Therapie: So werden Gallensteine behandelt

Aus der Serie: Gallensteine

Eine Therapie vorhandener Gallensteine wird der Arzt dann empfehlen, wenn die Gallensteine Beschwerden verursachen oder bereits Folgeerkrankungen auftreten.

Zu ihnen zählen eine Entzündung der Gallenblase, der Gallengänge oder der Bauchspeicheldrüse.

Da Gallensteine mitunter starke Schmerzen auslösen können, besteht die Therapie im ersten Schritt in der Einnahme von Schmerzmitteln und krampflösenden Medikamenten. Gegen begleitende Beschwerden wie beispielsweise Völlegefühl und Übelkeit können Betroffene in Abstimmung mit dem Arzt ebenfalls entsprechende Medikamente einnehmen. 

Die häufigste Therapie bestehender Gallensteine ist die operative Entfernung der Gallenblase, ein Eingriff der in Deutschland rund 190.000 Mal pro Jahr durchgeführt wird. Sie wird in der Regel dann empfohlen, wenn wiederholt und über einen längeren Zeitraum immer wieder krampfartige Schmerzen auftreten. Im Gespräch mit dem Arzt gilt es dann abzuwägen, ob ein Eingriff sinnvoll erscheint, auch im Hinblick auf mögliche Folgeerkrankungen wie Gallenblasen- oder Bauchspeicheldrüsenentzündung.

Gallensteine Schema
Verlegen Gallensteine im Gallengang die Mündungsstelle in den Dünndarm, kann auch der Abfluss der Verdauungsenzyme aus der Bauchspeicheldrüse blockiert sein. Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse kann entstehen Foto: Fotolia

Den eigentlichen Eingriff für die Therapie der Gallensteine nimmt der Chirurg in der Regel während einer Bauchspiegelung (Laparskopie) vor. Unter Vollnarkose führt er durch drei bis vier kleine Schnitte in der Bauchdecke feine Instrumente ein, mit denen er die Gallenblase entfernt. Selten ist für die Entfernung der Gallenblase eine offene Operation notwendig. Da die Gallenblase nur als Reservoir für die in der Leber gebildete Gallenflüssigkeit dient, treten in der Regel keine Folgekomplikationen auf.

Bei kleineren Steinen (bis zu einem Durchmesser von einem Zentimeter), die aus Cholesterin bestehen, empfiehlt der Arzt bestimmte Medikamente, die die Gallensteine auflösen können. Sie enthalten den Wirkstoff Ursodeoxycholsäure (UDCA). Der Nachteil: Die Medikamente müssen teilweise mehr als zwei Jahre eingenommen werden und wirken nicht bei allen Betroffenen. Nach Ende dieser Therapie treten Gallensteine bei einem Viertel aller Patienten erneut auf.

Bei Gallensteinen in den Gallengängen besteht die Therapie in einer endoskopischen Entfernung der Gallensteine. Sie wird im Rahmen einer besonderen Form der Röntgenuntersuchung durchgeführt, der endoskopisch-retrogarden Cholangiographie (ERC). Obwohl das Risiko von Folgeerkrankungen bei Gallensteinen in den Gallengängen höher ist, gilt auch hier: Betroffene können zunächst abwarten. Denn in vielen Fällen verschwinden die Gallensteine von alleine wieder.

Falls bestehende Gallensteine bereits eine Entzündung der Gallenblase ausgelöst haben, besteht die Therapie in der Einnahme von Schmerzmitteln und Antibiotika. Sobald die Entzündung abgeklungen ist, wird die Gallenblase in der Regel operativ entfernt. Hat sich der Gallengang entzündet, so wird der Chirurg die Gallensteine zeitnah endoskopisch entfernen.