TK-Bewegungsstudie – halb Deutschland ist zu faul

Deutschland besteht zur Hälfte aus Bewegungsmuffeln – so das Ergebnis der Studie „Beweg Dich, Deutschland!“ 2016 der Techniker Krankenkasse (TK). Wie wird man vom Couchpotato zum Sportliebhaber?
Laut dem aktuellen TK-Bericht ist die Hälfte der Menschen in Deutschland sportlich aktiv – die andere Hälfte bezeichnet sich selbst als Sportmuffel oder Antisportler. Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK: „Dank der Digitalisierung können wir uns viele Wege sparen. Dies führt aber auch dazu, dass der Aktionsradius vieler Menschen immer kleiner wird. Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde. Ein weiteres Drittel bleibt unter einer Stunde. Das ist definitiv zu wenig.“

Ein Leben im Sitzen
Laut der Bewegungsstudie sitzen die Menschen in Deutschland ihren Alltag buchstäblich aus. Peter Wendt, bei der TK für die Umfragen zuständig: „Vier von zehn Befragten arbeiten fast ausschließlich im Sitzen. Und obwohl sich gut die Hälfte im Alltag gern mehr bewegen würde, verbringen die Menschen auch in ihrer Freizeit durchschnittlich gut drei Stunden täglich sitzend.“
Sportpsychologe Prof. Dr. Jan Mayer von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement, der unter anderem schon die Fußballprofis der TSG 1899 Hoffenheim betreut hat: „Den Allermeisten ist schon klar, dass ihnen Sport gut täte. Laut den Befragungsergebnissen fehlt es aber jedem Zweiten an Motivation. Der Anreiz, ein langes gesundes Leben zu führen, scheint abstrakter als der Feierabend, der gerade direkt vor einem liegt und gern auf der Couch verbracht werden möchte.“
Zu wenig Bewegung macht krank
Und das hat Konsequenzen für die Gesundheit – das zeigt eine Analyse der Fehlzeiten, die die TK ebenfalls vorstellte. 2015 waren die TK-versicherten Erwerbspersonen demnach durchschnittlich 15,4 Tage krankgeschrieben. Das entspricht einem Krankenstand von 4,23 Prozent, dem höchsten seit Beginn der TK-Gesundheitsberichterstattung.
„Zivilisationskrankheiten wie Rückenbeschwerden, Typ2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Beschwerden nehmen zu. Schon bei den 18- bis 39-Jährigen gibt jeder Siebte an, aufgrund einer chronischen Erkrankung in regelmäßiger Behandlung zu sein“, so der TK-Chef.
„Innere Software“ umprogrammieren
Wichtig sei deshalb, „die innere Software so zu programmieren, dass man aktiv wird“, so Mayer. „Jede Aufgabe fällt leichter, wenn man für sich einen Sinn darin erkennt“, so der Sportpsychologe. Die Motive können ganz unterschiedlich sein: Gesundheit, eine gute Figur oder Ausgleich zum stressigen Alltag.
Um sich selbst den Wechsel zu mehr Bewegung zu erleichtern, gibt es zahlreiche Tricks – die besten lernen Sie in unserer Bildergalerie kennen.
Hamburg, 15. April 2016