzeichneten 29.364 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Am Freitag lag der Wert bei 76.414 neuen Ansteckungen – am Wochenende werden jedoch generell weniger Fälle an das RKI gemeldet.

Zudem sind binnen 24 Stunden 73 Menschen am oder mit dem Coronavirus gestorben. Erst am Donnerstag hatte die Zahl der Toten die 100.000 durchbrochen, aktuell liegt der Wert bei 100.956 Todesfällen. Die zur Beurteilung des Infektionsgeschehens wichtige Hospitalisierungsrate betrug am Freitag 5,97, am Wochenende werden dazu keine Angaben gemacht. Überschreitet die Marke die 6, gilt die 2G-Plus-Regel. Ab einem Wert von 9 werden die Corona-Maßnahmen nochmals verschärft.

+++Belgien meldet ersten Fall der neuen Corona-Variante aus Südafrika+++

Nun hat die neue südafrikanische Corona-Variante auch Europa erreicht. Als erstes Land meldet Belgien einen Fall, bei dem die besorgniserregende Variante B.1.1.529 nachgewiesen wurde. Sie wurde bei einem Reisenden festgestellt, der am 11. November aus Ägypten zurück nach Belgien einreiste. Die ersten Symptome zeigten sich laut Medien-Berichten am 22. November.

Der Virologe Marc Van Ranst erklärte via Twitter, es gebe zwei weitere auffällige Proben. Belgien werde voraussichtlich ebenfalls wie Deutschland, Israel und Großbritannien die Reisen aus den südlichen Ländern Afrikas künftig einschränken. Belgien selbst hat aktuell mit extrem hohen Corona-Zahlen zu kämpfen. "Die Situation heute ist schlimmer als alle Szenarien, die uns die Experten vorgerechnet hatten", erklärte Belgiens Premierminister Alexander De Croo.

+++26.11. Pressekonferenz: Regierung versucht, B.1.1.529 zu stoppen+++

Die neue Virusvariante aus Südafrika trägt die Bezeichnung B.1.1.529 und weist Wissenschaftler:innen zufolge 32 Mutationen auf – das könnte sie resistent gegen die derzeit zugelassenen Corona-Impfstoffe machen. 

Die Bundesregierung versucht nun zu verhindern, dass sich die Mutation auch in Deutschland verbreitet. In einer Pressekonferenz am Freitagmorgen beziehen der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und RKI-Chef Lothar Wieler Stellung zur neuen Corona-Mutante aus Südafrika. 

Schnelles Handeln: Flugverkehr aus Südafrika beschränkt

Wenige Stunden nach den ersten, eindringlichen Warnungen vor der neuen Mutation aus Südafrika hat die Bundesregierung entschieden, Südafrika ab Samstag (27. November) zum Virusvariantengebiet zu erklären. Damit wird Flugverkehr ins und aus dem Land drastisch eingeschränkt. "Wir haben heute morgen entschieden, dass Südafrika und möglicherweise weitere Nachbarländer zu Virusvariantengebieten erklärt werden", bestätige Jens Spahn auf der Pressekonferenz. 

Zuvor hatte er bereits auf Twitter erklärt, welche Folgen dieser Schritt hat: 

Online betonte der Politiker zusätzlich: "Wir bleiben bei der Einreise vorsichtig. Die neu entdeckte Variante #B11529 besorgt uns, daher handeln wir hier pro-aktiv und frühzeitig. Das letzte, was uns jetzt noch fehlt, ist eine eingeschleppte neue Variante, die noch mehr Probleme macht."

Ähnliche Worte fand Lothar Wieler auf der Pressekonferenz am Morgen. "Wir sind sehr froh, dass wir diese Meldung so früh bekommen haben", betonte der RKI-Chef, ließ aber keinen Zweifel daran, dass man um die potentielle Gefahr von B.1.1.529 wisse: "Wir sind in sehr großer Sorge."

Drängende Fragen sind noch offen

Bisher weiß man über B.1.1.529, dass sie 32 Mutationen im Spike-Protein aufweist – also an jenem Teil des Virus, das das Eindringen in die menschliche Wirtszelle erlaubt. Ob das bedeutet, dass die aktuell zugelassenen Corona-Impfstoffe nicht gegen die Mutation aus Südafrika wirken, ist naheliegend – aber noch nicht bewiesen. 

"Die Frage, welche Krankheitsverläufe es gibt, oder ob die Impfstoffe wirken, kann man aktuell noch nicht beantworten", betonte Jens Spahn auf der Pressekonferenz mit Lothar Wieler. 

Bisher konnte B.1.1.529 nicht nur in Südafrika, sondern auch in Botswana und Hongkong nachgewiesen werden. "Mir ist bislang nicht bekannt, dass in Europa diese Variante gemeldet wurde", sagte Wieler und untermauerte: "Ich hoffe sehr, dass stringent dahingehend gearbeitet wird, dass die Ausbreitung dieser Variante so gut es geht eingeschränkt wird."

+++Corona-Zahlen: Sachsens Inzidenz klettert weiter+++

Sachsen sprengte gestern mit 1.074,6 als erstes Bundesland die 1.000er-Marke. Heute steigt der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche im Hotspot auf 1.192,8 . Schleswig-Holstein steht aktuell mit einer Inzidenz von 152,8 am besten da. 
Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz beträgt am Freitag 438,2 nach 419,7 am Vortag. 

Über 76.000 neue COVID-19-Fälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI in den vergangenen 24 Stunden 76.414 labortechnisch bestätigte Corona-Infektionen und 357 Todesfälle gemeldet. Seit Beginn der Pandemie haben sich damit 5.650.170 Personen mit SARS-CoV-2 infiziert. 100.476 Menschen sind in Verbindung mit dem Virus gestorben. 

Die aktuelle Hospitalisierungsrate – auch Krankenhausinzidenz – beträgt 5,97 neue Klinikeinweisungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche. Am Vortag lag sie bei 5,79. Ihren Spitzenwert hatte die Hospitalisierungsrate um Weihnachten 2020 mit rund 15,5 erreicht.

+++Neue resistente Corona-Variante in Südafrika entdeckt+++

Wissenschaftler in Südafrika berichten von einer neuen Corona-Variante, die die Bezeichnung B.1.1.529 trägt. Auf einer Pressekonferenz erklärte der Virologe Tulio Oliveira, dass sie „Anlass zur Sorge“ gebe, da sie eine „sehr hohe Anzahl von Mutationen“ aufweise. Konkret habe man gleich 32 Mutationen im Spike-Protein entdeckt – also in jenem Teil des Virus, das das Eindringen in die menschliche Wirtszelle ermöglicht.

B.1.1.529 grassiert in drei Ländern

Der südafrikanische Gesundheitsminister, Joe Phaahla, sieht die neue Variante als „ernsthaft besorgniserregend“ und erklärte, dass sie zu einem exponentiellen Anstieg der Infektionszahlen in Südafrika geführt habe. Bislang sei die neue Corona-Mutante laut Phaahla in hundert sequenzierten Proben nachgewiesen worden. Doch nicht nur in Südafrika, sondern auch in Botswana und Hongkong grassiert B.1.1.529 bereits.

