Tattoo entzündet: Was tun? Symptome und Hausmittel

Wenn ein frisch gestochenes Tattoo entzündet ist, kann das schmerzhaft sein und unter Umständen sogar gefährlich werden. Wie man eine Entzündung am Tattoo erkennt und was hilft!

Junge Frau mit frisch gestochenem Tattoo
Was tun, wenn das Tattoo entzündet ist? Foto: iStock/fpphotobank

Ein frisches Tattoo ist eine Wunde – egal, wie professionell es gestochen wird. Wie bei gewöhnlichen Wunden kann es deswegen vorkommen, dass sich das Tattoo entzündet. Dann gilt es, schnell und effektiv zu handeln.

Tattoo entzündet: Mögliche Ursachen

Beim Tätowieren entsteht eine oberflächliche Wunde. Der:die Tätowierer:in sticht die Farbe rund zwei Millimeter tief in die Haut, durch die oberste Hautschicht (Epidermis) in die darunter liegende Lederhaut (Dermis). Zurück bleibt eine Verletzung ähnlich einer Schürfwunde, die mehrere Tage zum Abheilen benötigt.

Tätowier-Vorgang
Die Tattoonadel dringt durch die Epidermis in die darunter liegende Dermis ein Foto: iStock/ttsz

Zu den Risikofaktoren, die Tattoo-Entzündungen auslösen können, gehören:

  • Schmutz, Viren und Bakterien, die in der Abheilphase leichter in die Haut eindringen

  • Verunreinigte Tattoonadeln oder ein unsauberes Umfeld im Tattoostudio

  • Mit Mikrobakterien kontaminierte Tattoofarbe

  • Allergien beziehungsweise allergische Reaktionen auf die Inhaltsstoffe in der Tattoofarbe

  • Eine falsche oder nachlässige Nachsorge, bei der die tätowierte Hautstelle verunreinigt wird

Daran erkennt man ein entzündetes Tattoo

Vor allem in den ersten zwei, drei Tagen ist es nicht einfach zu erkennen, ob das Tattoo entzündet ist oder normal abheilt. Beides fühlt sich unangenehm an.

Zu einem gewöhnlichen Heilprozess gehören folgende Symptome:

  • Leichte Rötung und Schwellung der tätowierten Hautstelle

  • Juckreiz

  • Austretendes Wundsekret in den ersten 24 Stunden

  • Krustenbildung nach ca. 24 Stunden (Kruste kann verfärbt sein)

Tattoo-Entzündung erkennen an diesen Symptomen

Ein entzündetes Tattoo verursacht meist keine stechenden Schmerzen und ist deswegen nicht immer leicht zu erkennen. Wer das Schlagwort "Tattoo Entzündung Bilder" googelt, stellt schnell fest: Auch optisch ist ein entzündetes Tattoo oft unauffälliger, als man meinen könnte.

Diese Symptome deuten auf eine Tattoo-Entzündung hin:

  • Schwellung, Rötung und Juckreiz werden in den Tagen nach dem Tätowieren nicht weniger, sondern mehr

  • Die tätowierte Stelle fühlt sich heiß oder deutlich wärmer als die umliegende Hautregion an

  • Dünne rote Linien bilden sich ausgehend vom Tattoo

  • Es bilden sich (nässende) Bläschen und Pusteln

  • Eiter oder eine schlecht riechende Wundflüssigkeit treten aus

Tattoo entzündet: Symptome ernst nehmen

Selbst, wenn die Tattoo-Entzündung zunächst nicht mit starken Schmerzen oder Bläschen und Eiter einhergeht, sollte schnell reagiert werden. Denn je länger die Entzündung besteht, desto schwerwiegender kann sie werden. Wer unsicher ist, kontaktiert zunächst sein Tattoostudio und bittet den:die Behandler:in sich das Tattoo genauer anzusehen.

Entzündete Tattoos: Wann zum Arzt?

Ein entzündetes Tattoo sollte von einer Hautärztin oder einem Hautarzt untersucht werden. Ein Abstrich der fraglichen Stelle klärt, ob beispielsweise eine bakterielle Infektion vorliegt, die gegebenenfalls mit einem Antibiotikum behandelt werden muss.

Wer in den ersten 48 Stunden nach dem Tattoo folgende Symptome entwickelt, sollte unverzüglich eien Arztpraxis aufsuchen:

  • Fieber

  • Schüttelfrost

  • Übelkeit

  • Gliederschmerzen

  • Kreislaufbeschwerden

  • angeschwollene Lymphen

  • und/oder Schwindel

Bei diesen Symptomen könnte es sich um eine schwere allergische Reaktion oder eine Blutvergiftung handeln. Auch dünne, rote Linien, die sich ausgehend vom Tattoo bilden, könnten auf eine Sepsis hinweisen.

Tattoo entzündet: Was tun?

Zusätzlich zur fachmedizinischen Behandlung muss ein entzündetes Tattoo richtig gepflegt werden. Diese drei Tipps helfen dabei:

Tätowierte Hautstelle reinigen

Zwei- bis dreimal am Tag mit einer pH-neutralen Seife reinigen und vorsichtig mit einem sauberen, fusselfreien Tuch trocken tupfen. Die Hände vorher gründlich waschen.

Tattoo abdecken

In den ersten Tagen nach dem Reinigen das Tattoo mit einem atmungsaktiven Pflaster oder einer speziellen Tattoofolie abdecken. Klingt die Tattoo-Entzündung ab, braucht es in der Regel kein Pflaster mehr. Dann darauf achten, die tätowierte Hautstelle nicht mit kratzigen oder engen Kleidungsstücken zu reizen.

Entzündetes Tattoo nicht anfassen

Ob mit oder ohne Entzündung: Ein Tattoo sollte beim Abheilen möglichst nur zur Reinigung angefasst werden. Keime und Bakterien, die sich auf den Fingern ansammeln, könnten sonst in die Wunde dringen.

Tattoo entzündet: Welche Salbe hilft?

Ob das entzündete Tattoo mit einer Salbe behandelt werden muss, entscheidet die Ärztin oder der Arzt. Zwar gibt es rezeptfreie entzündungshemmende Salben im Handel, diese sollte man aber nicht ohne ärztlichen Rat verwenden.

Tattoo entzündet: Hausmittel für schnelle Linderung

Es gibt ein Hausmittel, das mehrere Symptome lindert, wenn das Tattoo entzündet ist: Kälte. Ein Kühlpad oder auch Eiswürfel in ein Handtuch eingeschlagen helfen gegen Juckreiz, heiße Hautstellen sowie Rötungen und Schwellungen.

Um die Haut nicht zusätzlich zu reizen, das Kühlpad nicht länger als 15 Minuten am Stück auf die betroffenen Hautstelle legen und nicht häufiger als dreimal täglich kühlen.

Tattoo entzündet: Was hilft außerdem?

Tatsächlich kann es helfen, wenn man die Haut von innen bei der Regeneration unterstützt – zum Beispiel, indem man ausreichend trinkt und sich gesund und vitaminreich ernährt. Zudem ist es sinnvoll, entzündungshemmende Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren.

Wie bei einem gewöhnlichen Abheilungsprozess muss man außerdem bestimmte Dinge einige Tage bzw. Wochen vermeiden, wenn das Tattoo entzündet ist:

  • Langes Baden und Duschen

  • Schwimmen in chlorhaltigem Wasser

  • Sauna

  • Sonnenbank bzw. natürliche Sonne ohne Sonnenschutz

  • Intensiver Sport, bei dem man stark schwitzt

Grundsätzlich gilt: Ist das Tattoo entzündet, sollte man die Haut schonen.