Tee gegen Bauchschmerzen: Welcher hilft?
Krämpfe und Magenschmerzen? Der geeignete Tee kann bei Bauchschmerzen schnell Abhilfe schaffen. Diese Tees helfen bei Bauchbeschwerden am besten!
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Tee kann bei Bauchschmerzen eine heilende Wirkung erzielen und gilt als beliebtes Hausmittel. Aber welche Sorten haben sich bei Bauchschmerzen besonders bewährt? Und gibt es eigentlich Unterschiede je nach Art der Beschwerden? Alles über die besten Tees bei Bauchkrämpfen und Co. und wie sie wirken.
Warum Tee gegen Bauchschmerzen?
Tee hat eine heilende Wirkung. Zum einen wegen der Wärme des Heißgetränks (warmes Wasser regt die Verdauung an und wirkt krampflindernd). Zum anderen enthält er je nach Teesorte pflanzliche Inhaltsstoffe, die antibakteriell, entspannend oder entkrampfend wirken.
Je nach Inhaltsstoff wirkt ein Tee bei Magen-Beschwerden sogar besser als so manches Arzneimittel aus der Apotheke. Es gilt jedoch zu beachten: Sollten die Bauchschmerzen über einen längeren Zeitraum andauern, empfiehlt es sich bei chronischen Schmerzen, ärztlichen Rat einzuholen, um schwerwiegendere Ursachen ausschließen zu können.
Besonders wirksam sind frisch aufgebrühte Tees, die nicht industriell verarbeitet wurden. Warum? In einem Großteil der hierzulande im Supermarkt und Drogerie zu kaufenden Tee-Produkte verstecken sich oft Pestizide und Pflanzengifte, die sich wiederum negativ auf die Gesundheit auswirken können.
Wann von Tees gegen Bauchschmerzen abgeraten wird
Es gibt auch Situationen, in denen Tee eher schädlich als gesund ist. Zum Beispiel immer dann, wenn eine Allergie gegen die pflanzlichen Inhaltsstoffe besteht oder man einfach zu viel des "guten Tees" trinkt. So kann Pfefferminztee bei Bauchschmerzen helfen, bei einem zu starkem Konsum kann es jedoch aufgrund des hohen Menthol-Gehalts auch zu unangenehmen Begleiterscheinungen wie Atembeschwerden kommen.
Tee gegen Bauchschmerzen bei Babys
Und auch bei Babys ist mit der Gabe von Tee bei Bauchschmerzen Vorsicht geboten. So hat das Baby in den ersten Monaten nach der Geburt noch kein voll ausgereiftes Immunsystem. Es sollte daher bei der Zubereitung von Tee darauf geachtet werden, dass er nur mit kochend heißem Wasser aufgegossen wird, damit alle Keime abgetötet werden. Anschließend den Tee rund zehn Minuten ziehen und auf Körpertemperatur abkühlen lassen. Geeignet für Babys sind Tees mit den Inhaltsstoffen Fenchel, Kamille oder Anis. Diese wirken auch bei Neugeborenen entzündungshemmend und krampflösend.
Tee bei Bauchschmerzen in der Schwangerschaft
Bauchschmerzen sind vor allen Dingen in der Schwangerschaft keine Seltenheit. Die Veränderung durch die wachsende Gebärmutter und das geschwächte Immunsystem sorgen häufig für Bauchschmerzen, Krämpfe sowie Verstopfung oder Durchfall. In der Schwangerschaft gilt jedoch: Nicht jede Teesorte kann in unbegrenzter Menge getrunken werden. So haben einige pflanzliche Inhaltsstoffe eine wehenfördernde Wirkung, die je nach Stadium der Schwangerschaft besser vermieden werden soll. Welcher Tee bei Bauchschmerzen in der Schwangerschaft unbedenklich ist, darüber informieren bei Unsicherheiten auch die Hebamme oder der/die Gynäkolog:in.
Welcher Tee hilft bei Bauchschmerzen?
Kräutertees oder Tee-Mischungen mit verschiedenen pflanzlichen Inhaltsstoffen werden bei Bauchschmerzen besonders gern getrunken. Darunter fallen in der Regel Heilpflanzen wie Fenchel, Kamille, Pfefferminz, Ingwer oder Salbeitee. Hier ein Überblick über die besten Tees gegen Bauchschmerzen.