Neue Corona-Mutante könnte ansteckender sein als Delta

Noch sei nicht klar, ob die Corona-Impfstoffe wirksam gegen die Virus-Variante sind. Es gebe allerdings bereits Hinweise darauf, dass sich B.1.1.529 noch schneller ausbreitet als die Delta-Variante, die bereits deutlich ansteckender als der Ur-Typ des Coronavirus ist. Die Entwicklung der Infektionszahlen scheint dies zu bestätigen: Obwohl in Südafrika der Sommer beginnt, sind die Zahlen von etwa 100 zu Beginn des Monats auf nun rund 1.200 angestiegen. Am heutigen Freitag soll eine Dringlichkeitssitzung einer Arbeitsgruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur neuen Virusvariante stattfinden. Dann soll entschieden werden, ob die Variante als "besorgniserregend" eingestuft wird.

Reisebeschränkungen nach Afrika: Gesundheitsminister Lauterbach alarmiert

Großbritannien hat als eines der ersten Länder aus Sorge wegen der neuen Variante aus Afrika den Flugverkehr aus Südafrika, Lesotho, Botsuane, Simbabwe, Eswatini und Namibia eingeschränkt. Ankommende müssen zudem mit einer strengeren Pflicht zur Hotelquarantäne rechnen. 

Auch Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bringt Reiseeinschränkungen ins Gespräch. Via Twitter erklärte er noch in der Nacht: "Hoffentlich bestätigt sich nicht, was diese Grafik zeigt. Wenn ja müssen sofort Reisebeschränkungen erfolgen. Wir müssen Zeit gewinnen. Nichts ist schlimmer als eine neue Variante in eine laufende Welle hinein."

+++EMA empfiehlt Biontech-Impfung für Kinder ab 5 Jahren+++

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat den Weg für die Kinder-Impfungen ab 5 Jahren frei gemacht. Der Ausschuss empfiehlt die Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren. Bislang wurde der Impfstoff von Biontech nur für Kinder ab 12 Jahren empfohlen.
Eine finale Entscheidung von der Europäischen Kommission steht jedoch noch aus. Dies gilt allerdings als reine Formsache. Die Impfung für Kinder enthält ein Drittel der Erwachsenen-Dosis (etwa 10 Mikrogramm) und wird ebenfalls zweimal im Abstand von drei Wochen verimpft.

"Wir bekommen immer neue Erkenntnisse. Es ist die größte Impfkampagne der Menschheitsgeschichte. Wir haben daher mehr Informationen als je zuvor", sagt die EMA in einer Pressekonferenz anlässlich der Zulassung.

Wann beginnen die Kinderimpfungen in Deutschland?

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verkündete bereits am vergangenen Freitag, dass der Impfstoff für Kinder von 5 bis elf ab dem 20. Dezember in der Europäischen Union im Einsatz sein werde. Für Deutschland sind 2,4 Millionen Dosen vorgesehen.

+++25.11. Hotspots sprengen 1000er-Inzidenz+++

Besorgniserregende Zahlen aus Bayern: In dem Bundesland überschreiten elf Landkreise eine 7-Tage-Inzidenz von 1.000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche. 
Laut der 15. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung gilt damit der Lockdown.

Lockdown in Bayern: Elf Landkreise über Inzidenz von 1.000

Betroffen sind laut der aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts, die das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zur Verfügung stellt, folgenden Landkreise und Städte in Bayern: 

  • Landkreis Freyung-Grafenau (1486,8)
  • Landkreis Rosenheim (1467,7)
  • Landkreis Rottal-Inn (1306,2)
  • Stadt Rosenheim (1270,6)
  • Landkreis Mühldorf a. Inn (1132,4)
  • Landkreis Traunstein (1119,0)
  • Landkreis Berchtesgadener Land (1089,1)
  • Landkreis Dingolfing-Landau (1076,7)
  • Landkreis Ostallgäu (1054,9)
  • Landkreis Regen (1042,5)
  • Landkreis Passau (1035,4)

Offiziell gilt der Lockdown in den betroffenen Regionen schon am ersten Tag nach der Überschreitung der 1.000er-Inzidenz. 

Lockdown-Maßnahmen: Das gilt in Hotspots

In Lockdown-Hotspots greifen deutlich strengere Corona-Maßnahmen. Dazu gehört, dass sämtliche Freizeit-, Sport- und Kulturveranstaltungen abgesagt werden müssen. Die Gastronomie – mit Ausnahmen von Mitnahmeangeboten und Kantinen – schließt. In Hotels dürfen lediglich Dienstreisende übernachten und an Hochschulen wird auf digitalen Unterricht umgestellt. 

Hotspots in Deutschland

In Bayern liegt die 7-Tage-Inzidenz aktuell bei 641,1. Deutschlandweit liegt das Bundesland damit auf dem vierten Platz hinter Brandenburg mit 655,7, Thüringen mit 773,2 und Spitzenreiter Sachsen mit 1.074,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche.  
Die niedrigste Inzidenz weist aktuell Schleswig-Holstein mit 152,7 auf, gefolgt von Hamburg mit 185,4, Bremen mit 190,4 und Niedersachsen mit 195,1. 

Die drei größten Hotspots unter den Landkreisen sind die beiden sächsischen Landkreise Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (1.688,0) und Erzgebirgskreis (1.657,9), gefolgt von Freyung-Grafenau (1.513,62) in Bayern. 

+++Aktuelle Zahlen: Über 100.000 Corona-Tote+++

Seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland sind über 100.000 Menschen in Verbindung mit dem Virus gestorben. Das RKI meldet heute ingesamt 100.119 Corona-Tote – 351 mehr als gestern. 
Auch die Zahl der Neuinfektionen erreicht einen Negativrekordwert: In den vergangenen 24 Stunden registrierten die Gesundheitsämter in Deutschland 75.961 neue COVID-19-Fälle. Seit Beginn der Krise haben sich damit 5.573.756 Personen nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert. Als genesen stuft das RKI 4.744.400 Fälle ein. Das ist ein Plus von ca. 31.500 im Vergleich zum Vortag. 

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz klettert gemeinsam mit den Neuinfektionen auf einen Rekordwert und liegt aktuell bei 419,7. Gestern hatte sie 404,5 betragen. 

Die Lage in den Krankenhäusern

Laut DIVI Intensivreport befinden sich aktuell 4.070 Menschen in intensivmedizinischer Behandlung. 2.124 davon (52%) müssen invasiv beatmet werden. Der Wert von 4.000 Intensivfällen wird von zahlreichen Expertinnen und Experten als kritische Schwelle hin zum Kollaps des Gesundheitssystem eingestuft.

Laut RKI Lagebericht vom 24. November liegt die Krankenhausinzidenz – auch Hospitalisierungsrate – bundesweit bei 5,74 Neueinweisungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche. Vor sieben Tagen hatte der Wert bei 5,15 gelegen. Am höchsten war die Hospitalisierungsrate um Weihnachten 2020 herum. Damals zählte das RKI 15,5 neue Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche. 

