Tinnitus-Medikamente: Welche helfen gegen Ohrgeräusche?

Zur Tinnitus-Behandlung werden unterschiedliche Medikamente eingesetzt – auch deswegen, weil es nicht den einen Wirkstoff gibt, der die lästigen Ohrgeräusche gezielt abschaltet. Welche Tinnitus-Medikamente helfen können.

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Wer unter Tinnitus leidet, möchte die Geräusche im Ohr schnell wieder loswerden. Bestimmte Arzneimittel können dabei helfen. Welche Tinnitus-Medikamente zum Einsatz kommen, wie sie wirken und welche natürlichen Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Medikamente, Spritze und Klemmbrett
Foto: iStock/Zerbor
Was ist Tinnitus?

Der lateinische Fachbegriff für die störenden Geräusche im Ohr lautet Tinnitus aurium, was übersetzt in etwa „Ohren-Geklingel“ heißt. Trotzdem nimmen nicht alle Tinnitus-Patient:innen die Ohrgeräusche als Klingeln wahr: Manche hören ein Brummen, Piepen oder Rauschen. Auch durch Knacklaute oder Ohrensausen kann sich ein Tinnitus bemerkbar machen. Während die Ohrgeräusche bei einigen Betroffenen nur ab und zu auftreten und wieder verschwinden, sind sie bei anderen chronisch zu hören. Gegen diese Ohrgeräusche können Medikamente helfen.

Erst Tinnitus-Medikamente, dann die Suche nach Auslösern

Welches Medikament hilft am besten bei Ohrgeräuschen? Bei der akuten Tinnitus-Behandlung – spätestens sechs bis acht Wochen nach dem Auftreten der Ohrgeräusche – kommen unterschiedliche Mittel zum Einsatz. Die meisten Betroffenen erhalten durchblutungsfördernde Medikamente gegen Tinnitus, die gezielt die Durchblutung im Innenohr verbessern sollen. Mit kortisonhaltigen Medikamenten gehen Mediziner:innen gegen mögliche Entzündungen und Wassereinlagerungen im und um das Innenohr herum vor.  

Allgemein gilt Tinnitus nicht als eigenständige Krankheit, sondern als Symptom, das beispielsweise durch Stress, emotionale Belastung oder gesundheitliche Probleme wie einem Hörsturz oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung hervorgerufen wird. Deswegen richtet sich eine langfristige Behandlung mit Medikamenten gegen Tinnitus immer auch nach den individuellen Tinnitus-Auslösern. 

Tinnitus: Durchblutungsfördernde Medikamente per Infusion

Am häufigsten kommen bei einer Durchblutungsstörung im Ohr Medikamente mit diesen Wirkstoffen zur Akutbehandlung von Tinnitus zum Einsatz:  

  • Hydroxyäthylstärke

  • Dextrane

  • Pentoxyifyllin

Durchblutungsfördernde Medikamente für das Ohr mit diesen Wirkstoffen erhalten Betroffene über eine Infusion. Sie verbessern die Fließeigenschaften des Blutes und sorgen für eine Erweiterung der Blutgefäße. Verabreicht werden Medikamente gegen Tinnitus, wenn der behandelnde Arzt bzw. die Ärztin die Tinnitus-Ursache im Innenohr vermutet. 

Bestes Medikament gegen Tinnitus: Kortison und Antibiotika

Kortison kann via Infusion oder Spritze als Tinnitus-Medikament gegen Ohrgeräusche verabreicht werden. Der Wirkstoff hat entzündungshemmende Eigenschaften und wird beispielsweise angewendet, wenn ein Hörsturz als Auslöser der Ohrgeräusche diagnostiziert wurde. 

Im Falle einer Mittelohrentzündung können gegen Tinnitus Antibiotika statt Kortison verabreicht werden, um gegen die Infektion vorzugehen. Diese bekommen Patient:innen meist in Form von Tabletten für eine bessere Durchblutung im Ohr oder als Infusion. 

Hilfe aus der Natur

Auch wenn Ärzt:innen bei der Akutbehandlung eines Tinnitus häufig auf Kortison und Co. als Medikament zur besseren Durchblutung im Ohr zurückgreifen, können Ohrgeräusche auch natürlich behandelt werden. Hier gilt auch: Je früher die Behandlung bei einem Tinnitus beginnt, desto besser sind die Chancen auf Heilung. Das Wichtigste bei der Therapie ist, die Durchblutung im Innenohr zu verbessern, um so die Gehörzellen zu schützen.

Ein Ginkgo-Spezialextrakt (EGb 761) ist ein durchblutungsförderndes Mittel für das Ohr, das sich als besonders wirksam erwiesen hat. Er enthält etwa 250 verschiedene Bestandteile. Flavonolglykoside und Terpenlaktone, darunter Bilobalid und Ginkgolide, werden im Spezialextrakt stark angereichert; unverträgliche Stoffe aus den Blättern werden entfernt. Der Extrakt verbessert die Fließfähigkeit des Blutes, sodass selbst kleinste Gefäße wieder besser durchblutet und mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.

Das Besondere am Ginkgo-Spezialextrakt als Tinnitus-Medikament: Die biologische Verfügbarkeit ist auch nach Einnahme als 240 mg-Filmtablette so gut, dass eine Infusion über die Blutbahn nicht notwendig ist. Neben der Durchblutung fördert er auch die Vernetzung von Nervenzellen und die Signalverarbeitung im Gehirn – dort, wo die Phantom-Ohrgeräusche entstehen. So kann der Tinnitus-Teufelskreis durchbrochen werden und die Ohrgeräusche verschwinden im besten Fall komplett.

Chronischer Tinnitus, der schon länger als drei Monate anhält, ist zwar sehr schwer zu behandeln. Doch durch die Behandlung mit Tinnitus-Medikamenten, kann zumindest eine Besserung der Ohrgeräusche ein.

Quellen:

Welche Medikamente helfen gegen Tinnitus?, in: thieme.de

Behandlung bei Tinnitus, in: tinnitus-liga.de