Sucht und Abhängigkeit – die Diagnose ist nicht immer eindeutig
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Nicht selten führt die Betroffenen der erste Weg zum Hausarzt oder zu einer Beratungsstelle, die ihn dann nach einem ausführlichen Gespräch an einen Experten weiterleiten – zum Beispiel einen Psychiater, Neurologen oder Psychotherapeuten, der die Sucht dann erkennt und die Diagnose stellt.
Wichtig im ersten Gespräch (Anamnese) mit dem jeweiligen Arzt oder Therapeuten ist absolute Ehrlichkeit. Er wird zum Beispiel fragen, welche Substanzen genau Sie einnehmen, wann, wie oft und in welchen Mengen. Bei einer nicht stoffgebundenen Sucht erkundigt er sich danach, wie oft und wie lange der Betroffene jeweils dem Suchtverhalten (z. B. Kleidung einkaufen oder bestellen) nachgeht und inwiefern es ihn im Alltag einschränkt. Der Arzt fragt ebenfalls, seit wann das Problem besteht, ob der Süchtige das Gefühl hat, die Kontrolle zu verlieren und ob er schon einmal versucht hat aufzuhören. Auch Fragebögen können ein hilfreiches Instrument sein, um bei einer Sucht die richtige Diagnose zu stellen. Bei manchen Suchtformen ist auch ein Gespräch zwischen dem Arzt und den Angehörigen sinnvoll, da einige Suchtpatienten Probleme haben, ihre Situation realistisch einzuschätzen.

Je nachdem, was genau die Abhängigkeit beinhaltet, sind auch einige körperliche Untersuchungen notwendig. Viele Süchte führen auf Dauer zu Folgeschäden an der Leber, der Lunge, dem Gehirn, der Bauchspeicheldrüse, dem Herzen oder den Blutgefäßen. Bei einer körperlichen Untersuchung misst der Arzt zum Beispiel Temperatur, Blutdruck und Puls und horcht mit einem Stethoskop Herz und Atmung ab. Eine Blutuntersuchung ist bei vielen Süchten wichtig, um beispielsweise Nährstoffmängel aufzudecken. Ob und welche weiteren Untersuchungen (z. B. Röntgen, Ultraschall, Lungenfunktionstest) bei einer Sucht notwendig sind, entscheidet sich je nach genauer Diagnose.