Der Anteil der Corona-Erkrankten an der Gesamtzahl der Patientinnen und Patienten in Intensivbetten liegt derzeit bei 17,8%. In der Vorwoche waren es 14,7% gewesen. 

+++24.11. Söder will die epidemische Lage auf Landesebene+++

In Deutschland läuft die epidemische Lage – auf deren Grundlage harte Corona-Maßnahmen wie Reiseverbote, Ausgangsbeschränkungen oder Geschäfts- und Schulschließungen durchgesetzt werden können – Ende November offiziell aus. Der Entscheidung vorausgegangen war eine wochenlange Kritik, wonach das Festhalten an der epidemischen Lage unverhältnismäßig wäre. 

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält das für einen Fehler. "Ich bin sicher, die Ampel wird da nachbessern müssen, weil die Einschätzung, eine epidemische Lage endet, eine grundlegende Fehleinschätzung der gesamten Situation ist", betonte der Parteivorsitzende am Montag nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München.

Epidemische Lage in Bayern?

Nach dem Ende der epidemischen Lage in Deutschland gilt eine Übergangsfrist: Noch bis zum 15. Dezember haben die Länder das Recht, die im Paragraph 28 des neuen Infektionsschutzgesetzes enthaltenen Maßnahmen umzusetzen. Markus Söder betonte, er wolle sich mit dieser Frist nicht zufriedengeben. Er hoffe zwar, dass die Lage bis zum 15. Dezember unter Kontrolle gebracht sei, doch voraussagen könne dies niemand. 

Aus genau diesem Grund hat Markus Söder beantragt, die epidemische Lage auf Landesebene fortzuführen. Der Landtag muss dem noch zustimmen. 

Strengere Regeln in Bayern ab dem 24. November

Unabhängig von der epidemische Lage gelten in Bayern ab heute strengere Corona-Maßnahmen. Zu den wichtigsten gehören: 

  • Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte: Treffen von fünf Personen aus zwei Haushalten erlaubt
  • Der Zutritt zu Hochschulen, Fahrschulen und Friseursalons ist nur Geimpften und Genesenen erlaubt
  • Im Handel darf pro 10 Quadratmeter Fläche im Geschäft ein Kunde eintreten – es gilt Maskenpflicht
  • Sperrstunde in der Gastronomie ab 22 Uhr
  • 2G Plus bei Kultur- und Sportveranstaltungen, Messen, Tagungen, Kongressen, in Freizeiteinrichtungen sowie bei privaten und öffentlichen Veranstaltungen in nichtprivaten Räumlichkeiten 
  • Diskotheken, Clubs und Weihnachtsmärkte werden geschlossen

+++Inzidenz über 400+++

Das RKI meldet für den heutigen Mittwoch wieder Negativrekordwerte bei den aktuellen Corona-Zahlen. So verzeichneten die Gesundheitsämter in Deutschland in den vergangenen 24 Stunden 66.884 neue Corona-Infektionen und 335 Todesfälle. Vergangene Woche waren es 52.826 Neuinfektionen und 294 Corona-Tote gewesen.
Seit Beginn der Pandemie haben sich 5.497.795 Personen nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert, 99.768 Menschen sind mit oder an dem Virus gestorben. 

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz steigt von 399,8 am Vortag auf jetzt 404,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche. 

Krankenhausinzidenz sinkt leicht

Aktuell meldet das RKI eine Krankenhausinzidenz – auch Hospitalisierungsrate genannt – von 5,74 neuen Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche. Am Vortag hatte dieser Wert zunächst 5,6 betragen und wurde später auf 6,79 nach oben korrigiert. 

Laut DIVI Intensivreport liegen aktuell 3.987 Corona-Erkrankte auf einer Intensivstation. 2.042 davon (51%) müssen invasiv beatmet werden. Der Anteil der Corona-Erkrankten an der Gesamtzahl der Patientinnen und Patienten in Intensivbetten liegt derzeit bei 17,3%. Vor einer Woche hatte er bei 14,4% gelegen.

+++23.11. Thüringen will öffentliches Leben herunterfahren+++

Es droht erneut ein harter Corona-Winter, in dem trotz Impfungen mit massiven Einschränkungen gerechnet werden muss. Und diese werden von den einzelnen Bundesländern in der kommenden Woche bereits umgesetzt. So verschärfen Thüringen, Brandenburg und Baden-Württemberg in den kommenden Tagen. Niedersachsen will sich zudem im Laufe des Tages zu neuen Corona-Maßnahmen äußern.

In den kommenden Tagen will die Thüringer Landesregierung einen neuen Verordnungsentwurf verabschieden, der laut „MDR“-Informationen bereits ab Mittwoch eine Art „Teil-Lockdown“ umfasst. Laut dem Verordnungsentwurf sollen

  • Weihnachtsmärkte, Volksfeste, Messen und Kongresse abgesagt werden.
  • Bars, Diskotheken Schwimmhallen, Saunen, Freizeitparks und Spielplätze schließen.
  • für Personen ohne vollständigen Impfschutz eine Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr gelten.

Außerdem ist in Gaststätten, Hotels, Theater und Kinos sowie im Einzelhandel eine 2G-Regelung geplant. Drogerien, Apotheken, Tankstellen und Lebensmittelgeschäfte sind davon ausgenommen.

Die geplanten Maßnahmen sind in der künftigen Koalition aus SPD, Grüne und FDP umstritten. Es können daher noch Änderungen folgen. Am Mittwoch sollen die Verschärfungen jedoch bereits in Kraft treten.Quelle:Landesregierung will strengere Corona-Regeln beschließen, in: mdr.de

+++Brandenburg plant Ausgangssperren und Weihnachtsmarkt-Absage+++

Auch Brandenburg setzt ein Zeichen und will die Corona-Maßnahmen verschärfen. Geplant sind die Ausweitung der 2G-Regelung auf den Einzelhandel (mit Ausnahmen) sowie weitere Kontaktbeschränkungen. Es sollen sich künftig in der Öffentlichkeit nur noch bis zu fünf Menschen treffen dürfen – Geimpfte und Genesene werden nicht mitgezählt. Die „MOZ“ berichtet zudem, dass es eine tägliche Testpflicht an Brandenburger Schulen geben soll. Laut einer Pressemitteilung werden außerdem alle Weihnachtsmärkte in Brandenburg wieder abgesagt.

Bei einer Inzidenz von 1.000 gilt eine Ausgangssperre in Hotspot-Landkreisen, wenn die landesweite Intensivbetten-Belastung über zehn Prozent liegt. Die Ausgangssperre gilt jedoch lediglich für Ungeimpfte von 22 bis 6 Uhr morgens. Betroffen von der Regelung sind bisher die Landkreise Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße.

Am Dienstag entscheidet das Kabinett über die geplanten Corona-Maßnahmen, die dann bereits ab Mittwoch, 24. November, gelten sollen.

Quelle:

Ausgangssperren, 2G im Einzelhandel, keine Weihnachtsmärkte – Das kommt ab 24. November, in: moz.de

+++2G-Regelung in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz+++

Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz legen bei den Corona-Maßnahmen ebenfalls nach. Das berichtet der „SWR“. Ab Mittwoch sollen in beiden Bundesländern flächendeckend 2G-Regelungen gelten. Dann dürfen Ungeimpfte nicht mehr zu Veranstaltungen, in Restaurants, in Hotels und zum Friseur.

