Test 2: Wie viele schwarze Punkte blinken auf den Gitterkreuzungen?

Der Test: Auch wenn man noch so lange auf dieses Blatt schaut: Kein Mensch kann die schwarzen Punkte auf den Gitterkreuzungen zählen. Nicht etwa deshalb, weil die blinkenden Punkte ihre Position wechseln. Nein, es gibt schlichtweg keine. Tatsächlich besteht das Gitterkreuz nur aus schwarzen Quadraten, zwischen denen graue Linien verlaufen, auf deren Kreuzungen sich wiederum weiße Punkte befinden. Wer ganz sichergehen will, kann jede einzelne Kreuzung mit dem Blick fokussieren. Was passiert dabei in meinem Gehirn? Lange gab es für das sogenannte Hermann-Gitter eine allgemein akzeptierte Erklärung der Neurologen: Finden die Übergänge zwischen hell und dunkel auf engem Raum statt, sind die Nervenzellen im Gehirn überfordert. Sie hemmen sich gegenseitig, sodass es zu einer falschen Helligkeitszuordnung kommt. Eine Theorie, die jedoch vor sechs Jahren teilweise widerlegt werden konnte – durch eine einzige Veränderung des Gitters. Ungarische Forscher ließen die hellen Linien wellenförmig durch das Gitter laufen. Der Effekt: Die blinkenden Punkte verschwanden. Dabei hätten sie laut der bisherigen Theorie weiter vorhanden sein müssen. Seitdem suchen die Wissenschaftler nach einer anderen Ursache für die Kontrast-Illusion in unserem Kopf.