Thymian gegen Husten: In dieser Kombination wirkt die Heilpflanze am besten
Thymian ist aus dem Gewürzschrank nicht wegzudenken – doch auch in der Naturapotheke hat das mediterrane Kraut seinen festen Platz. Bei Erkältungskrankheiten wirkt Thymian gegen Husten und festsitzenden Schleim. Wie Sie den Thymian-Tee zubereiten und welche Heilkräuter-Kombination besonders wohltuend ist.
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- Thymian gegen Husten: Heilpflanze mit langer Tradition
- Wirkung von Thymian: Schleimlösend und wohltuend bei Husten
- Thymian gegen Husten – vor allem in dieser Kombination empfehlenswert
- Wie viel Thymian-Tee darf man trinken?
- Thymian-Tee gegen Husten: Rezept mit Primel zum Selber machen
- Primel und Thymian gegen Husten: Das ist zu beachten
- Thymian-Tee gegen Husten hilft nicht: Wann zum Arzt?

Thymian gegen Husten: Heilpflanze mit langer Tradition
Schon zu Lebzeiten von Hildegard von Bingen, Nonne und Naturheilkundlerin im 12. Jahrhundert, wussten die Menschen um die wohltuende Wirkung von Thymian bei Atemwegsbeschwerden. Sie setzte vor allem Feldthymian (Quendel) ein, ein naher Verwandter des „Echten Thymians“ (Thymian vulgaris), den wir heutzutage als Küchengewürz und Arzneipflanze kennen.
Auch knapp 1.000 Jahre später wird die Heilpflanze in der Phytotherapie hochgeschätzt und erhielt aus diesem Grund den Titel „Arzneimittelpflanze des Jahres 2006“. Unumstritten ist, dass die Anwendung von Thymian bei Erkältungskrankheiten eine lange Tradition hat und viele Menschen eine Symptomlinderung an sich bemerken. Aus diesem Grund hat der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) Thymiankraut als „traditionelles pflanzliches Arzneimittel“ eingestuft.
Das Kraut wird in der Erkältungszeit vor allem in Tee-Form gerne getrunken. Als Extrakt ist es aber auch in Hustensaft, Tropfen und Dragees enthalten.
Wirkung von Thymian: Schleimlösend und wohltuend bei Husten
Hilft Thymian wirklich gegen Husten? Wissenschaftlich bescheinigt ist diese Heilwirkung noch nicht – die schleimlösenden und hustenstillenden Eigenschaften des Krauts werden immer noch untersucht. Dennoch ist der Nutzen von Thymian für viele Menschen nicht von der Hand zu weisen: Das Heilkraut hilft ihnen, den Husten zu lindern, den Schleimauswurf zu fördern und die Bronchien zu entkrampfen. Darüber hinaus schreibt man ihm eine antibakterielle Wirkung zu.
Hervorzuheben ist das enthaltene ätherische Öl Thymol, welches nicht ohne Grund in Zahnpasta und Mundwasser enthalten ist – das Öl desinfiziert schließlich den Mundraum und hemmt die Erregervermehrung.
Thymian gegen Husten – vor allem in dieser Kombination empfehlenswert
Studien zeigen, dass die Pflanze in Kombination mit Primel (echte Schlüsselblume) einen hustenlindernden Effekt – vor allem bei einer akuten Bronchitis – hat. Ein Gemisch aus Efeu und Thymian bewies in wissenschaftlichen Untersuchungen besonders bei trockenem Reizhusten eine Wirksamkeit.
Aus diesem Grund hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. diese pflanzlichen Kombinationen in ihre Behandlungsleitlinien zu akutem und chronischem Husten mitaufgenommen. Den Expert:innen zufolge kann der Husten mithilfe von Thymian, Efeu und Primel gelindert werden – sowohl die Häufigkeit als auch die Dauer der Beschwerden nimmt ab.
Wie viel Thymian-Tee darf man trinken?