Clemens Hoch, Gesundheitsminister von Rheinland-Pfalz, findet dafür drastische Worte: „Die, die jetzt nicht geimpft sind, haben quasi kaum noch Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe – zumindest nicht in Innenräumen – und wir werden das auch konsequent überwachen, weil das im Moment unsere einzige Möglichkeit ist, um zu reagieren“, so Hoch gegenüber der Presse.

Maskenpflicht an Schulen in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz gilt bereits seit heute eine erneute Maskenpflicht an Schulen. Die Schüler:innen müssen sich zudem zweimal die Woche testen lassen.

Neue Alarmstufe in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg führt zudem eine neue „Alarmstufe“ ein, die ab Mittwoch gelten soll. Diese besagt, dass Discos, Bars und Clubs sowie Weihnachtsmärkte unter der Voraussetzung von 2G-Plus weiterhin geöffnet bleiben dürfen. Veranstaltungen in Kultur, Sport und Freizeitbereich unterliegen ebenfalls 2G-Plus. Ebenfalls hat der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, bereits angekündigt, eine Obergrenze für Besucher:innen bei Veranstaltungen einführen zu wollen.

Quellen:

Ab Mittwoch "Lockdown für Ungeimpfte" in ganz RLP, in: swr.deMaßnahmen von Bund und Land: Welche Corona-Regeln gelten in BW - und welche kommen noch?, in: swr.de

+++Angela Merkel gehen Maßnahmen nicht weit genug+++

Sie hat es bereits nach der vergangenen Ministerpräsident:innenkonferenz verkündet und tut es jetzt wieder – Bundeskanzlerin Angela Merkel gehen die Corona-Maßnahmen nicht weit genug. "Wir haben eine hochdramatische Situation. Was jetzt gilt, ist nicht ausreichend", sagt die Kanzlerin bei einer Sitzung des Bundesvorstands der CDU.

Man habe eine Lage, die alles übertreffen werde, so Merkel. Ob und wie weit die Maßnahmen wirklich etwas bringen, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Möglich, dass es dann am 9. Dezember nach einem weiteren Corona-Gipfel der Länderchefs doch noch zu härteren Maßnahmen kommt.

+++Über 45.000 Corona-Neuinfektionen+++

Das Robert Koch-Institut meldet am heutigen Dienstag insgesamt 45.326 Corona-Neuinfektionen bundesweit innerhalb 24 Stunden. Das sind 13.278 Fälle mehr als in der Vorwoche. Die Sieben-Tages-Inzidenz steigt ebenfalls erneut auf einen Rekord-Wert von 399,8. Zudem starben 309 Menschen mit oder an Corona..

+++22.11. Nächtliche Ausgangsverbote für Ungeimpfte in Baden-Württemberg+++

Schon seit Mittwoch gilt die 2G-Regel in Baden-Württemberg. Ungeimpfte haben keinen Zutritt mehr zu Kinos, Museen, Veranstaltungen und anderen Bereichen des öffentlichen Lebens. 3 Kreise verschärfen diese Regelung ab dem heutigen Montag noch: Im Schwarzwald-Baar-Kreis, im Ostalbkreis und im Kreis Biberach dürfen Menschen ohne gültigen Impfschutz ihr Zuhause zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr nur noch verlassen, wenn es einen triftigen Grund gibt, etwa wegen der Arbeit oder eines medizinischen Notfalls. Vor allem für jüngere Menschen sollen so die Kontaktmöglichkeiten – zum Beispiel auf Partys oder bei Freunden – eingeschränkt werden.

Ausgangssperren in drei Hotspots wegen explodierender Corona-Zahlen

In den 3 betroffenen Kreisen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz besonders hoch:

  • Ostalbkreis 712,7
  • Biberach bei 690,7 
  • Schwarzwald-Baar-Kreis 608,8

Auch Hotels und Einzelhandel dürfen nur noch von Geimpften und Genesenen betreten werden. Ausnahmen gelten für Geschäfte des alltäglichen Bedarfs wie Supermärkte, Apotheken, Banken oder körpernahe Dienstleitungen.

Baden-Württemberg: In vier weiteren Kreise drohen Ausgangsverbote

Überschreitet die Sieben-Tage-Inzidenz den Schwellenwert von 600, könnte es in weiteren Kreisen Baden-Württembergs zu nächtlichen Ausgangssperren kommen. Der Amtschef des zuständigen Sozialministeriums, Uwe Lahl, betont: „Die Ursache dieser vierten Welle sind die nicht Geimpften.“ Deswegen müsse man Maßnahmen ergreifen, die dazu beitragen, dass diese Menschen nicht weiter zum Infektionsgeschehen beitragen.

In diesen Kreisen drohen wegen der hohen Inzidenzen demnächst Ausgangsverbote zwischen 21.00 und 5.00 Uhr: Heidenheim (610,6), Rottweil (637,1), Tuttlingen (608,4) und Pforzheim (639,6). Zudem soll die 2G-Regel in Baden-Württemberg bald auch für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren gelten.

Bayern: In 9 Landkreisen drohen Lockdowns

In Bayern liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei 640, in 9 Landkreisen liegt sie derzeit sogar bei über 1.000, sodass dort bald ein Lockdown droht: in Freyung-Grafenau, Rottal-Inn, Landshut, Berchtesgadener Land, Mühldorf am Inn, Traunstein, Regen, Deggendorf und Dingolfing-Landau.

Drastische Einschränkungen für Ungeimpfte in Bayern

Ministerpräsident Markus Söder greift deshalb durch und plant ab Mittwoch weitreichende Maßnahmen, die vor allem Ungeimpfte betreffen. Zum einen sollen für sie strikte Kontaktbeschränkungen gelten: Es dürfen sich maximal 5 Personen aus 2 Haushalten treffen. 

Zudem soll ab Mittwoch in Bayern die 2G-Regel auch bei körpernahen Dienstleistungen sowie in Hochschulen, Musik- und Volkhochschulen greifen. Eine Ausnahme gilt nur noch für den Handel, wo jedoch bloß eine Person auf einer Fläche von 10 Quadratmetern zugelassen wird. 

Bei Großveranstaltungen, Sportveranstaltungen, Freizeit-Einrichtungen und Messen greift 2G-Plus mit einer Obergrenze von maximal 25 Prozent bei voller Auslastung. Zudem gibt es Einschränkungen, die auch Geimpfte und Genesene betreffen: In der Gastronomie gilt eine Sperrstunde ab 22 Uhr. Discos, Clubs und Bars müssen schließen, alle Weihnachtsmärkte sind abgesagt.