Kamillentee gegen Bauchschmerzen
Kamillentee gilt als einer der Allrounder unter den Teesorten und wird wegen der antientzündlichen Wirkung nicht nur bei Bauchschmerzen, sondern auch bei Zahnfleischentzündungen und Infektionen im Hals-Nasen-Rachenbereich getrunken. Die Blütenköpfe der Kamille wirken sowohl antibakteriell als auch entzündungshemmend und krampflösend. Bei Bauchschmerzen jeglicher Art ist Kamillentee daher eine sehr gute Wahl und kann helfen, die Beschwerden auf einfache Art und Weise zu lindern.
Fencheltee bei Blähungen und Magen-Darm-Problemen
Fencheltee, oft auch in Kombination mit Anis und Kümmel, wird häufig bei Magen-Darm-Infekten empfohlen, da die ätherischen Öle von Fenchel die Darmbewegung (Peristaltik) anregen und somit Blähungen und Verstopfungen entgegenwirken. Zudem beruhigt Fenchel auch einen gereizten Magen und hilft bei Übelkeit und Erbrechen.
Kräutertee Anis-Kümmel bei verstopfungsbedingten Bauchschmerzen
In Kombination mit den Wirkstoffen Anis und Kümmel wird Fencheltee oft als Kräutermischung "Fenchel-Anis-Kümmel" in Apotheken verkauft.
Warum? Anis enthält ebenso wie Kümmel Inhaltsstoffe, die entkrampfend wirken. Das in Anis enthaltene trans- und cis-Anethol wirkt bei Blähungen, aber auch bei Koliken und Bauchkrämpfen. Kümmel hingegen hat zudem noch eine entzündungshemmende Wirkung und bindet Bitterstoffe. Eine Kombination von Fenchel, Anis und Kümmel als Kräutertee ist daher der ideale Erst-Helfer bei Bauchschmerzen.
Natürlich kann man Fencheltee auch ganz einfach selbst herstellen. Dafür einfach circa einen Teelöffel frisch zerdrückte Fenchelfrüchte mit einer Tasse heißem Wasser aufgießen und circa fünf Minuten ziehen lassen. Die Früchte anschließend abseihen und den Tee ein wenig abkühlen lassen. Bei Magen-Darm-Problemen kann der Tee mehrmals am Tag getrunken werden. Wer möchte, fügt dem Fencheltee noch etwa zwei Gramm zerdrückte Kümmelkörner hinzu.
Ingwertee bei Bauchschmerzen und Übelkeit
Die Ingwer-Knolle hat so viele gesundheitliche Vorteile, dass man sie kaum noch zählen kann. So wirkt Ingwer nachweislich antibakteriell, entzündungshemmend, schmerzlindernd, schleimlösend, blutdrucksenkend und verdauungsfördernd. Wer den Ingwer nicht roh essen möchte, trinkt ihn lieber als Tee. Aber was macht Ingwer eigentlich so gesund? Natürlich die Inhaltsstoffe. Darunter fallen Vitamin C, Eisen, Kalzium, Kalium, Natrium und Phospor. Der scharfe Geschmack des Ingwers kommt von den in ihm enthaltenen Gingerolen. Und genau diese lindern Schmerzen und wirken entzündungshemmend. Daher darf Ingwertee eigentlich in keiner Hausapotheke fehlen.
Und noch einen ganz wichtigen Vorteil hat Ingwer-Tee: Die in ihm enthaltenen Stoffe haben eine lindernde Wirkung bei Übelkeit. Deshalb wird Ingwertee bei Magen-Darm-Grippe, Reiseübelkeit oder Übelkeit während der Schwangerschaft gerne getrunken.
Vorsicht gilt jedoch, sollte die Magenschleimhaut bereits angegriffen sein. Denn die Schärfe kann in hoher Dosierung Sodbrennen und Magenschmerzen verursachen. Auch wer unter Gallensteinen leidet, verzichtet besser auf zu viel Ingwertee, da Ingwer den Abfluss von Gallensäuren fördern kann.
Pfefferminztee beruhigt bei Reizdarm-Syndrom
Pfefferminze ist nicht nur eine leckere, erfrischende Zutat, sondern hat durch das ätherische Pfefferminzöl viele Vorteile. Getrunken als Tee wirkt Pfefferminze krampflösend, schmerzlindernd, antibakteriell und schleimlösend. Oft wird der Tee auch bei Verdauungsbeschwerden wie dem Reizdarmsyndrom empfohlen, da die in ihm enthaltenen Wirkstoffe sich positiv auf die verkrampfte Muskulatur der Darmwand auswirken. Der positive Effekt von Pfefferminztee bei Reizdarm konnte bereits in mehreren Studien belegt werden.