Die empfohlene Dosis für Erwachsene liegt bei vier bis sechs Gramm Thymian täglich. Zum Vergleich: Wenn Sie Arzneitee aus der Apotheke trinken, sind in einem Teebeutel etwa 1,5 Gramm getrocknetes Thymiankraut enthalten. Wenn Sie den Tee mit losen Kräutern zubereiten, verwendet man häufig die doppelte Menge: Ein Teelöffel Thymian wiegt in der Regel etwa drei Gramm.
Auch Kinder können Thymian-Tee trinken, allerdings liegt die Dosierung bei Kindern etwas niedriger als bei Erwachsenen. Für Babys im ersten Lebensjahr werden 0,5 bis 1 Gramm Thymiankraut auf 150 ml Wasser empfohlen (ein- bis dreimal täglich). Kinder ab dem ersten Lebensjahr dürfen 1 bis 2 Gramm getrockneten Thymian auf 150 ml Wasser einnehmen (ebenfalls ein- bis dreimal täglich).
Thymian-Tee gegen Husten: Rezept mit Primel zum Selber machen
Hustentee aus wohltuenden Thymian-Kräutern können Sie in der Apotheke kaufen oder ganz einfach zu Hause selber zubereiten. Neben der hustenlindernden Wirkung sieht Dr. Wolfgang Hornberger vom Berufsverband Deutscher HNO-Ärzte noch einen Pluspunkt: „Ein weiterer Vorteil des Teetrinkens ist die Flüssigkeitsaufnahme, um die Schleimhäute zu befeuchten und der Vermehrung von Krankheitskeimen entgegenzuwirken."
So geht’s: Für einen einfachen Thymian-Tee benötigen Sie 1 TL des Krauts. Mit 200 ml Wasser aufgießen, für zehn Minuten ziehen lassen und abseihen.
Wenn Sie Heilkräuter kombinieren möchten, empfiehlt sich dieser Hustentee aus Thymian und Primel:
1 TL getrockneter Thymian
1 TL getrocknete Primel
Mischen Sie die Kräuter und geben Sie diese in eine Tasse. Mit 200 ml kochend heißem Wasser aufgießen, zehn Minuten ziehen lassen und abseihen.
Primel und Thymian gegen Husten: Das ist zu beachten
Wenn Sie einen empfindlichen Magen haben, sollten Sie auf getrocknete Primel besser verzichten. Die enthaltenden Saponine (sekundäre Pflanzenstoffe) wirken zwar schleimlösend, können aber vereinzelt den Magen reizen und zu Übelkeit führen. Schwangeren und Stillenden wird davon abgeraten, Primeltee zu trinken.
Bei der Einnahme von Thymian kann es im seltenen Fällen zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, zum Beispiel Übelkeit und Luftnot. Bei Thymian-Tee gibt es laut der aktuellen Forschung allerdings keinen Hinweis auf eine Unverträglichkeit in der Schwangerschaft, wie die Embryonaltoxikologie der Berliner Charité mitteilt. Hier bedarf es noch weiterer Studien. Im Zweifel halten Sie vorher Rücksprache in Ihrer Apotheke oder gynäkologischen Praxis.
Thymian-Tee gegen Husten hilft nicht: Wann zum Arzt?
Thymian wirkt symptomlindernd – aber heilt nicht die zugrundeliegende Krankheit. Wenn Sie Atemnot verspüren oder der Husten nach ein bis zwei Wochen noch nicht nachgelassen hat, sollten Sie ein:n Ärzt:in aufsuchen. Auch wer unter einer Herzerkrankung leidet, ungewollt Gewicht verliert oder Fieber und Schmerzen entwickelt, sollte die Beschwerden ärztlich untersuchen lassen. Thymian gegen Husten kann dann ergänzend zur ärztlichen Therapie eingesetzt werden.
Quellen:
Iten, F., & Saller, R. (2006). Thymian–Arzneipflanze des Jahres 2006. Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin/Swiss Journal of Integrative Medicine, 18(7-8), 393-399.
Trockener Husten: Thymian und Efeu helfen, in: hno-aerzte-im-netz.de
DEGAM-S3-Leitlinie „Akuter und chronischer Husten“, in: degam.de
Thymian, in: embryotox.de