Quellen:
Nächtliche Ausgangsverbote für Ungeimpfte in einigen Kreisen in: merkur.de
Nächtliche Ausgangssperren für Ungeimpfte in mehreren Kreisen Baden-Württembergs - Absage von Weihnachtsmärkten droht in: swr.de
Strenge Maßnahmen: Bayern will die Corona-Welle brechen in: n-tv.de

+++ Weiterer Anstieg von Corona-Zahlen und Hospitalisierungsrate +++

Binnen 24 Stunden haben die Gesundheitsämter 30.643 Neuinfektionen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Das sind 7.036 Fälle mehr als vor einer Woche mit 23.607 neuen Infektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz erreicht damit einen neuen Höchststand und liegt bei 386,5. Sonntag lag sie noch bei 372,7 und am vergangenen Montag bei 303, 0.

Zudem sind 62 weitere Menschen im Zusammenhang mit einer COVID-19-Errkankung gestorben, 19 mehr als am Montag letzter Woche. Auch die Hospitalisierungsrate steigt weiter an: Am Freitag meldete das RKI einen Wert von 5,34 (Donnerstag: 5,30). Am Wochenende gibt es keine Angaben zu der Rate. Auch werden Krankenhausaufnahmen mit Verzug gemeldet – der Wert könnte tatsächlich also noch höher liegen. 

+++Nachtgastro dicht und Sperrstunde in Bayern+++

In Bayern wird es künftig eine Art „Lockdown“ für Ungeimpfte geben. Und auch Geimpfte müssen sich auf harte Maßnahmen einstellen. Markus Söder sprach im Vorfeld von einem „De-Facto-Lockdown“. Wie dieser aussieht, hat er nun in einer Pressekonferenz erläutert.

Corona in Bayern: Markus Söder verhängt „DE-Facto-Lockdown“

„Das Corona-Drama geht weiter in die nächste Runde“, so Markus Söder am Freitag auf einer Pressekonferenz.“ Die vierte Welle sei dramatischer und das Virus heimtückischer, so der bayerische Ministerpräsident. Betroffen seien vor allem Ungeimpfte. Hier lägen das Risiko und die Herausforderungen. Fast 4,6 Millionen Menschen in Bayern sind nicht geimpft. Das Problem: Praktisch jedes Intensiv-Bett in Bayern ist von Ungeimpften belegt, mit der Folge, dass etwa Krebspatienten, die dringend ein Bett benötigen, keinen Platz bekommen.

„Es liegt an der Impfbereitschaft“, sagt Markus Söder. Sorglosigkeit und mangelnde Bereitschaft kämen noch hinzu. „Die einen haben gehofft, es ist vorbei. Und dann gibt es da noch die Unsolidarischen, die ein Problem sind. Das zeigen jetzige Kontrollen mit gefälschten Impfausweisen und Nicht-Einhaltung der Maßnahmen.

Neue Maßnahmen ließen sich daher nicht mehr verhindern. „Wir müssen handeln“, sagt Söder und lässt Taten folgen.

Schärfere Maßnahmen in Bayern bis 15. Dezember

Bayern bleibe das Team-Vorsicht. Daher würden hier strenge Regelungen getroffen, beginnt Markus Söder die Ausführungen zu den weiteren Maßnahmen.
Und weiter: „Wir machen nicht einfach alles zu, aber wir lassen auch nicht einfach alles auf.“. Die neuen Maßnahmen sind an einem Stufenmodell gekoppelt, das wie folgt aussieht:

  • Zunächst wird die epidemische Lage festgestellt.
  • Es gelten künftig Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte, das heißt: Maximal fünf Personen aus zwei Haushalten dürfen sich treffen.
  • 2G und 2G-Plus werden verschärft. 2G gilt weiter, wo es zuvor auch galt – jetzt nun auch bei körpernahen Dienstleistungen, Hochschulen, Musik- und Volkhochschulen.
  • Bei 2G-Plus gilt eine Obergrenze von maximal 25 Prozent bei voller Auslastung: Dies gilt für Großveranstaltungen, Sportveranstaltungen, Freizeit-Einrichtungen und Messen.
  • Alle Weihnachtsmärkte in Bayern werden abgesagt.
  • Beim Einkaufen gilt eine 10 Quadratmeter-Obergrenze pro Kunde im Einzelhandel. Eine 2G-Regelung im EInzelhandel gilt hier nicht.
  • Für die Gastronomie wird es eine Sperrstunde ab 22 Uhr geben.
  • Discos, Clubs, Nachtgastronomie und Schankwirtschaften werden geschlossen, weil hier das Risiko am größten ist.
  • Schulen werden in ganz Bayern jedoch weiterhin geöffnet bleiben.

Lockdown-Maßnahmen in Hotspots bei einer Inzidenz von über 1.000

In Corona-Hotspots bei einer Inzidenz von über 1.000 gelten folgende Corona-Maßnahmen, die einem Lockdown gleich kommen. Hier gilt: 

  • Sport, Gastro, Hotel, Kultur und Friseure müssen geschlossen werden. 

Aktuell sind acht Landkreise davon betroffen. Die Schulen bleiben auch hier geöffnet genau wie der Handel. 

Die Maßnahmen gelten ab Dienstag bis zum 15. Dezember, da man bis dahin übergangsweise die bisherigen Rechte des Infektionsschutzgesetzes ausweiten darf.

Der Vorwurf, diese Maßnahmen kämen zu spät, weist Söder von sich. „Wir tun das nicht leichtfertig“, sagt Söder. „Wir betreiben keine Kriegsrhetorik, aber wir machen uns ernsthaft Sorgen. Daher müssen wir etwas tun und handeln.“ 

+++Bundesrat stimmt für Corona-Maßnahmen der Ampel-Koalition+++

Der Bundesrat hat im nächsten Schritt den gestern beschlossenen Corona-Maßnahmen der Ampel-Koalition zugestimmt. Wie anfänglich spekuliert, kam es nicht zu einer Blockade der Union. Die Maßnahmen wurden einstimmig beschlossen. 

+++Bund-Länder-Gipfel beendet: So geht es weiter+++

Ab 14 Uhr kamen Noch-Kanzlerin Angela Merkel, Vize-Kanzler Olaf Scholz und die Chefs der einzelnen Bundesländer bei einer digitalen Konferenz zusammen, um nach der Bundestagsdebatte (bei der bereits über die Änderung des Infektionsschutzgesetzes abgestimmt wurde), den Fahrplan für die kommenden Monate zu bestimmen.
Gegen frühen Abend verkündete die Kanzlerin dann, worauf sich die Minister:innen beim Bund-Länder-Gipfel einigen konnten.

Dabei konnten sich die Ministerpräsident:innen und der Bund neben den Änderungen des Infektionsschutzgesetzes auf folgende mögliche Maßnahmen festlegen:

  • Die Booster-Kampagne soll ausgeweitet werden.
  • Auffrischungsimpfungen für alle ab 18 Jahren.
  • Bonus für Pflegekräfte.

Zudem einigte man sich auf eine „Bitte an die Länder“Das Personal in Pflegeeinrichtungen sollte geimpft sein. Hierzu wird der Bund in Kürze erklären, wie man sich in dieser Frage weiter verhalte.