Salbeitee gegen Magenschmerzen und säurebedingten Bauchschmerzen
Salbei wirkt bei Entzündungen im Körper jeglicher Art - aber eben auch bei Verdauungsbeschwerden. Die in Salbei enthaltenen Stoffe wirken krampflösend und helfen dabei, dass der Magen sich entspannt. Bei stressbedingten Bauchschmerzen - oft eine Folge einer Gastritis - kann Salbei ebenfalls helfen, den gereizten Magen wieder zu beruhigen und den Säurehaushalt im Magen wieder zu regulieren.
Schwarzer Tee bei Bauchschmerzen und Durchfall
Eine Tea-Time beginnt in der Regel mit einer schönen Tasse schwarzen Tee. Ob mit Milch oder Zucker oder ganz einfach pur - die koffeinhaltige Tee-Sorte ist nicht nur im Krankheitsfall äußert beliebt. Eine Tasse schwarzer Tee enthält übrigens circa 20 bis 50 Milligramm Koffein, sowie ätherische Öle und sekundäre Pflanzenstoffe, sogenannte Tannine. Sie sollen bei Durchfall eine stopfende und entzündungshemmende Wirkung haben. Kinder sollten jedoch aufgrund des Koffeingehalts von dem Verzehr schwarzen Tees besser absehen.
Bei Bauchschmerzen und Durchfall sollte schwarzer Tee am besten pur mit einer Ziehzeit von mindestens 10 Minuten getrunken werden. Dann wirkt dieser auf den Magen-Darm-Trakt beruhigend und entfaltet seine heilende Wirkung. Aber auch hier gilt: Bitte nicht zu viel Tee trinken. Ein bis zwei Tassen am Tag sollten völlig reichen. Bei Überdosierung kann sich der schwarze Tee, auch Schwarztee genannt, negativ auf einen empfindlichen Magen auswirken sowie allergische Reaktionen und Migräne verursachen.
Gallenkolik: Tee gegen Bauchkrämpfe
Nicht selten werden Bauchschmerzen durch krampfartige Magenschmerzen aufgrund der Galle verursacht. In diesem Fall ist jedoch nicht jeder Tee geeignet, die Gallenkoliken zu lindern. Kräutertee-Mischungen mit den Inhaltsstoffen Fenchel, Kümmel oder Gänsefingerkrauttee können dabei helfen, die Gallenblase zu entkrampfen. Pflanzliche Inhaltsstoffe wie Artischocke, Schafgarbe oder Löwenkraut können hingegen die Schmerzen im Bauch noch verschlimmern.
Die besten Hausmittel-Tipps: So wirkt der Tee am besten
Eine Tasse Tee und die Bauchschmerzen sind weg - so einfach geht es dann leider doch nicht. Neben Teetrinken gibt es noch weitere Tipps, die bei Bauchschmerzen schnell für Ruhe im Bauch sorgen.
Sorgen Sie für Entspannung. Bei Bauchschmerzen ist Ruhe, eine Tasse Tee und Wärme eine gute Kombination, um schnell auf die Beine zu kommen.
Vermeiden Sie scharfes, fettes und schwer verdauliches Essen. Eine leichte Kost und ein entzündungshemmender Tee können Bauchkrämpfe schnell lösen.
Je nach Art der Beschwerden greifen Sie zur richtigen Teesorte.
Ob nun ein leichtes Völlegefühl oder fiese Magenkrämpfe - Bauchschmerzen sind immer unangenehm, auch wenn sie meist keinen ernsten Hintergrund haben. Der richtige Tee gegen Bauchschmerzen kann jedoch helfen, die unangenehmen Magenbeschwerden schnell zu lindern.
Quellen:
ginger, in: nccih.nih.gov (National Center for Complementary and Integrative Health (NIH)
Khanna, R., MacDonald, J. K., & Levesque, B. G. (2014). Peppermint oil for the treatment of irritable bowel syndrome: a systematic review and meta-analysis. Journal of clinical gastroenterology, 48(6), 505-512.
Schauder, P., Ollenschläger, G.: Ernährungsmedizin. Prävention und Therapie. Urban & Fischer bei Elsevier, München 2006