Tetanus – Krämpfe als Hauptsymptome
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- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Bei Tetanus entwickeln die Symptome sich schrittweise. Die Inkubationszeit – also die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit – beträgt normalerweise ein bis zwei Wochen, sie kann aber zwischen wenigen Tagen und mehreren Monaten schwanken. Je länger die Inkubationszeit, desto milder ist im Allgemeinen der Verlauf der Erkrankung.
Tetanus beginnt manchmal mit allgemeinen Krankheitsanzeichen, die nur schwer zuzuordnen sind:
- Kopfschmerzen
- Abgeschlagenheit
- Muskelschmerzen
- Fieber
Manchmal bleiben diese Symptome allerdings aus und es entstehen direkt die für Tetanus typischen Krämpfe. Zumeist beginnen sie im Gesicht und im Hals- und Kieferbereich. Die Kaumuskulatur ist dauerhaft verkrampft, sodass die Betroffenen den Mund nicht mehr richtig öffnen können; Mediziner sprechen von einem Trismus. Ein weiteres typisches Tetanus-Anzeichen sind Schluckbeschwerden, da meist die Kehlkopfmuskulatur betroffen ist. Diese spielt auch für die Sprachbildung eine Rolle – selbst wenn sie ihren Kiefer bewegen können, fällt den Betroffenen das Sprechen daher meist schwer.
Das Nervengift sorgt bei zudem dafür, dass sich die Gesichtsmuskeln um den Mund herum beharrlich anspannen; die Erkrankten sehen aus, als würden sie breit und beinahe hämisch grinsen. In Wirklichkeit jedoch bereitet die Verkrampfung ihnen große Schmerzen und sie können sie nicht mehr lösen. Dieses bei Tetanus typische Symptom wird auch als Risus sardonicus oder „Teufelsgrinsen“ bezeichnet.
Bei manchen Betroffenen bleiben die Krämpfe im Gesichtsbereich; Ärzte sprechen dann von einem zephalen Tetanus. In den meisten Fällen jedoch breiten sie sich im Verlauf immer weiter auf den ganzen Körper aus (generalisierter Tetanus). Dabei wandern die Krämpfe über den Nacken in die Rücken- und Bauchmuskulatur, Arme und Beine sind weniger betroffen. Wenn die langen Rückenmuskeln verkrampfen, kann der Rücken sich stark nach vorne durchbiegen (Opisthotonus), sodass in manchen Fällen sogar die Wirbel brechen. Der Blutdruck schwankt oft stark und es kommt zu Schweißausbrüchen, weil das ganze sogenannte sympathische Nervensystem – also jener Teil des Nervensystems, der bei Stress und Anspannung aktiv ist – unkontrolliert Signale sendet.
Auch jene Nerven, welche die Muskulatur der inneren Organe steuern, werden im Verlauf geschädigt. Manche Erkrankte können zum Beispiel keinen Urin mehr ablassen, weil die Muskeln um die Blase herum verkrampfen. Die meisten Menschen mit Tetanus sterben in dem Moment, wenn die Lunge betroffen ist und sie nicht mehr atmen können, einige auch an Komplikationen im Herz-Kreislauf-System. Eine rechtzeitige ärztliche Behandlung kann dies in den meisten Fällen aber verhindern.