Angela Merkel: „Es ist absolut Zeit zum Handeln!“

„Es war wichtig, dass wir heute die Konferenz zwischen Bund und Ländern hatten“, beginnt die Kanzlerin ihre Ausführung der heutigen Beschlüsse. Die Eindämmung des exponentiellen Anstiegs habe oberste Priorität. Es gilt dabei vorrangig, die Impfkampagne weiter auszubauen – auch die für die von der STIKO empfohlenen Auffrischungsimpfungen. Wie das geschehen soll, darüber sollen die Ministerpräsident:innen in der kommenden Woche bei einer weiteren Sitzung entscheiden.

Einheitliche Schwellenwerte für Maßnahmen festgelegt

„Ein großer Zweck der heutigen Ministerkonferenz war das Festlegen eines Schwellenwertes, wann ein Instrumentarium angesetzt werden kann“, führt die Kanzlerin weiter aus.

Damit dies möglichst einheitlich geschieht, konnte man sich auf folgende Schwellenwerte einigen:

  • Liegt die Hospitalisierungsinzidenz über 3, gilt in einem Bundesland flächendeckend 2G.
  • Liegt die Hospitalisierungsinzidenz über 6, gilt in einem Bundesland flächendeckend 2G Plus.
  • Liegt die Hospitalisierungsinzidenz über 9, gilt: Mit Zustimmung der Landtage muss das gesamte Instrumentarium der Möglichkeiten eingesetzt werden. Darunter unter anderem Kontaktbeschränkungen.

„Es ist kein Geheimnis, dass mir die Maßnahmen nicht ausreichen, aber wir haben uns darauf geeinigt, dass diese auch weiterhin überprüft werden können“, fasst die Kanzlerin abschließend noch einmal zusammen.

„Die Lage ist aber hochdramatisch.“ Man werde beobachten müssen, wie sie sich entwickelt.

„Es ist absolute Zeit zum Handeln. Und wir werden permanent beobachten müssen, ob diese Maßnahmen reichen.“

Die nächste Ministerkonferenz ist für den 9. Dezember angesetzt. Am morgigen Freitag stimmt der Bundestag über die geplanten Beschlüsse von Bund und Länder ab.

+++Bundestag beschließt Änderung des Infektionsschutz-Gesetzes+++

Der Bundestag hat dem neuen Infektionsschutz-Gesetz am Vormittag zugestimmt. Nach der heftigen Bundestags-Debatte folgt nun die Ministerkonferenz, bei der entschieden werden soll, welche Maßnahmen aus dem Katalog umgesetzt werden sollen. Fest steht jedoch mit dem Urteil: Die bisher geltende "epidemische Lage von nationaler Tragweite läuft am 25. November aus.  

Das sieht der neue Maßnahmenkatalog vor:

  • 3-Regelung am Arbeitsplatz: Rein darf nur, wer geimpft, genesen oder einen tagesaktuellen Test vorweisen kann. Der:die Arbeitgeber:in ist zur Kontrolle verpflichtet. Bei fehlen eines der Nachweise kann eine Freistellung ohne Lohnfortzahlung erfolgen.
  • Home-Office-Pflicht: Es soll wieder eine Home-Office-Pflicht gelten. Beschäftigte mit Büroarbeiten muss Home-Office ermöglicht werden – es sei denn, es istaus betrieblichen Gründen nicht möglich. Beschäftigte müssen das Home-Office-Angebot annehmen. Ausnahmen gibt es, wenn die Arbeit zu Hause nicht möglich ist, weil es zu eng oder zu laut ist oder die nötige Ausstattung fehlt.
  • 3G im Nah-und Fernverkehr: In Bussen und Bahnen soll ebenfalls künftig die 3G-Regelung gelten. Wer nicht geimpft oder genesen ist,benötigt einen tagesaktuellen negativen Corona-Test. Die Tests sollen stichprobenartig kontrolliert werden. Es drohen Bußgelder. Taxis sind von dieser Regelung ausgenommen.
  • In Pflege-und Altenheimen gilt 1G –jeder muss täglich getestet werden. Auch Besucher:innen benötigen einen tagesaktuellen negativen Test.

Was die Länder laut neuen Katalog nicht mehr beschließen können

Der Maßnahmenkatalog der Ampel-Koalition ist von vielen kritisiert worden, weil es den Ländern in einigen Bereichen nicht weit genug geht. So dürfen künftig keine Reiseverbote, Ausgangssperren, flächendeckende Geschäftsschließungen oder ein Beherbergungsverbot mehr verhängt werden. Mit Zustimmung der Parlamente dürfen die Bundesländer jedoch auch weiterhin Kontaktbeschränkungen im öffentlichen und privaten Raum verhängen. 

Maßnahmen-Katalog noch nicht das letzte Wort bei den Corona-Maßnahmen

Weitere Einzelheiten können im Anschluss auf der Ministerkonferenz heute noch folgen. Laut ersten Insider-Berichten soll zum Beispiel unter anderem eine Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeberufen bereits getroffen werden sein. Eine offizielle Bestätigung gibt es jedoch noch nicht.
Die neuen Maßnahmen müssen zudem am morgigen Freitag noch vom Bundesrat verabschiedet werden.

Quelle:

Was das Infektionsschutzgesetz vorsieht, in: tagesschau.de

+++18.11. Corona-Ausbruch an Waldorfschule+++

Bereits Ende Oktober war es an der Waldorfschule in St. Georgen im baden-württembergischen Freiburg zu einem Corona-Ausbruch gekommen, der inzwischen inklusive Folgefälle 117 Infizierte umfasst. 

Jetzt leitet die Staatsanwaltschaft in Freiburg Ermittlungen ein. In deren Zentrum stehen allerdings nicht die COVID-19-Infektionen an sich, sondern die Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht der Schulgemeinschaft. 

Falsche Atteste: Schüler:innen und Lehrer:innen betroffen

Heike Spannagel, die Sprecherin des Regierungspräsidiums Freiburg, bestätigte die Ermittlungen gegenüber dem "SWR". Die Schule besuchen rund 600 Schüler:innen. 52 davon hatten Atteste vorgelegt, die sie vom Tragen einer Maske befreit. Auch drei Lehrkräfte hatten Schutzmasken-Atteste eingereicht, die anerkannt worden waren. 

Aufgrund des Corona-Ausbruchs waren sämtliche Atteste geprüft worden. Das Ergebnis ist überraschend, wie Spannagel betonte: "Inzwischen kann man sagen, dass keines der 55 Atteste der Prüfung standgehalten hat."

Zahlreiche Arztpraxen involviert

Manfred de Witt, Geschäftsführer der Waldorfschule in St.Georgen, bestätigte indes, dass die 55 Schutzmasken-Atteste nicht etwa aus einer Arztpraxis stammen, sondern von unterschiedlichen Ärztinnen und Ärzten. Sogar aus unterschiedlichen Bundesländern: Manche der Bescheinigungen waren in Privatkliniken in Bayern oder Berlin ausgestellt worden. 

Allein in Freiburg sind zwölf Arztpraxen Teil des Skandals. Eine darunter hatte bei 17 Nachweisen den gleichen Wortlaut verwendet – obwohl vom Gesetzgeber eine individuelle Begründung verlangt wird. 

