Tierhaar-Allergie: Katze und Hund abschaffen?

Hilft bei Tierhaar-Allergie: Teppiche und Polstermöbel so weit wie möglich aus der Wohnung entfernen. Tierhaare setzen sich so weniger fest
Hilft bei Tierhaar-Allergie: Teppiche und Polstermöbel so weit wie möglich aus der Wohnung entfernen. Tierhaare setzen sich so weniger fest

Katzen sind das beliebteste Haustier: 6,3 Millionen leben in deutschen Wohnungen. Doch sie verursachen leider bei mehr Menschen Nies- und Juckreiz als jedes andere Haustier, in schweren Fällen sogar allergisches Asthma.

Doch auch gegen Hunde, Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen und Vögel sind mehr und mehr Deutsche allergisch – in den meisten Fällen liegt eine Tierhaar-Allergie vor. Denn wer erst einmal gegen eine Tierart mit einer Allergie reagiert, zeigt sie bald auch bei anderen haarigen Mitbewohnern. Weil das fehlgeleitete Immunsystem „dazu lernt“.

Wenn Sie glauben, gegen Ihr Haustier allergisch zu sein, sollten Sie einen Test beim Tierarzt machen lassen. Das geschieht mit einem einfachen Hauttest, dem Prick-Test, bei dem die Haut vorsichtig aufgekratzt wird, um das Allergen unter die Hautoberfläche zu bringen. Stellt sich nach etwa zwanzig Minuten eine Schwellung oder Rötung ein, sind Sie allergisch. Ein Bluttest kann ebenfalls die Tierallergie nachweisen.

Was tun, wenn eine Tierhaar-Allergie vorliegt?

Sind Sie tatsächlich allergisch, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Das Haustier ein für allemal aus der Wohnung schaffen. Oder Sie befolgen die folgenden Tipps von Experten:

1. Halten Sie das Tier vom Schlafzimmer fern, und lassen Sie es schon gar nicht aufs Bett.

2. Lassen Sie es so oft wie möglich draußen herumlaufen. Eine Katze kann zum Beispiel in der wärmeren Jahreszeit im Garten leben.

3. Ein anderes Familienmitglied und nicht Sie sollten den Stall oder die Toilette des Tieres saubermachen.

4. Waschen Sie das Tier, am besten mehrere Wochen lang, einmal wöchentlich. Tests haben gezeigt, dass das die über die Luft verbreiteten Allergene in den Räumen bei Katzen um 90 Prozent reduziert. Allerdings lassen sich Katzen höchst ungern waschen. Bei den Tests wurden sie leicht betäubt. Aber auch bei anderen Haustieren verringert sich durch das Waschen das Allergie-Potential in den Haaren oder Federn.

5. Verringern Sie die Anzahl der Teppiche und Polstermöbel so weit wie möglich.

6. Wischen Sie Ihre Böden häufig feucht, reinigen Sie die Wohnung oft und besonders gründlich, und benutzen Sie zum Saugen ein Gerät mit zusätzlichem Mikrofilter.

7. Waschen Sie sich nach dem Streicheln des Tiers die Hände und sorgen Sie für mehr Frischluftzufuhr, das verringert den Anteil der Allergene in den Räumen.

8. Mediziner können spezielle Augentropfen und Allergie-Medikamente (zum Beispiel Antihistaminika oder andere Wirkstoffe wie Cromoglycin-Natrium) verschreiben, um die allergischen Reaktionen zu mildern.

9. Gegen Katzenallergie gibt es eine Spritzenkur (die sogenannte Immuntherapie), bei der winzige Mengen des Katzen-Allergens, meist in wöchentlichen Abständen, gespritzt werden. Nach einigen Spritzen baut der Patient seine Überempfindlichkeit langsam ab. Dann werden diese Injektionen nur noch im Abstand von Monaten benötigt, später noch seltener. Doch manche Patienten zeigen nach einer solchen Spritze Überreaktionen wie starke Kreislaufbeschwerden.