Staatsanwaltschaft prüft Unterlagen

Die Schulverantwortlichen haben beschlossen, die 55 Atteste, die als ungültig eingestuft wurden, Ende dieser Woche auslaufen zu lassen. Einem Bericht im "Tagesspiegel" zufolge habe ein Elternteil bereits angekündigt, rechtliche Schritte gegen die Ablehnung der Atteste einzuleiten. 

Auch die Staatsanwalt in Freiburg hat sich inzwischen in den Skandal eingeschaltet. Man habe Unterlagen vom Regierungspräsidium angefordert, um einen genauen Prüfvorgang zu starten.

+++Erstmals über 65.000 Neuinfektionen+++

Das RKI meldet heute einen neuen Höchststand bei den täglichen Neuinfektionen. Demnach haben die Gesundheitsämter in Deutschland in den vergangenen 24 Stunden 65.371 neue COVID-19-Fälle registriert. Seit Beginn der Pandemie haben sich 5.195.321 Menschen nachweislich mit SARS-CoV-2 angesteckt. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich um 264 auf jetzt insgesamt 98.538. 

Auch die bundesweite 7-Tage-Inzidenz erreicht einen neuen Höchstwert. Aktuell zählt das RKI 336,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche.

+++17.11. Klinik-Kollaps in Bayern: Krankenhäuser am Limit+++

Die Corona-Lage ist in weiten Teilen Deutschlands ernst. In Bayern ist sie besonders dramatisch, wie Ministerpräsident Markus Söder erklärt. „Wenn 10 die Apokalypse ist, stehen wir bei 9“, so das bayerische Staatsoberhaupt in einer Pressekonferenz.

In einem Hotspot in Bayern ist der Ernstfall nun eingetreten. Im Corona-Hotspot Rottal-Inn (7-Tage-Inzidenz: 1.298,0) mussten laut Medien-Informationen am vergangenen Freitag 23 Patient:innen nach Nordbayern verlegt werden. Unter ihnen vier Intensiv-Patient:innen. Der Grund: Die Kapazitäten der Klinik waren bereits voll ausgeschöpft.

Bilder in den sozialen Medien zeigen, wie zahlreiche Krankenwagen für den Transport der Patient:innen am vergangenen Freitag bereit standen. Knapp fünf Stunden dauerte der Einsatz, bei dem 50 ehrenamtliche Helfer:innen vor Ort waren.

"Die Verlegung wurde erforderlich, da die Rottal-Inn Kliniken durch die hohen Inzidenzzahlen im Landkreis an die Grenze der Versorgungsmöglichkeiten von Covid-19-Patienten stießen. (…) Hierdurch wurden neue Handlungsmöglichkeiten vor Ort geschaffen, um die Versorgung von Patienten weiter sicherzustellen“, heißt es in einem Instagram-Beitrag.

Rottal-Inn: Kliniken bitten um Hilfe

Trotz der Verlegung der 23 Patient:innen ist die Lage in den Rottal-Inn-Kliniken weiterhin angespannt. Bei Instagram rufen die Verantwortlichen daher um Hilfe. In einem Post von Dienstag heißt es hier:

"Wir bitten alle Personen mit pflegerischer oder ärztlicher Ausbildung, sich hinsichtlich einer möglichen Unterstützung der Patientenversorgung bei uns zu melden. Jede Hand hilft uns, diese schwierige Situation zu bewältigen."

Wer helfen kann und will, meldet sich per Whatsapp unter 08721-983-2111 oder per E-Mail unter personal@rottalinnkliniken.de.

Auch in München droht Klinik-Chaos

Bereits vor wenigen Tagen meldeten auch andere Kliniken in Bayern, ihre Kapazitätsgrenze überschritten zu haben. "Es ist fünf nach zwölf", erklärte Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing vergangene Woche. Werde sich die Lage in Bayern in den Kliniken nicht bald bessern, drohe sogar die Triage in einigen Einrichtungen. Diese könne laut Axel Fischer, Geschäftsführer der Münchener Klinik, „innerhalb weniger Wochen“ Realität werden.

Am morgigen Donnerstag kommen die Ministerpräsident:innen und die Regierung erneut zusammen, um über weitere Corona-Maßnahmen zu verhandeln.

Quellen:

Münchner Ärzte warnen vor Klinik-Kollaps – Droht Triage?, in: br.deKollaps in bayerischem Hotspot: Kliniken rufen um Hilfe - Krankenwagen verlegen Patienten, in: focus.deKlinik-Kollaps in Bayern: Krankenhaus verlegt wegen Überlastung 23 Patienten, in: tag24.de

+++2G-Plus in Berlin+++

Seit Anfang der Woche gilt in Berlin bereits flächendeckend die 2G-Regelung. Diese besagt, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens haben. Getestete sind, anders als bei 3G, ausgeschlossen. 

Um sich der vierten Corona-Welle entgegenzustellen, möchte der Senat nun allerdings die Corona-Maßnahmen weiter verschärfen: Ab kommender Woche soll 2G-Plus in Berlin kommen. In der nächsten Sitzung werden die Details dazu geklärt. 

2G-Plus in Berlin: Test, Maske oder Abstand

Berlin hat aktuell eine Inzidenz von 339 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche und liegt damit im bundesweiten vergleich im oberen Drittel. Aktueller Spitzenreiter ist Sachsen mit einer 7-Tage-Inzidenz von 742,2.

"Wir bereiten für nächste Woche vor, dass wir über 2G hinaus die Möglichkeit haben, 2G-Plus umzusetzen", sagte Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) in einer Pressekonferenz. 

2G-Plus in Berlin würde bedeuten, dass geimpfte und genesene Personen für Veranstaltungen sowie für Restaurant- und Café-Besuche mit einer zusätzlichen Maßnahme rechnen müssen. Das kann ein ergänzender negativer Corona-Test sein, aber auch die Einhaltung der Maskenpflicht oder des Abstandsgebotes. 

Pflicht für Veranstalter:innen?

Noch ist nicht abschließend geklärt, wie genau 2G-Plus in Berlin umgesetzt werden wird. Offen ist beispielsweise noch die Frage, ob die strengeren Regelungen zur Pflicht für Veranstalter:innen werden. 

Bei der Kontrolle von 2G-Plus sieht Müller sowohl die Ordnungsämter als auch die Polizei in der Pflicht. Unwichtigere Bereiche könnten dafür in den Hintergrund treten: "Es geht hier nicht um Falschparker, sondern um Menschenleben", betonte Müller laut der "Berliner Zeitung".

+++2G und 2G-Plus in Sachsen: Drastische Einschränkungen+++

Als Corona-Hot-Spot mit der bundesweit höchsten Inzidenz hat Sachsen nun eine neue Schutzverordnung auf den Weg gebracht. Diese tritt am Montag (22. November) in Kraft. 

2G im Einzelhandel

Zukünftig gilt in Sachsen 2G im Einzelhandel, mit Ausnahme von Läden zur Grundversorgung (Supermärkte, Apotheken und Drogerien). Anders als zur Beginn der Corona-Pandemie werden allerdings Bau- und Gartenmärkten nicht mehr in die Grundversorgungskategorie gezählt, wie der "MDR" berichtet. 

2G auf Weihnachtsmärkten

Petra Köpping, Gesundheitsministerin von Sachsen, betonte einmal mehr, dass Weihnachtsmärkte 2021 in Sachsen stattfinden dürfen. Allerdings unter verschärften Bedingungen. 

In Verweilbereichen von Weihnachtsmärkten wird eine 2G-Pflicht gelten – unabhängig davon, wie viele Personen sich dort aufhalten. Das war ursprünglich anders geplant: Erst ab 1.000 Personen pro Verweilbereich hätte 2G gelten sollen.   

Veranstaltungen in Innenräumen: 2G-Plus

Kommen bei Veranstaltungen in Innenräumen mehr als 50 Personen zusammen, gilt 2G-Plus. Anders als in Berlin bedeutet das, dass Geimpfte und Genesene zusätzlich zu ihrem Nachweis einen tagesaktuellen negativen Corona-Test oder einen maximal 48 Stunden alten PCR-Test vorweisen müssen. Maskenpflicht und Abstandsregeln bleiben unabhängig davon bestehen. 

+++DIVI-Leiter schlägt Alarm+++

Im Zuge der steigenden Corona-Fallzahlen müssen immer mehr COVID-19-Patientinnen und -Patienten in Deutschland intensivmedizinisch betreut werden. Laut DIVI Intensivreport liegen aktuell 3.280 Menschen auf Intensivstationen – 90 mehr als am Vortag.

Der Leiter des DIVI-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, sprach laut "Bild" eine eindeutige Warnung aus: "Sie können davon ausgehen, dass wir weiterhin mit 50 bis 100 Patienten pro Tag wachsen. Das heißt, in zehn Tagen ist man bei 4000 Intensiv-Patienten."

Bundesländer unterschiedlich betroffen

Die Bundesländer Bayern, Thüringen und Sachsen – jene mit extrem hohen Inzidenzen – haben die meisten Intensivpatienten zu verzeichnen. Laut Karagiannidis besteht dringender Handlungsbedarf: "Es muss sich heute darum gekümmert werden, dass die Menschen in andere Bundesländer verlegt werden."

In Berlin beispielsweise sind 1.067 Intensivbetten belegt und nur noch 85 frei. In Bremen ist die Situation noch dramatischer: 191 belegte Betten lassen nur noch Platz für 14 Intensivfälle. 

Corona-Zahlen steigen weiter

Vor dem Hintergrund der weniger werdenden Intensivbetten meldet das RKI heute 52.826 neue Infektionsfälle – ein neuer Höchststand – und 294 Corona-Tote binnen 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie haben sich 5.129.950 Personen nachweislich mit SARS-CoV-2 angesteckt. Die Zahl der Todesopfer steigt auf 98.274.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz erreicht am Mittwoch ebenfalls einen neuen Höchststand: 319,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche. 

+++Hamburg: Einschränkungen in der Gastro, Sport und Kultur-Einrichtungen+++

Der Hamburger Senat hat heute neue, verschärfte Corona-Maßnahmen beschlossen. Zwar betonte Hamburgs erster Bürgermeister, Peter Tschentscher, ausdrücklich, dass Hamburg sich aktuell in einer stabilen Lage befinde (Hamburg hat eine der niedrigsten Hospitalisierungsraten), man brauche aber noch mehr Sicherheit.

„Ich habe immer gesagt, es wird darauf hinauslaufen, dass wir für Ungeimpfte andere Regeln brauchen als für Geimpfte“, so Peter Tschentscher. Daher wird es in Hamburg ab Samstag nicht mehr wie zuvor ein Angebot einer 2G-Regelung (geimpft und genesen) gelten, sondern 2G wird verpflichtend – und zwar in allen Bereichen mit einem erhöhten Infektionsrisiko.

2G in Hamburg wird verpflichtend: Diese Bereiche sind betroffen

„Dort, wo die Infektionsgefahr höher ist als sonst, muss die 2G-Regelung gelten. Dazu zählen:

  • Körpernahe Dienstleistungen
  • Gastronomie (auch Wochenmärkte)
  • Clubs, Bars und Discotheken
  • Sport-Angebote in geschlossenen Räumen (Fitness-Studios/Vereine)
  • Freizeitchöre und Orchester

Ungeimpftes Personal ist zudem verpflichtet, sich täglich testen zu lassen. Ausgenommen von dieser Regelung sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Ungeimpfte aus medizinischen Gründen.

Strenge Kontrollen von 2G in Hamburg geplant

Jedes Restaurant, jede gastronomische Einrichtung oder ähnliches ist angehalten, die 2G-Kontrollen selbst durchzuführen. Zudem wird es behördliche Kontrollen geben. Bei Nichteinhaltung drohen Sanktionen.

„Ich bin sicher, dass wir mit diesem Vorgehen alles tun, damit wir weiterhin stabile Bedingungen in Hamburg aufrechterhalten können“, so Hamburgs Bürgermeister. Sollte man aber feststellen, dass sich die Lage ähnlich wie im Süden oder Osten des Landes entwickle, würde man weitere Maßnahmen ergreifen müssen.

+++16.11. Sachsen: Kommt es ab Freitag zu Kontaktbeschränkungen?+++

Wer noch nicht gegen das Coronavirus geimpft ist, muss in Sachsen mit drastischen Einschränkungen rechnen: Schon am Freitag drohen Kontaktbeschränkungen. Da heißt, dass sich Ungeimpfte im öffentlichen sowie privaten Raum nur noch im eigenen Hausstand, mit dem Partner sowie einer weiteren Person treffen dürfen. 

Zudem haben sie keinen Zutritt mehr zu Hotels, Innengastronomie, Innenräumen von Clubs, Bars und bei Veranstaltungen sowie zu Hallenbädern und Saunen, Innensport- und Freizeiteinrichtungen. Auch körpernahe Dienstleistungen, Prostitution und Bahn- und Busfahrten sind für Ungeimpfte in Sachsen dann nicht mehr erlaubt.

Wird die Überlastungsstufe in Sachsen am Freitag erreicht?

Wenn die Bettenbelegung in den Kliniken an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 1.300 bzw. auf den Intensivstationen über 420 liegt, greifen am fünften Tag die Maßnahmen der Überlastungsstufe. Diese ist auf Normalstationen in Sachsen am vergangenen Montag erstmals erreicht worden: 1.391 Corona-Patienten wurden in normalen Betten behandelt, 330 liegen auf der Intensivstation. Damit könnte es ab Freitag zu Kontaktbeschränkungen kommen.

Ministerpräsident Kretschmer erwartet so viele Tote wie noch nie

Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer zeigt sich höchst alarmiert: „Wir stehen erst am Anfang eines harten Winters: Die Welle, die wir vor uns haben, wird alle bisherigen Wellen in den Schatten stellen.“ Und er erwartet Todesfälle in Rekordhöhe: „Diese vierte Welle wird mehr Opfer, auch mehr Todesopfer, verlangen als alles, was wir bisher kannten“, so Kretschmer. Er erwartet, dass die die Lage bis Ostern nicht entspannt und fordert eine 2G-Regel für ganz Deutschland, Kontaktreduzierungen sowie die Absage großer Veranstaltungen.